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(1) Sharon: „Ich reiche den
Palästinensern die Hand zur Versöhnung“
„Ich bin aus Jerusalem hierher gekommen, der Hauptstadt
des jüdischen Volkes seit mehr als 3000 Jahren und der vereinten,
ewigen Hauptstadt des Staates Israel“. Mit diesen Worten eröffnete
gestern Abend (15.9.) Ministerpräsident Ariel Sharon seine
historische Rede vor der UN-Vollversammlung. Der Ministerpräsident
hielt eine emotionale Rede und war deutlich bewegt. Er las die Rede
ab. Der hebräische Text war mit Punktierung (hebräische
Vokalisation) versehen. (Bild: GPO)
Der Ministerpräsident nahm zu Beginn seiner Rede Stellung zu der
Katastrophe, die die USA getroffen hat: „Ich möchte die tiefe
Solidarität des Volkes in Israel mit der amerikanischen Nation und
unser ehrliches Beileid für die Familien, die ihre Angehörigen
verloren haben, zum Ausdruck bringen." Sharon sicherte den USA jede
nur mögliche Hilfe zu.
Weiter sagte Sharon: „Ich stehe hier vor Ihnen am Tor der
Nationen als ein jüdischer Mann und als Bürger des freien und
souveränen Staates Israel. Ein stolzer Vertreter eines alten Volkes,
das nicht groß ist an der Zahl, doch einen großen Beitrag zur
menschlichen Kultur und zu den Werten geleistet hat, wie Ethik,
Recht und Glauben, der die Welt und die Geschichte umfasst."
„Ich wurde in Eretz Israel geboren, als Sohn von Pionieren, die
auf dem Land arbeiteten und die nicht ins Land gekommen waren, um zu
streiten oder die Einwohner zu vertreiben. Wenn die Umstände es
nicht erforderlich gemacht hätten, wäre ich nicht Soldat geworden,
sondern Bauer und Landwirt. Meine erste Liebe war und blieb der
Hände Arbeit. Das Säen und das Ernten, die Weiden, das Kleinvieh und
die Rinder."
„Heute, wo mich mein Lebensweg zu dem Dasein eines Kämpfers,
Kommandanten und Heerführers in allen Kriegen Israels geführt hat,
reiche ich die Hand unseren palästinensischen Nachbarn mit dem
Aufruf zur Versöhnung und zum Kompromiss, dazu, der Blutfehde ein
Ende zu setzen und mit ihnen zusammen den Weg zu beschreiten, der zu
Frieden und Verständnis zwischen unseren beiden Völkern führt. Ich
sehe darin meine Bestimmung und meine Hauptaufgabe für die kommenden
Jahre.“
„Wir haben die Pflicht, für den Frieden auf andere Dinge zu
verzichten“
Sharon bemühte sich, in seine Rede auch Botschaften einzubauen,
die an die israelische Öffentlichkeit gerichtet waren und die von
seinem engen Kontakt zum Land handelten. Sharon sprach ausführlich
über Eretz Israel und über das jüdische Volk:
„Der Verzicht auf irgendeinen Teil des Grundbesitzes unserer
Väter ist herzzerreißend, so schwer wie der Gang durch das Rote
Meer. Jeder Fußbreit Boden, jeder Berg und jedes Tal, jeder Bach und
jeder Fels ist getränkt von jüdischer Geschichte, voll von Schätzen
und voller Erinnerungen. Die fortlaufende jüdische Besiedlung im
Land Israel wurde niemals unterbrochen. Auch jene unter uns, die aus
unserem Land ins Exil gegangen sind, wider Willen, bis ans Ende der
Welt, deren Seelen bleiben im Laufe aller Generationen mit unserer
Heimat verbunden".
"Das Recht des jüdischen Volkes auf Eretz Israel bedeutet nicht
die Vernachlässigung der Rechte von anderen im Land. Die
Palästinenser werden immer unsere Nachbarn sein. Wir respektieren
sie und streben nicht danach, über sie zu herrschen. Sie haben das
gleiche Recht auf Freiheit und auf eine nationale, souveräne
Existenz in einem eigenen Staat."
"In dieser Woche hat der letzte israelische Soldat den
Gazastreifen verlassen, und die Militärverwaltung im Gazastreifen
wurde beendet. Der Staat Israel hat bewiesen, dass er zu
schmerzhaften Konzessionen für die Beilegung des Konflikts mit den
Palästinensern bereit ist."
"Jetzt sind die Palästinenser an der Reihe, ihre Bereitschaft zum
Frieden unter Beweis zu stellen. Das Ende der israelischen Kontrolle
und Verantwortung für den Gazastreifen erlaubt den Palästinensern,
wenn sie wollen, ihre eigene Wirtschaft zu entfalten und eine
Gesellschaft aufzubauen, die nach Frieden trachtet, die entwickelt
ist, frei, Recht achtet und transparent ist, und die den
demokratischen Grundsätzen verpflichtet ist. Die wichtigste Prüfung,
der sich die palästinensische Führung nun stellen muss, ist die
Umsetzung ihres Versprechens, dem Terrorismus und seinen Grundlagen
ein Ende zu setzen, die anarchische Herrschaft von bewaffneten
Banden aufzulösen und mit der Hetze und Indoktrination des Hasses
gegen Israel und gegen die Juden Schluss zu machen."
"Bis dahin wird Israel sich vor den Schrecken des Terrorismus zu
verteidigen wissen. Aus diesem Grund bauen wir den Sicherheitszaun,
und wir werden ihn weiterbauen, bis er fertig gestellt ist, so wie
jedes andere Land es auch tun würde, um seine Bürger zu
schützen."
"Die erfolgreiche Umsetzung des Abkopplungsplans öffnet ein
Fenster der Gelegenheiten für Frieden, und er steht in Einklang mit
dem Stufenplan der road map."
"Ich gehöre zu jenen, die glauben, dass es möglich ist, einen
gerechten Kompromiss und ein Zusammenleben in guten
nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Juden und Arabern zu
erreichen. Eine Tatsache muss ich jedoch betonen: Es wird keinen
Kompromiss bezüglich des Existenzrechts des Staates Israels als
jüdischen Staat mit verteidigungsfähigen Grenzen, umfassender
Sicherheit und ohne Gefahren und Terrorismus geben."
"Ich rufe die palästinensische Führung auf, Entschlossenheit und
Führungsfähigkeit zu zeigen, und Terrorismus, Gewalt und die Kultur
des Hasses aus unserem Verhältnis zueinander zu beseitigen. Ich bin
sicher, dass es in unserer Kraft steht, unseren Völkern einen neuen
und viel versprechenden Horizont zu eröffnen, einen Horizont der
Hoffnung." (ynet, 16.9.)
Die vollständige Rede des Ministerpräsidenten vor der
Vollversammlung der Vereinten Nationen am 11. Elul 5765/ 15.
September 2005 finden Sie hier auf der Internetseite des Prime
Minister's Office: http://www.pmo.gov.il/
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(2) Reaktionen im
rechten und linken politischen Spektrum
Die Rede von Ministerpräsident Ariel Sharon gestern Abend vor der
UN-Vollversammlung hat im rechten politischen Spektrum in Israel zu
zornigen Reaktionen geführt. Wohnungsbauminister Yitzhak Herzog
(Arbeitspartei) sagte dagegen, die Rede Sharons in New York stelle
eine erste richtige Basis für die Fortsetzung der Zusammenarbeit in
der Regierung dar.
Der Knessetabgeordnete (MdK) Benyamin Netanyahu (Likud) sagte,
Sharon habe mit seiner Rede "endgültig deutlich gemacht, dass er
sich der Linken zuwendet". Seine Politik nannte er eine Politik des
Verzichts und der Rückzüge".
MdK Michael Ratzon sagte: "Als Sprecher für die Linke hat Sharon
eine hervorragende Rede gehalten. Der Ministerpräsident hat dem
Zentrum des Likud die Scheidung eingereicht. Die Mitglieder des
Likud-Zentrums haben kein Interesse mehr an ihm". Sharon mache die
Linke in Israel überflüssig, denn er sei die Linke, sagte
Ratzon.
Der stellvertretende Ministerpräsident, Minister Ehud Olmert
(Likud) sagte: "Die Rede ist nicht dafür da, dass sie bei den
Palästinensern Gefallen finde, auch nicht bei den Tagräumern und
auch nicht bei den Unterstützern des Likud-Zentrums wie Bibi
(Netanyahu) und den anderen. Sie ist dafür da, den zentralen
Königsweg zu skizzieren". Olmert meinte, es sei keine Abschiedsrede
vom Likud, sondern eine "Rede der Führung und der Herausforderung
für den Likud".
Oppositionsführer MdK Yossef Lapid (Shinui) sagte, die Rede
Sharons entspreche der politischen Linie der Shinui-Partei
(Zentrum). "Obwohl ich Oppositionsführer bin, muss ich Sharon
danken, dass er eine wunderbare Rede gehalten hat, die den Frieden
fördert, und das stand völlig im Gegensatz zu der Vermutung, er
könnte dort eine Bühne suchen, um sich bei den Abtrünnigen des Likud
einzuschmeicheln. Der Likud muss die bittere Pille schlucken, oder
Netanyahu wird die Partei dazu zwingen, sich zu spalten", sagte
Lapid.
MdK Avraham Ravitz von der religiösen Partei Degel Ha-Tora sagte,
die Rede Sharons sei die "größte jüdische Rede gewesen, die vor der
Vollversammlung der Vereinten Nationen von einem Ministerpräsidenten
gehalten wurde". (Ha'aretz, 16.9.)
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(3) Student aus
Israel entwickelt revolutionäre Suchmaschine fürs
Internet
Uri Alon, ein israelischer Student an der Universität New South
Wales in Australien, hatte Erfolg, wo viele andere gescheitert sind.
Er entwickelte das „Orion“, ein System, das sich im Internet an
Suchmaschinen anhängt und die Suche auf relativ einfache Art
fokussiert und effektiver gestaltet.
„Orion basiert auf dem Gebrauch von komplexen Algorithmen, die
durch verschiedene Technologien auch Texte erfassen, in denen sich
Schlüsselwörter befinden. D.h. es werden nicht nur Verbindungen
aufgezeigt, wie dies heute im Netz der Fall ist. Mein Ziel ist es,
einem Surfer, der Informationen sucht, genau diese Information, die
ihn interessiert, zur Verfügung zu stellen und nicht nur eine Liste
von Verbindungen zu anderen Seiten.“
Das System hängt sich an bestehende Suchmaschinen an, unterstützt
sie und findet für die Suchenden weitere Inhalte, die eng mit dem
Schlüsselwort zusammenhängen. Nachdem es die Information gefunden
hat, stellt es dem Benutzer auf einer Seite alle Aspekte vor, in
denen der gesuchte Text erscheint, und bietet die Weiterleitung zu
anderen damit verbundenen Wörtern oder Ausdrücken.
Alon (26 Jahre alt) hat das System "Orion" im Rahmen seines
Studiums in Australien entwickelt. Er erklärt jedoch, dass er nicht
beabsichtige, sich in Australien niederzulassen, sondern nach Israel
zurückkehren will. „Orion begann als Forschungsprojekt zu meinem
Doktorat, doch die Universität erkannte sehr schnell, dass es
Geschäftspotential hat und machte große Anstrengungen, um Orion zum
Patent anzumelden". (ynet, 8.9.)
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(4) Hightech in
der Bronzezeit: Die Höhle von Nahal Mishmar in Israel
Terra X (6): Die Minen des Hephaistos - Hightech in der
Bronzezeit Dokumentationsreihe, Deutschland 2005, ZDF,
Erstausstrahlung Regie: Gerhard Thiel
Der Film erzählt die spannende Geschichte der frühen Schmiede in
Vorderasien, die zum ersten Mal mit Kupfer experimentierten. Der
Fund der grün schillernden Steine und die Entdeckung, wie Metall
bearbeitet werden kann, setzten eine Entwicklung in Gang, ohne die
unsere heutige Zivilisation nicht denkbar wäre.
Mit der Massenproduktion an Kupfer begann eine neue Ära. Die
Siedlungen, die sich auf die Verhüttung und den Verkauf des Metalls
spezialisierten, wurden schnell reich. In Warna am Schwarzen Meer,
in der Höhle von Nahal Mishmar in Israel und in Arslan Tepe in der
heutigen Türkei stießen Archäologen auf prächtig ausgestattete
Gräber aus jener Epoche, gefüllt mit Schätzen aus Gold und Kupfer.
Mit der Erfindung der Bronze im 3.Jahrtausend bahnte sich ein
makaberer Wendepunkt in der Kriegsführung an. Waffen aus dem neuen
Metall waren härter und bildeten die Grundlage zu militärischer
Aufrüstung. In jenen Tagen setzten die großen Eroberungszüge ein,
die zur Unterwerfung zahlreicher Volksstämme und zur Geburt riesiger
Reiche führten
Samstag, 17. September 2005 um 20:40 VPS:
20.40 Wiederholungen: 18.09.2005 um 14:00
http://www.arte-tv.com/de/woche/244,broadcastingNum=477680,day=1,week=38,year=2005.html
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(5) Konzert in
Tel Aviv zu Gunsten von Musikern in New Orleans
Israelische Künstler haben ihre Teilnahme an einem
Spenden-Konzert zu Gunsten der Musiker in New Orleans zugesagt. Das
Konzert findet am kommenden Dienstag, 20. September, in Tel Aviv
statt. New Orleans gilt als der Geburtsort des Jazz und des Rhythm
and Blues. Das Geld soll den Musikern in New Orleans zu Gute kommen,
die durch die Hurrikan-Katastrophe ("Katrina") ihr Haus, ihre Arbeit
und ihren Besitz verloren haben.
Das Konzert wird live im Armeesender Galei Zahal (http://glz.msn.co.il)
übertragen (Zum Hören von Galei Zahal im Internet mit Media Player:
Ctrl+Erster Link rechts oben neben dem Online-Logo drücken). Es
treten auf: Achinoam Nini und Gil Dor, Iris und Ofer Portugali mit
der Gruppe Gospel-Jazz, Dany Sandarson und Band, Edna Goren, Nissim
Yamini, Avraham Felder, die Bands Isradixie, Jerusalem Dixie, Dany
Gottfried, Albert Piamenta, Ahrale Kaminsky, die All-Stars und die
New Orleans Band. (Walla, 13.9.)
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