Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 20. Juli 2005
  
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(1) Palästinensische Sondereinheit zur Entwaffnung der Palästinensergruppen
(2) Palästinensisches Innenministerium warnt vor Sprengsätzen der Hamas in Gaza
(3) Parlamentarier und Rabbiner rufen zum Gewaltverzicht im Rahmen der Abkopplung auf
(4) Siedler im nördlichen Gazastreifen zur sofortigen Umsiedlung bereit
(5) „Kajiz/Katif“: Ausstellung über Emigration und Entwurzelung im Gazastreifen
(6) „The Pomegranate Orchard“: Arbeiten von Yehudit Sasportas in Berlin
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Palästinensische Sondereinheit zur Entwaffnung der Palästinensergruppen

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) errichtet eine geheime Einheit zur Entwaffnung der Palästinensergruppen.

Die spanische Tageszeitung ABC hat am 14.7. einen Artikel unter der Überschrift „Die Geheimpolizei von Abu Mazen gegen die Hamas und den Islamischen Jihad“ veröffentlicht. In dem Artikel wird behauptet, dass die PA Anstrengungen unternimmt, um eine spezielle Sondereinheit mit 5.000 Mann einzurichten. Ziel der Einheit soll die Entwaffnung der militanten palästinensischen Gruppierungen sein. Im Einzelnen geht es darum, zu verhindern, dass palästinensische Extremisten während der Abkopplung israelische Soldaten oder israelische Umsiedler angreifen. Die Einheit soll im Sicherheitsgebiet zwischen dem palästinensischen Khan Younis und den israelischen Siedlungen für Ruhe sorgen.

Die Einheit wird mit Leichtfeuerwaffen und gepanzerten Fahrzeugen aus USA, der EU, Russland und Israel ausgerüstet sein, hieß es. Experten aus Ägypten, Jordanien und Mauretanien werden die Einheit 45 Tage lang im Gazastreifen auf ihre Aufgabe vorbereiten.

Der Autor des Artikels gab an, dass die Entscheidung über die Aushebung der Einheit vor einigen Wochen fiel. Doch die Dringlichkeit zur Umsetzung vergrößerte sich und wurde durch folgende Faktoren beschleunigt: das Selbstmordattentat in Netanya vor einer Woche, der Druck der internationalen Gemeinschaft (allen voran der USA und der EU). Im Nahen Osten schloss sich in erster Linie Ägypten dieser politischen Initiative an. Außerdem gab der amerikanische General William Ward grünes Licht für die Einheit. Und letztlich wegen der gegenwärtig fehlenden politischen Durchsetzung Abu Mazens gegenüber den Palästinensergruppen.

Weiter heißt es in dem Artikel, dass palästinensische und europäische Quellen in Gaza bestätigten, dass die geheime Rekrutierung von 1.000 Mann für die Einheit begonnen hat. Weitere 1.000 Mann werden aus dem „palästinensischen Heer“ in Jordanien rekrutiert werden („Badr-Einheiten“), um sich umgehend auf die Konfrontation mit dem Islamischen Jihad und mit dem „Volkswiderstandskomitees“ vorzubereiten. Der amerikanische General William Ward erteilte den palästinensischen Kommandos bei verschiedenen Treffen in Gaza Anweisungen. Dabei nahmen auch Palästinenser teil, die früher hochrangige Posten inne hatten, wie A’asi el-Jebali (ehem. Kommandeur der palästinensischen Polizei) und Nabil Tamus (ehem. Kommandeur der „Todeseinheit“ im Zentrum des palästinensischen „Präventiven Sicherheitsdienstes“). (Jerusalem, 20.7.)



(2) Palästinensisches Innenministerium warnt vor Sprengsätzen der Hamas in Gaza

Das palästinensische Innenministerium hat am Samstagmorgen (17.7.) auf der Website des Palestinian News Agency eine Warnung an die Bewohner des Stadtteils Zeitoun in Gaza-City veröffentlichen lassen. In der Mitteilung warnt das Innenministerium vor Sprengsätzen, die die Bewohner und ihre Kinder gefährden können und die die Hamas in der Gegend von Zeitoun gelegt hat. Der Stadtteil Zeitoun steht traditionell unter der Kontrolle der Hamas. Bei der Meldung handelt es sich um eine außergewöhnliche Mitteilung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) vor dem Hinterund der jüngsten Ereignisse in Gaza und den schweren Kämpfen zwischen der Hamas und dem Palästinensischen Innenministerium. (Jerusalem, 17.7.)

Im folgenden die Nachricht des Palestinian News Agency:

„Das palästinensische Innenministerium warnte heute die Einwohner und Familien im Stadtteil Zeitoun in Gaza und ruft sie auf, auf ihre Kinder Acht zu geben, weil bewaffnete Mitglieder der Hamas gestern Abend [16.7.] Sprengsätze im Stadtteil versteckt haben. Das palästinensische Innenministerium verurteilte in einer Mitteilung, die es der Palästinensischen Nachrichtenagentur zukommen ließ, dieses Vorgehen, da es keine Rücksicht auf die Bewohner vor Ort nimmt, wie es auch heute morgen im Flüchtlingslager Nozeirat der Fall gewesen ist, als im Haus eines der Angehörigen der Hamas [in einem der Häuser] eine Reihe von Sprengsätzen detonierte und großen Schaden in der ganzen Wohngegend verursachte. Das Ministerium rief in seiner Mitteilung die Verantwortlichen im Hamas auf, ihre religiöse und moralische Pflicht wahrzunehmen und die Verschlechterung der Lebenssituation und des Besitzes unserer Volksgenossen zu beenden.“

Die Meldung wurde am 16.7. um 9:10 Uhr auf der Website des Palestinian News Agency (www.wafa.pna.net) veröffentlicht. Am 12. Mai 2004 waren bei der Explosion eines Sprengsatzes in Zeitoun sechs israelische Soldaten der Givat-Brigade getötet worden. Der Armeeeinsatz richtete sich gegen Werkstätten zum Bau palästinensischer Raketen des Typs „Qassam“, mit denen radikalislamische Extremisten in den Tagen zuvor israelische Ziele beschossen hatten.



(3) Parlamentarier und Rabbiner rufen zum Gewaltverzicht im Rahmen der Abkopplung auf

Elf Knessetabgeordnete rechtsgerichteter Fraktionen und 34 Rabbiner haben einen Aufruf zum Gewaltverzicht im Rahmen der Abkopplung unterzeichnet. Der Aufruf, der von MdK Effi Etiam (Fraktion der Religiösen Zionisten) eingebracht wurde, wurde am Montag an den Vorsitzenden der Knesset, Reuven Rivlin, weitergeleitet und danach an die Teilnehmer des Protestmarschs gegen die Abkopplung verteilt. In dem Abkommen stand: „dass niemand physische oder verbale Gewalt gegenüber Soldaten von Zahal und Polizisten anwenden wird, auch wenn von ihnen gefordert wird, ganz und gar im Widerspruch zu ihrem Glauben und Lebensweg zu handeln“.

Die Initiatoren verpflichteten sich auch „alle Phasen des Kampfes sehr streng zu kontrollieren, damit keine Waffen getragen werden und alle Möglichkeiten, die Lage zu verschlimmern, verhindert werden. Die Verantwortung über die Sicherheit obliegt den Soldaten von Zahal und niemand hat das Recht, sich selbst Recht zu schaffen und gegen Palästinenser zu agieren oder etwa mit dem Ziel zu tun, die Region abzuriegeln.“ Zu den Unterzeichnern des Abkommens gehören: die Knessetabgeordneten Uzi Landau, David Levy, Ehud Yatom, Gil’ad Arden, Michael Gorlowsky und Chaim Katz (Likud), Arieh Eldad, Eliezer Cohen (Nationale Einheit), Effi Eitam und Yitzhak Levy (Religiöse Zionisten) sowie Shaul Yahalom (Mafdal). Unterdessen wurde der geplante Protestmarsch der Abkopplungsgegner nach Gush Katif abgeblasen. Tausende Demonstranten, die die vergangene Nacht im Dorf Kfar Maimon übernachtet haben, haben sich auf den Heimweg gemacht. (Ha’aretz)



(4) Siedler im nördlichen Gazastreifen zur sofortigen Umsiedlung bereit

Der Großteil der Siedlerfamilien im nördlichen Gazastreifen (Dugit, Eli-Sinai und Nissanit) und einzelne aus Gush Katif (im südlichen Gazastreifen) haben sich mit der Bitte an die Abkopplungsbehörden gewandt, damit sie schon in den kommenden Tagen aus dem Gazastreifen nach Israel umsiedeln können. (Ma’ariv, 19.7.)



(5) „Kajiz/Katif“: Ausstellung über Emigration und Entwurzelung im Gazastreifen

Heute (20.7.) wird in Neve Dekalim im Gazastreifen die Ausstellung „Kajiz/Katif“ („Sommer/Ernte“, in Anspielung auf Gush Katif) eröffnet. Die Künstler möchten die Besucher mit ihren Objekten dazu anregen, Erfahrungen zu den Themen Emigration und Entwurzelung zu beschreiben. „Ich identifiziere mich mit Menschen, die gerade ihr Haus verlieren“, sagt der Künstler Bello Simion Feinaro, „und es ist egal, ob er ein Arber, ein Jude oder ein Opfer des Tsunami ist.“ Initiiert wurde „Kajiz/Katif“ durch die Kuratorin Zippora Luria und den Künstler Avner Bar Hama von der Hochschule „Talpiot“ in Tel Aviv. Ziel der Ausstellung sei es, zu einem vernünftigen Dialog anzuregen und die verschiedenen Gefühle und Meinungen über Orte und über Schicksalswege zu beschreiben. (Ha’aretz, 18.7.)



(6) „The Pomegranate Orchard“: Arbeiten von Yehudit Sasportas in Berlin

Yehudit Sasportas, 1969 in Ashdod geboren, lebt und arbeitet in Tel Aviv. Sie lehrt an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem.
Yehudit Saportas genießt internationales Ansehen. Ihre Skulpturen, Zeichnungen und Installationen sind in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, in Berlin derzeit auch in der Ausstellung „Die Neuen Hebräer. Hundert Jahre Kunst in Israel“ im Martin-Gropius-Bau.

16. Juli 2005 bis 27. August 2005

Galerie Eigen + Art Berlin
Gerd Harry Lybke
Auguststraße 26
10117 Berlin

phone:  030 – 280 6605
fax:       030 – 280 6616
Dienstag bis Samstag 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr



(7) Das Wetter in Israel

Nach Auflösung des Frühnebels ist es am Mittwoch sonnig, entlang der Mittelmeerküste schwülwarm und im Inland und in den höheren Lagen trocken und heiß:

Jerusalem: 22-33°C
Tel Aviv: 24-31°C
Haifa: 24-33°C
Be’er Sheva: 22-37°C
Eilat: 29-42°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.4852 NIS (-0.284%)
1 CHF – 3.5074 NIS (-0.496%)
1 £ - 7.9703 NIS (keine Änderung)
1 $ - 4.5830 NIS (+0.416%)
(Bank of Israel, 19.7.05)



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