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(1) Interview mit Botschafter Stein
in Jungle World: „Die Hamas rüstet weiter auf“
Wird der Rückzug die israelische Gesellschaft spalten? Folgt
demnächst der Rückzug aus dem Westbank? Unter wessen Kontrolle wird
die Straße, die den Gaza-Streifen mit der Westbank verbindet,
stehen? Was würde geschehen, wenn die Hamas in die Palästinensische
Autonomiebehörde einträte? Wären in diesem Fall noch
Friedenverhandlungen möglich?
In einem Gespräch über den Rückzug aus dem Gaza-Streifen
und die Aussichten auf einen neuen Friedensprozess beantwortet
Botschafter Shimon Stein Fragen der Zeitung Jungle World (10.8., Nr.
32/05):
„Die Bekämpfung des Terrorismus ist eine conditio sine qua non,
um überhaupt den politischen Prozess wieder aufzunehmen. Der
Terrorismus hat in den letzten fünf Jahren alle Pläne zunichte
gemacht. Die Entschlossenheit bei der Bekämpfung des Terrorismus ist
für uns die Voraussetzung für politische Gespräche. Deshalb
forderten wir die Autonomiebehörde, sei es unter Arafat oder unter
Abbas, immer wieder zu hundertprozentigen Anstrengungen auf. Leider
hat Abbas von Anfang an eine grundsätzliche Entscheidung getroffen.
Anstatt die Terrororganisationen wie Hamas oder Islamischer Jihad,
die auch für die Behörde eine Bedrohung darstellen, zu bekämpfen,
versuchte er sie einzubinden. In der Tat ist die Behörde schwach.
Hamas und Jihad rüsten weiter auf, nutzen die Ruhe, um sich auf die
Zeit nach dem Rückzug vorzubereiten. Leider werden sie von Staaten
wie dem Iran und Syrien unterstützt. Iran unterstützt zusätzlich
noch die Hizbollah, die nicht nur für uns ein Problem entlang der
israelisch-libanesischen Grenze darstellt. Es gibt Staaten, die
den Terroristen Infrastruktur, Ausbildung und Finanzierung anbieten.
Leider ist der Iran da sehr aktiv, weil er kein Interesse an der
Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts hat. Auch
Syrien stellt eine Infrastruktur für den Terror. Solange diese
Staaten den Terror weiter unterstützen, wird dies ein Problem für
uns alle darstellen.“
„Friedensverhandlungen sind für uns nicht möglich mit einer
Organisation, die sich die Auslöschung des jüdischen Staates, die
Islamisierung von ganz Palästina und die Einführung der Scharia zum
Ziel gesetzt hat. Mit einer Behörde, an der die Hamas beteiligt ist,
wird es keine Gespräche geben.“
„Wir können nicht mit einer Organisation verhandeln, die die
Existenz Israels nicht akzeptiert. Wir sind bereit, mit
Organisationen, die an einer politischen Lösung interessiert sind,
zu verhandeln. Hamas ist daran nicht interessiert. Die
Palästinensische Autonomiebehörde hat Interesse daran, obwohl ihre
Vorstellungen für uns zum Teil unakzeptabel sind, wie etwa das
Beharren auf dem so genannten Rückkehrrecht. Wenn die Hamas Teil der
palästinensischen Zukunftsstruktur wird, sind wir von einer
Beilegung des Konfliktes weit entfernt.“
Das ganze Interview in der Jungle World lesen Sie unter
folgendem Link im Internet: http://jungle-world.com/seiten/2005/32/6030.php
Jungle World Nr. 32/05 Titelthema der
aktuellen Jungle World: Goodbye Gaza – Rückzugsplan der
israelischen Regierung http://jungle-world.com/redirect/2.php
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(2) Erstmals:
Rede des Präsidenten an die Nation – Live-Übertragung um 20
Uhr
Zum ersten Mal seit der Staatsgründung wird der Staatspräsident
heute eine Rede an die Nation halten. Die Rede wird live in Radio
und Fernsehen übertragen. Nach dem Gesetz sind die staatlichen
Fernseh- und Radiosender verpflichtet, die Rede auszustrahlen.
Die Rede wird um 20:00 Uhr (19:00 Uhr MESZ) in den
Fernsehprogrammen 1, 2 und 10, sowie in den Radiosendern „Kol
Israel“ und im Armeesender „Galei Zahal“ live gesendet.
Staatspräsident Moshe Katsav will sich in seiner Rede zur Abkopplung
äußern und eine Brücke zwischen den Siedlern und den übrigen
Israelis bauen.
Ministerpräsident Ariel Sharon wird kurz vor Beginn der
Abkopplung, am kommenden Sonntag oder Montag, eine Rede an die
Nation halten. Mitarbeiter Sharons sind derzeit mit dem Verfassen
der Rede eifrig beschäftigt, die bereits jetzt als „Mutter der
Reden“ bezeichnet wird. In Sharons Rede wird es nicht um Politik
gehen. Die Rede wird sehr persönlich sein, von Herz zu Herz, und
versuchen, die Atmosphäre zu ändern und den Riss und die Wunden zu
flicken, die zwischen der national-religiösen Bevölkerung und der
Regierung entstanden sind. (Maariv, 10.8.)
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(5) Mofaz und
Halutz erarbeiten Sicherheitsplan für den „Tag danach“
Am Donnerstag (4.8.) berieten Verteidigungsminister Shaul Mofaz
und Generalstabschef Dan Halutz mit weiteren hochrangigen Vertretern
des Sicherheitsbereichs über den Plan, der von den
Sicherheitsbehörden als „Tag danach“ bezeichnet wird. Der Plan
beinhaltet mehrere Hundert Paragraphen, die das Verhalten der
israelische Armee nach der Abkopplung und die Beziehungen mit der
Palästinensischen Autonomiebehörde regeln. Zahlreiche Paragraphen
des Plans beziehen sich auf den taktischen Aspekt der Einsätze der
israelischen Armee nach der Räumung des Gazastreifens.
Eines der Hauptthemen ist der Umfang der Kontrolle Israels über
den Zugang von Personen und Waren aus Ägypten in den Gazastreifen.
Heute beaufsichtigt Israel vollständig den Übergang von Ägypten in
den Gazastreifen, der über den Grenzübergang von Rafiah stattfindet.
Da aber Israel beabsichtigt, die Philadelphi-Route zu räumen, in
deren südlichen Teil sich der Grenzübergang befindet, besteht die
einzige Möglichkeit, den Ein- und Ausgang der Palästinenser
weiterhin zu beaufsichtigen, in einem neuen Übergang, der im
Grenzdreieck zwischen Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde
und Ägypten eingerichtet wird. In einem solchen Fall muss man sich
auf die Ägypter verlassen, dass sie keinen illegalen Einlass in den
Gazastreifen über die Philadelphi-Route zulassen, die von ihnen
beaufsichtigt werden soll.
Ein weiteres wichtiges Problem ist die Kontrolle der Schiffe, die
Ladungen im Tiefseehafen von Gaza entladen. Der Hafen befindet sich
im Bau. Es besteht die Befürchtung, dass der Hafen zum Schmuggel von
Kampfmitteln wie von Katjuschas in den Gazastreifen genutzt
wird.
Entsprechend der Einschätzungen zu dem Plan für den „Tag danach“
würde der freie Zugang zum Gazastreifen für die Palästinenser die
informelle Position eines Staates bedeuten. Dies würde Israel die
internationale Legitimation geben, in großem Maße zu reagieren, wenn
es mit Qassam-Raketen oder Katjuschas angegriffen wird.
Geht man davon aus, dass Israel darauf bestehen wird, dass der
Gazastreifen nach der Abkopplung frei von schweren Waffen bleibt,
wird man sich Handlungswege freihalten für den Fall, dass im
Gazastreifen Kampfmittel, wie z.B. Katjuschas, entdeckt werden
sollten, was einen Bruch der Prinzipien der Entmilitarisierung
bedeuten würde. In einem solchen Fall könnte eine militärische
Operation noch bevor diese Kampfmittel überhaupt zum Einsatz kommen,
entschieden werden. In Bezug auf die nördliche Westbank wird keine
wichtige Änderung erwartet, bleiben doch die zu räumenden Gebiete in
der Sicherheitsverantwortung Israels. (Ma’ariv, 3.8.)
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(7) Iran:
Mitarbeiter des Präsidenten rekrutieren
Selbstmordattentäter
Die in London erscheinende arabische Zeitung „A-Sharq al-Awsat“
hat am Dienstag, 29.7.2005, einen Artikel veröffentlicht, wonach
Ayatollah Muhammad Taki Misabah Yazadi, einer der Leiter der
neo-konservativen Bewegung im Iran und der geistige Führer des
gewählten Präsidenten Muhammad Ahmadinedschad, in der Zeitung
„Bartoushan“ die Öffentlichkeit aufruft, sich freiwillig als
Selbstmordattentäter zu melden.
„Selbstmordanschläge sind ein enormer Höhepunkt für das Volk und
der Gipfel seines Heldentums“, hieß es in der Mitteilung. „Der
Kommandant Hameni hat über die erfolgreiche Rekrutierung von
Selbstmordattentätern in allen Regionen des Landes berichtet, um den
Islam zu schützen und gegen die Feinde des Islam zu kämpfen. Unsere
geheiligte Organisation der Islamischen Republik ist für jene
bestimmt, die Selbstmord begehen wollen. Der Freiwillige und die
Freiwillige werden sich besonderen und individuellen Kursen
anschließen. Die trainierenden Brüder und Schwestern, die daran
interessiert sind, den Islam zu schützen, sind eingeladen, über das
Postfach 664-1653, Teheran, Kontakt aufzunehmen. Sie sollten zwei
Fotos schicken, eine Kopie der Geburtsurkunde und einen Antrag auf
Aufnahme als Selbstmordattentäter.“
Wer steht an der Spitze der Organisation der
Selbstmordattentäter? Die Mitteilung nennt Elias Nadran, der Leiter
der neo-konservativen Fraktion im Parlament, der in der
Vergangenheit Geheimdienstoffizier der Revolutionsgarden war. Vor
rund sechs Monaten errichtete Nadran eine Organisation unter dem
Namen „Zeitun“, die sich an Männer und Frauen richtet, die bereit
sind, gegen die „Feinde des Islam und der iranischen Revolution“,
hauptsächlich Amerikaner, Briten und Israelis, Selbstmordattentate
durchzuführen.
Muhamad Riza Siary, ein junger Mann, der sich beim Regiment der
Selbstmordattentäter freiwillig gemeldet hat und vor Kurzem aus dem
Iran geflohen war, gelang es, in die Türkei zu kommen. Er berichtete
der Zeitung in einem Telefonat, dass er und weitere 80 junge Männer,
die sich beim ersten Treffen freiwillig gemeldet hatten, den
Ayatollah Misabah Yasadi in seinem Büro in Qum besuchten. Nach
seinen Worten sagte ihnen Yasadi, dass sich das Tor zum Garten Eden
für sie geöffnet habe und dass es dort schöne Jungfrauen mit dunklen
Augen gäbe, die an den Ufern von Flüssen, in denen Honig fließt, auf
sie warteten. (World News, 29.7.)
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(8) Freiwillige
aller Länder vereinigt euch!
Ehemalige Kibbuz-Volontäre bereiten Dias vor und bringen ihre
Hebräischkenntnisse auf Vordermann: Am 27. August findet das große
Nachtreffen aller Kibbuz-Volontäre in London statt.
Die Initiatoren des riesigen Ehemaligen-Treffens sind Mitarbeiter
der Organisation „lost amigos“ (http://www.lostamigos.net), die vor zwei Jahren
von einigen Kibbuz-Volontären aus England ins Leben gerufen wurde.
Sie waren Anfang der 80er Jahre in Israel gewesen. Heute zählt die
Organisation mehr als 30.000 ehemalige Freiwillige im Alter von 25
bis 63 Jahren. Mehr als 2.500 von ihnen haben bereits ihre Teilnahme
an der Konferenz zugesagt.
Bei dem Festakt werden Bilder aus dem Leben der Volontäre der
letzten 40 Jahren gezeigt und ein israelisches Abendessen mit
Falafel, Hummus und kleingehacktem Salat serviert, sagte Tim Dayton,
einer der Leiter von „lost amigos“.
Die Kibbuz-Bewegung (United Kibbuz Movement, Israel) freut sich
über die Initiative der Volontäre und beabsichtigt, einen Vertreter
zu der Veranstaltung nach London zu schicken. (Ma’ariv, 7.8.)
Weitere Informationen zu Kibbuzim: http://www.kibbutz.org.il/
Hintergrund: Kibbuz http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=35285&MissionID=88
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(10) Tel Aviv
Trio im Musikinstrumentenmuseum Berlin
Sonntag, 21. August 2005, 11.00 Uhr Sommermatinee der
Gotthard-Schierse-Stiftung
Musikinstrumentenmuseum
Berlin Curt-Sachs-Saal Tiergartenstr. 1 (Am
Kulturforum) 10785 Berlin
Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento in B-Dur KV
254 Gabriel Fauré Trio in d-moll op.
120 Ludwig van Beethoven Trio in B-Dur op. 97
„Der Erzherzog“
Das Tel Aviv Trio wurde 1998 unter der
Schirmherrschaft des Jerusalem Music Centre gegründet und ist
Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, darunter der „Erst-Klassik“
Wettbewerb in Berlin, der Internationale Joseph Joachim
Kammermusikwettbewerb in Weimar, der „Città di Trapani“
Kammermusikwettbewerb und die Internationalen Kammermusikwettbewerbe
in Florenz, Melbourne und Illzach/Frankreich.
Konzertreisen führten das Ensemble mitlerweile in viele Länder
Europas, nach Südostasien und Australien. Das Trio konzertiert u.a.
in der Berliner Philharmonie, im Auditorium du Louvre und im Hôtel
National des Invalides in Paris, in der Conde Duque in Madrid, der
St. David’s Hall in Cardiff und im Lowry Center in Manchester sowie
beim „Art is Life Festival“ in Rom und beim „Bergen Kammermusik
Festival“ in Norwegen.
Zudem wurden sie als erstes israelisches Ensemble für ein Konzert
im arabischen Golfstaat Katar engagiert. Die Teilnahme an
internationalen Festivals wie dem Goslar Festival, Deutsche
Grammophon’s “Yellow Lounge” und dem Internationalen Musicians
Seminar (IMS) Prussia Cove ermöglichte dem Trio eine Zusammenarbeit
mit renommierten Künstlern wie Isaac Stern, Leon Fleisher, Hatto
Beyerle, Bernard Greenhouse, Steven Isserlis, Miriam Fried und mit
Mitgliedern des Emerson-, des Juilliard- und des Orion
Quartetts.
Weitere Konzertengagements mit so bedeutenden Musikern wie Tabea
Zimmermann, Carla-Maria Rodrigues, Michael Tree (Guarneri Quartet)
und Philippe Cuper folgten. Das Tel Aviv Trio wird von der
America-Israel Cultural Foundation und der Ronen Foundation
unterstützt.
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