Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 16. September 2005
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Sharon: „Ich reiche den Palästinensern die Hand zur Versöhnung“
(2) Reaktionen im rechten und linken politischen Spektrum
(3) Student aus Israel entwickelt revolutionäre Suchmaschine fürs Internet
(4) Hightech in der Bronzezeit: Die Höhle von Nahal Mishmar in Israel
(5) Konzert in Tel Aviv zu Gunsten von Musikern in New Orleans
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Sharon: „Ich reiche den Palästinensern die Hand zur Versöhnung“

„Ich bin aus Jerusalem hierher gekommen, der Hauptstadt des jüdischen Volkes seit mehr als 3000 Jahren und der vereinten, ewigen Hauptstadt des Staates Israel“. Mit diesen Worten eröffnete gestern Abend (15.9.) Ministerpräsident Ariel Sharon seine historische Rede vor der UN-Vollversammlung. Der Ministerpräsident hielt eine emotionale Rede und war deutlich bewegt. Er las die Rede ab. Der hebräische Text war mit Punktierung (hebräische Vokalisation) versehen. (Bild: GPO)

Der Ministerpräsident nahm zu Beginn seiner Rede Stellung zu der Katastrophe, die die USA getroffen hat: „Ich möchte die tiefe Solidarität des Volkes in Israel mit der amerikanischen Nation und unser ehrliches Beileid für die Familien, die ihre Angehörigen verloren haben, zum Ausdruck bringen." Sharon sicherte den USA jede nur mögliche Hilfe zu.

Weiter sagte Sharon: „Ich stehe hier vor Ihnen am Tor der Nationen als ein jüdischer Mann und als Bürger des freien und souveränen Staates Israel. Ein stolzer Vertreter eines alten Volkes, das nicht groß ist an der Zahl, doch einen großen Beitrag zur menschlichen Kultur und zu den Werten geleistet hat, wie Ethik, Recht und Glauben, der die Welt und die Geschichte umfasst."

„Ich wurde in Eretz Israel geboren, als Sohn von Pionieren, die auf dem Land arbeiteten und die nicht ins Land gekommen waren, um zu streiten oder die Einwohner zu vertreiben. Wenn die Umstände es nicht erforderlich gemacht hätten, wäre ich nicht Soldat geworden, sondern Bauer und Landwirt. Meine erste Liebe war und blieb der Hände Arbeit. Das Säen und das Ernten, die Weiden, das Kleinvieh und die Rinder."

„Heute, wo mich mein Lebensweg zu dem Dasein eines Kämpfers, Kommandanten und Heerführers in allen Kriegen Israels geführt hat, reiche ich die Hand unseren palästinensischen Nachbarn mit dem Aufruf zur Versöhnung und zum Kompromiss, dazu, der Blutfehde ein Ende zu setzen und mit ihnen zusammen den Weg zu beschreiten, der zu Frieden und Verständnis zwischen unseren beiden Völkern führt. Ich sehe darin meine Bestimmung und meine Hauptaufgabe für die kommenden Jahre.“

„Wir haben die Pflicht, für den Frieden auf andere Dinge zu verzichten“

Sharon bemühte sich, in seine Rede auch Botschaften einzubauen, die an die israelische Öffentlichkeit gerichtet waren und die von seinem engen Kontakt zum Land handelten. Sharon sprach ausführlich über Eretz Israel und über das jüdische Volk:

„Der Verzicht auf irgendeinen Teil des Grundbesitzes unserer Väter ist herzzerreißend, so schwer wie der Gang durch das Rote Meer. Jeder Fußbreit Boden, jeder Berg und jedes Tal, jeder Bach und jeder Fels ist getränkt von jüdischer Geschichte, voll von Schätzen und voller Erinnerungen. Die fortlaufende jüdische Besiedlung im Land Israel wurde niemals unterbrochen. Auch jene unter uns, die aus unserem Land ins Exil gegangen sind, wider Willen, bis ans Ende der Welt, deren Seelen bleiben im Laufe aller Generationen mit unserer Heimat verbunden".

"Das Recht des jüdischen Volkes auf Eretz Israel bedeutet nicht die Vernachlässigung der Rechte von anderen im Land. Die Palästinenser werden immer unsere Nachbarn sein. Wir respektieren sie und streben nicht danach, über sie zu herrschen. Sie haben das gleiche Recht auf Freiheit und auf eine nationale, souveräne Existenz in einem eigenen Staat."

"In dieser Woche hat der letzte israelische Soldat den Gazastreifen verlassen, und die Militärverwaltung im Gazastreifen wurde beendet. Der Staat Israel hat bewiesen, dass er zu schmerzhaften Konzessionen für die Beilegung des Konflikts mit den Palästinensern bereit ist."

"Jetzt sind die Palästinenser an der Reihe, ihre Bereitschaft zum Frieden unter Beweis zu stellen. Das Ende der israelischen Kontrolle und Verantwortung für den Gazastreifen erlaubt den Palästinensern, wenn sie wollen, ihre eigene Wirtschaft zu entfalten und eine Gesellschaft aufzubauen, die nach Frieden trachtet, die entwickelt ist, frei, Recht achtet und transparent ist, und die den demokratischen Grundsätzen verpflichtet ist. Die wichtigste Prüfung, der sich die palästinensische Führung nun stellen muss, ist die Umsetzung ihres Versprechens, dem Terrorismus und seinen Grundlagen ein Ende zu setzen, die anarchische Herrschaft von bewaffneten Banden aufzulösen und mit der Hetze und Indoktrination des Hasses gegen Israel und gegen die Juden Schluss zu machen."

"Bis dahin wird Israel sich vor den Schrecken des Terrorismus zu verteidigen wissen. Aus diesem Grund bauen wir den Sicherheitszaun, und wir werden ihn weiterbauen, bis er fertig gestellt ist, so wie jedes andere Land es auch tun würde, um seine Bürger zu schützen."

"Die erfolgreiche Umsetzung des Abkopplungsplans öffnet ein Fenster der Gelegenheiten für Frieden, und er steht in Einklang mit dem Stufenplan der road map."

"Ich gehöre zu jenen, die glauben, dass es möglich ist, einen gerechten Kompromiss und ein Zusammenleben in guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Juden und Arabern zu erreichen. Eine Tatsache muss ich jedoch betonen: Es wird keinen Kompromiss bezüglich des Existenzrechts des Staates Israels als jüdischen Staat mit verteidigungsfähigen Grenzen, umfassender Sicherheit und ohne Gefahren und Terrorismus geben."

"Ich rufe die palästinensische Führung auf, Entschlossenheit und Führungsfähigkeit zu zeigen, und Terrorismus, Gewalt und die Kultur des Hasses aus unserem Verhältnis zueinander zu beseitigen. Ich bin sicher, dass es in unserer Kraft steht, unseren Völkern einen neuen und viel versprechenden Horizont zu eröffnen, einen Horizont der Hoffnung." (ynet, 16.9.)

Die vollständige Rede des Ministerpräsidenten vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 11. Elul 5765/ 15. September 2005 finden Sie hier auf der Internetseite des Prime Minister's Office: http://www.pmo.gov.il/



(2) Reaktionen im rechten und linken politischen Spektrum

Die Rede von Ministerpräsident Ariel Sharon gestern Abend vor der UN-Vollversammlung hat im rechten politischen Spektrum in Israel zu zornigen Reaktionen geführt. Wohnungsbauminister Yitzhak Herzog (Arbeitspartei) sagte dagegen, die Rede Sharons in New York stelle eine erste richtige Basis für die Fortsetzung der Zusammenarbeit in der Regierung dar.

Der Knessetabgeordnete (MdK) Benyamin Netanyahu (Likud) sagte, Sharon habe mit seiner Rede "endgültig deutlich gemacht, dass er sich der Linken zuwendet". Seine Politik nannte er eine Politik des Verzichts und der Rückzüge".

MdK Michael Ratzon sagte: "Als Sprecher für die Linke hat Sharon eine hervorragende Rede gehalten. Der Ministerpräsident hat dem Zentrum des Likud die Scheidung eingereicht. Die Mitglieder des Likud-Zentrums haben kein Interesse mehr an ihm". Sharon mache die Linke in Israel überflüssig, denn er sei die Linke, sagte Ratzon.

Der stellvertretende Ministerpräsident, Minister Ehud Olmert (Likud) sagte: "Die Rede ist nicht dafür da, dass sie bei den Palästinensern Gefallen finde, auch nicht bei den Tagräumern und auch nicht bei den Unterstützern des Likud-Zentrums wie Bibi (Netanyahu) und den anderen. Sie ist dafür da, den zentralen Königsweg zu skizzieren". Olmert meinte, es sei keine Abschiedsrede vom Likud, sondern eine "Rede der Führung und der Herausforderung für den Likud".

Oppositionsführer MdK Yossef Lapid (Shinui) sagte, die Rede Sharons entspreche der politischen Linie der Shinui-Partei (Zentrum). "Obwohl ich Oppositionsführer bin, muss ich Sharon danken, dass er eine wunderbare Rede gehalten hat, die den Frieden fördert, und das stand völlig im Gegensatz zu der Vermutung, er könnte dort eine Bühne suchen, um sich bei den Abtrünnigen des Likud einzuschmeicheln. Der Likud muss die bittere Pille schlucken, oder Netanyahu wird die Partei dazu zwingen, sich zu spalten", sagte Lapid.

MdK Avraham Ravitz von der religiösen Partei Degel Ha-Tora sagte, die Rede Sharons sei die "größte jüdische Rede gewesen, die vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen von einem Ministerpräsidenten gehalten wurde". (Ha'aretz, 16.9.)



(3) Student aus Israel entwickelt revolutionäre Suchmaschine fürs Internet

Uri Alon, ein israelischer Student an der Universität New South Wales in Australien, hatte Erfolg, wo viele andere gescheitert sind. Er entwickelte das „Orion“, ein System, das sich im Internet an Suchmaschinen anhängt und die Suche auf relativ einfache Art fokussiert und effektiver gestaltet.

„Orion basiert auf dem Gebrauch von komplexen Algorithmen, die durch verschiedene Technologien auch Texte erfassen, in denen sich Schlüsselwörter befinden. D.h. es werden nicht nur Verbindungen aufgezeigt, wie dies heute im Netz der Fall ist. Mein Ziel ist es, einem Surfer, der Informationen sucht, genau diese Information, die ihn interessiert, zur Verfügung zu stellen und nicht nur eine Liste von Verbindungen zu anderen Seiten.“

Das System hängt sich an bestehende Suchmaschinen an, unterstützt sie und findet für die Suchenden weitere Inhalte, die eng mit dem Schlüsselwort zusammenhängen. Nachdem es die Information gefunden hat, stellt es dem Benutzer auf einer Seite alle Aspekte vor, in denen der gesuchte Text erscheint, und bietet die Weiterleitung zu anderen damit verbundenen Wörtern oder Ausdrücken.

Alon (26 Jahre alt) hat das System "Orion" im Rahmen seines Studiums in Australien entwickelt. Er erklärt jedoch, dass er nicht beabsichtige, sich in Australien niederzulassen, sondern nach Israel zurückkehren will. „Orion begann als Forschungsprojekt zu meinem Doktorat, doch die Universität erkannte sehr schnell, dass es Geschäftspotential hat und machte große Anstrengungen, um Orion zum Patent anzumelden". (ynet, 8.9.)



(4) Hightech in der Bronzezeit: Die Höhle von Nahal Mishmar in Israel

Terra X (6): Die Minen des Hephaistos - Hightech in der Bronzezeit
Dokumentationsreihe, Deutschland 2005, ZDF, Erstausstrahlung
Regie: Gerhard Thiel

Der Film erzählt die spannende Geschichte der frühen Schmiede in Vorderasien, die zum ersten Mal mit Kupfer experimentierten. Der Fund der grün schillernden Steine und die Entdeckung, wie Metall bearbeitet werden kann, setzten eine Entwicklung in Gang, ohne die unsere heutige Zivilisation nicht denkbar wäre.

Mit der Massenproduktion an Kupfer begann eine neue Ära. Die Siedlungen, die sich auf die Verhüttung und den Verkauf des Metalls spezialisierten, wurden schnell reich. In Warna am Schwarzen Meer, in der Höhle von Nahal Mishmar in Israel und in Arslan Tepe in der heutigen Türkei stießen Archäologen auf prächtig ausgestattete Gräber aus jener Epoche, gefüllt mit Schätzen aus Gold und Kupfer.

Mit der Erfindung der Bronze im 3.Jahrtausend bahnte sich ein makaberer Wendepunkt in der Kriegsführung an. Waffen aus dem neuen Metall waren härter und bildeten die Grundlage zu militärischer Aufrüstung. In jenen Tagen setzten die großen Eroberungszüge ein, die zur Unterwerfung zahlreicher Volksstämme und zur Geburt riesiger Reiche führten

Samstag, 17. September 2005 um 20:40
VPS: 20.40
Wiederholungen: 18.09.2005 um 14:00

http://www.arte-tv.com/de/woche/244,broadcastingNum=477680,day=1,week=38,year=2005.html



(5) Konzert in Tel Aviv zu Gunsten von Musikern in New Orleans

Israelische Künstler haben ihre Teilnahme an einem Spenden-Konzert zu Gunsten der Musiker in New Orleans zugesagt. Das Konzert findet am kommenden Dienstag, 20. September, in Tel Aviv statt. New Orleans gilt als der Geburtsort des Jazz und des Rhythm and Blues. Das Geld soll den Musikern in New Orleans zu Gute kommen, die durch die Hurrikan-Katastrophe ("Katrina") ihr Haus, ihre Arbeit und ihren Besitz verloren haben.

Das Konzert wird live im Armeesender Galei Zahal (http://glz.msn.co.il) übertragen (Zum Hören von Galei Zahal im Internet mit Media Player: Ctrl+Erster Link rechts oben neben dem Online-Logo drücken). Es treten auf: Achinoam Nini und Gil Dor, Iris und Ofer Portugali mit der Gruppe Gospel-Jazz, Dany Sandarson und Band, Edna Goren, Nissim Yamini, Avraham Felder, die Bands Isradixie, Jerusalem Dixie, Dany Gottfried, Albert Piamenta, Ahrale Kaminsky, die All-Stars und die New Orleans Band. (Walla, 13.9.)



(6) Das Wetter in Israel

Heute scheint im ganzen Land die Sonne, und es ist warm. Im Landesinneren und im Süden setzt sich ein sehr heißer und trockener Wüstenwind durch ("Sharav"). Ab Morgen gehen die Temperaturen leicht zurück.

Jerusalem: 22-32°C
Tel Aviv: 23-32°C
Haifa: 23-32°C
Be’er Sheva: 22-36°C
Eilat: 27-39°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.5364 NIS (-0.657%)
1 CHF – 3.5807NIS (-0.600%)
1 £ - 8.1807 NIS (-1.104%)
1 $ - 4.5260 NIS (-0.022%)
(Bank of Israel, 15.9.05)



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters