Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 14. September 2005
  
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(1) Die Verantwortung für das Schicksal des Gazastreifens liegt jetzt in den Händen der Palästinenser
(2) Tourismus: Israel, Jordanien, Ägypten und PA einigen sich auf gemeinsame Marketing-Strategie
(3) In New York kam es zu einem ersten Treffen zwischen den Außenministern Israels und Indonesiens
(4) Hassan Nasrallah im Interview mit TV Al-Arabiya: Hisbollah wird nicht abrüsten
(5) Hinterbliebene von Terror-Opfern berichten in Berlin von ihrer Arbeit in Israel
(6) Auszeichnungen für Absolventen der Sam Spiegel School of Film and Television
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Die Verantwortung für das Schicksal des Gazastreifens liegt jetzt in den Händen der Palästinenser

Befehl zur Auflösung der Militärverwaltung

1. In Übereinstimmung mit der Entscheidung der israelischen Regierung vom 11. September 2005 haben die israelischen Verteidigungsstreitkräfte heute, 8. Elul 5765 (12. September 2005), das Gebiet des Gazastreifens verlassen und die Kontrolle über dieses Territorium an den palästinensischen Legislativrat übergeben.

2. Mit Tagesende wird die Militärverwaltung im Gazastreifen aufgelöst.

Dan Harel, General-Major
Kommandeur von Zahal im Gazastreifen


Juristische Bedeutung der Auflösung der Militärverwaltung

Mit Beendigung der Militärverwaltung beendet Israel seine militärische und juristische Kontrolle im Gazastreifen, die 1967 begann. Damit endet auch die Zuständigkeit und die juristische Grundlage, die es Israel ermöglichte, das Gebiet zu kontrollieren.

Es handelt sich um einen formellen/juristischen Schritt, der das Ende der israelischen Kontrolle über die Region Gaza ausdrückt, wobei der Apparat aufgelöst wird, mit dessen Hilfe Israel seine Zuständigkeit in der Region ausführte.

Im Gegensatz zu dem Interimsabkommen von 1995, dementsprechend sich die Militärverwaltung „zurückgezogen“ hatte, aber weiter existierte und weiterhin seine Zuständigkeit ausführte, handelt es sich jetzt um eine absolute Beendigung.

Die Verantwortung für das Schicksal Gazas wird an die palästinensische Seite übergeben

1. Ende der israelischen Präsenz und Zuständigkeit in Gaza:

Die Beendigung der Militärverwaltung stellt einen formellen und juristischen Schritt dar, der deutlich macht, dass es sich um das Ende der Ära der Kontrolle Israels in Gaza handelt. Angesichts der Räumung aller Zivilisten und der Armeetruppen aus der Region und der Beendigung der Militärverwaltung, endet die israelische Kontrolle über die Region Gaza, wobei das Gebiet an die palästinensische Zuständigkeit übergeben wird.

In den letzten Monaten gab es Absprachen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Israel und den Palästinensern, unter der Vermittlung des Sonderbeauftragten des Quartetts James Wolfensohn, um eine geordnete Übergabe der Verantwortung für das geräumte Gebiet an die Palästinensische Autonomiebehörde sicherzustellen. Diese Absprachen werden in diesen Tagen fortgeführt und ernteten bereits internationales Lob und auch das des Sicherheitsrats.

2. Gelegenheit für eine palästinensische Selbstverwaltung:

Mit Beendigung der israelischen Präsenz in Gaza und der Beendigung der Militärverwaltung wurde eine noch nie da gewesene Gelegenheit für die Palästinensische Autonomiebehörde geschaffen, ihre Angelegenheiten selbständig ohne israelische Einmischung zu regeln. Jeder Palästinenser in Gaza weiß, bei wem die Verantwortung liegt, nämlich bei der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Israel ist verpflichtet und bereit, zusammen mit anderen internationalen Stellen zu helfen, um die PA und ihre Apparate zu stärken und die humanitäre und wirtschaftliche Situation im Gazastreifen zu verbessern, wobei der Zugang zu Hilfsstellen in der Region gewährt wird. Gleichzeitig ist klar, dass die Verantwortung für den Fortschritt nun bei der palästinensischen Führung liegt und von deren Willen abhängt. Es ist Zeit, dass die Palästinenser demokratische Institutionen aufbauen, und nicht nur Alibis.

3. Neue Hoffnung für die Implementierung der road map:

Die Initiative der Abkopplung soll den internationalen Friedensplan (road map) nicht ersetzen, sondern ihn ankurbeln. Der Abzug Israels aus Gaza, die Beendigung der Militärverwaltung und die Tatsache, dass Israel erklärt hat, dass es keine zukünftigen Ansprüche auf das Gebiet stellt, beweist die Verpflichtung Israels gegenüber dem Friedensprozess und seine Bereitschaft, schmerzhafte Schritte einzuleiten, um ein Vorankommen der road map zu ermöglichen.

Für das Vorankommen des politischen Prozesses ist es unabdingbar, dass die internationale Gemeinschaft anerkennt, dass die Verantwortung nun bei der Palästinensischen Autonomiebehörde liegt. Es können keine Rechte eingeklagt werden, ohne die Last der Verantwortung mit zu übernehmen. Es ist nun an den Palästinensern, ihre Bereitschaft zu beweisen, ein echter Partner für den Frieden zu sein. (Jerusalem, 13.9.)



(2) Tourismus: Israel, Jordanien, Ägypten und PA einigen sich auf gemeinsame Marketing-Strategie

Die Tourismusminister Israels, Ägyptens, Jordaniens und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) haben heute (14.9.) ihre Zusammenarbeit im Tourismusbereich angekündigt. Zu diesem Zweck soll ein gemeinsames Forum für die Vermarktung von touristischen Angeboten in der Region errichtet werden. Der israelische Tourismusminister Avraham Hirchson, der für das Treffen mit den Amtskollegen in den ägyptischen Ort Urgada (Hurghada) reiste, sagte, am Morgen: "Das sind die Früchte des Friedens. Wir arbeiten zusammen, um der Welt zu zeigen, dass es möglich ist, dass man hier Geschäfte machen kann wie überall in der Welt, und die Sache wird allen Völkern in der Region zu Gute kommen".

Dem Treffen gingen während mehrerer Monate geheime Vorbereitungen voraus. Die Minister werden eine gemeinsame Marketingstrategie für Angebote für ausländische Touristen vorstellen. Doch auch der Tourismus zwischen den Staaten in der Nahost-Region soll angekurbelt werden. Zu den direkten Maßnahmen gehören die verbesserte Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich zwischen den Ländern, Ausstellung von Visa und die schnellere Passage der Grenzübergänge.

Die Zusammenarbeit im Tourismusbereich zwischen Ägypten, Israel, Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde kam mit Beginn der sog. Al-Aqsa-Intifada im Oktober 2000 fast vollständig zum Erliegen. Ermöglicht wurde der Neuanfang durch die verbesserte politische Situation im Zuge der israelischen Abkopplung vom Gazastreifen. (Ha'aretz, 14.9.)



(3) In New York kam es zu einem ersten Treffen zwischen den Außenministern Israels und Indonesiens

Erstmals haben sich am Dienstagmorgen der Außenminister Israels und der Außenminister Indonesiens zu einem Gespräch getroffen. Die Begegnung fand in einem Hotel in Manhattan statt. Indonesien ist der größte muslimische Staat der Welt. Israel und Indonesien haben keine diplomatischen Beziehungen. Die Israelis wollten das Treffen öffentlich machen. Die Indonesier bestanden jedoch darauf, es geheim zu halten und erlaubten dem Fotografen des israelischen Konsulats nicht, das Treffen festzuhalten. Die beiden Außenminister gingen getrennt aus dem Hotelzimmer und nehmen offiziell nicht Stellung zu dem Treffen. (Walla/ Channel 10, 13.9.)



(4) Hassan Nasrallah im Interview mit TV Al-Arabiya: Hisbollah wird nicht abrüsten

Die radikal-islamische Terror-Miliz Hisbollah beabsichtigt nicht, ihre Waffen abzugeben. Das wiederholte der Führer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, am 2.9. in einem TV-Interview. Dies verlangt aber das „Taif-Abkommen“ von 1989 und die Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrats. Nasrallah erklärte seine grundlegende (bekannte) Position, dass die Hisbollah ihre Waffen benötige, um den Libanon vor der „Angriffslust“ Israels zu schützen. Die Hisbollah unterstütze dabei die libanesische Armee, sagte Nasrallah.

Seine Ablehnung hüllt Nasrallah in eine anscheinend positive und gemäßigte Haltung, indem er sich zu einem Dialog (oder Streitgespräch) mit der internationalen Gemeinschaft (außer den USA) bereit erklärt. In dem Interview behauptet Nasrallah außerdem, dass die Hisbollah abgewogen und legitim vorgehe gegenüber der andauernden „Angriffslust“ Israels.

Hassan Nasrallah: "die libanesische Armee und der 'Widerstand' (d.h. die Hisbollah) sind jene, die den Libanon verteidigen" (Fernsehsender Al-Arabiya, 2.9.2005). Die UN-Resolution 1559 ruft zur vollständigen Abrüstung (disbanding and disarmament) aller libanesischen und nicht-libanesischen Milizen (d.h. der Hisbollah und der palästinensischen Terrororganisationen) auf. Die Resolution erkennt nur die libanesische Regierung als den alleinigen Herrscher im Libanon an. (Intelligence and Terrorism Information Center at the Center for Special Studies, C.S.S., http://www.intelligence.org.il/eng/eng_n/hez_e0905.htm, 7.9.)



(5) Hinterbliebene von Terror-Opfern berichten in Berlin von ihrer Arbeit in Israel

Die „Organisation für die Opfer des Terrors und des Hasses in Israel e.V.“ und ihre Tochterorganisation in Deutschland berichten am 22.September 2005 in Berlin über ihre Arbeit mit Hinterbliebenen und Überlebenden von Selbstmordanschlägen:

„Selbstmordanschläge, ein legaler Weg zum erreichen politischer Ziele?“

Veranstaltungsort ist die Evangelische Advent-Zachäus-Kirchengemeinde im Prenzlauer Berg, Danziger Str. 201-203, 10407 Berlin. Der Informationsabend beginnt um 19.30 Uhr.

Der Initiator und Vorsitzende, Herr Michel Elharar, selbst Hinterbliebener, verlor 1994 seine Tochter Maya sel. A. bei einem Terroranschlag in Afula (Israel). Dieser Selbstmordanschlag war einer der Ersten, die direkt im Kernland Israels erfolgten. Mit der Bewältigung dieses Traumas konfrontiert, stellte er fest, dass es keine Organisation gab, die sich speziell mit dieser Problematik befasste. Daraufhin gründete er die „Organisation für die Opfer des Terrors und des Hasses in Israel“. Heute ist diese Organisation eine der Größten ihrer Art. Ihr Ziel ist, Opfern und Hinterbliebenen Hilfe in verschiedenster Form zu gewährleisten.

Gemeinsam mit den Mitgliedern der Tochterorganisation in Deutschland wird Michel Elharar seine Arbeit vorstellen und über die Problematik des Terrors in Israel berichten.

Weitere Informationen:
„Förderverein für die Opfer des Terrors und des Hasses in Israel, Berlin, e.V.“
Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Tel.: +49 30-23 62 02 11
Fax  +49 30-70 76 79 01
Email: orgaterror@hotmail.com
Web: www.terror.co.il



(6) Auszeichnungen für Absolventen der Sam Spiegel School of Film and Television

Festliche Diplomverleihung des 12. Absolventen-Jahrgangs der Sam Spiegel School of Film and Television, Jerusalem

In gelöster Atmosphäre nahmen am 12. September 2005 die diesjährigen Absolventen von ihren Betreuern, Wegbegleitern und Mitstreitern Abschied. Gefeiert wurden sowohl diejenigen, die das Spezialprogramm „Drehbuchschreiben“ abgeschlossen haben, als auch die Diplomanden des vollen Studienganges.

Nach einem fröhlichen get-together mit Freunden und Familien, mit Lehrkräften und Mentoren sowie mit Unterstützern und Interessierten aus dem Filmbusiness auf dem Plaza der Cinematheque Jerusalem bekamen die 400 geladenen Gäste eine Auswahl an Produktionen des vergangenen Jahres geboten – trailer, Kurzfilme und ein Portraitfilm über den scheidenden Produktionsleiter Yoram Honig.

Renen Schorr, der die Akademie seit ihrer Gründung leitet und zu ihrem Erfolg geführt hat, hob die Qualität dieses Jahrganges hervor. Diese Absolventen hatten das Studium an der Sam Spiegel School nicht aufgenommen, weil „sie sich selbst suchen“, sondern aus dem starken Wunsch heraus, Filme zu machen, und aus der Überzeugung, dass der Film ein faszinierendes Medium sei, das das Unmögliche möglich mache.

Neben den Diplomen wurden Preise von Stiftungen und der Filmindustrie verliehen. „neue deutsche Filmgesellschaft mbH“ aus München vergab auch in diesem Jahr zwei Auszeichnungen durch die Jerusalem Foundation. Alon Levy aus Tiberias, 1979 geboren, wurde als hervorragender Produzent ausgezeichnet. Als viel versprechendes Talent wurde Talia Lavie aus Petakh Tikvah, geboren 1978, geehrt.

Die Sam Spiegel Film & Television School wurde 1989 als joint venture des Ministeriums für Erziehung und Kultur und der Jerusalem Foundation gegründet. In ihrem Curriculum wird insbesondere auf die Vermittlung von praktischem Know-how in allen Bereichen der Filmproduktion Wert gelegt: Regie, Drehbuch, Produktion, Kamera, Schnitt, und vieles mehr. Seit ihrer Gründung hat sich die Akademie hohes Renommee in Israel, Europa und weltweit erworben. Jedes Jahr konkurrieren zahlreiche Bewerber um die zu vergebenden Studienplätze. Im Studienjahr 2005/06 gibt es 175 Studienanfänger für den vollen viereinhalbjährigen Studiengang und die Spezialisierungen „Drehbuch“ (zweijährig) sowie „Produktion“ (dreieinhalbjährig). Die Jerusalem Foundation ermöglicht mit ihrer Unterstützung, dass die Studierenden ihre Projekte – und ihre Träume – realisieren können.

Damit hat sich die Vision der beiden Väter der Filmakademie, des Hollywoodproduzenten, Sam Spiegel, und des damaligen Bürgermeisters und Gründers der Jerusalem Foundation, Teddy Kollek, verwirklicht. Mit der Sam Spiegel Film & Television School ist es gelungen, einen Anziehungspunkt für junge Menschen weit über die Grenzen von Jerusalem hinaus zu schaffen. Um dieser Bedeutung für die Stadt Ausdruck zu verleihen, wurde im Juli anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Akademie eine Straße in Anwesenheit des Jerusalemer Bürgermeisters Lupolianski und Spiegels Sohn Adam feierlich nach Sam Spiegel (vgl. Bild) benannt. (Astrid Gottwald, Jerusalem Foundation, 13.9.)



(7) Das Wetter in Israel

Der Himmel ist wolkenlos, im ganzen Land scheint die Sonne. Dabei ist es sehr warm. Am Donnerstag wird es vorübergehend etwas kühler, doch zum Wochenende steigen die Temperaturen auf Werte, die für die Jahreszeit über dem Durchschnitt liegen. Am Samstag ist es hie und da leicht bewölkt.

Jerusalem: 20-31°C
Tel Aviv: 22-30°C
Haifa: 22-30°C
Be’er Sheva: 22-34°C
Eilat: 26-38°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5567 NIS (+0.014%)
1 CHF – 3.5910 NIS (-0.186%)
1 £ - 8.2475 NIS (+0.091%)
1 $ - 4.5230 NIS (+0.244%)
(Bank of Israel, 13.9.05)



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