|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) Anarchie und Gewalt-Eskalation
im Gazastreifen
Seit Freitag, 23. September 2005, ist es zu einer erneuten
Eskalation der Gewalt im und um den Gazastreifen gekommen. Die Hamas
feuerte 40 Qassam-Raketen aus dem Gazastreifen auf zivile Ziele in
Israel. Die meisten davon gingen in der Stadt Sderot nieder. Israel
wird diese Angriffe nicht tolerieren und alles in seiner Macht
stehende tun, um sie zu stoppen.
Die Schuldzuweisung der Hamas-Führer, Israel sei für die
Explosion bei einer Militärparade der Hamas am Freitag in Gaza
verantwortlich, ist absurd. Die Palästinensische Autonomiebehörde
hat bestätigt, dass die Hamas die alleinige Verantwortung dafür
trägt.
Seit dem Rückzug Israels vom Gazastreifen haben die von der Hamas
geführten Terrororganisationen einen Zustand der Anarchie
geschaffen, auf die die Palästinensische Autonomiebehörde nicht
entsprechend reagiert. Diese Extremisten bringen nicht nur das Leben
vieler Israelis in Gefahr, sondern auch den Friedensprozess und die
Chance auf eine bessere Zukunft für die palästinensische
Bevölkerung.
Die israelische Regierung unterstreicht ihre Forderung an die
Autonomiebehörde, für Recht und Ordnung zu sorgen. Sie muss der
Gewalt gegen Israel ein Ende zu setzen und die Infrastruktur des
Terrors zerstören.
Israel wird weiterhin beständig daran arbeiten, den
Friedensprozess voranzubringen und seine Verpflichtungen nach dem
internationalen Friedensplan (road map) zu erfüllen. Gleichzeitig
wird Israel entschieden gegen die Hamas, den Islamischen Jihad und
andere terroristische Organisationen vorgehen, welche Israel und
seine Bürgerinnen und Bürger angreifen. Diese Extremisten und ihre
Organisationen untergraben die Aussichten auf Frieden, Stabilität
und Koexistenz im Nahen Osten. (Jerusalem, 26.9.) |
|
|
|
| |
|
|
|
(4) Arabische
Zeitung: Palästinenserpräsident Abbas droht Hamas
Warum hat die Hamas nach dem Raketen-Angriff auf Israel plötzlich
über eine Waffenruhe berichtet? Die in London erscheinende Zeitung
"Al Hayat" hat berichtet, dass die Kehrtwende, der von vielen mit
Verwunderung aufgenommen wurde, das Ergebnis deutlicher Drohungen
sei, die der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu
Mazen (Mahmud Abbas) gegen den Hamas-Führer Haled Mashal
ausgesprochen hat.
Palästinensische Vertreter teilten mir, dass
Palästinenserpräsident Abu Mazen damit drohte, in direkten
Konfrontationskurs zur Hamas zu gehen, sollte sie die
Raketenangriffe auf Israel fortführen. Abu Mazen wird bei seinem
Treffen in Kairo heute versuchen, grünes Licht für das Vorgehen
gegen die Hamas zu erhalten, falls diese ihre Aktivitäten fortsetzt,
besonders wenn "es solche gibt, die daran interessiert sind, die
Hamas-Bewegung in einen Konflikt mit der Palästinensischen
Autonomiebehörde hineinzuziehen", so die Zeitung "Al Hayat". (ynet,
27.9.) |
|
|
|
| |
|
(5) Franziskaner:
"Christen im Heiligen Land sind Ziel islamistischen
Hasses"
Pater Pierbattista Pizzaballa, der Leiter der
Franziskaner-Kustodie im Heiligen Lande, hat in einem Interview mit
der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" (4.9.) das Verhalten
der Palästinensischen Autonomiebehörde und der muslimischen
Extremisten gegenüber den palästinensischen Christen in Bethlehem
und Beit Sahour beschrieben. Bis jetzt hatten der Vatikan und die
christlichen Kirchen ihre Bedenken über das Schicksal der
christlichen Gemeinden, die sich unter der Schirmherrschaft der
Palästinensischen Autonomiebehörde befinden, nur hinter
verschlossenen Türen geäußert.
Es folgen Auszüge aus dem Interview, das vom Vatikan genehmigt
wurde.
"Wir Christen im Heiligen Land stellen die Zielscheibe für den
Hass der Islamisten dar". Unter dieser Überschrift bringt der
Journalist Lorenzo Cremonesi die Aussage des Kustos Monsenior
Pierbattista Pizzaballa heraus, in der es um tätliche Angriffe,
Vergewaltigungen und sogar Mord geht, die von muslimischen
Offizieren, darunter Polizisten in Polizeiuniformen der
Palästinensischen Autonomiebehörde, gegen die christliche Gemeinde
im Heiligen Land durchgeführt werden.
"Warum redet ihr über Schwierigkeiten zwischen Israel und dem
Vatikan. Die Probleme, die wir Christen im Heiligen Land haben, sind
ganz andere. Fast jeden Tag, ich wiederhole, jeden Tag, wird unsere
Gemeinde von muslimischen Extremisten in diesen Gebieten
angegriffen. Wenn es nicht die Leute der Hamas oder des Islamischen
Jihad sind, dann passiert es, dass wir bei der Palästinensischen
Autonomiebehörde auf eine Wand der Ignoranz stoßen, die wenig tut,
wenn überhaupt, um die Verantwortlichen zu bestrafen. In der
Vergangenheit ist es sogar vorgekommen, dass einige dieser Fälle von
Polizisten von Mahmud Abbas oder von militanten Mitgliedern der
Fatah durchgeführt wurden, d.h. von jenen, die uns eigentlich
beschützen sollen. Ich bin so erschöpft, immer wieder die gleichen
Beschwerden zu hören, dass ich manchmal sogar einen Teil von ihnen
gar nicht mehr überprüfe."
Pater Pizzaballa gelingt es nicht, seine Frustration zu
verbergen. 40-jährig, dynamisch, der neue Kustos des Heiligen
Landes, weit entfernt von der byzantinischen Mentalität und dem
diplomatischen Schweigen, die seine Vorgänger charakterisierten und
die diese schmerzende Realität verstecken wollten.
Wir haben ihn in seinem Büro in Jerusalem getroffen, um mehr über
den andauernden Streit um die juristischen Finanzverhandlungen
zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl zu erfahren. Pizzaballa
vertritt die Kustodie, die Franziskaner-Einrichtung, die nach einer
Verordnung des Papstes Clemens VI. von 1342 für den Schutz der
Interessen der Kirche im Heiligen Lande zuständig ist.
Bereits die ersten Sätze machen deutlich, dass ganz oben auf der
Sorgenliste des Kustos andere Themen stehen. "Ich habe hier eine
Liste von 93 Fällen von Gesetzesverstößen verschiedener Art und von
Schäden, die den Christen im Gebiet von Bethlehem in den Jahren 2000
bis 2004 zugefügt wurden. Diese Liste wurde von Samir Kumasiah
zusammengestellt, dem Leiter des Fernsehsenders Al Mahdeh, was auf
Arabisch "geboren" bedeutet.
Al Mahdeh ist ein kleiner lokaler TV-Sender, der zum Sprachrohr
unserer Gemeinde geworden ist, doch es gibt Schwierigkeiten. Seit
einigen Wochen versucht eine Gruppe von Leuten aus Beit Sachour, dem
Ort, in dem sich das Büros Kumasiahs befindet, und in dem er wohnt,
sich sein Land einzuverleiben, auf welchem er beabsichtigt, Büros
zur Ausweitung des Radius seiner Sendungen zu errichten."
Pizzaballa lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf ein altes
Thema: die Auswanderung von Christen aus dem Nahen Osten. Dies
begann mit den Kopten in Oberägypten, den Assyrern und Chaldäern im
Irak, einem Teil der Maroniten im Libanon, doch hauptsächlich in
Israel und in der Westbank. "Nach der Geburt des Staates Israel im
Jahre 1948 stellten die Christen ca. 14% der Bevölkerung des Staates
dar. Heute ist die Zahl auf etwa 2% gesunken. Heute zählen wir etwa
170.000 Mitglieder, darunter 80.000 Katholiken, ca. 60% davon leben
in Israel, der Rest in den Gebieten, die 1967 besetzt wurden,
einschließlich Ost-Jerusalem", so der Kustos.
Samir Kumasiah gab dem Journalisten eine Akte zu den Übergriffen
im Gebiet von Bethlehem und sagte "dies ist nur eine lückenhafte
Akte, und sie ist nicht aktualisiert". Kumasiah ist ein mutiger
Mensch, unter anderem leitet er den Kampf gegen die Verbreitung der
Moscheen in dem Gebiet von Bethlehem. "Ihre Muezzins schreien laut,
gleich neben den Kirchen und dies ist eine Provokation. An einem
Ort, an dem früher einmal Kirchenglocken läuteten, hört man jetzt
nur die muslimischen Gebete in voller Lautstärke aus den
Lautsprechern dröhnen."
Mehrere Male riet der apostolische Nuntius Pietro Sambi zur
Vorsicht. Vor einigen Monaten wollte Samir die Akte (mit den
Beweisen für die Übergriffe der Muslime) über die Nachrichtenagentur
Asianews (http://www.asianews.it/) verbreiten. Die Website
wird vom Franziskaner-Pater Leonardo Chabalara geführt. Sambi gelang
es, die Veröffentlichung zu verhindern. "Du könntest getötet
werden", sagte er. "Wir müssen uns beschweren, wir haben genug
geschwiegen", antwortet Samir.
Wer die Akte liest, wird beschämt: Vergewaltigungen,
Entführungen, Enteignungen von Land und Eigentum, Besetzung von
Häusern und Angriffe auf Personen. Es gibt eine große, steigende
Zahl von Angriffen durch Muslime. Sehen Sie sich den Fall von Rawan
William Mansour an, einem 17-jährigen Mädchen aus dem Dorf Beit
Sachour, das im Frühling vor zwei Jahren von vier Männern einer
Fatah-Miliz vergewaltigt wurde. Trotz der Klage wurde keiner von
ihnen festgenommen. Ihre Familie war gezwungen, wegen der Schande
nach Jordanien auszuwandern.
Ein Jahr zuvor wurden zwei Schwestern der Familie Amar, 17 und 19
Jahre alt, durch Pistolenschüsse einer Gruppe von bewaffneten
Palästinensern, die der PA nahe stehen, ermordet, da sie angeblich
eine Prostituierte sei. Die Ermittlungen nach der Ermordung ergaben,
dass die Mädchen noch Jungfrauen waren. Doch man entdeckte auch,
dass sie misshandelt wurden und man brennende Zigaretten auf ihren
Körpern ausgedrückt hatte, bevor sie getötet wurden.
Fast alle 140 Fälle der Enteignung von Boden, die in den letzten
drei Jahren stattfanden, wurden durch militante islamische Gruppen
und Mitarbeiter der palästinensischen Polizei durchgeführt. Samir
bereitet ein Beschwerdebuch vor. "Ich werde es Rassismus in Aktion
nennen", sagt er. Die Schlussfolgerungen sind bitter. "Der Rassismus
gegen uns nimmt mit Schwindel erregender Geschwindigkeit zu. Im Jahr
1950 war Bethlehem zu 75% christlich. Heute sind hier kaum mehr 12%
Christen. Wenn die Situation so weitergeht, werden wir in 20 Jahren
nicht mehr hier sein". (Corriere della Sera, 4.9.2005) |
|
|
|
| |
|
|
(7) 5,6 $ Mio.
Forschungsbeihilfe für Medikament gegen Bio-Waffen
National Institutes of Allergy and Infectious Diseases suchen in
Israel nach Lösungen
Beihilfe in Höhe von 5,6 Millionen Dollar für einen Forscher der
Hebräischen Universität zur Entwicklung von Schutztechniken gegen
biologischen Terrorismus.
Die US National Institutes of Allergy and Infectious Diseases
(NIAID), die Teil der US National Institutes of Health (NIH) sind,
stellen Prof. Raymond Kaempfer von der Hebräischen Universität
Jerusalem Forschungsbeihilfen in Höhe von 5,6 Millionen Dollar zur
Verfügung. NIAID unterstützt damit die Entwicklung eines
einzigartigen Medikaments zum Schutz gegen biologischen
Terrorismus.
Die hoch dotierte Beihilfe ist für die Entwicklung eines
effektiven Medikaments gegen die Familie der Giftstoffe bestimmt,
die unter dem medizinischen Begriff "Superantigene" bekannt sind.
An der Entwicklung des Produkts wird in Zusammenarbeit mit der
Firma Atox Bio gearbeitet, die von einer Firma für
Forschungsentwicklung der Hebräischen Universität gegründet wurde.
In erster Linie will man sich auf die Entwicklung von Mitteln gegen
biologische Kampfmittel konzentrieren.
Die Superantigene sind tödliche Giftstoffe, die von den Bakterien
Staphylococcus und Streptococcus produziert werden. Eine minimale
Menge dieser Bakterien kann beim Menschen schwere Krankheiten
auslösen und sogar zum Tod führen, was die Bedrohung durch
biologischen Terror erklärt.
Diese Giftstoffe sind auch für die meisten Fälle von toxischen
und infektiösen Schocks verantwortlich, und sie sind gegen jede Art
von Antibiotika resistent.
Bis heute konnte gegen diese Giftstoffe kein Medikament bzw.
Impfstoff gefunden worden. (Haaretz, 26.9.)
|
|
|
|
| |
|
(8) Orgelsonntag
mit Roman Krasnovsky aus Carmiel in Berlin
Sonntag, 2. Oktober 2005, 20.00 Uhr Roman Krasnovsky,
Carmiel/Israel Orgelsonntag X in der Ephiphanienkirche
Charlottenburg "40 Jahre Diplomatische Beziehungen zwischen
Israel und Deutschland"
Aarnoud de Groen (*1971): Psalm 75 Johann Sebastian Bach
(1685–1750): Sonata C dur BWV 529 Camille Saint-Saëns
(1835–1921): Prelude et Fugue C dur, Op. 109, No. 3 Roman
Krasnovsky (*1955): Choral: "Meine Seele erhebt den Herren", Op.
10 Roman Krasnovsky: Orgelsinfonie Nr. 1 ("Jüdische"), Op. 4 –
Sarabande – Wiegenlied – Menuett – Polonaise – Toccata
Roman Krasnovsky, 1955 als Sohn eines Orchestermusikers im
ukrainischen Donezkbecken geboren, "entschied" mit fünf Jahren,
Musik zu seinem Lebensinhalt zu machen. Wenig später erhielt er
Kompositionsunterricht bei dem legendären Aram Chatchaturjan. Mit 15
Jahren begann er als Solist mit dem Symphonieorchester der Donezker
Philharmonie aufzutreten, studierte an der Kunstakademie in Charkow
und spielte nach der Ausbildung alle Tasteninstrumente in der
Charkower Philharmonischen Vereinigung.
Nach einem Orgelstudium und dem Besuch verschiedener Kurse in der
ehem. Sowjetunion und in Österreich gab Krasnovsky zahlreiche
solistische Konzerte und wirkte als Orgelsolist an der Charkower
Philharmonie. Seit 1990 in Israel lebend, gibt er regelmäßig
Konzerte in Jerusalem, musiziert unter Zubin Mehta mit Musikern des
Israel Symphony Orchestra und ist viel beachteter Gast in
Österreich, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland.
Zu seiner Orgelsinfonie Nr. 1 ("Jüdische") schreibt R.
Krasnovsky: "Über lange Zeit bewegte mich der Gedanke, jüdische
Musik für Orgel zu komponieren. Seit meiner Jugendzeit treibt mich
die Frage um, warum gibt es spezifische, nach Ländern benannte
Symphonien?" Eine "Italienische", eine "Schottische" und viele
andere – warum aber gibt es keine "Jüdische"? Doch vielleicht gab
oder gibt es dies, nur kenne ich diese Musik nicht, habe sie nie
gehört..."
Epiphanienkirche Charlottenburg Knobelsorffstr. 72, 14059
Berlin Eintritt: € 7,50/6,00, erm. € 6,00/5,00
|
|
|
|
| |
|
|
|
|
|
|