(1) Rede von Außenminister Silvan
Shalom bei der 60. UN-Vollversammlung, 20.09.05
Die Rede des stellvertretenden Ministerpräsidenten und
Außenministers Silvan Shalom bei der 60. Vollversammlung der
Vereinten Nationen in New York (20. September 2005) finden Sie auf
der Internetseite des Außenministeriums in Jerusalem. Klicken Sie hier.
Auszüge:
Israels Beziehungen zur arabischen und muslimischen
Welt
"Dies sind optimistische Zeiten im Nahen Osten. Diese Woche hatte
ich die Ehre, mehr als zehn meiner Kollegen aus der arabischen und
muslimischen Welt zu treffen. Diese Treffen waren offen und
freundlich, wie es sich für Treffen zwischen Staaten geziemt, die
nicht miteinander im Konflikt stehen."
"Ich rufe heute meine arabischen und muslimischen Kollegen auf,
unsere Kontakte öffentlich zu machen, damit unsere Völker unseren
gemeinsamen Wunsch zur Zusammenarbeit verstehen, um Frieden und
Wohlstand in unsere Region zu bringen."
"Ich rufe die Regierungen der arabischen und muslimischen Welt
auf, sich uns anzuschließen und sich an die Öffentlichkeit zu wenden
und über Frieden zu sprechen, nicht über Konflikte, über Gründe für
die Zusammenarbeit, und weniger über Gründe für den Boykott."
"Ich rufe die internationale Gemeinschaft – und meine arabischen
und muslimischen Amtskollegen - auf, mit uns zusammenzuarbeiten,
damit sicher ist, dass diese Treffen in konkrete Projekte münden,
die dazu beitragen werden, unsere Friedenbemühungen von Grund auf zu
stärken."
Räumung israelischer Siedlungen im
Gazastreifen
"Die Verantwortung für die Angelegenheiten des Gazastreifens und
seiner Bewohner liegt jetzt in den Händen der Palästinenser."
"Wir brauchen jetzt einen Partner, der - wie wir – der
friedlichen Lösung unserer Konfliktpunkte sowie den demokratischen
und universalen Prinzipien verpflichtet ist".
"Israel misst dieser palästinensischen Verantwortungsübernahme
große Bedeutung zu."
Gaza zu einem Erfolgsmodell machen
"Der Schwerpunkt der internationalen Gemeinschaft muss jetzt
darauf liegen, sicher zu stellen, dass die Palästinensische
Autonomiebehörde und ihre Institutionen das leisten können, was die
Menschen bei ihnen und bei uns erwarten und benötigen."
"Die Palästinensische Autonomiebehörde muss sich auch zu ihrem
Versprechen äußern, der Terror-Kampagne gegen Israel ein Ende zu
setzen."
"Einfach Wahlen abhalten ist keine Garantie für Mäßigung und für
eine verantwortungsvolle Regierung. Organisationen, die sich dem
Terrorismus und Israels Vernichtung verschrieben haben, darf nicht
gestattet werden, dass sie den demokratischen Prozess von innen
zerstören."
Iran und sein Atomprogramm
"Irans fanatisches Regime hält weiter an der Fortführung seines
atomaren Waffenprogramms fest."
"Israel begrüßt die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft –
besonders Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands, unterstützt
von den Vereinigten Staaten, - dem Iran die Fähigkeit zu versagen,
die Welt mit Atomwaffen zu terrorisieren."
"Ich rufe sie auf, dieses böse Regime davon abzuhalten, sich
Atomwaffen zu beschaffen."
UN-Sondersitzung zum Holocaust-Gedenken
"Israel ruft die Vollversammlung auf, einen Resolutionsentwurf
anzunehmen, der von Israel und anderen ähnlich gesinnten Staaten
eingebracht wurde, den Holocaust im Gedächtnis zu bewahren und
weltweiten Bildungsprojekte ins Leben zu rufen, um sicher zu
stellen, dass seine Lehren verinnerlicht wurden. Da uns die
Generation der Überlebenden verlässt, - und da der Holocaust aus der
Erinnerung in die Geschichte übergeht -, wer sonst sollte deren
Lebensgeschichte weitererzählen, wenn nicht wir?"
"Ich möchte mich beim Generalsekretär für seinen einzigartigen
Beitrag zu diesem positiven Trend bedanken. Israels Beziehungen mit
den UN sind heute besser als sie je waren. Trotzdem sind sie noch
weit davon entfernt, wie sie sein sollten. Ich rufe alle Staaten,
die hier versammelt sind, auf, darüber nachzudenken, wie auch sie zu
einer mehr ausgewogenen und konstruktiveren Annäherung zwischen der
UN und Israel beitragen können."
Außenminister Silvan Shalom kündigte am Dienstag an, dass sich
Israel zum ersten Mal für einen nichtständigen Sitz im
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bewerben wird. (Jerusalem,
20.9.)
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