Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 21. Juli 2005
  
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(1) US-Außenministerin Condoleezza Rice reist in den Nahen Osten
(2) Interview mit Hamas-Führer Mahmud el-Saha, Corriere de la Serra, 8.7.05
(3) Lehrerforum veröffentlicht Online-Videosammlung: „Ein Staat entsteht“
(4) Die beliebtesten israelischen Reiseziele im europäischen Ausland
(5) Neue Attraktion für Touristen in Jerusalem: Neugestaltung des Herzl Museums
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) US-Außenministerin Condoleezza Rice reist in den Nahen Osten

Die US-Außenministerin Condoleezza Rice wird ihre erste Afrikareise vorzeitig abbrechen, um am Donnerstagabend (21.7.) vom Sudan direkt nach Israel zu fliegen. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Abkopplung vom Gazastreifen und der nördlichen Westbank will Rice die Zusammenarbeit zwischen der palästinensischen und israelischen Regierung und das Vorgehen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) gegen den Terror unterstützen.

Rice wird bei verschiedenen Treffen am Freitag mit Ministerpräsident Ariel Sharon, Vize-Premier Shimon Peres, Außenminister Silvan Shalom und Verteidigungsminister Shaul Mofaz zusammenkommen. Am Samstag trifft die Außenministerin den Vorsitzenden der PA, Abu Mazen, den palästinensischen Ministerpräsident Abu Ala, den palästinensischen Innenminister Nasser Yusuf und voraussichtlich auch Mohammed Dahlan.

Vor dem Hintergrund des Besuches sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums: „Wir sehen einige Vorgänge von beiden Seiten, die Aufmerksamkeit verdienen, wie die Aktionen der Palästinensischen Autonomiebehörde gegen palästinensische Extremisten und gegen die Terrororganisationen, die versuchen, die historische Chance auf Frieden zu Nichte zu machen.“ Der Sprecher lobte die israelische Zurückhaltung gegenüber den jüngsten palästinensischen Angriffen.

Nach amerikanischer Sicht sei die derzeitige Chance auf die Herstellung der Ruhe und Ordnung in den Autonomiegebieten so groß wie kaum wieder, so Rice. Dies könnte einen Rückzug Israels unter geordneten Umständen ermöglichen. Aus diesem Grund fordere die US-Regierung nicht nur die Einsetzung von Truppen und die Zerstörung der Abschussbasen für Qassam-Raketen, sondern auch, gegen die Basis des Terrors vorzugehen, gegen ihre Anführer und deren Kommandeure. (ynet, 20.7.)



(2) Interview mit Hamas-Führer Mahmud el-Saha, Corriere de la Serra, 8.7.05

Vollständige Übersetzung eines Artikels aus der italienischen Tageszeitung „Corriere de la Serra“ vom 8.7.2005. Der Artikel beinhaltet ein Interview mit Mahmud el-Saha, dem Anführer der palästinensischen Hamas-Bewegung, am Tag der Londoner Selbstmordattentate vom 7.7. Der Artikel erschien unter der Überschrift:

„Dies passiert jenen, die sich auf die Seite Amerikas stellen", von Lorenzo Cremonesi

Die Botschaft der Anschläge von London erreichte el-Saha während des langen Interviews, das bei ihm zu Hause stattfand. „Das passiert den Staaten, die die USA unterstützen. Die Regierung Tony Blair schickte ihre Soldaten gemeinsam mit den Amerikanern in den Irak. Richtig oder nicht? Also darf man sich nicht wundern, wenn sie zu Hause Attentate zurückbekommen.“

Das sagte der neue Anführer der Hamas, der radikalislamischen palästinensischen Organisation, die sich am meisten mit den Selbstmordattentaten in Israel identifiziert. Danach versucht er, den Eindruck zu verbessern:

„Ich will nicht, dass sie mich ungebührend zitieren. Ich bin gegen Attentate auf Zivilisten, alle Zivilisten egal wo. Aber sagen wir die Wahrheit: Wenn die britischen Soldaten nicht in Basra oder in Bagdad gewesen wären, hätten die Anschläge heute in London nicht stattgefunden."

Sind Sie der Meinung, dass die Hamas mit den Anschläge in London einverstanden ist?

„Das habe ich nie gesagt. Ich wiederhole, der Islam ist, im Grundsatz, gegen Anschläge auf Zivilisten. Aber ich versuche mir auch die Gründe der Attentäter klar zu machen, und ich finde eine sehr einfache Antwort. Es gibt in der Welt eine breite Volksbewegung, die die arrogante Hegemonie der Amerikaner verurteilt. Wir haben das auch bei den riesigen Demonstrationen anlässlich des G-8-Gipfels gesehen. Die Großmächte der Welt, allen voran die Regierungen Bushs und Blairs, müssten der Stimme der armen Länder mehr Aufmerksamkeit schenken."

Denken Sie nicht, dass das gegenwärtige Morden schrecklich ist und dass Ihre Verurteilung deutlicher und nachdrücklicher sein sollte?

„Ich hätte eine nachdrücklichere Verurteilung der sogenannten zivilisierten Welt erwarte, nachdem die Israelis versucht haben, mich am 10. Dezember 2003 mit Raketen zu ermorden, und an meiner Stelle töteten sie meine Frau und einen meiner Söhne."

Dies war seine kurze Antwort, als er sein neugebautes Haus vorführte und Bilder derer zeigte, die vor zwei Jahren getötet wurden.

Seit vergangenem Frühling trat el-Saha an die Stelle der zwei historischen Anführer der Hamas, Sheikh Ahmed Yassin und Aziz el-Rantissi, die von Israel getötet wurden. Seine Worte sind voll Feindseligkeit.

„Auf jeden Fall können die amerikanischen oder israelische Waffen sehr wenig tun, denn am Ende wird der Islam siegen. Unsere Religion, unsere Kultur, wird die westliche Dekadenz in nur einem einzigen Jahrzehnt besiegt haben. In 50 Jahren wird sich niemand auch nur im Geringsten an die USA erinnern.“

In wenigen Wochen, sagt man, werden die Israelis die Siedlungen im Gazastreifen aufgeben. Wird die Hamas danach die Anschläge wiederaufnehmen?

„Wir haben deutlich gesagt, dass wir nicht die ersten sein werden, die zur Gewalt zurückkehren. Unsere Aktionen werden nur die der Israelis vergelten. Wir werden alles tun, um den Rückzug der Israelis nicht zu stören, sollen sie doch zum Teufel gehen. Das Problem wird erst danach kommen, da im Herzen eines jeden Palästinensers der Wille ist, Gaza zu befreien, muss damit auch die Befreiung Jerusalems und der Westbank in Verbindung stehen."

Heißt das, was Sie sagen, dass Sie bereit sind zur Kooperation mit Israel in den Grenzen von 1967?

„Keinesfalls, nein. Das kann eine zeitliche Lösung sein, 5 bis 10 Jahre maximal. Am Ende muss sich jeder Palästinenser zum muslimischen Leben bekehren. Auf lange Sicht wird Israel völlig vom Erdboden verschwunden sein." (Corriere de la Serra, 8.7.)



(3) Lehrerforum veröffentlicht Online-Videosammlung: „Ein Staat entsteht“

Das Lehrerforum „Forum Morim“ in Israel (www.forum-morim.org) hat eine Sammlung historischer Videoaufnahmen zur Geschichte des Staates Israel auf der Internetseite des Ministeriums für Bildung und Kultur (http://www.education.gov.il/) zusammengestellt. Die Filmsammlung „Ein Staat entsteht“ kann unter folgendem Link aufgerufen werden:

http://www.forum-morim.org/video-moreset/

In der rechten Spalte erscheinen die Titel in hebräischer Sprache (dt. Übersetzung siehe unten).
Am jeweils linken Rand befindet sich ein Button zum Abspielen der Videos.

Titel:

Die erste Makkabiah („Jüdische Olympische Spiele“)
Der 29. November 1947 (Abstimmung über den UN-Teilungsplan)
Der Kampf um die Öffnung der Straßen nach Jerusalem
Die Einwanderungsschiffe kommen an, illegale Einwanderung ins britische Mandatsgebiet
Illegale Einwanderer im Hafen von Haifa
Vertreibung der illegalen Einwanderer vor der Errichtung des Staates Israel
Jerusalem
Proklamation des Staates Israel durch David Ben Gurion, 14. Mai 1948
Vereidigung des ersten Staatspräsidenten (Chaim Weizmann)
Eröffnung des ersten Parlaments (Knesset)
Beitritt Israels zu den Vereinten Nationen (UN), 1949
Immigranten erreichen den neuerrichteten Staat – Erste Parlamentswahlen
Ben Gurion und Einstein, 1955
Die Ermordung König Abdallahs
Der Beduinenmarkt in Be’er Sheva, 1955
Der 7. Unabhängigkeitstag
Der Eichmann-Prozess
Der 8. Unabhängigkeitstag
Ben Gurion errichtet den Sicherheitszaun in Gaza, 1956
Ben Gurion im Kibbuz Sde Boker
Generalstabschef Chaim Laskov besucht die Beduinenstämmen im Negev
Die Schriftrollen von Qumran
Einweihung der neuen Straße nach Eilat
Und schon damals war Gaza in den Nachrichten (Demonstrationen in Jerusalem gegen die Entscheidung Ben Gurions, sich aus dem Gazastreifen zurückzuziehen)
Modeschau in Israel
Rückerlangung des Tempelbergs
Golda Meir spricht in der Knesset
Yoni Netanyahu
Yom-Kippur-Krieg, 1973
Parade der Soldaten von Zahal
Das Lied der Partisanen



(4) Die beliebtesten israelischen Reiseziele im europäischen Ausland

Welche sind die beliebtesten israelischen Reiseziele im europäischen Ausland? Nach Angaben der Welt Tourismus Organisation (WTO) sind im Jahr 2003 1,5 Mio. Israelis nach Europa gereist. Die Zahlen basieren auf den gezählten Einreisen. Berücksichtigt wurden nur Länder, von denen Angaben vorlagen. Die positiven Zahlen verdeutlichen die starken Wirtschaftsbeziehungen zwischen Israel und Europa.

Unter allen europäischen Ländern landete die Türkei mit 302.920 Besuchern auf Platz 1. Auf Platz 2 liegt Großbritannien mit 162.000 Besuchern aus Israel, gefolgt von Kroatien mit 150.882 Besuchern. An vierter Stelle liegt Deutschland mit 115.802 Besuchern. Knapp dahinter liegt Griechenland mit 115.720 Touristen aus Israel.

Zwischen 50.000 und 100.000 Besuchern liegen in dieser Reihenfolge: Polen, Italien, Bulgarien, Tschechische Republik, Rumänien, Ungarn, Schweiz, Österreich. Zwischen 10.000 und 50.000 Besucher verzeichneten: Belgien, Slowenien, Zypern. Unter 10.000 Einreisen: Slowakei, Lettland, Serbien, Litauen, Finnland und Malta (1.310).

Im Vergleich dazu:
2003 reisten 580.170 Europäer nach Israel. 49.034 davon kamen aus Deutschland.
2004 stieg die Zahl der Einreisen aus europäischen Ländern nach Israel auf 837.449, davon waren 75.895 Deutsche. (WTO und www.goisrael.de)



(5) Neue Attraktion für Touristen in Jerusalem: Neugestaltung des Herzl Museums

Die visionäre Persönlichkeit Herzls und seine leidenschaftliche Botschaft werden mittels eines außergewöhnlichen multimedialen Museumskonzeptes wieder lebendig – jetzt auch auf Deutsch.

Ein Jahr nach der Gründung des Staates Israel wurden die Überreste von Theodor Herzl, dem Vater des modernen Zionismus, aus seiner Stadt Wien nach Jerusalem gebracht und auf einem der Hügel im Westen Jerusalems, der allgemein als Herzl-Berg bekannt ist, begraben. In der Nähe seiner Grabstelle, wo seither jedes Jahr die Feierlichkeiten des israelischen Unabhängigkeitstages beginnen, wurde bald ein Museum zu Herzls Andenken errichtet.

Heute scheinen die Ereignisse des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die auf Herzl einen großen Einfluss ausübten, in weiter Ferne. Doch inspirierten der damalige Antisemitismus ebenso wie die Assimilierung der Juden und die falsche Sicherheit der jungen Demokratien in Europa Herzl dazu, sich für die Verwirklichung eines 2000 Jahre alten Traumes einzusetzen: Die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Zion.

Renovierung und Neugestaltung des Herzl Museums

Um Herzls Sorgen und Analysen, seine Utopie und seine Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele wieder in unser heutiges Bewusstsein zu rücken und um die historischen Hintergründe für das, was heute sowohl in Israel als auch über die Landesgrenzen hinaus geschieht, zu verdeutlichen, engagiert sich die Jerusalem Foundation in Zusammenarbeit mit der World Zionist Organization und dem israelischen Ministerium für Erziehung für die Renovierung und Neugestaltung des Herzl Museums.

"Hintergrund für die Einrichtung eines innovativen Herzl Museums auf Multimediengrundlage ist der Wunsch, Herzl mit all seinen Leidenschaften und Überzeugungen, Errungenschaften und Enttäuschungen wieder lebendig werden zu lassen", sagt Orit Shaham-Gover, Designerin und Erste Kuratorin des Museums.

„In ganz Israel sind Straßen, Gebäude und Schulen nach Theodor Herzl benannt und sein Bild erscheint auf unserer Währung – Herzls Name ist jedem Israeli bekannt. Darüber hinaus jedoch wissen die Leute kaum etwas über ihn.

Filmischer Rundgang

In Zusammenarbeit mit einem Filmproduzenten wurde ein Rundgang entwickelt, der den Besucher mit Hilfe von Filmeinblendungen, historischen Exponaten, Ton- und Lichteffekten in seinen Bann zieht. Er begleitet Herzl auf dessen verschiedenen Lebensstationen – von seinen Studententagen im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts über die Dreyfus-Affaire in Paris, die sechs Zionistischen Kongresse in Europa bis zu seinen unermüdlichen Reiseanstrengungen in der Bemühung, die internationale Anerkennung der jüdischen Nation von den Potentaten seiner Zeit zu erwirken.

Zum Abschluss wird die utopische Vision Herzls mit der heutigen Realität verglichen – ein Großteil seiner Vision - die Heimführung aus dem Exil und die wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Erfolge Israels - und wurde nach seinem Tod Wirklichkeit.

Die Museumsbesucher werden mit filmischen Mitteln durch das Erlebnis der Ausstellung geleitet.

Seit dieser Woche steht der Film außer in Hebräisch und Englisch auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Die neue Ausstellung wurde am 19. Mai, Herzls Geburtstag, wiedereröffnet.

Anmeldungen sind möglich unter  herzlcntr@jazo.org.il
per Fax: +972-26202316 oder Fon: +972-2-6433266



(6) Das Wetter in Israel

Die Hitze kommt. Heute wird es sehr heiß. In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen auf überdurchschnittliche Werte. Auch das Wochenende verspricht keine Abkühlung.

Jerusalem: 22-32°C
Tel Aviv: 25-30°C
Haifa: 25-34°C
Be’er Sheva: 22-37°C
Am Toten Meer: 32-40°C
Eilat: 30-41°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.515 NIS (+0.55%)
1 CHF – 3.5279 NIS (+0.584%)
1 £ - 7.9504 NIS (-0.250%)
1 $ - 4.5700 NIS (-0.284%)
(Bank of Israel, 20.7.05)



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