Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 12. August 2005
  
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(1) Die Abkopplung: Eine historische Gelegenheit
(2) Der Preis der Abkopplung
(3) Vertrag über Gewächshäuser unterzeichnet
(4) Am Sonntag ist Tisha Be’Aw (9. Aw)
(5) Israel in Kunst und Film
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Die Abkopplung: Eine historische Gelegenheit

Am 20. Februrar 2005 hat die israelische Regierung den Abkopplungsplan mit 17 zu 5 Stimmen angenommen. Ab kommenden Montag müssen 8.000 Personen ihre Häuser im Gazastreifen und in vier Siedlungen der nördlichen Westbank verlassen.

Die Abkopplung vom Gazastreifen ist eine historische Gelegenheit für eine bessere Zukunft für Israelis und Palästinenser, und für die Völker der gesamten Region.

Alle israelischen Bewohner verlassen den Gazastreifen. Alle Sicherheitskräfte ziehen ab. Der Gazastreifen in seiner Gesamtheit wird an die Palästinenser übergeben.

Für die palästinensische Führung ist das eine historische Gelegenheit, ihrem Volk eine bessere Zukunft zu gestalten. Israel seinerseits wird alles in seiner Macht stehende tun, um dies zu unterstützen.

Die Abkopplung bietet das Potential, eine neue und positive Realität zu schaffen, sowohl für die Palästinenser als auch für Israel. Die Abkopplung kann Spannungen abbauen und neue wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen. Sie bringt neue Impulse in den Friedensprozess, - und das wichtigste, durch die Abkopplung werden Menschenleben gerettet.

Die Israelis haben immer nach Frieden mit ihren Nachbarn gestrebt, und der Abkopplungsprozess spiegelt genau diese tiefe Sehnsucht wider. Die Abkopplung kann den Prozess des politischen Dialogs wieder in Gang bringen. Sie hilft der road map zum Frieden wieder auf die Beine. Sie kann die Errichtung eines demokratischen palästinensischen Staates unterstützen, der in Frieden an der Seite des Staates Israel exisitiert.

Der Staat Israel übergibt den Palästinensern das ganze Gebiet des Gazastreifens. Wir Israelis hoffen, dass die neue palästinensische Führung diese historische Gelegenheit wahrnimmt. Wir hoffen, dass sie alles tun wird, die Basis für eine verantwortungsbewusste Regierung zu schaffen, die starke demokratische Institutionen und Rechtsstaatlichkeit durchsetzt.

Letztlich ist es das palästinensische Interesse, die Gewalt zu beenden. Die Palästinenser müssen die Infrastrukur des Terrors auflösen und die übrigen Verpflichtungen gemäß der road map erfüllen.

Israel begrüßt die Verpflichtung der internationalen Gemeinschaft für das Gelingen der israelischen Initiative.

Israel begrüßt die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, insbesondere für die Palästinenser, um den Erfolg des Abkopplungsprozesses zu sichern.

Es ist notwendig, dass alle Völker, die den Frieden in unserer Region anstreben, die Zusammenarbeit mit uns und den Palästinensern intensivieren. Gemeinsam können wir die Gemäßigten stärken und die Extremisten schwächen.

Wir hoffen, dass die Staaten des Nahen Ostens diese historische Gelegenheit ergreifen werden, um sich mit Israel auf konstruktive Weise auseinanderzusetzen. So schaffen wir gemeinsam eine Region von Frieden, Stabilität und Kooperation.



(2) Der Preis der Abkopplung

Der finanzielle Aufwand für die Abkopplung für den Staat Israel liegt bei zwei Milliarden US-Dollar.

42 Kindertagesstätten, 36 Kindergärten, sieben Grundschulen und drei weiterführende Schulen werden geschlossen. 5.000 Schulkinder müssen neue Schulen finden. 38 Synagogen werden geräumt.

Bild: Ein Kindergarten in Katif (Foto: Sasson Tiram)

 

 

 

 

166 israelische Landwirte verlieren ihren Lebensunterhalt im Gazastreifen.

Bild: Gewächshaus in Atzmona (Foto: Sasson Tiram)

 

 

 

 

5.000 palästinensische Mitarbeiter verlieren mit der Abkopplung ihren Job in der israelischen Landwirtschaft.

Bild: Fabrik in Kfar Darom (Foto: Sasson Tiram)

 

 



48 Gräber auf dem Friedhof von Gush Katif, darunter die Gräber von sechs Israelis, die bei Terroranschlägen ums Leben kamen, werden exhumiert und nach Israel umgebettet.

Allein die Kosten für die Umsiedlung der Familien wird auf fast eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Die Summe wird dem diesjährigen 59 Milliarden US-Dollar starken Staatshaushalt entnommen. Die Kosten für Abriss und Entsorgung der 3.000 Privathäuser und öffentlichen Gebäude wird auf 25 Millionen US-Dollar geschätzt. Die Kosten für den Abbau der Armeestützpunkte im Gazastreifen in Höhe von 500 Millionen US-Dollar übernehmen die Israelischen Verteidigungskräfte (Zahal).

Bild: Ein Haus in Morag (Foto: Sasson Tiram)

 

 

 



Im Vergleich: Die Gesamtkosten der Abkopplung in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar entsprechen der Hälfte des jährlichen Staathaushalts für Gesundheit oder einem Drittel des israelischen Jahresbudgets für Bildung.



(3) Vertrag über Gewächshäuser unterzeichnet

Vertreter der Landwirte im Siedlungsblock Gush Katif haben in Washington einen Vertrag über 15 Millionen US-Dollar mit USAID unterzeichnet. Die unabhängige US-Bundesbehörde kauft die Gewächshäuser der Landwirte und übergibt sie den Palästinensern. Das berichtete der israelische Rundfunk.

Für ein leeres Gewächshaus erhalten die 230 Landwirte aus Gush Katif 3.500 US-Dollar pro Dunam. Ein Dunam sind 1.000 qm. 4.000 US-Dollar pro Dunam gibt es für Treibhäuser, in denen die Palästinenser sofort mit dem Anbau landwirtschaftlicher Produkte beginnen können. Insgesamt gibt es 3.500 Dunam Treibhäuser im Gush Katif. Etwa 500 Dunam wurden bereits nach Israel verlegt.

100.000 Gegner des Abkopplungsplans versammelten sich am Donnerstag auf dem Rabin-Platz im Zentrum von Tel Aviv, um gegen den Rückzugsplan der israelischen Regierung zu protestieren. Vertreter der Siedlungsbewegung verteilten Anweisungen, wie die Räumung des Gazastreifens am kommenden Mittwoch gestört werden soll. Die Protestaktionen sollen am Sonntagabend, nach Tisha Be’Aw (9. Aw), beginnen. 2.000 Sicherheitskräfte waren bei der Demonstration in Tel Aviv im Einsatz. (Ha’aretz, 12.8.)



(4) Am Sonntag ist Tisha Be’Aw (9. Aw)

Am Sonntag ist Tisha Be’Aw (9. Aw). Tisha Be’Aw ist ein Gedenk- und Fasttag zur Erinnerung an die Zerstörung des Ersten Tempels in Jerusalem (Bayith Rishon) durch die Babylonier 586 v.u.Z und an die Zerstörung des Zweiten Tempels in Jerusalem (Bayith Sheni) durch die Römer 70 n.Z.

Am selben Tag passierten weitere schwere Ereignisse für das jüdische Volk: Die Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes mit dem Fall der Stadt Betar 135 n.Z. und der Beginn der Judenvertreibung aus Spanien 1492.

Tisha Be’Aw ist ein Trauer- und Gedenktag mit strengem Fasten. Dem Tag voraus geht eine dreiwöchige Trauerzeit (17. Tammuz bis 9. Aw). Mit Beginn des Monats Aw vertieft sich die Trauer. Auf Fleisch, tierische Fette und Wein wird nunmehr verzichtet. Am 9. Aw selber gelten alle Enthaltungen des Versöhnungstags (Yom Kippur). Außerdem werden Trauerriten wie beim Tod eines nahen Verwandten beachtet. Das Torastudium ist untersagt. Stattdessen werden nur Klagetexte gelesen. Abends und morgens fehlt jeglicher Schmuck in der Synagoge. Die synagogalen Gesänge werden in Moll gehalten. An den 9. Aw schließen sich bis zum Neujahrsfest (Rosh Ha-Shana) sieben Wochen des Trostes an.



(5) Israel in Kunst und Film

Nur noch wenige Wochen, bis zum 5. September 2005, ist im Martin-Gropius-Bau die bisher größte jemals in Deutschland gezeigte Ausstellung israelischer Kunst zu sehen.

Die Neuen Hebräer – 100 Jahre Kunst in Israel
Filmprogramm zur Ausstellung

Die Ausstellung erzählt die Geschichte der modernen israelischen Kultur von ihrer Entstehung vor etwa 100 Jahren bis zur Gegenwart. Sie handelt von Visionen eines neuen kulturellen Ganzen, das sich bei all seiner Bindung an die jüdische Vergangenheit von überlieferten Wesenszügen der jüdischen Diaspora auch unterscheidet.
Zeitlicher Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Eröffnung der Bezalel Akademie für Kunst- und Kunstgewerbe 1906 in Jerusalem. Hier wurden erste Voraussetzungen für den Versuch geschaffen, kulturelle Überlieferungen verschiedenster Herkunft miteinander zu verbinden und eine neue Identität zu kreieren.

Bild: Nir Hod, Verlorene Jugend, 2004-2005, Druck auf Leinwand 267 x 400 cm.

Filmprogramm zur Ausstellung

Bis zum 4. September 2005 begleitet ein Filmprogramm die Ausstellung. Israelische Filme von den sechziger Jahren bis heute gewähren einen umfassenden Einblick in die Geschichte des israelischen Films. Veranstaltet mit freundlicher Unterstützung der Jerusalem Cinematheque.
Vorstellungen jeden Mittwoch 18 Uhr und Sonntag 18 Uhr (Wiederholung)
Martin-Gropius-Bau, Kinosaal, Eintritt frei.

03.08. / 07.08. Life According to Agfa
Israel 1992. Regie Assi Dayan. 102 min. Hebräisch, engl. UT

10.08. / 14.08. Fictitious Marriage
Israel 1988. Regie Haim Bouzaglo. 90 min. Hebräisch, engl. UT

17.08. / 21.08. Avanti Popolo
Israel 1986. Regie Raphi Bukaee. 84 min. Hebräisch, engl. UT

24.08. / 28.08. The Summer of Avia
Israel 1988. Regie Eli Cohen. 98 min. Hebräisch, dt. UT

31.08 / 04.09. Passover Fever (Leylasede)
Israel 1996. Regie Shemi Zarhin. 100 min. Hebräisch, engl. UT

Sa 27.08.05 Lange Nacht der Museen
Ab 20 Uhr: Vorführung von Filmen aus dem Filmprogramm

Do 01.09. 18.00 – 20.30 Uhr Vortrag des Jüdischen Nationalfonds
mit anschließender Führung durch die Ausstellung

Adresse | Öffnungszeiten | Eintritt

Martin-Gropius-Bau Berlin
Niederkirchnerstraße 7 Ecke Stresemannstr. 110
10963 Berlin
Tel +49 (0)30 254 86-0
Fax +49 (0)30 254 86-107
http://www.gropiusbau.de/

Öffnungszeiten
Mittwoch bis Montag | 10 - 20 Uhr
Dienstag geschlossen
Eintritt
€ 6,– ermäßigt € 4,–
Familienkarte € 12,–
Gruppen (ab 10 Pers.) € 4,– pro Person



(6) Das Wetter in Israel

Sonnig und heiß.

Jerusalem: 21-30°C
Tel Aviv: 25-31°C
Haifa: 25-32°C
Be’er Sheva: 23-35°C
Eilat: 29-40°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.6068 NIS (+0.275%)
1 CHF – 3.6090 NIS (+0.473%)
1 £ - 8.1392 NIS (+0.527%)
1 $ - 4.5160 NIS (+0.022%)
(Bank of Israel, 11.8.05)



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