Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 29. August 2005
  
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(1) Islamischer Jihad übernimmt Verantwortung für den Anschlag in Beer Sheva
(2) Gräber werden von Gush Khatif verlegt
(3) Umfrage der Yediot Aharonot zu aktuellen innenpolitischen Themen
(4) „Ich werde niemals Abschied von Berlin nehmen“
(5) Israel-Aktionstag am 25. September 2005
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Islamischer Jihad übernimmt Verantwortung für den Anschlag in Beer Sheva

Am gestrigen Sonntagabend übernahm die palästinensische Terrororganisation Islamischer Jihad die Verantwortung für den Anschlag am Zentralen Busbahnhof von Beer Sheva. Die Terrororganisation veröffentlichte, dass Aiman Zakik, ein 25-jähriges Mitglied des Islamischen Jihad aus dem Dorf Beit Omar bei Hebron, der Selbstmordattentäter gewesen sei. 50 Menschen wurden durch die Explosion verletzt, zwei davon schwer. Die meisten Personen wurden wegen Schocksymptomen behandelt. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden in Israel ist es nicht sicher, dass Zakik tatsächlich der Terrorist war, da ein Aktivist des Islamischen Jihad mit gleichem Namen in einem israelischen Gefängnis inhaftiert ist.

Führende Mitglieder der Terrororgansiation begrüssten den Anschlag und sagten, dass er die Reaktion der Palästinenser auf die Verbrechen Israels sei. In der Vergangenheit war Zakik wegen Aktivitäten für den Islamischen Jihad zu fünf Jahren Haft in Israel verurteilt worden. Seine Familienangehörigen erzählten, dass er vor drei Tagen sein Haus verlassen habe und seitdem verschwunden war.

Im Laufe des Sonntags liess Pini Badash, der Leiter des Bezirksrats von Omar, in der Region, von welcher der Terrorist vermutlich nach Israel eingedrungen ist, eine Luftüberwachung durchführen und erklärte: „Der Zaun im Süden von Har Hevron – Berg Hebron – ist völlig durchbrochen, Fahrzeuge mit Palästinensern bewegen sich völlig frei und ungestört. Bei der Streife schien es, dass trotz des Anschlags keine Polizei- oder Grenzschutzkräfte vor Ort waren, um den freien Verkehr der Palästinenser in der Region in Richtung Beer Sheva aufzuhalten. Unter den Palästinensern, die dort waren, befanden sich auch solche aus Dahariya, Hebron ohne, dass sie auf nur eine einzige Polizeieinheit trafen.“

Am vergangenen Mittwoch wurden fünf Palästinenser bei Auseinandersetzungen mit einer Sondereinheit der israelischen Armee in Tulkarem getötet. Bei der israelischen Armee hiess es, dass unter den Getöteten führende Mitglieder des Islamischen Jihad gewesen seien. Palästinensische Organisationen drohten mit Reaktionen auf die israelische Aktion und Terroristen der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden und des Islamischen Jihad in der Region von Tulkarem drohten mehrfach mit einer schmerzvollen und erschütternden Reaktion gegen Israel. Die ausgesprochenen Drohungen sagten zudem aus, dass der Anschlag innerhalb Israels stattfinden würde.

Die Sicherheitsbehörden berichteten, dass der Islamische Jihad bereits seit vielen Monaten grösste Anstrengungen unternehme, um Anschläge mitten in Israel durchzuführen. Doch auch für den Fall, dass sich dies bewahrheiten sollte, haben die Sicherheitsbehörden beschlossen, nur punktuell und nur gegen „tickende Bomben“ vorzugehen. Derzeit beabsichtigt man nicht, die Aktionen auszuweiten.

In den Monaten vor der Abkopplung hatten die Sicherheitsbehörden beschlossen, die umfassenden Aktionen gegen den Islamischen Jihad auszuweiten. Verteidigungsminister Shaul Mofaz und der Generalstabschef der IDF, Dan Halutz, sprachen mehrmals darüber, dass die Organisation trotz der Waffenruhe mit der Palästinensischen Autonomiebehörde nicht bereit sei, sich an den Absprachen zu beteiligen und die Anschläge einzustellen. Daher weitete die israelische Armee in den Monaten vor der Abkopplung ihre Aktionen in verschiedenen Städten in der Westbank aus, führte Festnahmen auch von Aktivisten durch, die nicht als „tickende Bomben“ gelten, sondern auf die eine oder andere Weise bei der Durchführung von Anschlägen involviert waren.

Mit Beginn der letzten Vorbereitungen für die Abkopplung hatte die israelische Armee in Bezug auf ihre Aktionen gegen den Islamischen Jihad „einen Gang herunter geschaltet“ und nur chirurgische Aktionen zur Verhinderung von Anschlägen durchgeführt und dies auch nur, nachdem man die Genehmigung der höchsten Führungsstellen der israelischen Sicherheitsbehörden erhalten hatte.

Auch nach dem gestrigen Anschlag (Sonntag) ziehen es die Sicherheitsbehörden derzeit vor, keine bedeutenden Veränderungen in ihrer Politik gegen den Islamischen Jihad einzuleiten, sondern „geduldig und vorsichtig die weitere Entwicklung abzuwarten“. Derzeit werden nur Aktionen gegen „tickende Bomben“ weiterlaufen und auch erst, wenn sie von der hochrangigen Führung genehmigt wurden.

Derweil ist der Zustand der beiden Sicherheitsbeamten, die bei dem Anschlag verletzt wurden, weiterhin schlecht und einer der beiden schwebt in Lebensgefahr. Das Krankenhaus Soroka teilte mit, dass beide nach aufwendigen Operationen auf die Intensivstation gebracht wurden, wo man auf die Stabilisierung ihres Zustandes hofft.
(Y-net)



(2) Gräber werden von Gush Khatif verlegt

In Folge einer Absprache zwischen der Regierung und den Familien wird die Verlegung der Gräber von Gush Katif (Gaza) bis zum Wochenende abgeschlossen sein. Morgen wird für acht Tote eine neue Beisetzung stattfinden. Am Donnerstag wird es eine gemeinsame Beisetzung der meisten Toten geben. Sie werden auf dem Ölberg in der Hauptstadt Jerusalem beerdigt. Bei der am gestrigen Sonntagabend erzielten Absprache verpflichtete sich die Regierung dazu, den Wunsch der Familien in Bezug auf den Ort und den Zeitpunkt der neuen Beisetzungen zu erfüllen.

Alle Familien, deren Angehörige auf dem Friedhof von Gush Katif begraben sind, haben der Verlegung der Gräber zugestimmt. Die zivilen Särge werden im Gegensatz zu den Särgen der drei dort begrabenen Soldaten der zivilen Beerdigungsgesellschaft übergeben, die sich unter Absprache mit den Familien um die neuen Beisetzungen kümmert.

Heute wird es acht Beerdigungen von Personen geben, die auf dem Friedhof von Gush Katif begraben waren.

Für den Transport der Särge der Soldaten vom Friedhof von Newe Dekalim zu den Friedhöfen, auf den sie erneut beigesetzt werden, ist die israelische Armee zuständig, sofern die Familien keine anderen Vorstellungen äussern sollten.

Die Regierung wird bei allen logistischen Dingen behilflich sein, die eine Beerdigung auf dem Ölberg betreffen. Entsprechend der Absprache hat sich die Regierung dazu verpflichtet, dass die Sprecherin der israelischen Armee den Zeitpunkt der verschiedenen Beisetzungen im Radio und im Fernsehen bekannt geben wird. Ausserdem wird die Regierung für die Anreisekosten der Familienangehörigen ersten Grades aus dem Ausland aufkommen.

Die Vereinbarung war gestern (Sonntag) abend dem Obersten Gerichtshof vorgelegt und von der Richterin Dorit Bainish angenommen worden. Dieses war aufgrund des Einspruchs einiger Familien notwendig, deren Angehörige auf dem Friedhof von Newe Dekalim begraben sind und eine Prüfung der Begräbnisfrage durch den Obersten Gerichtshof verlangten.

Der Rechtsanwalt Mordechai Minzer, der die Familien vertrat, welche den Einspruch vor dem Obersten Gerichtshof eingelegt hatten, sagte am Abend: „Der Einspruch bezüglich der Beerdigungsfrage war nötig. Aber in dem Moment, in dem die Angelegenheit der Armee übergeben wurde, die leider viel Erfahrung mit Beerdigungen hat, konnten wir sicher sein, dass die Angelegenheit mit angemessener Sensibilität behandelt wird.“
(Y-net)



(3) Umfrage der Yediot Aharonot zu aktuellen innenpolitischen Themen

Die israelische Tageszeitung Yediot Aharonot hat eine große Umfrage zu den Themen –Siedlungen, Abkopplung, Neuwahlen und die Konstellationen bei einer möglichen Niederlage des Ministerpräsidenten Sharon bei Vorwahlen im Likud – durchgeführt.
Es wurden 501 Personen für die Umfrage interviewt.

Sollen weitere Siedlungen in der Westbank geräumt werden?
Ja – 54 %
Nein – 42 %
Enthaltungen – 4 %

Zu möglichen Neuwahlen des Parlaments.
Sollen die Wahlen vorgezogen werden?
Ja – 41 %
Nein – 57 %
Enthaltungen – 2 %

Sharon führt.
Wen der folgenden Personen würden Sie gerne als kommenden Ministerpräsidenten sehen?
Landau – 8 %
Netanyahu – 16 %
Peres – 16 %
Sharon – 24 %

Lieber Peres als Netanyahu.
Wen würden Sie an der Spitze der Regierung des Staates lieber sehen, sollte Sharon sein Amt niederlegen?
Keinen von beiden – 22 %             
Netanyahu – 35 %
Peres – 43 %

Ausnutzen von Kindern bei der Abkopplung.
War der Einsatz von Kindern durch die Siedler gerechtfertigt?
Ja – 20 %
Nein – 77 %
Enthaltungen – 3 %

Pionier der Abkopplung.
Welche der folgenden Personen hat bei der Abkopplung am besten abgeschnitten?
Shaul Mofaz – 8 %
Moshe Karadi – 13 %
Ariel Sharon – 22 %
Dan Halutz – 25 %


Untersuchung beim Likud: ein Drittel würde mit Sharon gehen

Netanyahu ist der König des Likud
Für wen werden Sie bei den Vorwahlen des Likud stimmen?
Noch nicht entschieden – 23 5 %
Sharon – 35 %
Netanyahu – 42 %

Der kleine Knall
Für wen werden Sie im Fall einer Spaltung des Likud in zwei Listen stimmen?
Die nationale Einheit – 4 %
Partei unter der Führung Sharons – 31 %
Partei unter der Führung Netanyahus – 35 %

Der grosse Knall
Wie werden Sie im Falle des „grossen Knalls“ eines Bündnisses zwischen Scharon, Lapid und Peres stimmen?
Die nationale Einheit – 4 %
Partei von Sharon, Peres und Lapid – 16 %
Likud unter Führung Netanyahus – 50 %
(Yedioth Aharonot)



(4) „Ich werde niemals Abschied von Berlin nehmen“

Interview mit Botschafter Shimon Stein, über Berliner Fußball, Jazz in der Bleibtreustraße und die stärker werdende Sorge vor einem Weltkrieg der internationalen Terroristen in der BZ am Sonntag, 28. August 2005.

Das vollständige Interview ist unter folgendem Link nachzulesen:
http://bz.berlin1.de/archiv/050828_pdf/BZ050828_012_G42SANQF.1.htm



(5) Israel-Aktionstag am 25. September 2005

Als Grossveranstaltung, organisiert von der DIG Berlin, anlässlich der 40 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, wird zusammen mit einem Konzert der „Söhne Mannheims“ ein Israel-Aktionstag in der Max-Schmeling-Halle Berlin stattfinden. Die Veranstaltung steht unter dem Motto Israel@deutschland.
Ab 17.00 Uhr bis Konzertbeginn werden sich die für die israelisch-deutschen Beziehungen relevanten Gruppierungen Berlins und Deutschlands – Stiftungen, Jugendbegegnungen, Wirtschaftsverbände, u.v.m. - auf informative Art vorstellen: mit Video- und Dia-Shows, Kennenlern- und Mitmachaktionen, Happenings. Höhepunkt wird die Verlosung einer Israelreise sein, für die Fragen zu den beteiligten Institutionen und Initiativen in der Halle beantwortet werden müssen.
Die „Söhne Mannheims“ sind bereits im Juni diesen Jahres in Tel Aviv gemeinsam mit der israelischen Band „Mosh ben Ari“ als grosser Erfolg aufgetreten. Diese Zusammenarbeit soll am 25. September fortgesetzt werden, wenn die Bandmitglieder von ihren Erfahrungen ihrer Israelfahrt und mit dem israelischen Publikum berichten werden. Alle Informationen und Tickets erhalten Sie unter: http://www.digberlin.de/termin.php



(6) Das Wetter in Israel

Sonnig, in den nächsten Tagen keine Veränderungen.

Jerusalem: 19-29°C
Tel Aviv: 24-30°C
Haifa: 24-30°C
Be’er Sheva: 21-33°C
Am Toten Meer: 27-39°C
Eilat: 27-39°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.5708 NIS (+0.596%)
1 CHF – 3.6004 NIS (+0.623%)
1 £ - 8.1694 NIS (+0.620%)
1 $ - 4.5230 NIS (+0.400%)
(Bank of Israel, 29.08.05)



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