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(1) Die palästinensischen Angriffe
gehen zur Stunde weiter: Studentin durch Qassam-Rakete
getötet
Bei palästinensischen Angriffen auf Orte in
Israel ist am Donnerstagabend eine Frau getötet worden. Ein Mann
wurde leicht verletzt. Die Palästinenser feuerten vier
Qassam-Raketen aus der Stadt Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen.
Die 22 Jahre junge Dana Gelkovitch (Bild, nur in der HTML-Ausgabe)
aus dem Kibbuz Bror Hayil starb auf dem Balkon der Wohnung ihres
Freundes in Netiv Ha’asara. Die Rakete durchbrach die Hauswand und
zerstörte das Zimmer. Dana erlitt schwere Kopfverletzungen durch
Raketensplitter. Dana war Studentin an der Hochschule Sapir in
Sderot im Süden Israels. Sderot und Netiv Ha’asara liegen nur wenige
Kilometer nördlich von der Grenze zum Gazastreifen entfernt.
Mindestens drei Mörsergranaten wurden auf Siedlungen im nördlichen
Gazastreifen abgefeuert.
Heute Morgen (15.7.) schossen Palästinenser mindestens sechs
Qassam-Raketen auf Sderot. Es gab keine Berichte über Verletzte.
Eine Rakete landete im Stadtteil Neve Eshkol und richtete leichten
Schaden an einem Haus an. Eine weitere Rakete landete in der Nähe
einer Schule in Sderot. Die anderen Raketen landeten offenbar auf
unbebautem Gebiet. Derweil schossen Palästinenser 15 Mörsergranaten
auf Siedlungen im Gazastreifen. Die meisten landeten im südlichen
Gazastreifen und richteten keinen Schaden an. Die Angriffe halten
zur Stunde an.
Sowohl Hamas, als auch der Islamische Jihad und die
Fatah-Organisation übernahmen Verantwortung für die Angriffe.
Palästinensische Quellen im Gazastreifen beschuldigten den
Islamischen Jihad für die Raketen-Angriffe. Die israelische Armee
sieht dagegen die Hamas hinter den Anschlägen. Tatsächlich wurden am
Freitag auch palästinensische Polizisten bei einem Schusswechsel mit
Mitgliedern der Hamas-Organisation verletzt.
In Reaktion auf die tödlichen Angriffe aus dem Gazastreifen am
Donnerstag beschloss die israelische Regierung die erneute Teilung
des Gazastreifens in drei Zonen. Westlich der Netzarim-Kreuzung
werden Straßensperren errichtet. Der Grenzübergang an der Kreuzung
von Gush Katif wurde für Palästinenser geschlossen. In der Nacht
beschoss die israelische Luftwaffe (IAF) ein Gebäude der
Hamas-Terrororganisation in Khan Younis im südlichen Gazastreifen.
Die Organisation nutzte das Gebäude als Waffenlager.
Soldaten der Armee (Zahal) nahmen am Donnerstag in Tulkarem fünf
Terroristen des Islamischen Jihad fest, die auf israelischen
Fahndungslisten stehen. Die Verantwortlichen für das Attentat in
Netanya wurden noch nicht festgenommen, sagte der Generalstabschef
Dan Halutz. Allerdings entdeckte und zerstörte Zahal eine
Waffenwerkstatt mit 70 kg Sprengstoff und anderes Material zum Bau
von Sprengsätzen. US-Außenministerin Condoleezza Rice beschuldigte
am Mittwoch Syrien, für das Attentat des Islamischen Jihad in
Netanya mitverantwortlich zu sein.
Ägyptische Offiziere werden am Sonntag nach Gaza kommen,
um die Palästinenser auf die Akopplung vorzubereiten
Eine erste Truppe von 20 Offizieren der ägyptischen Armee wird am
Sonntag zur Vorbereitung auf die Abkopplung in den Gazastreifen
kommen. Die Offiziere sollen eine palästinensische Sondertruppe von
500 Mann unterweisen, welche die abziehenden Truppen der
israelischen Armee von den palästinensischen Bewohnern trennen
sollen.
Die Anwesenheit der Ägypter wurde mit Israel und den USA
vereinbart. Israel wartet derzeit noch auf die Antwort der Ägypter
in Hinblick auf die Unterzeichnung des Abkommens über die Verteilung
von 750 ägyptischen Grenzsoldaten entlang der Philadelphi-Route.
Eine positive Absprache könnte auch den israelischen Abzug von der
Route in der Zukunft ermöglichen. Die Philadelphi-Route ist der von
Israel kontrollierte Grenzstreifen zwischen dem Gazastreifen und
Ägypten. (ynet, Ha’aretz, 14. und 15.7.) |
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(2) Die Anschläge
verfolgen den Außenminister der Bundesrepublik
Deutschland
Verfolgen die Anschläge den deutschen Außenminister Joschka
Fischer? Diese Frage stellten sich gestern Mitarbeiter des
israelischen Außenministeriums, die Fischer bei seinem Besuch in
Israel begleiteten. Dies ist das dritte Mal, dass ein Besuch
Fischers in Israel im Schatten eines Terroranschlags steht.
Das erste Mal war im Juni 2001. Fischer hielt sich in seinem
Hotelzimmer an der Strandpromenade auf, hörte die Explosion in der
Diskothek „Dolphinarium“ und sah von seinem Balkon aus die
erschreckenden Bilder von Dutzenden junger Leute, die dort getötet
und verletzt worden waren. Monate danach, im August 2001,
explodierte eine Autobombe im Zentrum Jerusalems zur Zeit als
Fischer gerade in sein Zimmer im Hotel King David in Jerusalem ging.
Das Hotel befindet sich weniger als ein Kilometer Luftlinie vom Ort
der Explosion entfernt.
Der dritte Anschlag - in Netanya – fand weniger als 24 Stunden
vor der Anreise Fischers zu einem weiteren Besuch in Israel
statt.
Gestern traf sich Fischer mit Ministerpräsident Ariel Sharon und
mit Außenminister Shalom. Er verurteilte den Anschlag in Netanya
aufs Schärfste und sagte, dass der Gewalt ein Ende gesetzt werden
müsse. „Wir hoffen, dass wir den Rückzug aus Gaza mit gemeinsamen
Anstrengungen zu einem Erfolg machen werden“, so Fischer. (Yedioth
Aharonoth, 14.7.) |
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(3) Französische
Wochenzeitung: „Sharon ist ein großer Staatsmann“
Seit einiger Zeit erscheint L´express (http://www.lexpress.fr/), eine weitverbreitete
französische Zeitung, die eine zentrale Linie gegen die
anti-israelische Strömung in Frankreich vertritt. Diese Woche
vollbrachte Chef-Redakteur Denis Jeambar eine große Tat und
veröffentlichte einen Artikel, der Ministerpräsident Ariel Sharon
über und über lobt.
„Wohin sind all die Friedenshelden im Nahen Osten verschwunden,
die Moralprediger, die Ariel Sharon zum Sündenbock gemacht haben,
zum Schlächter der Palästinenser und Kriegshetzer? Sie wurden stumm
wie Karpfen. Wenn sich im Heiligen Land nichts tut, denunzieren und
peitschen sie Israel und seinen Ministerpräsidenten. Und bitte, wenn
die Geschichte dann endlich mit dem israelischen Rückzug aus dem
Gazastreifen beginnt, sind die Miesepeter (wörtl. „Essigpisser“),
die sich in Widersprüche verwickeln, nicht in der Lage, ihren Fehler
zuzugeben. Sharon wird lange warten müssen, bis die Doktoren des
Friedens im Nahen Osten zugeben, dass er mehr Bewegung als jeder
andere vor ihm in den israelisch-palästinensischen Konflikt gebracht
hat. In den Augen der Verteidiger der destruktiven, arabischen
Politik Frankreichs unter der Führung Jacques Chiracs, kann nichts
Gutes von dem Mann kommen, den sie zum Satan gemacht haben.
Ganz besonders wollen sie seinen politischen Mut nicht
akzeptieren. In ihren Augen macht es keinen Unterschied, dass er auf
Konfrontationskurs mit den Siedlern geht und sein Leben riskiert,
wie Rabin seinerzeit, und dabei einen Bürgerkrieg riskiert. Nichts
kann ihnen eine Reaktion entlocken, nicht einmal das schmerzende
Schauspiel von Israelis, die ihr Land räumen. Das große Drama kann
immer nur ein palästinensisches sein.
In der Tiefe ihres Herzens hoffen sie sicherlich, dass Sharon
eine Ausrede dafür findet, die Räumung des Gazastreifens zu
verhindern. Sie irren sich, da der Ministerpräsident bei dieser
Sache nicht flexibel ist, sondern ein eiserner Mann des Friedens wie
auch im Krieg. Der israelische Ministerpräsident hat niemals etwas
getan, um seinen Kritikern zu gefallen. Er hat das Recht auf seiner
Seite. Da die Zeit ihm Recht geben wird. Die großen Staatsmänner
kämpfen nicht gegen die öffentliche Meinung oder die verschiedenen
Kommentare. Es ist die Geschichte, die sie interessiert, Ariel
Sharon ist dabei, sie durcheinander zu bringen. Darüber wird man in
den kommenden Tagen schreiben, wenn die Klarheit gesiegt haben
wird." (Ma’ariv, 14.7.)
Der französische Artikel erschien unter dem Titel: „La force du
destin“, L´express, 11.7.2005: http://www.lexpress.fr/idees/tribunes/dossier/edito/dossier.asp?ida=433952
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(4) Neue
Statistik: die meisten Selbstmordattentäter sind minderjährig und
gebildet
Seit Beginn der Intifada (September 2000) wurden bei 143
Selbstmordanschlägen 513 Israelis getötet und 3.380 verletzt. Die
Anschläge wurden von 160 Selbstmordattentätern und -täterinnen
durchgeführt.
Dies geht aus einem Bericht über Selbstmordattentate vom
September 2000 bis zu dem Anschlag im „Stage-Club“ im vergangenen
Mai hervor, den die Sicherheitsbehörde „Shabak“ am Mittwoch
veröffentlichte. Der jüngste Anschlag in Netanya ist bei den Angaben
des Berichts nicht mitberücksichtigt.
In dem genannten Zeitraum wurden mehr als 24.000 Anschläge gegen
israelische Zivilisten verzeichnet, bei denen mehr als 1.000
Israelis getötet wurden. Die Selbstmordattentate stellen damit 0,6%
aller Anschläge dar, die gegen Israel seit Beginn der
Auseinandersetzungen durchgeführt wurden, doch die Zahl der Toten
durch Selbstmordattentate beläuft sich auf etwa die Hälfte der
Gesamtzahl aller Todesopfer, was zeigt, dass diese Anschläge weitaus
mörderischer sind.
Der Bericht nennt auch Charakteristika von
Selbstmordattentätern:
Alter: die meisten Selbstmordattentäter sind zwischen 17 und 24
Jahren alt. Im Laufe des Jahres 2004 sank das Alter der
Selbstmordattentäter und immer mehr minderjährige
Selbstmordattentäter traten auf. Außerdem verschwanden fast völlig
die älteren Selbstmordattentäter.
Bildung: die meisten Selbstmordattentäter sind gebildet. Im Jahr
2004 nahm die Zahl der Selbstmordattentäter mit Hochschulbildung
(8%) und mit mittlerer Schulbildung (8%) ab.
Herkunft: bis zum Jahr 2003 stammten die meisten
Selbstmordattentäter aus der Westbank (Norden 64%, Süden 17%). 2004
nahm die Anzahl der Selbstmordattentäter aus dem Gazastreifen (44%)
gegenüber den Vorjahren (16%) zu. Gleichzeitig sank die Zahl der
Selbstmordattentäter aus der Westbank (Norden 44%, Süden 17%).
Der Shabak erklärt in seinem Bericht, dass sich im Laufe der
Auseinandersetzungen eine neue Tendenz abzeichnete. Wirtschaftliche
Hintergründe verdrängten immer mehr den ideologischen Antrieb für
die Selbstmordattentate. Kommandanturen des Terrors initiieren und
kontrollieren Terroraktionen mit Hilfe der Weiterreichung großer
Geldsummen an die Aktivisten, die mit der Durchführung von
Terroranschlägen ihr Geld verdienen und nicht unbedingt aus rein
ideologischen Gründen agieren. (Yedioth Aharonoth, 14.7.) |
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(5) Zurück nach
Entebbe
29 Jahre, nachdem er seinen geliebten Bruder verloren hatte, ist
Benyamin Netanyahu zu dem Ort des Heldenmuts und des Todes seines
Bruders Yoni zurückgekehrt, in das Terminal des Flughafens von
Entebbe. Vor einer Woche war die Familie Netanyahu nach Uganda
geflogen und hatte an einer ergreifenden Gedenkfeier
teilgenommen.
Nachdem sie eine offizielle Einladung und Flugtickets auf Kosten
des Präsidenten von Uganda, Yoweri Museveni, erhalten hatte, war die
Familie Netanyahu auf genau der Route der Herkules-Maschinen nach
Uganda geflogen, die 1976 nach Uganda geschickt worden waren, um die
entführten Passagiere zu befreien.
Die Familie Netanyahu, die Generäle Yossi Ben Hanan und Yanosh
Ben Gal, der Präsident Ugandas und Hunderte ugandische Soldaten
nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Danach enthüllten Netanyahu
und der ugandische Präsident eine Gedenktafel an der Wand des
Terminals. (Ma’ariv, 13.7.) |
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(6) Höher,
stärker
Israel Aircraft Industries und die Rüstungsindustrie haben am
Dienstag (12.7.) einen neue Rakete für den Transport von Satelliten
erprobt. Der Start erfolgte von der Versuchsbasis in Palmachim. Die
Sicherheitsbehörden erklärten, dass der Versuch erfolgreich
verlaufen ist.
Die Rakete wurde vom Werk Malam der Israel Aircraft Industries
gefertigt. Von der Rakete aus können Satelliten ins All gebracht
werden, die schwerer sind als die Spionage-Satelliten der Serie
„Ofek“, die in der Vergangenheit von der Abschussbasis „Shabit“ in
Palmachim ins All gebracht wurden.
Die Rakete ist in der Lage, Satelliten in eine nahe Umlaufbahn
der Erde zu schicken. Die ernorme Kraft, die in ihr steckt,
ermöglicht es, weit schwerere Satelliten in die Erdumlaufbahn zu
bringen als bisher möglich.
Die Länge der neuen Rakete beträgt ca. 28 Meter.
Der gestrige Versuch hat auch bewiesen, dass Israel ständig seine
Raketenantriebsfähigkeiten weiterentwickelt. Das hat nicht nur etwas
mit dem Entsenden von Satelliten zu tun. „Shabit“ ist die zivile
Version der Boden-Boden-Langstreckenrakete „Jericho“, mit der die
Luftwaffe (IAF) ausgerüstet ist, einer der langen Arme Israels im
Abschreckungsgleichgewicht gegenüber Staaten wie dem Iran.
Eine stärkere Rakete bedeutet auch, dass Boden-Boden-Raketen mit
größeren Sprengköpfen und größerer Reichweite abgeschossen werden
können. (Yedioth Aharonoth, 13.7.)
Flugüberwachung am Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv trägt
den Namen „Ilan Ramon“
24 Stunden vor dem ursprünglich geplanten Start des U.S. Space
Shuttles Discovery wurde am Dienstag eine Gedenkveranstaltung am
Tower der Flugüberwachung des Ben Gurion Flughafens in Tel Aviv zu
Ehren von Ilan Ramon abgehalten, Israels erster Astronaut, der am 1.
Februar 2003 mit der Raumfähre Columbia verunglückt ist. Ramons
Witwe Rona und andere Familienmitglieder waren bei der Einweihung
anwesend, sowie Verkehrsminister Meir Sheetrit, Vertreter der Israel
Airport Authority und zahlreiche andere Gäste. (Ha’aretz) |
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(8) Yankeles
Hefezopf: Zubereitung
Auf Anfrage einiger Leserinnen und Leser reichen wir heute die
Angaben für die Zubereitung des Geheimrezepts für den Hefezopf auf
Yankeles Grabstein nach (vgl. unser Bericht im Newsletter vom
Montag, 11.7.):
Zutaten: 1 kg Mehl, 50 g Hefe, etwas Salz, 3 Eier, 7 EL
Zucker, 200 g Margarine, 1 ½ Gläser Milch Zimt nach Geschmack
Zubereitung:
Eier, Margarine, Zucker und Salz in einer Schüssel verrühren.
Währenddessen etwas lauwarme Milch und etwas Mehl abwechselnd
hinzufügen. Danach die Hefe hinzugeben und dann die restliche Milch
und das Mehl. Den Teig mit einem feuchten Tuch zudecken und an
einem warmen Ort ca. zwei Stunden quellen lassen. Den Teig gut
durchkneten, ausrollen (1/2 cm dick), mit etwas Öl bestreichen und
mit ein wenig Zimt bestreuen. Den Teig zu einer Rolle aufrollen und
in 3 cm dicke Stücke schneiden. Eine flache Form mit Backpapier
auslegen und die Stücke in die Form legen. Ein Ei verquirlen und den
Teig damit einstreichen. Ca. 10 Minuten bei 180°C backen, bis die
Oberfläche dunkel wird. Guten Appetit und bete’avon! |
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