Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 11. August 2005
  
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(1) Staatspräsident Moshe Katsav bittet Siedler um Verzeihung
(2) Israel in arabischen Zeitungen
(3) Ausbau der Firmen General Electric, Intel und Zoran in Haifa
(4) Start-up „Optier“ mobilisiert 9,5 Millionen Dollar Venture Kapital
(5) Im „Schottischen Hotel“ Tiberias arbeiten Juden, Christen, Muslime und Drusen
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Staatspräsident Moshe Katsav bittet Siedler um Verzeihung

Staatspräsident Moshe Katsav hat sich gestern abend in einer Fernsehansprache an die Bewohner des Gazastreifens und der nördlichen Westbank gewandt. In einer außergewöhlichen Rede an die Nation bat der die Siedler „im Namen des Staates Israel um Verzeihung für die Aufforderung, nach Jahrzehnten des Baus und der Aufopferung, wegzuziehen“.

„Meine Brüder im Gazastreifen und der nördlichen Westbank, wir stehen vor der schicksalsträchtigsten Entscheidung seit der Unabhängigkeitserklärung. In wenigen Tagen werden Sie aufgefordert, entsprechend eines Beschlusses der Regierung und der Knesset, den Gazastreifen und den Norden der Westbank zu räumen“, sagte der Präsident. „Wir kommen jetzt zu dem schweren Moment. Der Schmerz des Loslassens ist schwer zu ertragen. Ich fühle mit Ihnen in Ihrem Schmerz. Viele Mitbürger, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit, fühlen sicher auch mit Ihnen.“

„Wir wissen, dass Ihre Besiedlung in den Gebieten des Gazastreifens und der Westbank Ihrem Gewissen und den Entscheidungen der Regierungen Israels entsprachen. Sie haben blühende Siedlungen errichtet, Generationen von Kindern und Jugendlichen aufgezogen, die eine Zierde für das Volk und das Land sind. Im Namen des Staates Israel bitte ich Sie, die Siedler, um Verzeihung für die Aufforderung, nach Jahrzehnten des Baus und der Aufopferung, wegzuziehen“.

„Wir sind erregt und gerührt darüber, dass Sie mit Heldenmut den Gefahren standgehalten haben, trotz Tausender Bombadierungen, trotz Qassam-Raketen und Beschuss. Sie haben Ihr eigenes Leben und das Ihrer Familien für Ideale und Glauben riskiert, Sie haben Unglück und Verwaisung kennengelernt. Sie sind nicht zerbrochen, Sie haben nicht gedroht, Sie haben den Aufbau weitergeführt und einen mutigen Kampf geführt, Sie haben historische Erfolge erzielt“, sagte Katsav. „Nach einem Jahr des schweren Protestes und der zermürbenden Gespräche ist die Stunde gekommen. Sie müssen die Entscheidungen der staatlichen Behörden, der Knesset und der Regierung, akzeptieren. Die Entscheidung wurde auch vom Obersten Gerichtshof geprüft. Die Entscheidung der Regierung gilt.“ (Aramäisch)

Katsav nahm zu dem schweren Protest der Siedler und Abkopplungsgegener gegen die Regierungsentscheidung Stellung. „Trotz der zahlreichen Spannungen zwischen Ihnen und der Regierung, ist die Regierung Ihrer Position gegenüber nicht gleichgültig... auch wer davon überzeugt ist, dass die Entscheidung falsch und gefährlich ist, ist nicht berechtigt, illegal zu handeln, um die Entscheidung aufzuheben. Das Recht auf Protest und Klage und der Wunsch nach einem Regierungswechsel rechtfertigen nicht die Anwendung illegaler Mittel. Ein Teil der Protestaktionen ist tatsächlich beeindruckend und haben mich sogar tief berührt. Doch es gibt Grenzen für den Protest, und es gibt eine Pflicht, extremistische Äußerungen zu verhindern, denn jemand könnte daraus voreilige Schlussfolgerungen ziehen.“

Katsav wandte sich an die Siedler und sagte: „Wir müssen die Sicherheitskräfte stärken. Sie sind gezwungen, eine fast unmögliche Aufgabe zu erfüllen. Die Seelen der Soldaten sind zerrissen. Wer davon überzeugt ist, dass eine Befehlsverweigerung irgendeinen Nutzen hat, täuscht sich ganz gewaltig. Die Verweigerung könnte in eine Katastrophe führen.“

In Bezug auf die Zukunft sagte Katsav: „Sie müssen Ihre Geisteshaltung für den entscheidenden Kampf bewahren, der uns bevorsteht. Wir dürfen unsere Standhaftigkeit nicht verlieren. Auch die Unterstützer der Abkopplung wissen, dass der wichtigste Kampf jener um die östliche Grenze ist. Das betrifft jedes Heim in Israel.“ (ynet, 11.8.)



(2) Israel in arabischen Zeitungen

Al-Bayan (V.A.E.)
Könnte dies eine bedeutungsvolle Wende sein? Der libanesische Außenminiser Fawzi Salloukh deutete an, dass in Kürze eine Weiterentwicklung bezüglich der „Shebaa Farms“ (Har Dov) zu erwarten sei. Der Minister bestätigte letzte Meldungen, wonach die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice während ihres letzten Besuchs Mitte vergangenen Monats in Beirut signalisiert hatte, dass demnächst irgendetwas geschehen würde, was mit Har Dov zu tun hat. In einem Fernsehinterview, das gestern ausgestrahlt wurde und über das in der ganzen westlichen Welt berichtet wurde, sagte Salloukh, dass sich Truppen der Armee und der inneren Sicherheit im Libanon bereits im Süden des Landes befinden. In diesem Zusammenhang betonte er die seit einiger Zeit vorherrschende Ruhe im Gebiet der „blue line“ zwischen Israel und dem Libanon. Salloukh erklärte, dass der Sicherheitsrat sich seiner Meinung nicht entscheiden wird, die UN-Truppen aus dem Süden des Libanon abzuziehen, sollte das palästinensische Problem nicht gelöst werden und Israel sich nicht von Har Dov zurückziehen.
Der Minister fügte hinzu, dass es keinen Zusammenhang zwischen der westlichen Hilfe für den Libanon und der Niederlegung der Waffen durch die Hizbollah gäbe und betonte in diesem Zusammenhang, dass es keinen Zeitplan für die Durchsetzung der Resolution 1559 bezüglich der Niederlegung der Waffen in den palästinensischen Flüchtlingslagern und der Hizbollah gäbe. (ynet, 10.8.)

A-Sharq al-Awsat (London)
Krieg der Sender: amerikanische Quellen berichteten, dass der Feldzug gegen die Satelliten-Fernsehstation der Hizbollah, „Al-Manar“, weiterhin Früchte trage. In letzter Zeit habe man einen wichtigen Erfolg erzielen können. Es sei gelungen, die Sendungen im asiatischen Raum zu stoppen. In Europa und Nordamerika ist dies bereits geschehen.
Ein Vertreter der „Koalition gegen terroristische Mittel zur Volksverhetzung“, Bill McCarthy, sagte, dass die Satellitengesellschaft „Global Cast“, die von einer französischen Firma betrieben wird, die Ausstrahlung der Sendungen der Satellitenstation „Asia Sat“ verhindert hat. Somit stieg die Zahl der Gesellschaften, die die Sendungen der Station einstellten auf insgesamt sieben. (ynet, 10.8.)

Al-Watan (Saudi-Arabien)
Noch nicht fertiggestellt: Der palästinensische Gesundheitsminister Dr. Dahany Al-Wahidi erklärte, dass die Krankenakte des verstorbenen Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Yasser Arafat noch nicht geschlossen und ins Archiv gebracht wurde und die Umstände seines Todes noch immer offen seien. Er bat darum, dass Äußerungen, mit denen er seit einiger Zeit in Verbindung gebracht wurde, dementiert werden.
In einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung betonte der Minister, dass die Erklärungen in deren Zusammenhang er in letzter Zeit zitiert wurde, nicht richtig seien und dass er diesbezüglich keine Details genannt habe. Führende palästinensische Vertreter erklärten, dass das mit der Untersuchung beauftragte Team herausgefunden habe, dass Arafat vergiftet wurde. Dementsprechend forderte die palästinensische Regierung von Al-Wahidi weitere Details, bevor sie einen abschließenden Bericht in dieser Angelegenheit herausgibt. (ynet, 10.8.)



(3) Ausbau der Firmen General Electric, Intel und Zoran in Haifa

Die Stadt Haifa stellt High-Tech-Unternehmen 60.000 qm Baufläche im Wissenschafts-Park im Süden der Stadt zur Verfügung. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 50 Millionen Dollar. Dies ermöglichte jetzt die Genehmigung der Pläne der Firmen Intel, Zoran, General Electric und Gav Yam, dem Inhaber des Parks. General Electric wird ein neues Gebäude mit einer Grundfläche von 15.000 qm und einer Investition von 12 Millionen Dollar errichten. Intel unterhält ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, das sich heute über 47.000 qm erstreckt. Die Firma wird 20 Millionen Dollar in die Errichtung einer neuen Abteilung mit einer Grundfläche von 20.000 qm investieren. Zoran, das heute auf einem 5.300 qm großen Gelände im Industriepark Matam tätig ist, wird ca. 11 Millionen Dollar in den Bau eines Gebäudes mit der Fläche von 10.000 qm investieren. Zusätzlich wird Gav Yam im Park ein Energiezentrum für 7,5 Millionen Dollar bauen. Der Bürgermeister von Haifa, Yona Yahav, sagte, dass nach einer langen Zeit der Vorbereitungen in der Stadt Investitionsprojekte für insgesamt 4 Milliarden Shekel gestartet werden. (Ha’aretz, 10.8.)



(4) Start-up „Optier“ mobilisiert 9,5 Millionen Dollar Venture Kapital

Die israelische start-up-Firma Optier, die Lösungen für die effiktive Verwaltung von Informationssystemen und Mittel zur Computerisierung bei Organisationen anbietet, hat von bestehenden Investoren – Risikokapitalfonds Lightspeed, Pitango und Carmel Ventures – 9,5 Millionen Dollar erhalten. Damit belaufen sich die Investitionen in die Firma auf etwa 25 Millionen Dollar. Die neue Investition ist für die Ausweitung der Entwicklung, der Kanäle für Vermarktung, Verkauf und Unterstützung gedacht.

Die Firma teilte mit, dass seit Anlauf des ersten Modells ihres Aushängeschild-Produkts CoreFirst 15 internationale Riesenfirmen von der Fortune 100-Liste, darunter Banken, Einzelhandelsketten und große Hersteller, Versuchsprojekte gestartet hatten, bei denen das Produkt getestet wurde. Ein Teil von ihnen hat bereits entschieden, es zu übernehmen. Die Firma erwartet in den kommenden zwei Jahren Einnahmen von 3 bis 4 Millionen Dollar.

Optier aus Ramat Gan wurde 2002 von Eli Mashiah und Israel Mazin errichtet, der heute die Firma leitet. Mazin und Mashiah errichteten in der Vergangenheit die Firma für Datenschutz Mamko. Mamko wurde 1998 an die Computerprogramm-Firma Platinum für 500 Millionen Dollar verkauft und später erwarb der Programmriese CA Platinum für 3,5 Milliarden Dollar. (Ha’aretz, 10.8.)



(5) Im „Schottischen Hotel“ Tiberias arbeiten Juden, Christen, Muslime und Drusen

Ende des 19. Jahrhunderts lebten in Tiberias am See Genezareth 3.500 Juden, 1.500 Muslime und ein paar Hundert Christen. 1884 wurde das damals einzige kleine Krankenhaus der Stadt errichtet. Nun hat die Schottische Kirche vor etwa einem Jahr das alte Gebäude erweitert und zu einem 16 Millionen Dollar teueren „Schottischen Hotel“ umgewandelt. Das Hotel hat 69 Zimmer. 50 davon befinden sich im neuen Gebäudekomplex und 19 in den beiden alten Gebäudeteilen, die von Grund auf saniert wurden. Die Suiten in diesen Gebäuden werden „antik“ genannt. Im eigentlichen Krankenhausgebäude ist heute eine Bar und Konferenzräumen untergebracht. An der Stelle des Speisesaals befand sich früher die Entbindungsstation.

Die Gebäude bestehen aus Basaltgestein und haben Fensterbögen, die den Blick auf den See Genezareth und die Golanhöhen freigeben. So erinnert der See Genezareth fast an ein schottisches „Loch“, - bis auf das Klima vielleicht. Den Swimmingpool, der sich in der Nähe des Ufers befindet, erreicht man über eine Brücke, die über die Straße führt. Auch die Zimmer der renovierten Häuser sind in Basaltgestein gearbeitet. Ebenso spiegelt das Mobiliar den einzigartigen Stil des Hotels wider. Dies ist auch das einzige Hotel in Israel, das nicht koscher ist. Wen das nicht stört, kann ein Abendessen genießen, bei dem Schrimps mit Knoblauch serviert werden.

Dr. David Watt Torrance, der schottische Arzt, der 1885 nach Tiberias kam und den Bewohner bis Ende der 50er Jahre dort diente, hatte in seinem Testament darum gebeten, dass die tolerante Atmosphäre des Krankenhauses beibehalten wird. Und tatsächlich arbeiten hier Seite an Seite Juden, Christen, Muslime und Drusen. Nach Worten Muhamad Rabah aus Dir Hana, dem Leiter des Restaurants, war es die Idee der Kirche, dass die Produkte, die im Hotel angeboten werden, aus der Region und von allen Religionen in Israel stammen. Das Olivenöl und der Käse kommen aus Galiläa, unter den Produkten in den Hotelshops sind Handarbeiten palästinensischer Frauen aus Ramallah und Gaza, und die natürlichen Kosmetikprodukte werden in Beit Jann hergestellt. (Ha’aretz, 22.7.)



(6) Das Wetter in Israel

Es ist sonnig und warm. Am Samstag wird es in den höheren Lagen heiß, entlang der Mittelmeerküste schwülwarm.

Jerusalem: 18-29°C
Tel Aviv: 19-29°C
Haifa: 19-29°C
Be’er Sheva: 20-33°C
Eilat: 27-39°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.5914 NIS (+0.141%)
1 CHF – 3.5920 NIS (+0.117%)
1 £ - 8.0965 NIS (+0.516%)
1 $ - 4.5150 NIS (-0.044%)
(Bank of Israel, 10.8.05)



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