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(1) Staatspräsident Moshe Katsav
bittet Siedler um Verzeihung
Staatspräsident Moshe Katsav hat sich gestern abend in einer
Fernsehansprache an die Bewohner des Gazastreifens und der
nördlichen Westbank gewandt. In einer außergewöhlichen Rede an die
Nation bat der die Siedler „im Namen des Staates Israel um
Verzeihung für die Aufforderung, nach Jahrzehnten des Baus und der
Aufopferung, wegzuziehen“.
„Meine Brüder im Gazastreifen und der nördlichen Westbank, wir
stehen vor der schicksalsträchtigsten Entscheidung seit der
Unabhängigkeitserklärung. In wenigen Tagen werden Sie aufgefordert,
entsprechend eines Beschlusses der Regierung und der Knesset, den
Gazastreifen und den Norden der Westbank zu räumen“, sagte der
Präsident. „Wir kommen jetzt zu dem schweren Moment. Der Schmerz des
Loslassens ist schwer zu ertragen. Ich fühle mit Ihnen in Ihrem
Schmerz. Viele Mitbürger, unabhängig von ihrer politischen
Zugehörigkeit, fühlen sicher auch mit Ihnen.“
„Wir wissen, dass Ihre Besiedlung in den Gebieten des
Gazastreifens und der Westbank Ihrem Gewissen und den Entscheidungen
der Regierungen Israels entsprachen. Sie haben blühende Siedlungen
errichtet, Generationen von Kindern und Jugendlichen aufgezogen, die
eine Zierde für das Volk und das Land sind. Im Namen des Staates
Israel bitte ich Sie, die Siedler, um Verzeihung für die
Aufforderung, nach Jahrzehnten des Baus und der Aufopferung,
wegzuziehen“.
„Wir sind erregt und gerührt darüber, dass Sie mit Heldenmut den
Gefahren standgehalten haben, trotz Tausender Bombadierungen, trotz
Qassam-Raketen und Beschuss. Sie haben Ihr eigenes Leben und das
Ihrer Familien für Ideale und Glauben riskiert, Sie haben Unglück
und Verwaisung kennengelernt. Sie sind nicht zerbrochen, Sie haben
nicht gedroht, Sie haben den Aufbau weitergeführt und einen mutigen
Kampf geführt, Sie haben historische Erfolge erzielt“, sagte Katsav.
„Nach einem Jahr des schweren Protestes und der zermürbenden
Gespräche ist die Stunde gekommen. Sie müssen die Entscheidungen der
staatlichen Behörden, der Knesset und der Regierung, akzeptieren.
Die Entscheidung wurde auch vom Obersten Gerichtshof geprüft.
Die Entscheidung der Regierung gilt.“ (Aramäisch)
Katsav nahm zu dem schweren Protest der Siedler und
Abkopplungsgegener gegen die Regierungsentscheidung Stellung. „Trotz
der zahlreichen Spannungen zwischen Ihnen und der Regierung, ist die
Regierung Ihrer Position gegenüber nicht gleichgültig... auch wer
davon überzeugt ist, dass die Entscheidung falsch und gefährlich
ist, ist nicht berechtigt, illegal zu handeln, um die Entscheidung
aufzuheben. Das Recht auf Protest und Klage und der Wunsch nach
einem Regierungswechsel rechtfertigen nicht die Anwendung illegaler
Mittel. Ein Teil der Protestaktionen ist tatsächlich beeindruckend
und haben mich sogar tief berührt. Doch es gibt Grenzen für den
Protest, und es gibt eine Pflicht, extremistische Äußerungen zu
verhindern, denn jemand könnte daraus voreilige Schlussfolgerungen
ziehen.“
Katsav wandte sich an die Siedler und sagte: „Wir müssen die
Sicherheitskräfte stärken. Sie sind gezwungen, eine fast unmögliche
Aufgabe zu erfüllen. Die Seelen der Soldaten sind zerrissen. Wer
davon überzeugt ist, dass eine Befehlsverweigerung irgendeinen
Nutzen hat, täuscht sich ganz gewaltig. Die Verweigerung könnte in
eine Katastrophe führen.“
In Bezug auf die Zukunft sagte Katsav: „Sie müssen Ihre
Geisteshaltung für den entscheidenden Kampf bewahren, der uns
bevorsteht. Wir dürfen unsere Standhaftigkeit nicht verlieren. Auch
die Unterstützer der Abkopplung wissen, dass der wichtigste Kampf
jener um die östliche Grenze ist. Das betrifft jedes Heim in
Israel.“ (ynet, 11.8.)
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(2) Israel in
arabischen Zeitungen
Al-Bayan (V.A.E.) Könnte dies eine bedeutungsvolle Wende sein?
Der libanesische Außenminiser Fawzi Salloukh deutete an, dass in
Kürze eine Weiterentwicklung bezüglich der „Shebaa Farms“ (Har Dov)
zu erwarten sei. Der Minister bestätigte letzte Meldungen, wonach
die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice während ihres
letzten Besuchs Mitte vergangenen Monats in Beirut signalisiert
hatte, dass demnächst irgendetwas geschehen würde, was mit Har Dov
zu tun hat. In einem Fernsehinterview, das gestern ausgestrahlt
wurde und über das in der ganzen westlichen Welt berichtet wurde,
sagte Salloukh, dass sich Truppen der Armee und der inneren
Sicherheit im Libanon bereits im Süden des Landes befinden. In
diesem Zusammenhang betonte er die seit einiger Zeit vorherrschende
Ruhe im Gebiet der „blue line“ zwischen Israel und dem Libanon.
Salloukh erklärte, dass der Sicherheitsrat sich seiner Meinung nicht
entscheiden wird, die UN-Truppen aus dem Süden des Libanon
abzuziehen, sollte das palästinensische Problem nicht gelöst werden
und Israel sich nicht von Har Dov zurückziehen. Der Minister
fügte hinzu, dass es keinen Zusammenhang zwischen der westlichen
Hilfe für den Libanon und der Niederlegung der Waffen durch die
Hizbollah gäbe und betonte in diesem Zusammenhang, dass es keinen
Zeitplan für die Durchsetzung der Resolution 1559 bezüglich der
Niederlegung der Waffen in den palästinensischen Flüchtlingslagern
und der Hizbollah gäbe. (ynet, 10.8.)
A-Sharq al-Awsat (London) Krieg der Sender: amerikanische
Quellen berichteten, dass der Feldzug gegen die
Satelliten-Fernsehstation der Hizbollah, „Al-Manar“, weiterhin
Früchte trage. In letzter Zeit habe man einen wichtigen Erfolg
erzielen können. Es sei gelungen, die Sendungen im asiatischen Raum
zu stoppen. In Europa und Nordamerika ist dies bereits
geschehen. Ein Vertreter der „Koalition gegen terroristische
Mittel zur Volksverhetzung“, Bill McCarthy, sagte, dass die
Satellitengesellschaft „Global Cast“, die von einer französischen
Firma betrieben wird, die Ausstrahlung der Sendungen der
Satellitenstation „Asia Sat“ verhindert hat. Somit stieg die Zahl
der Gesellschaften, die die Sendungen der Station einstellten auf
insgesamt sieben. (ynet, 10.8.)
Al-Watan (Saudi-Arabien) Noch nicht fertiggestellt: Der
palästinensische Gesundheitsminister Dr. Dahany Al-Wahidi erklärte,
dass die Krankenakte des verstorbenen Vorsitzenden der
Palästinensischen Autonomiebehörde Yasser Arafat noch nicht
geschlossen und ins Archiv gebracht wurde und die Umstände seines
Todes noch immer offen seien. Er bat darum, dass Äußerungen, mit
denen er seit einiger Zeit in Verbindung gebracht wurde, dementiert
werden. In einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung betonte
der Minister, dass die Erklärungen in deren Zusammenhang er in
letzter Zeit zitiert wurde, nicht richtig seien und dass er
diesbezüglich keine Details genannt habe. Führende palästinensische
Vertreter erklärten, dass das mit der Untersuchung beauftragte Team
herausgefunden habe, dass Arafat vergiftet wurde. Dementsprechend
forderte die palästinensische Regierung von Al-Wahidi weitere
Details, bevor sie einen abschließenden Bericht in dieser
Angelegenheit herausgibt. (ynet, 10.8.)
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(3) Ausbau der
Firmen General Electric, Intel und Zoran in Haifa
Die Stadt Haifa stellt High-Tech-Unternehmen 60.000 qm Baufläche
im Wissenschafts-Park im Süden der Stadt zur Verfügung. Die Kosten
belaufen sich auf insgesamt 50 Millionen Dollar. Dies ermöglichte
jetzt die Genehmigung der Pläne der Firmen Intel, Zoran, General
Electric und Gav Yam, dem Inhaber des Parks. General Electric wird
ein neues Gebäude mit einer Grundfläche von 15.000 qm und einer
Investition von 12 Millionen Dollar errichten. Intel unterhält ein
Forschungs- und Entwicklungszentrum, das sich heute über 47.000 qm
erstreckt. Die Firma wird 20 Millionen Dollar in die Errichtung
einer neuen Abteilung mit einer Grundfläche von 20.000 qm
investieren. Zoran, das heute auf einem 5.300 qm großen Gelände im
Industriepark Matam tätig ist, wird ca. 11 Millionen Dollar in den
Bau eines Gebäudes mit der Fläche von 10.000 qm investieren.
Zusätzlich wird Gav Yam im Park ein Energiezentrum für 7,5 Millionen
Dollar bauen. Der Bürgermeister von Haifa, Yona Yahav, sagte, dass
nach einer langen Zeit der Vorbereitungen in der Stadt
Investitionsprojekte für insgesamt 4 Milliarden Shekel gestartet
werden. (Ha’aretz, 10.8.)
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(4) Start-up
„Optier“ mobilisiert 9,5 Millionen Dollar Venture
Kapital
Die israelische start-up-Firma Optier, die Lösungen für die
effiktive Verwaltung von Informationssystemen und Mittel zur
Computerisierung bei Organisationen anbietet, hat von bestehenden
Investoren – Risikokapitalfonds Lightspeed, Pitango und Carmel
Ventures – 9,5 Millionen Dollar erhalten. Damit belaufen sich die
Investitionen in die Firma auf etwa 25 Millionen Dollar. Die neue
Investition ist für die Ausweitung der Entwicklung, der Kanäle für
Vermarktung, Verkauf und Unterstützung gedacht.
Die Firma teilte mit, dass seit Anlauf des ersten Modells ihres
Aushängeschild-Produkts CoreFirst 15 internationale Riesenfirmen von
der Fortune 100-Liste, darunter Banken, Einzelhandelsketten und
große Hersteller, Versuchsprojekte gestartet hatten, bei denen das
Produkt getestet wurde. Ein Teil von ihnen hat bereits entschieden,
es zu übernehmen. Die Firma erwartet in den kommenden zwei Jahren
Einnahmen von 3 bis 4 Millionen Dollar.
Optier aus Ramat Gan wurde 2002 von Eli Mashiah und Israel Mazin
errichtet, der heute die Firma leitet. Mazin und Mashiah errichteten
in der Vergangenheit die Firma für Datenschutz Mamko. Mamko wurde
1998 an die Computerprogramm-Firma Platinum für 500 Millionen Dollar
verkauft und später erwarb der Programmriese CA Platinum für 3,5
Milliarden Dollar. (Ha’aretz, 10.8.)
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(5) Im
„Schottischen Hotel“ Tiberias arbeiten Juden, Christen, Muslime und
Drusen
Ende des 19. Jahrhunderts lebten in Tiberias am See Genezareth
3.500 Juden, 1.500 Muslime und ein paar Hundert Christen. 1884 wurde
das damals einzige kleine Krankenhaus der Stadt errichtet. Nun hat
die Schottische Kirche vor etwa einem Jahr das alte Gebäude
erweitert und zu einem 16 Millionen Dollar teueren „Schottischen
Hotel“ umgewandelt. Das Hotel hat 69 Zimmer. 50 davon befinden sich
im neuen Gebäudekomplex und 19 in den beiden alten Gebäudeteilen,
die von Grund auf saniert wurden. Die Suiten in diesen Gebäuden
werden „antik“ genannt. Im eigentlichen Krankenhausgebäude ist heute
eine Bar und Konferenzräumen untergebracht. An der Stelle des
Speisesaals befand sich früher die Entbindungsstation.
Die Gebäude bestehen aus Basaltgestein und haben Fensterbögen,
die den Blick auf den See Genezareth und die Golanhöhen freigeben.
So erinnert der See Genezareth fast an ein schottisches „Loch“, -
bis auf das Klima vielleicht. Den Swimmingpool, der sich in der Nähe
des Ufers befindet, erreicht man über eine Brücke, die über die
Straße führt. Auch die Zimmer der renovierten Häuser sind in
Basaltgestein gearbeitet. Ebenso spiegelt das Mobiliar den
einzigartigen Stil des Hotels wider. Dies ist auch das einzige Hotel
in Israel, das nicht koscher ist. Wen das nicht stört, kann ein
Abendessen genießen, bei dem Schrimps mit Knoblauch serviert
werden.
Dr. David Watt Torrance, der schottische Arzt, der 1885 nach
Tiberias kam und den Bewohner bis Ende der 50er Jahre dort diente,
hatte in seinem Testament darum gebeten, dass die tolerante
Atmosphäre des Krankenhauses beibehalten wird. Und tatsächlich
arbeiten hier Seite an Seite Juden, Christen, Muslime und Drusen.
Nach Worten Muhamad Rabah aus Dir Hana, dem Leiter des Restaurants,
war es die Idee der Kirche, dass die Produkte, die im Hotel
angeboten werden, aus der Region und von allen Religionen in Israel
stammen. Das Olivenöl und der Käse kommen aus Galiläa, unter den
Produkten in den Hotelshops sind Handarbeiten palästinensischer
Frauen aus Ramallah und Gaza, und die natürlichen Kosmetikprodukte
werden in Beit Jann hergestellt. (Ha’aretz, 22.7.)
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