Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 08. August 2005
  
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(1) Ehud Olmert vorläufiger Finanzminister, Beruhigung an der Tel Aviver Wertpapierbörse
(2) Vorbereitungen zur Aufstellung palästinensischer Sicherheitstruppen im Gazastreifen
(3) Regierung beschließt Zerstörung von neun illegal errichten Häusern in Amuna
(4) Palästinensisches Schussattentat nördlich von Jerusalem: Vater und Sohn verletzt
(5) Al-Qaida-Attentat auf israelische Touristen in der Türkei vereitelt
(6) Die letzten Momente des Nathan-Zaada
(7) Botschafter Shimon Stein warnt vor Atommacht Iran, BZ, 5.8.05
(8) Verdacht in den USA: Die Hisbollah unterstützt den Terror im Irak
(9) Israelischer Botschafter bringt Palästinensern Karate bei
(10) Arbeitsbesuch einer Delegation der Stadtverwaltung Tel Aviv in Freiburg
(11) Menü der Abkopplung
(12) Das Wetter in Israel
(13) Wechselkurse
(1) Ehud Olmert vorläufiger Finanzminister, Beruhigung an der Tel Aviver Wertpapierbörse

Die Regierung hat am Sonntag die Räumung der ersten Siedlungsgruppe im Gazastreifen entsprechend dem Abkopplungsplan genehmigt. Zu der Gruppe gehören die isolierten Siedlungen Netzarim, Kfar Darom und Morag. Noch vor der Abkopplung soll die Regierung in der nächsten Woche auch die Räumung der Siedlungen des Gush Katif genehmigen. Gleichzeitig wird die israelische Armee die Vorbereitungen für die Abkopplung zu Ende führen, die am 15. August beginnt.

Nach dem überraschenden Rücktritt von Finanzminister Benyamin Netanyahu (Sonntag, 7.8.) hat sich der viel beachtete Wirtschaftsindex, die Tel Aviver Börse, am Montag von umfangreichen Kursverlusten und Verkäufen vom Vortag wieder erholt. Wenige Minuten nach dem Regierungsaustritt Netanyahus fielen die Wertpapiere am Sonntag um mehr als 5%. Netanyahu trat aus Protest gegen den Abkopplungsplan der Regierung zurück. Ministerpräsident Ariel Sharon begann am Morgen mit Gesprächen mit Kabinettsmitgliedern und Abgeordneten der Likud-Fraktion, um zur Entspannung der Lage beizutragen. Aus dem engeren Umfeld des Ministerpräsidenten war zu vernehmen, dass sich keine weiteren Kabinettsminister dem Rücktritt Netanyahus anschließen werden. Sharon ernannte den stellvertretenden Ministerpräsident Ehud Olmert (Likud) zum Interims-Finanzminister.

Abkopplungsgegner haben in den vergangenen Tagen ihre Bemühungen verstärkt, nach Gush Katif im südlichen Gazastreifen einzudringen, um die geplante Räumung in acht Tagen zu verhindern. Im Siedlungsblock geht man davon aus, dass sich derzeit 3.000 bis 4.000 Personen illegal im Gush aufhalten. Die israelische Armee und die Polizei haben am Donnerstag nach Mitternacht in der Nähe der Kissufim-Straße ca. 120 meist minderjährige Verdächtige gefasst. Die Verdächtigen wurden zum Verhör in Netivot gebracht. Sie wurden wegen des Verdachts vernommen, gegen die Verfügung der Schließung des Gazastreifens verstoßen zu haben. (Ha’aretz, 7. und 8.8.)



(2) Vorbereitungen zur Aufstellung palästinensischer Sicherheitstruppen im Gazastreifen

Die Palästinenser bereiten sich auf die Aufstellung der Sicherheitstruppen im Gazastreifen für die Zeit nach dem Rückzug vor. Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas (Abu Mazen) traf sich am Sonntag (7.8.) mit General William Ward, dem amerikanischen Sicherheitskoordinator zwischen Palästinensern und Israelis. Abbas traf auch General Mustafa Albo-Khiri, dem stellvertretenden Leiter des ägyptischen Geheimdienstes. General Albo-Khiri leitet die Offiziersdelegation, die die palästinensischen Truppen auf die Kontrollübernahme jener Palästinensergebiete vorbereitet, die im Rahmen des Abkopplungsprogramms geräumt werden. Nach Angaben palästinensischer Quellen beschäftigte man sich bei dem Treffen, das im Hauptbüro (Muqata) in Ramallah stattfand, mit den Vorbereitungen der palästinensischen Polizei auf den israelischen Rückzug. (Ha’aretz, 7.8.)



(3) Regierung beschließt Zerstörung von neun illegal errichten Häusern in Amuna

Die israelische Regierung hat beschlossen, die neun Häuser zu zerstören, die illegal auf dem Stützpunkt Amuna bei der Siedlung Ofra errichtet wurden. Der Abriss dieser Häuser geschieht „wegen der politischen Empfindsamkeit in der Zeit vor der Abkopplung“ erst nach der Abkopplung. Dies teilte die Anwaltschaft am Wochenende als Reaktion auf den Einspruch der Organisation „Frieden jetzt“ durch den Rechtsanwalt Michael Sfarad dem Obersten Gerichtshof mit. Ein Teil der Häuser auf dem Stützpunkt wird seit rund einem Monat bewohnt. (Ha’aretz, 7.8.)



(4) Palästinensisches Schussattentat nördlich von Jerusalem: Vater und Sohn verletzt

Am Montagmittag (8.8.) haben palästinensische Terroristen eine Qassam-Rakete auf die Gegend um Sderot in Israel abgefeuert. Bei dem Angriff wurde niemand verletzt.

Am Sonntagmorgen (7.8.) eröffeten palästinensische Terroristen das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug, das in der Nähe der Einfahrt in die Siedlung Ateret bei Binyamin auf der Straße 60 fuhr. Ein 10-jähriger Junge erlitt durch die Schüsse schwere Kopfverletzungen und sein 40-jähriger Vater wurde von Splittern leicht an der Hand verletzt. (Ynet, 7.und 8.8.)



(5) Al-Qaida-Attentat auf israelische Touristen in der Türkei vereitelt

Die türkischen Sicherheitsbehörden konnten einen für Freitag geplanten Anschlag der Al-Qaida auf israelische Touristen im Hafen Alanya im Süden des Landes vereiteln. Vier israelische Schiffe, die mit 3.500 Passagieren auf dem Weg in den Hafen waren, hatten die Anweisung erhalten, ihre Route zu ändern und Richtung Zypern zu fahren. (Yediot, 7.8.)



(6) Die letzten Momente des Nathan-Zaada

Das 10. TV-Programm in Israel hat einzigartige Fotos des Terroristen ausgestrahlt, die einige Minuten aufgenommen wurden, bevor die Menschenmenge ihn lynchte.

Am vergangenen Donnerstag hatte der rechtsextreme Terrorist Eden Nathan-Zaada in einem Bus der Linie 165 in Shfaram das Feuer eröffnet, vier der Insassen getötet und neun verletzt. Wütende Bewohner Shfarams drangen in den Bus ein und töteten ihn. Erst nach etwa vier Stunden gelang es der Polizei, seine Leiche in einen Polizei-Jeep zu tragen und von dort wegzubringen.

Am Samstagabend (6.8.) wurden in den Nachrichten des 10. TV-Programms Bilder ausgestrahlt, die nur wenige Momente vor der Lynchaktion aufgenommen wurden. Auf den Bildern sah man Nathan-Zaada noch am Leben, einen Moment bevor die Menschenmenge in den Bus stürmt und ihn tötet. Die Hände Nathan-Zaadas schienen gebunden zu sein, und er war unbewaffnet. Das Band zeigt eindeutig, dass Polizisten im Bus waren, als Nathan-Zaada noch am Leben war.

Auf einer der Aufnahmen sieht man Nathan-Zaada mitten im Bus stehen, Blutflecken am Oberkörper, Sekunden bevor die Menschenmenge auf ihn einschlägt. Links von ihm sieht man einen arabischen Jungen mit einem großen Backstein.

Am Samstag berichtete die Zeitung Ma’ariv, dass die Abteilung für die Vernahme von Polizisten ein Verfahren gegen die Offiziere und Polizisten im nördlichen Bezirk der Polizei einleiten wird, da der Verdacht besteht, dass diese den Terroristen Eden Nathan-Zaada nach dem Anschlag in Shfaram nicht schützten und es den Zivilisten, die vor Ort waren, ermöglichten, ihn zu töten.

Am Freitag hatten sich die Eltern des jüdischen Terroristen bei der Polizei darüber beschwert, dass ihr Sohn getötet wurde, als die israelische Polizei bereits für ihn verantwortlich war. Nach ihren Worten sind die Polizisten vor der Menschenmenge geflohen und haben ihren Sohn gefesselt zurückgelassen. Auch die Bilder, die die Journalisten aufgenommen hatten, zeigten, dass Nathan-Zaada ermordet wurde, als seine Hände mit Handschellen gefesselt waren.

Die Polizei kritisierte am Wochenende die Kommandantur des nördlichen Bezirks wegen des Ereignisses. Führende Offiziere sagten, dass es angesichts des Todes von Zaada wahrscheinlich sei, dass Schritte gegen Mitarbeiter hohen Ranges der Galiläa-Region der Polizei und des nördlichzen Bezirks eingeleitet werden. „Entsprechend der Anweisungen der Polizei liegt die Sicherheit eines Menschen, der mit Handschellen gefesselt ist und dem gesagt wird, dass er verhaftet ist bzw. festgehalten wird, in den Händen der Polizei“, so ein Vertreter des Landesstabs, „die Tatsachen haben nun gezeigt, dass hier ein schlimmer Fehler unterlaufen ist“. (Ma’ariv, 7.8.)



(7) Botschafter Shimon Stein warnt vor Atommacht Iran, BZ, 5.8.05

„Die Gefahren gehen heute vor allem von Staaten aus, die derzeit Atomwaffen neu entwickeln. So ist der Iran inzwischen eine Bedrohung nicht nur für Israel, sondern für die gesamte Region und darüber hinaus auch für Europa. Denn er ist dabei, Raketen mit einer Reichweite von über 5.000 Kilometern aufzustellen.“

„Dieser Bedrohung für uns alle kann man nur mit einer gemeinsamen, entschlossenen Position erfolgreich entgegenwirken. Dazu gehört auch das Eingreifen gegen Fernseh-Hetzprogramme der Hisbollah, die ja vom Iran massiv unterstützt wird.“

„Israel hat die französische Regierung aufgefordert, alles in ihrer Macht stehende technisch zu unternehmen, um die Ausstrahlung der Hetz-Sendungen unmöglich zu machen. Wir rufen alle europäischen Staaten, einschließlich Deutschland, auf, ebenfalls alles in ihrer bestehenden Macht zu tun, um diesen Satellitenempfang der Hisbollah zu unterbinden.“

Ganzer Artikel in der BZ vom 5.8.2005:
http://bz.berlin1.de/aktuell/news/050806/iran.html



(8) Verdacht in den USA: Die Hisbollah unterstützt den Terror im Irak

Mehr als 20 US-Marines wurden vergangene Woche im Irak durch besonders ausgefeilte Sprengsätze getötet. Die Amerikaner hegen den Verdacht, dass der Iran und wahrscheinlich auch die Hisbollah die Terroristen mit Kampfmitteln versorgen.

Amerikanische Zeitungen teilten außerdem mit, dass das Pentagon die neuen Kampfmittel mit ausgefeilten Sprengsätzen, wie sie die Hisbollah gegen Truppen der israelischen Armee im Libanon eingesetzt hat, vergleicht. (Ma’ariv, 7.8.)



(9) Israelischer Botschafter bringt Palästinensern Karate bei

Der israelische Botschafter in Japan, Eli Cohen, gab am Mittwoch (3.8.) eine Karate- und Schwertkampf-Stunde für palästinensische und israelische Jungen, die in einer gemeinsamen Delegation nach Tokio gekommen sind.

Cohen ist Experte für Kampfkunst und erfahrener Trainer für die Kampfkunst Shotokan Karate-Do. In der Vergangenheit amtierte er als Präsident des Shotokan Karate -Verbandes in Israel. Jede Woche gibt er unentgeltlich Trainingsstunden, in denen er japanischen Erwachsenen und Kindern Karate und Kampfkunst beibringt.

Die Gruppe aus 14 palästinensischen und israelischen Jungen war zu einem Seminar über „Frieden und Verständigung“ auf Initiative der japanischen Gesellschaft mit der Bezeichnung „Hilfe für Kinder im Heiligen Land“ angereist. Die Jungen waren in die israelische Botschaft gekommen und schlossen sich der Karate-Stunde unter Anleitung des Botschafters Eli Cohen an. (Yedioth Aharonoth, 4.8.)



(10) Arbeitsbesuch einer Delegation der Stadtverwaltung Tel Aviv in Freiburg

Die geplante Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Tel Aviv nimmt weiter Kontur an. Vom 13. bis 17. Juli 2005 kamen der Leiter des Büros für auswärtige Angelegenheiten der Stadtverwaltung von Tel Aviv, Eliav Blizowsky, und der leitende Oberarzt des medizinischen Zentrums Sourasky, Herr Dr. Ilan Ron, zu einem Kurzbesuch nach Freiburg, um Sondierungsgespräche zur Auslotung konkreter Arbeitskontakte zu führen.

Vertreter der Stadt Freiburg ermöglichten Einblicke in kulturelle und soziale Einrichtungen der Stadt, sowie in Projekte des Tiefbauamts, Stadt- und Verkehrsplanung inkl. ÖPNV und Verkehrsberuhigung sowie Sanierungsplanung des Vauban-Viertels. Gerade diese Themen stehen in Tel Aviv zurzeit ganz oben auf der Tagesordnung.

Gespräche mit Professoren der Uni-Frauenklinik und der Klinik für Tumorbiologie machten deutlich, dass eine Zusammenarbeit mit dem Ichilov-Krankenhaus (Teil des medizinischen Zentrums Sourasky) in Tel Aviv in der Qualifizierung der Patientenbetreuung und in der Forschung große Chancen bietet. (Freundesreis Städtepartnerschaft Freiburg – Tel Aviv, 4.8.05)



(11) Menü der Abkopplung

Es heißt, dass gutes Essen Soldaten stark macht, doch die Soldaten und Polizisten, die die Räumung durchführen werden, werden die Siedler umsiedeln, deren Mägen voll sind, hauptsächlich mit Lebensmitteln aus Dosen.

Jede Einheit, die an der Räumung teilnehmen wird, wird fertige Kartons mit Feldverpflegung bekommen: Konserven mit Fleisch und Gemüse, Zwieback, Erdnüsse, verschiedenem Knabbergebäck und Limonadenkonzentrat.

Dass man sich mit Feldverpflegung zufrieden geben muss, liegt daran, dass es ab dem 15. August, an dem die Abkopplung beginnen soll, die Zugangsstraßen gesperrt werden. Es wird schwierig sein, frische Mahlzeiten in den Siedlungsblock Gush Katif zu bringen. Der Kommandant der Lebensmittelzentrale der israelischen Armee, Oberst Yossi Madar, versprach, dass die Feldverpflegung wesentlich verbessert würde. „Es wird z.B. auch gefüllte Weinblätter geben. Doch warmes Abendessen wird es nur an den Wochenenden geben. Außerdem verwöhnen wir sie jeden Tag mit Energieriegel, Bisli, Bamba (Erdnussflips) und Eis am Stil.“

Das Menü, das die Soldaten heute während der Manöver vor der Abkopplung genießen, ist ein anderes. Am Morgen erhält jeder Soldat zwei Brötchen, Gemüse, Käse und Schokolade. Am Mittag erhält er zwei Fleisch-Sandwiches mit Würstchen oder Schnitzel und ein Dosengetränk. Am Abend nach dem zermürbenden Manöver erwartet die Soldaten eine kleine warme Mahlzeit mit einer Portion Fleisch, Gemüse, Reis, Hummus und Tchina.

Und was werden die Siedler essen?
Gefüllte Weinblätter, Fleischkonserven, Thunfisch, Mais, Erbsen, eingemachte Birnen, saure Gurken, Kräcker, Fertiggerichte, Energieriegel, Bisli und Bamba. (Yedioth Aharonoth, 4.8.)



(12) Das Wetter in Israel

Am Montag ist es mit Tageshöchsttemperaturen von 25°C in Jerusalem und 37°C in Eilat für die Jahreszeit ungewöhnlich kühl. Vereinzelt gibt es kleine Schauer. Der Dienstag wird freundlicher, und am Mittwoch und Donnerstag steigt das Quecksilber wieder in die Höhe.

Jerusalem: 17-25°C
Tel Aviv: 24-30°C
Haifa: 24-30°C
Be’er Sheva: 21-31°C
Eilat: 25-37°C



(13) Wechselkurse

1 € - 5.5414 NIS (+0.255%)
1 CHF – 3.5543 NIS (+0.073%)
1 £ - 7.9595 NIS (-0.122%)
1 $ - 4.4750 NIS (-0.178%)
(Bank of Israel, 5.8.05)



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