Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 01. August 2005
  
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(1) Treffen zwischen Dov Weissglas und US-Außenministerin Rice in Washington
(2) Shabak-Chef Diskin: Abkopplung mit 50% Wahrscheinlichkeit unter Beschuss
(3) Außenminister Silvan Shalom: „Muhamad Dahlan will Abu Mazen ablösen“
(4) Yasser Arafat, das Profil, das Sie noch nie gelesen haben: The Atlantic 9/2005
(5) Polizei erwägt Absperrung des Südens Israels für Abkopplungsgegner
(6) Russischer Milliardär unterstützt israelisches Förderprogramm für Mathematik
(7) Innovative digitale Drucktechnologie aus Israel jetzt in Deutschland: Picpong Ltd.’s Lancierung
(8) Batsheva Dance Company gastiert mit MAMOOTOT bei „Tanz im August“
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Treffen zwischen Dov Weissglas und US-Außenministerin Rice in Washington

Der Sonderbeauftragte des Ministerpräsidenten, Dov Weissglas, ist am Sonntagabend (31.7.) nach Washington gereist, wo er heute (1.8.) mit US-Außenministerin Condoleezza Rice zusammentrifft. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die amerikanische Hilfe für die Abkopplung und, auf Forderung der amerikanischen Regierung, die Haltung Israels zu einer Aufrüstung der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Zur Verhandlung steht ein ägyptischer Vorschlag über die Lieferung leichter Munition an die PA.

Ministerpräsident Ariel Sharon und Verteidigungsminsiter Shaul Mofaz reagierten mit großer Zurückhaltung auf den Vorschlag. Israel erklärte den USA, dass es der Lieferung von „nicht-tötender Ausrüstung“ an die Palästinenser zustimme, wie LKWs und Funkgeräte, doch die Anfrage „unterliegt noch der Prüfung“. Nach palästinensischen Angaben können die palästinensischen Sicherheitskräfte einen ruhigen israelischen Abzug aus Gaza nicht garantieren, weil es einen „ernsthaften Waffenmangel“ gebe und die Hamas so nicht gestoppt werden könne.

Diese Woche, voraussichtlich am Dienstag, werden hochrangige israelische und palästinensische Vertreter mit ersten Rundgängen und Treffen im Gazastreifen beginnen, um gemeinsam die Abkopplung zu koordinieren. Das teilten am Samstagabend palästinensische Vertreter mit. Die Koordinierungstreffen werden auf höchster Ebene zwischen dem palästinensischen Innenminister, General Nasser Youssuf, und Verteidigungsminister, Shaul Mofaz, stattfinden. (Ha’aretz, 31.7.)



(2) Shabak-Chef Diskin: Abkopplung mit 50% Wahrscheinlichkeit unter Beschuss

Der Leiter der Sicherheitsbehörde „Shabak“, Yuval Diskin, geht mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% davon aus, dass die Abkopplung mit dem Rückzug aus dem Siedlungsblock Gush Khatif und von der nördlichen Westbank nicht ruhig verlaufen wird, und die Terrororganisationen das Feuer auf die Siedler und Soldaten eröffnen werden. Diskin sagte im Parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Sicherheitspolitik der Knesset, dass die Palästinensische Autonomiebehörde an einer ruhig verlaufenden Räumung interessiert sei, jedoch an „großer Schwäche und Kontrollverlust leide“. Nach seinen Worten ist die Fähigkeit der Autonomiebehörde, für Recht und Ordnung zu sorgen, gleich null: „Die Autonomiebehörde ist mehr abgeschreckt, als sie selbst abschreckt, und auf der anderen Seite schreckt Hamas mehr ab als er abgeschreckt wird.“ In Bezug auf die Zeit nach der Abkopplung sagte Diskin, dass sich alle Terrororganisationen bemühen werden, ihre Aktivitäten aus dem Gazastreifen in die Westbank zu verlegen und „auf den Tag des Befehls“ – so seine Definition – zu warten. (Ha’aretz, 27.7.)

(3) Außenminister Silvan Shalom: „Muhamad Dahlan will Abu Mazen ablösen“

„Muhamad Dahlan wird weder dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen, noch dem Innenminister oder dem Verantwortlichen für die Sicherheitsapparate Nasser Youssuf helfen, denn er maßt sich an, Abu Mazen abzulösen. Aus diesem Grund ist er auch nicht an einer Auseinandersetzung mit der Hamas interessiert.“ So äußerte sich Außenminister Silvan Shalom bei einem Treffen mit dem britischen Außenminister Jack Straw, das vergangene Woche in London stattfand. Straw betonte, dass dies das erste Mal sei, dass er solche Dinge höre.

Die Worte Shaloms spiegeln die Einschätzung Israels wider, nach der Muhamad Dahlan, Minister für kommunale Angelegenheiten in der Palästinensischen Autonomiebehörde, derjenige sei, der derzeit die Aktionen der Palästinensischen Autonomiebehörde gegen den Terror und gegen die Hamas verhindere. Die Worte Shaloms erschienen in einem geheimen Bericht über dessen Treffen mit Straw.

Shalom sagte bei dem Treffen, Israel hoffe, dass die Abkopplung letztendlich ein positives Modell sei, und sollte sie fehlschlagen, werde jeder zukünftige Rückzug fast ummöglich. Hamas wolle jedoch beweisen, dass der Rückzug unter Druck und unter Feuerbeschuss geschieht. Weiter wolle Hamas den Eindruck vermitteln, dass Abu Mazen die Verständigung mit der Hamas wieder aufnehmen würde und überhaupt nicht versucht, die Terrorstützpunkte zu entwaffnen.

Shalom fügte hinzu, dass er besorgt sei über einen möglichen Erfolg der Hamas bei den kommenden Wahlen. „Wenn es während der Abkopplung zu Feuerbeschuss kommt (seitens der Hamas), dann gibt es keine Abkopplung, bis der Beschuss endet.“ Shalom fügte hinzu, dass Abu Mazen zwar besser als Arafat, jedoch ein Zauderer sei und dass er tun müsse, wozu er sich verpflichtet hat. (Yedioth Aharonoth, 1.8.)



(4) Yasser Arafat, das Profil, das Sie noch nie gelesen haben: The Atlantic 9/2005

Acht Monate nach dem Tod des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde bringt die amerikanische Zeitschrift „Atlantic“ (http://www.theatlantic.com/) einen Artikel auf ihre Titelseite unter der Überschrift „Wie Yasser Arafat Palästina zerstört hat“.

Die Sonderuntersuchung aus der Feder des amerikanischen Journalisten David Samuels enthält eine Ansammlung Dutzender Interviews und Zeugenaussagen von israelischen, amerikanischen und europäischen Staatsmännern, Helfern und Untertanen Arafats.

Einige der Dinge, die im Artikel aufgedeckt werden: die trügerische Empfehlung von Saudi-Arabien an Arafat im Dezember 2000, den Friedensplan Clintons nicht zu akzeptieren, mit dem Versprechen, dass Präsident Bush, der der saudischen Königs-Familie nahe steht, den Palästinensern mit mehr Wohlwollen begegnen würde; seltene Zeugenaussagen von führenden Vertretern der Autonomiebehörde wie Muhamad Dahlan, der erklärt hatte, dass Arafat sich selbst viel zu hoch eingeschätzt hätte und sogar dachte, dass er so stark sei wie die Juden der USA; und ein führender Vertreter der Fatah, der beschrieb, wie der Ra’is (Arafat) zur Zeit von Camp David die Anweisung gab, sich auf „einen Krieg vorzubereiten“ und nach Sharons Besuch auf dem Tempelberg sagte, dass „die Zeit gekommen ist, sich an die Arbeit zu machen.“

Nach Worten Smuels ist die zentralste Aussage, dass das palästinensische Volk Arafats ärmstes Opfer ist. „Einerseits können sie vor ihrer Liebe zu ihm nicht die Augen verschließen“, so Samuels. „Andererseits verzeihen sie ihm die Korruption und den schrecklichen Narzismus nicht, deren sich alle zu sehr bewusst waren.“ (Ma’ariv, 31.7.)



(5) Polizei erwägt Absperrung des Südens Israels für Abkopplungsgegner

Die Polizei wird heute morgen entscheiden, ob die südliche Region geschlossen wird und Demonstranten gehindert werden sollen, nach Sderot zu gelangen.

Die Polizeiführung soll heute morgen entscheiden, ob den Abkopplungsgegnern genehmigt wird, in das südliche Gebiet zu kommen und morgen in dem vereinbarten Bereich in der Nähe von Gush Katif zu demonstrieren oder ob die Polizei ihre Drohung wahr macht und die südliche Region für die rechten Demonstranten „schließt“. Entsprechend der nachrichtendienstlichen Informationen, die bis jetzt vorliegen und die morgen den Polizeioffizieren vorgelegt werden, planen Hunderte von Demonstranten, die Polizei und die Armee zu überlisten und die Demonstration zu nutzen, um in den Siedlungsblock Gush Katif einzudringen und dann die Räumung zu verhindern.

Der Generalkommandeur der Polizei, Moshe Karadi, hielt gestern ein Arbeitstreffen mit dem Rechtsberater der Regierung Mani Mazuz ab. Mazuz teilte dem Generalkommandeur mit, dass er der Polizei genehmige, jede Art von Maßnahmen einzuleiten, um das Vordringen der rechten Demonstranten in das Gebiet von Gush Katif zu verhindern, wenn davon auszugehen ist, dass das Vordringen der Demonstranten die Räumung gefährdet. Sollte am Ende beschlossen werden, den Süden für die Demonstranten zu sperren, richtet sich die Polizei darauf ein, die Beurteilung Mazuz’ zu Hilfe zu nehmen, um in die Region zurückzukehren und die Fahrten von Bussen und Privatfahrzeugen in das südliche Gebiet zu verhindern und zwar bereits bei deren Abfahrt. Seit Sonntag haben Tausende Polizisten im Süden Israels Stellung bezogen. (Ha’aretz, 1.8.)

Dutzende Familien aus Gush Katif werden diese Woche ihre neuen (temporären) Häuser in Nitzanim beziehen. Die ersten 130 Wohneinheiten seien diese Woche bezugsfertig. Etwa 20 bis 30 Familien werden jeden zweiten Tag in der neuen Wohngegend in Israel erwartet. (Ma’ariv, 31.7.)



(6) Russischer Milliardär unterstützt israelisches Förderprogramm für Mathematik

Was bringt einen der reichsten Oligarchen Russlands dazu, - der im Übrigen weder jüdisch ist noch irgendwelche Geschäftskontakte nach Israel hat, - Hunderttausende Dollars in die Entwicklung eines Förderprojekts für Mathematik zu stecken? Der russische Milliardär Oleg Deripaska hat persönlich für ein neues Computerprojekt (Analysis) gespendet, das vom Center for Educational Technology betrieben wird. Das Übungsprogramm fördert die mathematischen Fähigkeiten hochbegabter Schüler. Das Projekt „Analysis“ startet im kommenden Schuljahr an neun Schulen in Israel.

Mit 37 Jahren ist Deripaska einer der jüngsten Milliardäre der Welt. Sein Besitz wird auf 3,3 Mrd. Dollar geschätzt. „Deripaska hat entschieden, den Fokus seiner philanthropischen Arbeit auf die Bereiche Bildung und Wissenschaft im In- und Ausland zu legen, dabei bindet er Experten ein, die aus der ehemaligen Sowjetunion stammen und jetzt in der ganzen Welt leben“, so die PR-Agentur, die Deripaska vertritt. Tatsächlich kommen sechs Mitarbeiter des Projektes in Israel ursprünglich aus der ehemaligen UdSSR. Eine von ihnen ist die Direktorin Baba Sternberg, verantwortlich für Mathematikunterricht am Center for Educational Technology. Die Website des Förderprojekts wird wahrscheinlich auch ins Russische übersetzt. (Ha’aretz, 26.7.)



(7) Innovative digitale Drucktechnologie aus Israel jetzt in Deutschland: Picpong Ltd.’s Lancierung

Am letzen Mittwoch fiel der Startschuss für das vorbildliche Jungunternehmen aus Israel, welches den Stereotyp des „israeli dream“ verkörpert: eine geniale Idee, ein kreatives Team mit klaren Zielen welches Wörter wie „Nein“ und „geht nicht“ nicht kennt. Bei Picpong geht alles – zumindest was digitale Drucke betrifft.

Mit einem selbstentwickelten System ermöglicht Picpong Bilddateien (z.B. Fotos, Malereien und Graphiken) auf jedes beliebige Format zu vergrößern ohne dass diese dabei an Bildqualität verlieren. Ob 40cm x 20cm oder 40m x 20m, das Endformat hängt lediglich von der Pixelgröße der Datei ab. Ein mathematisches Model errechnet die mögliche Maximalgröße, wodurch die Qualität des fertigen Drucks gewahrt wird. Darüber hinaus kann der Endkunde sein Bild völlig individuell gestalten: Untergrundmaterial, Finish und Rahmen. Die Bilddatei wird direkt von der Digitalkamera oder als Scann über den Computer auf die Webseite http://www.picpong.de/?refid=58 hochgeladen. Anschließend wird der Kunde mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung durch den Gestaltungs- und Bestellungsprozess geführt. 14 Werktage später wird das fertige Kunstwerk an jede Wunschadresse geliefert.

Dass das Picpongkonzept funktioniert, haben schon mehrere Kooperationen gezeigt. Neben Privatkunden, Online Photoshops und Photographen haben sich Unternehmen wie HP, Visa oder Materna von der einzigartigen Druckqualität und den unendlichen Möglichkeiten des Picpongsystems begeistern lassen.

Auch in Deutschland steht das Team von Picpong z.Zt. zusammen mit deutschen Partner, der Solidground GmbH, – zusammengeführt durch Alexander Koelpin, Berlin Partner GmbH - kurz vor seinen ersten Kooperationen mit führenden Unternehmen. Ein israelisches Start-up Unternehmen startet groß durch. (Dahlit Brin)



(8) Batsheva Dance Company gastiert mit MAMOOTOT bei „Tanz im August“

Haus der Berliner Festspiele
20. bis 22. August 2005, 20.00 Uhr

Künstlerische Leitung: Ohad Naharin
Künstlerische Co-Leitung: Naomi Bloch Fortis
Musik: Yapoos, Takagi Masakatsu, Ogurusu Norihide, Drummatic, Fonica, Yuzu Kako, Lou Reed, Bobby Freeman, Nakagawa Takashi, Isolated Audio Players, Roletta Secohan, Flower Companyz.
Das Stück entstand in Zusammenarbeit mit den Compagnie-Tänzern und Sharon Eyal.

Die 1964 von der Baronesse Batsheva de Rothschild und Martha Graham gegründete Batsheva Dance Company aus Tel Aviv zählt zur Weltspitze des zeitgenössischen Tanzes. Ihr international gefeierter Choreograf Ohad Naharin hat mit MAMOOTOT ein verführerisches und pulsierendes Kammerstück kreiert. Die Zuschauer sitzen an den vier Seiten eines Bühnenfeldes. In ihm tanzen fünf Tänzerinnen und vier Tänzer, allein begleitet von eklektischer japanischer Musik. Die emotionsgeladenen, spannungsreichen, erotischen und rasanten Beziehungen zwischen den Tänzern übertragen sich unmittelbar aus der Bewegung heraus auf das Publikum. MAMOOTOT erschafft eine bewegende Körper-Rauminstallation, die Tänzer wie Zuschauer in ein energiegeladenes Netz aus Strukturen, Formen und Emotionen treibt.

Haus der Berliner Festspiele
Schaperstraße 24
Berlin-Wilmersdorf
25 EURO, ERM. 15 EURO
60 MIN
Informationen und Buchung unter www.tanzimaugust.de

Unterstützt von: Ministry of Education Culture and Sport, Israeli Ministry of Foreign Affairs - Division of Cultural and Scientific Affairs, the Tel Aviv Municipality, Israel National Lottery – Council for the Arts, UJC Israel, America-Israel Cultural Foundation, The Rich Foundation, Mr. Robert Weil - Proventus, The Kenny Family and Eastronics, Teva Pharmaceutical Industries, The Dellal Family, The Sokolovsky Family and Dani Karavan, Isrotel Chain of Hotels, HP Indigo, Shuki Zikri, Lee Cooper Israel
Kooperation: Mousonturm Frankfurt
Gastspiel: In Zusammenarbeit mit den Berliner Festspielen.
Gefördert von der Israelischen Botschaft Berlin.



(9) Das Wetter in Israel

Im Tagesverlauf gehen die Temperaturen leicht zurück. Am Dienstag und Mittwoch heiter mit sommerlichen Temperaturen.

Jerusalem: 18-29°C
Tel Aviv: 25-30°C
Haifa: 24-31°C
Be’er Sheva: 20-34°C
Eilat: 28-39°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.4710 NIS (-0.186%)
1 CHF – 3.5042 NIS (-0.020%)
1 £ - 7.9311 NIS (+0.033%)
1 $ - 4.5260 NIS (-0.132%)
(Bank of Israel, 29.7.05)

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