Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 02. August 2005
  
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(1) Die Palästinenser werden in den Prozess der Abkopplung eingebunden
(2) Einigung auf Truppenstationierung an der Phildadelphi-Route erzielt
(3) Israel und Frankreich werden gemeinsam Drohnen herstellen
(4) Plastiksprengstoff und dessen Enttarnung: „Panorama“, 4.8., ARD, 21:45
(5) Microsoft: MSN Israel bestes Portal des zweiten Halbjahres
(6) Ein Israeli gewann in Norwegen ein Turnier im Kirschkern-Spucken
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Die Palästinenser werden in den Prozess der Abkopplung eingebunden

Die israelische Armee wird mit der Übergabe von bereits geräumten Siedlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde beginnen, noch bevor die Räumung der gesamten Siedlungen im Gazastreifen abgeschlossen sein wird. Dies geht aus Gesprächen der israelisch-palästinensischen militärischen Koordinierungskommission hervor, die gestern am Grenzübergang Erez zusammenkam.

Die Übergabe der Siedlungen wird geregelt durchgeführt: ein führender Vertreter der israelischen Armee wird seinem palästinensischen Amtskollegen eine Akte über die Siedlung übergeben, in welcher die Stützpunkte verzeichnet sind und die Karten enthält, in denen verminte Gebiete und von Minen gesäuberte Gebiete gekennzeichnet sind. So wird die Übergabe der Gebiete an die Palästinenser stufenweise vorsichgehen. Die Polizisten und Soldaten, die sich aus den leeren Siedlungen zurückziehen, können zur weiteren Räumung eingesetzt werden. Der Leiter der Koordinierung und Verbindungsoffizier im Gazastreifen Oberst Yoav Mordechai erklärte, dass die Sache zwar noch nicht endgültig genehmigt, dies jedoch die von beiden Seiten bevorzugte Option sei.

Außerdem wurde beschlossen, dass der nationale Sicherheitsapparat der Palästinensischen Autonomiebehörde die Siedlungen erhält.

Im vergangenen Monat ermöglichte die palästinensisch-israelische Koordinierung den internationalen Hilfstruppen, die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Der Grund für diese Vorbereitungen liegt darin, dass während der Abkopplung die Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen gesperrt werden.

Palästinensische und israelische Offiziere besuchten gestern das Gebiet von Jenin. Auch dort könnten palästinensische Dörfer wegen der Isolierung der nördlichen Westbank und der Sperrung der Straßen im Verlauf der Räumung in Bedrängnis geraten. Die beiden Seiten beschlossen eine Vorgehensweise, die es den palästinensischen Dorfbewohnern im Laufe der Abkopplung so leicht wie möglich macht.

Amos Gilad, der Leiter der sicherheits-politischen Abteilung im Verteidigungsministerium, war gestern aus Kairo zurückgekehrt, wo man eine grundsätzliche Absprache mit den Ägyptern in Bezug auf die Stationierung ihrer Truppen entlang der Philadelphi-Route erzielt hatte. Bereits im September sollen die Ägypter 750 Polizisten entlang der Grenze mit dem Gazastreifen stationieren, um dort den Schmuggel zu verhindern. Danach wird sich die israelische Armee sofort von der Route zurückziehen.

Die israelische Armee hat begonnen, Panzer um die Siedlungen im Gazastreifen aufzustellen, um die Siedler, die die Region verlassen, im Falle von Angriffen durch Terroristen, schützen zu können. (Yedioth Aharonoth, 2.8.)



(2) Einigung auf Truppenstationierung an der Phildadelphi-Route erzielt

Israel und Ägypten haben sich im Grundsatz auf eine Stationierung von 750 ägyptischen Grenzsoldaten entlang der Philadelphi-Route geeinigt. Damit wird der Weg frei für den Rückzug der israelischen Armee von der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Gen.-Maj. Amos Gilad, Leiter der sicherheits-politischen Abteilung im Verteidigungsministerium, traf sich am Sonntag mit dem ägyptsichen Geheimdienstchef Omar Suleiman und anderen Vertretern in Kairo, um eine Einigung in den wesentlichen Streitpunkten zwischen beiden Seiten zu erreichen. Nächste Woche wird ein gemeinsames Sicherheitskomitee die Details des Protokolls zu einem Vertrag ausarbeiten. In einem nächsten Schritt muss das Abkommen von der Knesset verabschiedet werden.

Nach dem Abkommen sollen die ägyptischen Soldaten im September entlang der 14 km langen Süd-Grenze des Gazastreifens von der Mittelmeerküste bis zur israelischen Grenze bei Kerem Shalom Stellung beziehen. Israel wird sich im Oktober von der Philadelphi-Route zurückziehen. Die ägyptische Militärpräsenz soll den Waffenschmuggel vom Sinai in den Gazastreifen unterbinden. (Ha’aretz, 2.8.)

Hintergrund: Die Waffentunnel von Rafah:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52647&MissionID=88



(3) Israel und Frankreich werden gemeinsam Drohnen herstellen

Ein erstes praktisches Ergebnis des Besuchs von Ministerpräsident Ariel Sharon in Paris: Israel und Frankreich werden zusammen neue Typen von unbemannten Flugzeugen produzieren, als Teil der Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich.

Die französische Zeitung „Le Figaro“ berichtete am Wochenende, dass Sharon bei seinem Treffen mit Frankreichs Präsident Jacques Chirac im Elysée-Palast zu einer Übereinkunft gekommen sei.

Als Teil der bei dem Besuch Sharons in Paris erzielten Vereinbarungen erklärte sich Israel bereit, ein Waffenembargo gegen die Elfenbeinküste einzuhalten. Frankreich hatte vor Kurzem behauptet, dass israelische Waffenhändler den bewaffneten Truppen im Land helfen, die gegen die französische Armee kämpfen, die dort mit einem UNO-Mandat stationiert wurde. (Ma’ariv, 1.8.)



(4) Plastiksprengstoff und dessen Enttarnung: „Panorama“, 4.8., ARD, 21:45

Ausführliches Interview mit Prof. Dr. Ehud Keinan, Dekan des Fachbereichs Chemie am Technion in Haifa/Israel zum Thema „Plastiksprengstoff und dessen Enttarnung“

Am Donnerstag, dem 4. August 2005, wird in der ARD-Sendung "Panorama" um 21:45 Uhr ein Beitrag zum Thema Plastiksprengstoff und dessen Enttarnung ausgestrahlt. Prof. Dr. Ehud Keinan, Dekan des Fachbereichs Chemie am Technion, hat gemeinsam mit seinem Team einen einzigartigen Detektor namens Peroxide Explosive Tester (PET) entwickelt, der Materialien neuartiger Sprengstoffe identifizieren kann und der an einen Dreifarbstift erinnert. Der Detektor enthält drei chemische Verbindungen, die bei der Berührung mit „suspektem Material" ihre Farbe ändern.

Bei den „suspekten Materialien" handelt es sich um neuartige Explosivstoffe, die entgegen den konventionellen Materialien bei einer Explosion keinerlei Hitze erzeugen. Die Explosion wird durch den raschen Übergang der Moleküle vom festen in den gasförmigen Zustand herbeigeführt. Dieses seltene Phänomen, so Prof. Keinan, wird auch „Entropische Explosion" genannt.

Bisher gab es keinerlei Möglichkeiten die für diese Explosionen notwendigen Materialien durch Sicherheitsüberprüfungen aufzuspüren, da die herkömmlichen Detektor-Verfahren versagten. In Israel wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Selbstmordattentate mit Hilfe entropischer Explosionen ausgeführt. Auch die Herstellung stellt sich als besonders gefährlich heraus, wie die unkontrollierten Schäden in palästinensischen Piratenlaboren zeigen.

Für seine Entdeckung hatte Prof. Keinan den ersten Preis im Wettbewerb des Technion für die Entwicklung von Anti-Terror- Technologien erhalten.

Es spricht vieles dafür, dass auch die Anschläge in London mit Hilfe des oben beschriebenen Triaceton-Triperoxyd-Sprengstoffs (TATP) durchgeführt wurden. Frau Maike Rudolph von der ARD hat in ihrem Panorama-Beitrag zu diesem Thema mit Prof. Dr. Ehud Keinan ein ausführliches Interview geführt und beleuchtet das Thema auch unter Berücksichtigung der Fragestellungen:
ist TATP-Sprengstoff in Deutschland bei vereitelten Anschlägen oder Razzien bereits aufgetaucht und wie verhalten sich die deutschen Behörden?

Prof. Dr. Keinan hat im April 2005 mit Hilfe der Deutschen Technion-Gesellschaft am B2B-Unternehmenstreffen in Frankfurt zum Thema "Homeland Security 2005" teilgenommen (vgl. NL vom 270105). Bei diesem deutsch-israelischen Unternehmenstreffen stellte Prof. Dr. Keinan den Besuchern des vom Trade Center der israelischen Botschaft in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer veranstalteten Treffens über Sicherheitsthemen seine Forschungsergebnisse vor. (http://www.deutsche-technion-gesellschaft.de/)

Weitere Informationen:
http://pard.technion.ac.il/archives/presseng/Html/PR_tatpEn_6_1.Html



(5) Microsoft: MSN Israel bestes Portal des zweiten Halbjahres

Die Firma Microsoft hat das Internetportal von MSN Israel als Portal mit bestem Verkauf und Vermarktung aus 38 verschiendenen MSN-Seiten der Welt ausgewählt. Die Auszeichnung fand auf einer jährlichen Konferenz in Atlanta/USA statt. Dies berichtete der israelische Partner von Microsoft, die Internetfirma Zahav.

Der Preis wird der israelischen Internetseite verliehen, nachdem in den Monaten April bis Juni die höchste Zuwachsrate im Verkauf unter allen Seiten des Netzes verzeichnet wurde. Internet Zahav betonte, dass sich die Einnahmen von MSN Israel vom Juli letzten Jahres bis Ende Juni diesen Jahres auf 6,5 Millionen Dollar beliefen, 12 % mehr als die Vorhersagen berechnet hatten.

Uri Adoni, Generaldirektor von MSN Israel, betonte in seiner Reaktion, dass die Firma auf diese Anerkennung von Microsoft stolz sei. „Unser Erfolg zeigt, was durch die Anstrengungen eines begabten und pflichtbewussten Teams in Verbindung mit dem starken Label MSN und ausgezeichneter Technologie erreicht werden kann“, so Adoni.

Die Internetseite MSN Israel gehört Internet Zahav (50,1%) und Microsoft (49,9%). Gleichzeitig unterhält Internet Zahav weitere Portale im Internet, die ihr im letzten Jahr insgesamt ca. 2 Millionen Dollar eingebracht haben. Die Gesamteinnahmen aus den Veröffentlichungen im Internet im letzten Jahr betragen ca. 25% der Gesamteinnahmen, die auf dem israelischen Markt der Veröffentlichung im Internet verzeichnet wurden. (Ha’aretz, 29.7.)



(6) Ein Israeli gewann in Norwegen ein Turnier im Kirschkern-Spucken

Es hört sich zwar wie ein Witz an, aber es handelt sich um einen weiteren blau-weißen Erfolg: Guy Oren aus Tamrat im Norden Israels gewann gestern die Meisterschaft im Weitspucken von Kirschkernen, die in Norwegen stattfand.

Die Meisterschaft im Weitspucken von Kirschkernen, so zeigt sich, ist eine besonders wichtige Veranstaltung im norwegischen Sommer. Die Konkurrenten, die aus allen Teilen des Landes in die Kleinstadt Loftus kommen, trainieren lange Zeit für das Turnier, das jedes Jahr unter der Schirmherrschaft des Parlaments ausgetragen wird. Übrigens entsendet sogar das Abgeordnetenhaus selbst Teilnehmer.

Die Meisterschaften werden im Rahmen des Kirsch-Festivals ausgetragen, welches in dem Landstreifen stattfindet, der sich auf den Anbau der Frucht spezialisiert hat. Jeder der Konkurrenten isst nacheinander drei Kirschen und muss deren Kerne weit ausspucken. Hunderte von vollleibigen Norwegern und Norwegerinnen vernaschen die Kirschen, holen tief Luft, biegen den Körper nach hinten und feuern die Kerne ab.

An genau dieser Veranstaltung nahm Guy Oren teil, El Al–Pilot und ehemaliger professioneller Schwimmer. Oren, der mit einer Gruppe von Israelis in der Region Urlaub macht, schrieb sich für die Meisterschaften ein. Ohne überhaupt zu trainieren gelang es Oren, einen Kirschkern 6,56 Meter weit zu spucken und bei dem Turnier der Ausländer den ersten Platz zu belegen. Die norwegische Presse war von der Tatsache begeistert, dass ein israelischer Pilot an der Meisterschaft teilgenommen und gewonnen hat. Er wurde von den örtlichen Zeitungen fotografiert und interviewt, als ob er den Weltrekord im Weitlauf gebrochen hätte.

Am Sonntag wurde die Endrunde zwischen den norwegischen „professionellen“ Konkurrenten ausgetragen, die die sieben-Meter-Hürde überwunden haben. Der norwegische Rekord liegt übrigens bei 7,5 Metern. (Yedioth Aharonoth, 31.7.)



(7) Das Wetter in Israel

Heiter mit sommerlichen Temperaturen. Am Donnerstag leichter Temperaturanstieg.

Jerusalem: 19-28°C
Tel Aviv: 25-30°C
Haifa: 24-30°C
Be’er Sheva: 20-30°C
Eilat: 27-39°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5223 NIS (+0.938%)
1 CHF – 3.5415 NIS (+1.064%)
1 £ - 7.9854 NIS (+0.685%)
1 $ - 4.5170 NIS (-0.199%)
(Bank of Israel, 1.8.05)



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