Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 17. August 2005
  
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(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein im Deutschlandradio Kultur, Aktuell vom 17.8.2005
(2) „Sie geben ihr Land. Bekommen sie Frieden?“ BILD-Interview mit Botschafter Stein, 17.8.05
(3) Anarchie und Siegesfeiern der Palästinenser während der Abkopplung vom Gazastreifen
(4) „Die UNO finanziert die palästinensische Abkopplungskampagne“
(5) Warum zerstört Israel die Häuser der Siedlungen im Gazastreifen?
(6) Der dritte Tag der Abkopplung in Bildern
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein im Deutschlandradio Kultur, Aktuell vom 17.8.2005

In einem Interview mit Deutschlandradio Kultur bezeichnete Botschafter Shimon Stein die Abkopplung vom Gazastreifen und vier Siedlungen in der Westbank als historische Entscheidung. Nun sei die internationale Gemeinschaft aufgerufen, den Palästinensern beim Aufbau ihrer Gebiete zu helfen. Nur dann gebe es eine gute Zukunft gleichermaßen für Palästinenser und Israelis, sagte Stein am 17.8.2005 (06:50 Uhr).

Das Interview mit dem Botschafter finden Sie auf der folgenden Internet-Seite unter AUDIO ON DEMAND rechts unten „Beiträge zum Nachhören“:

http://www.dradio.de/aktuell/407248/



(2) „Sie geben ihr Land. Bekommen sie Frieden?“ BILD-Interview mit Botschafter Stein, 17.8.05

In einem Interview mit BILD sagte Botschafter Shimon Stein:

„(Es) ist unsere große Hoffnung, dass die Palästinener diesen historischen Schritt nicht als Schwäche auslegen, sondern als Chance für einen neuen Anfang zur Wiederaufnahme des politische Dialogs.“

„Häuser und Synagogen werden bis Anfang Oktober abgerissen, Friedhöfe umgebettet. Alle anderen Anlagen, Straßen, Wasserableitungen, Gewächshäuser bleiben stehen, damit der Aufbau nach dem Abzug möglichst rasch beginnen kann. Wir wollen keine verbrannte Erde hinterlassen.“

„(...) Wir haben unser Signal durch den friedlichen Abzug begonnen. Nun ist es an den Palästinensern, ihren Friedenswillen zu beweisen.“

BILD: „Sie geben ihr Land. Bekommen sie Frieden?“, 17.8.2005, S.10.



(3) Anarchie und Siegesfeiern der Palästinenser während der Abkopplung vom Gazastreifen

Im Gazastreifen haben die Feiern der Palästinenser über die Abkopplung begonnen. Ein Teil wird von den Terrororganisationen organisiert. Den Erfolg, der in der Räumung der israelischen Siedlung gesehen wird, schreiben sie offensichtlich sich selbst und den Terrorangriffen zu. Die Terrororganisationen veranstalten Aufmärsche und Siegesparaden, an denen bewaffnete und vermummte Aktivisten teilnehmen. Dabei zeigt sich deutlicher Widerstand gegen die Palästinensische Autonomiebehörde. Unabhängig davon wird ein Teil der Feiern von der Palästinensischen Autonomiebehörde organisiert.

In diesem Rahmen veranstaltete die radikal-islamische Organisation „Islamischer Jihad in Palästina“ am 14. August einen „Siegeszug“ in Gaza, an dem zahlreiche Bewaffnete teilnahmen. Die Organisation will auch am 17. August an der Küste von Gaza eine militärische Demonstration der Marinetruppen veranstalten. Die radikal-islamische Hamas-Organisation veranstaltete am 16. August einen großen Aufmarsch in Khan Younis im südlichen Gazastreifen unter der Teilnahme von bewaffneten Vermummten. Die radikale „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ veranstaltete sogar einen feierlichen Umzug in den Straßen von Khan Younis, an dem bewaffnete Kämpfer teilnahmen, die Raketen trugen.

Anarchie im Schatten der Abkopplung: Palästinenser entführen französischen Journalisten

Die Abkopplungsfeiern konnten nicht verhindern, dass die Entführungen von Ausländern, die sich im Gazastreifen aufhalten, andauern. Ein französischer Journalist algerischer Abstammung, der für das 3. Programm des französischen Fernsehens arbeitet, wurde in der Nacht vom 14. zum 15. August in der Hotelregion von Gaza von einem bewaffneten Kommando entführt.

Die Entführung des französischen Journalisten hat in der Palästinensischen Autonomiebehörde zu großer Verlegenheit geführt. Sie unternimmt größte Anstrengungen, den Vorfall der Weltpresse zu erklären. Der Vorsitzende der Autonomiebehörde Abu Mazen teilte mit, dass die Autonomiebehörde die Entführer jagen wird, und dass diese eine schwere Strafe erwarte. Nasser Youssef, palästinensischer Minister des Innern und der nationalen Sicherheit, veröffentlichte Anweisungen für die Sicherheitsbehörden, sofort zu handeln, damit der französische Journalist befreit werden kann.

Der Tag nach der Abkopplung: Verhandlungen und Verständigung oder Fortdauer des Terrors?

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (Abu Mazen) betonte wiederholt in seinen Interviews, dass die israelische Abkopplung von Gaza ein wichtiger historischer Schritt sei, der den Beginn des Rückzugs aus den Gebieten andeute, die Israel 1967 besetzt hat. Abu Mazen rief nochmals zu Verhandlungen im Rahmen der „road map“ auf, um die „map“ vollständig durchzuführen, bis eine endgültige Regelung gefunden ist. Abu Mazen ging auf die verschiedenen Probleme ein, die seiner Ansicht nach bevorstehen: der israelische Rückzug aus der Westbank auf die Grenzen von 1948, die Siedlungen in der Westbank, der Sicherheitszaun, Jerusalem. (Fernsehinterview, Al-Jazirah, 15.8.2005)

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (Abu Mazen) betonte die Fortführung der Verhandlungen und der Zusammenarbeit mit Israel nach der Abkopplung. Die Sprecher der radikal-islamischen Organisationen Hamas und „Islamischen Jihad in Palästina“ betonten, dass sie nicht beabsichtigten, ihre Waffen niederzulegen. Sie behaupten, dass ihre Bewaffnung legal sei und erklärten, dass sie den gewaltsamen Kampf in der Westbank und Jerusalem bis zur „vollständigen Befreiung“ ganz Palästinas fortführen wollen: „Wir haben keine andere Wahl, als uns auf neue Runden der Konfrontation einzustellen, damit wir unser Land befreien und unser Jerusalem und unsere Rechte mit der Hilfe Allahs zurückholen können.“ (Khaled Mishal, Leiter des Politischen Büros der Hamas, in einer Rede an das Palästinensische Volk in einem Fernsehinterview des Senders „Al-Alam“, 15.8.2005).

Intelligence and Terrorism Information Center (C.S.S.):
http://www.intelligence.org.il/sp/heb_n/d16aug_05.htm



(4) „Die UNO finanziert die palästinensische Abkopplungskampagne“

Gelder, die das Entwicklungsprogramm der UNO (UNDP) der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) für die Bekämpfung der Armut zur Verfügung stellt, fließen in die Finanzierung der PA-Kampagne mit dem Titel: „Heute Gaza, morgen die Westbank und Jerusalem“. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die der amerikanische Nachrichtensender „Fox“ durchgeführt und heute morgen veröffentlicht hat (Mittwoch, 17.8.).

Gemäß der Untersuchung wird die große Summe von insgesamt mehreren Millionen Dollar für Plakate, Hemden und Autoaufkleber verwendet, auf denen der oben genannte Slogan erscheint. Der palästinensische Ministerpräsident Abu Ala (Ahmed Qureia) persönlich trug gestern während einer Pressekonferenz solch ein Hemd, während sich Siedler des Gush Katif mit Soldaten, die gekommen waren, um ihnen die Anweisung zur Räumung zu überreichen, Auseinandersetzungen lieferten.

Ein Vertreter des Entwicklungsprogramms UNDP im Gazastreifen, Timothy Rothermel, glaubt, dass kein Grund zur Sorge bestehe: „Alles, was in Palästina geschieht, hat einen politischen Aspekt. Diese bestimmten Plakate, die von den führenden palästinensischen Vertretern, die sich mit der Abkopplung beschäftigen, und mit Geldern der UNO produziert wurden, entsprechen der Entscheidung des Sicherheitsrats und der UN-Vollversammlung bezüglich der Position Palästinas.“

Dori Golad, ehemaliger israelische UNO-Botschafter, erklärte: „Das macht mich wütend. Die Westbank ist durch die die UNO-Resolution 242 als umstrittenes Gebiet definiert. Die UNO ist nicht an der Finanzierung einer Kampagne interessiert, die die Palästinenser dazu aufruft, die Westbank und Ost-Jerusalem in Beschlag zu nehmen.“ (ynet, 17.8.)



(5) Warum zerstört Israel die Häuser der Siedlungen im Gazastreifen?

Warum zerstört Israel die Häuser in den Siedlungen des Gazastreifens, anstatt sie den Palästinensern zu übergeben?

Bei Koordinierungstreffen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde vor Beginn der Abkopplung wurde die Zukunft der Häuser in den Siedlungen ausführlich diskutiert. Israel brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, die Häuser intakt zu lassen, sollten die Palästinenser dies wünschen. Jedoch zogen die Palästinenser selbst die Zerstörung der israelischen Häuser vor, da die meisten Gebäude weiträumige Einfamilienhäuser sind. Auf dem frei werdenden Gelände sollen Mehrfamilienhäuser entstehen, die für die örtliche Bevölkerung geeigneter sind. Außerdem hofft die palästinenische Führung, dass sie mit dem Bau neuer Wohnungen nach der Abkopplung neue Arbeitsplätze im Gazastreifen schaffen kann.

Israel hat sich daraufhin bereit erklärt, die Gebäude zu zerstören und alle gefährlichen Materialien im Einvernehmen mit dem israelischen Umweltministerium innerhalb Israels abzubauen. Der übrige Bauschutt wird entweder beim Bau der neuen Wohnungen wiederverwertet oder von palästinensischen Unternehmen auf Kosten des israelischen Staates weggeräumt.

„Ich werden den Israelis sagen, dass sie alles zerstören und sogar den Abfall mit sich nehmen sollen, denn das ist unsere klare Haltung – diese Häuser zu zerstören, weil wir nicht in ihnen leben wollen“, sagte der palästinensische Chef-Unterhändler Saeb Erekat am Donnerstag, 5. Mai 2005, im Rundfunk „Kol Ha-Shalom“ („Voice of Peace“), einem gemeinsam von israelischen und palästinensischen Friedensaktivisten betriebenen Radiosender.

„Wenn Israel die Häuser der Siedler nicht zerstört, werden wir sie zerstören“, sagte der palästinensische Minister für Wohnungsbau und öffentlichen Dienst, Mohammad Shtayyeh. Die meisten palästinenssichen Kabinettsmitglieder befürworteten die Zerstörung, sagte Shtayyeh am 26. Mai 2005 gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Hauptgrund sei die bestmögliche Nutzung des raren Baulandes im Gazastreifen, eines der dichtbesiedelsten Gebiete der Erde, so Shtayyeh. (Jerusalem)



(6) Der dritte Tag der Abkopplung in Bildern

Schließung einer militärischen Vorbereitungsakademie im Beisein von Gen.-Maj. Dan Harel, 17.8.05:
 


Israelische Soldaten helfen beim Packen in Nissanit, 16.8.05:
 

Israelische Siedler in Nissanit warten auf den Abtransport ihrer persönlichen Gegenstände, 16.8.05:
 

Die Bilder werden nur in der html-Version angezeigt.



(7) Das Wetter in Israel

Am dritten Tag der Abkopplung ist es heiter und etwas kühler. Der Hitzestressfaktor sinkt. In den kommenden Tagen gehen die Temperaturen weiter zurück.

Jerusalem: 20-30°C
Tel Aviv: 25-31°C
Haifa: 25-32°C
Be’er Sheva: 22-34°C
Gazastreifen: 24-31°C
Eilat: 28-42°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5709 NIS (-0.568%)
1 CHF – 3.5898 NIS (-0.615%)
1 £ - 8.1744 NIS (-0.273%)
1 $ - 4.5240 NIS (-0.177%)
(Bank of Israel, 16.8.05)



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