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(1) Außenminister Silvan Shalom:
„Wir dürfen nicht zu den Tagen Arafats zurückkehren“
Die Nachgiebigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde
(PA) gegenüber dem Terrorismus
In der vergangenen Woche hat sich der Präsident der PA, Mahmud
Abbas, in Damaskus mit den führenden Köpfen zweier
radikalislamischer Terrororganisationen getroffen: Khaled Mashal,
der Leiter der Hamas und Ramadan Shalah, Leiter des Islamischen
Jihad. Der Islamische Jihad hat sich zu dem jüngsten Attentat in
Netanya bekannt hat. Diese Treffen senden die klare Botschaft an die
palästinensische Öffentlichkeit, dass Terrorismus toleriert wird.
Zudem verschaffen sie den Organisationen, die diese Barbarei
praktizieren, politische Anerkennung. Es darf nicht vergessen
werden, dass die Hauptbüros dieser zwei Organisationen in Syrien
liegen und von Iran finanziell unterstützt werden.
Die palästinensische Nichteinhaltung von
Basisabkommen
Israel und die palästinensische Führung haben sich auf dem Gipfel
von Sharm el-Sheich im Februar 2005 gegenüber der internationalen
Gemeinschaft zur Umsetzung eines Maßnahmenkatalogs verpflichtet.
Während Israel fast alle Verpflichtungen eingehalten hat (Übergabe
von Städten in die palästinensische Sicherheitskontrolle,
Freilassung palästinensischer Gefangener, Einschränkung der
Terrorabwehrmaßnahmen, Erleichterung der Bewegungsfreiheit und
Verbesserung der wirtschaftlichen Situation usw.), hat es die PA
versäumt, auch nur die grundlegendsten Schritte einzuleiten, um ihre
grundlegenden Versprechen zu erfüllen, nämlich dem Terror Einhalt zu
gebieten und die Infrastruktur des Terrors zu zerstören.
Die Brutalität der palästinensischen
Terroristen
Das Selbstmordattentat in Netanya wurde von einem 18jährigen
palästinensischen Jugendlichen ausgeführt. Der Islamische Jihad hat
ihn einer Gehirnwäsche unterzogen, die ihn dazu brachte, sich das
Leben zu nehmen, um auf diese Weise so viele Juden wie möglich zu
töten. Der Attentäter sprengte sich in einer Gruppe von Frauen und
Kindern mit einem zehn kg schweren Sprengsatz, der mit Schrapnellen
gefüllt und an seinem Körper befestigt war, in die Luft. Drei
Passanten, darunter zwei 16jährige Mädchen, wurden durch das Blutbad
getötet, 90 weitere wurden verletzt. Die Mehrheit der Opfer sind
Senioren und Kinder. Einige Tage zuvor versuchte eine junge Frau aus
Gaza, sich in einem israelischen Krankenhaus in Be’er Sheva in die
Luft zu sprengen.
Israels Geduld ist nicht unbegrenzt
Angesichts der schrecklichen Terroranschläge kann Israel nicht
tatenlos zusehen und weiter darauf warten, dass die Palästinensische
Autonomiebehörde effektiv handelt. Israel hat die Pflicht, das Leben
seiner Bürger zu schützen und die Hoffnung auf Frieden zu erhalten.
Als Konsequenz dürfte es niemanden überraschen, dass Israel die
angemessenen und nötigen Mittel ergreift, den Terrorismus zu
beenden.
Israel wird seine Friedenspolitik fortsetzen
Trotz der terroristischen Gewalt wird Israel weiter alles in
seiner Macht stehende tun, um den Friedensprozess mit den
Palästinensern, darunter die Umsetzung des Abkopplungsplans, der für
August angesetzt ist, fortzusetzen. Israel hat jedoch angekündigt,
dass die Abkopplung nicht unter Beschuss durchgeführt wird. Israel
wird daher Angriffe verhindern und erwidern, um einen erfolgreiche
Abkopplung möglich zu machen.
Bei einem Treffen mit dem Außenminister Irlands, Dermot
Ahern, sagte Außenminister Silvan Shalom am Mittwoch in
Jerusalem:
„Der Islamische Jihad ist die Organisation, die die Verantwortung
für das Selbstmordattentat in Netanya übernommen hat. Der
palästinensische Präsident kennt die Führer der
Terrororganisationen. Er weiß, wie er sie aufhalten kann. Er hat die
Macht, sie zu stoppen. Er hat die Möglichkeit ihre Infrastruktur zu
zerstören. Bis jetzt hat er jedoch nichts gegen den Terror
unternommen.“
„Dieser Anschlag zeigt, wie gefährlich es ist, einen Dialog mit
Terroristen zu führen. Es ist verboten, mit ihnen zu verhandeln oder
sich mit ihnen auf Abkommen einzulassen. Die Palästinensische
Autonomiebehörde muss aufhören, nur zu reden und muss anfangen,
substanzielle Schritte gegen Terrorismus einzuleiten. Die
Infrastruktur des Terrors muss zerstört werden.“
„Ich möchte mich klar ausdrücken. Wir dürfen nicht zu den Tagen
Arafats zurückkehren. Wir dürfen nicht verhandeln, während die
Terroristen um sich schlagen. Nur eine entschlossene Haltung gegen
Gewalt wird einen Fortschritt im politischen Prozess ermöglichen.
Wir erwarten von unseren europäischen Freunden, sich unserer Haltung
anzuschließen, dass es keinen Dialog mit Terroristen geben
kann.“
Außenminister Shalom überreichte dem irischen Außenminister eine
Kopie der „Hamas-Charta“ in englischer Übersetzung. (Auszüge in
deutscher Sprache: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37150&MissionID=88) Die
Terrororganisation Hamas strebt die Anerkennung durch europäische
Regierungen an. Am 16. Juni hat die Europäische Union ihren
Vertretern gestattet, Gespräche mit der Terrororganisation Hamas zu
führen. Der irische Außenminister Ahern sagte, dass Irland keinen
Kontakt mit der Hamas unterhält und dies auch in Zukunft nicht tun
wird. (Jerusalem, 14.7.)
Unterdessen ist die Zahl der Todesopfer des
Selbstmordattentats in Netanya auf Fünf gestiegen.
Moshe Ma’or Jan, 21 Jahre, Soldat der israelischen Armee, der am
Dienstag schwer verletzt wurde, erlag am Donnerstagmorgen seinen
Verletzungen. Das berichtet die Zeitung Ha’aretz. Seine Frau, die im
achten Monat schwanger ist, liegt noch im Krankenhaus. |
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(2) „Arafat im
Anzug“: Kommentar von Thorsten Schmitz, Süddeutsche Zeitung,
14.7.
„(...) Präsident Mahmud Abbas betreibt die selbe destruktive
Politik wie sein Vorgänger Jassir Arafat: Israel sei an allem
schuld, behauptet er. Wie zuvor Arafat, so umarmt auch Abbas die
Terrorgruppen, die ausdrücklich Israel zerstören wollen. Und er
trinkt, zuletzt am Wochenende in Damaskus, mit ihnen Tee. Er will
sie ins System der Autonomiebehörde einbinden, weil er aus Furcht
vor einem Bürgerkrieg zu feige ist, die Gruppen
aufzulösen. Israel kann aber keinen künftigen Palästinenser-Staat
an seiner Seite akzeptieren, dessen Führung vor Terroristen in die
Knie geht, die den jüdischen Staat auslöschen wollen, die mutmaßlich
Israel-Kollaborateure erschießen lassen. Abbas lässt sich vor der
Welt als Hoffnungsschimmer für die Palästinenser feiern – in
Wahrheit ist er Arafat im Anzug.“
Thorsten Schmitz ist Israel-Korrespondent der
Süddeutschen Zeitung. Der vollständige Kommentar erschien am 14.7.
auf Seite 4. |
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(3)
Palästinensische Angriffe auf Gush Katif und Sderot, Haus von David
Chatuel getroffen
Palästinenser haben heute morgen (Donnerstag) drei Mörsergranaten
auf Siedlungen in Gush Katif und auf israelisches Staatsgebiet
abgeschossen. Es gab Sachschaden, niemand wurde verletzt. Eine der
Granaten schlug in der Siedlung Katif ein und traf das Haus von
David Chatuel, dessen Frau und vier Kinder bei einem
palästinensischem Anschlag vor etwa einem Jahr an der Kisufim-Straße
getötet wurden. Eine weitere Granate schlug auf dem Gelände der
Hochschule Sapir in der Nähe der Stadt Sderot (Israel) ein. Die
dritte Granate traf eine Siedlung im Gazastreifen. Außerdem wurde
ein Armeeposten in der Nähe einer Siedlung in Gush Katif mit
Leichtfeuerwaffen beschossen.
Palästinensische Quellen teilten mit, dass israelische Soldaten
heute morgen den Anführer des militärischen Arms der Fatah, Muhamad
Al-Asi (24), im Flüchtlingslager Balata in Nablus, Westjordanland,
getötet haben. Nach ihren Angaben waren die Soldaten ins Lager
gekommen, hatten sein Haus umzingelt und ihn dort erschossen.
(Ha’aretz, 14.7.) |
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(4)
Auseinandersetzung zwischen Polizei und Siedlern an der
Kisufim-Kreuzung
Die Polizei und die israelische Armee (Zahal) haben heute Nacht
(Donnerstag) Dutzende von Siedlern aus dem Weg geräumt, die mehrere
Stunden lang den Grenzübergang Kisufim zwischen dem Gazastreifen und
Israel versperrten. Abschleppwagen beseitigten Dutzende Fahrzeuge,
die an dem Übergang von Demonstranten aus Gush Katif und Siedlungen
der Westbank postiert waren. Die Siedler, die gegen die gestrige
Entscheidung, den Gazastreifen zum militärischen Sperrgebiet zu
erklären, protestiert hatten, standen mehrere Stunden lang
israelischen Soldaten gegenüber, bis der Befehl gegeben wurde, die
Demonstration aufzulösen. Bei den Auseinandersetzungen wurden einige
Demonstranten und eine Polizistin leicht verletzt. Armeestellen
berichteten, dass die Soldaten sehr vorsichtig vorgegangen seien, da
es die erste Auseinadersetzung dieser Art war. (Ha’aretz,
14.7.) |
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(5)
Regierungsbeschluss über die Fertigstellung des Zauns im Gebiet um
Jerusalem
Auszug aus dem Regierungsbeschluss (10.7.) – Die Regierung
betrachtet die sofortige Fertigstellung des Sicherheitszauns im
Gebiet um Jerusalem herum als äußerst wichtig, damit die persönliche
Sicherheit der Bewohner Israels im Allgemeinen und die der Bewohner
des Gebiets um Jerusalem herum im Speziellen sichergestellt werden
kann. Die Regierung beschloss, einzelne Maßnahmen durch verschiedene
Regierungsbehörden und die Stadtverwaltung Jerusalems einzuleiten,
um das normale Leben der Bewohner Jerusalems angesichts des Zauns zu
garantieren und die zentralen Probleme, die der Zaunbau mit sich
bringt, zu lösen. Die Regierungsbehörden werden die einzelnen
Entscheidungen zur Vorgehensweise bis zum 1. September 2005
vorstellen.
- Verlauf des Zauns – Entsprechend dem Regierungsbeschluss wird
der Verlauf des Sicherheitszauns in dem Gebiet um Jerusalem herum
nicht geändert werden. Baubeschleunigung in dem Verlauf, der
bereits durch einen früheren Regierungsbeschluss genehmigt wurde.
- Um das normale Leben der Einwohner Jerusalems zu garantieren,
hat die Regierung beschlossen, ein „Gemeinschafts-Direktorium für
die Gegend von Jerusalem“ aufzustellen, eine Einrichtung, die die
gesamten Aktionen der bearbeitenden Regierungsbüros koordiniert
und das Leben der Jerusalemer Araber erleichtert, sowie ein
gewisses Niveau der Dienstleistungen für jene Bewohner
sicherstellt, die sich auf der anderen Seite des Zauns befinden:
z.B. Verkehrsmittel, Gesundheit, Wohlfahrt, Sozialversicherung,
Erziehung, Post usw.
- Die Ordnung der Aktionen zur Sicherstellung des normalen
Lebens – in jedem Fall wurde entschieden, dass die
Sicherheitsbehörden den Zaun um Jerusalem herum erst schließen
werden, nachdem man eine Empfehlung des stellvertretenden
Ministerpräsidenten Ehud Olmert über die Sicherstellung des
normalen Lebens der Bewohner der Stadt erhalten hat. (Jerusalem,
13.7.)
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(6) Außenminister
Rumäniens: „Investiert heute in uns, wir werden es euch
zurückzahlen“
„Investiert heute in uns, und wenn wir der Europäischen Union
beitreten, werden wir euch dies zurückzahlen“: Dies schlug der
rumänische Außenminister, Mihai Razvan Ungureano, Israel vor. In
einem Interview während eines Besuchs des Ministers in Jerusalem
vergangene Woche, sagte Ungureano, dass sein Land aus dem Wissen,
das es von Israel durch dessen Kontakte mit der Union erwerben
könnte, „einen Gewinn ziehen“ werde, zumal Israel einen Staat
gewinnen würde, der seine Botschaften auf beste Art und Weise
innerhalb der Union weiterzugeben wisse. „Rumänien hat eine
besondere Beziehung zu Israel, was der Vergangenheit zu verdanken
ist. Und Israel hat niemals genug wahre Freunde“, so der
Außenminister. In Israel reagierte man mit zurückhaltendem
Wohlwollen auf das Angebot.
Der junge, erst 37jährige Minister, kann eine beeindruckende
akademische Karriere im Bereich der jüdischen Studien vorweisen.
Neben seiner Tätigkeit als Außenminister unterrichtet er an der
Fakultät für jüdische Studien an der Universität von Bukarest.
Ungureano leistete seinen Eid als Außenminister im Dezember 2004
in der Regierung Tariciano, dem Vorsitzenden der national-liberalen
Partei, einer gemäßigten, rechten Partei, die sich die Freie
Marktwirtschaft zum Ziel gesetzt hat.
Neben politischen Gesprächen hat Ungureano auch Yad Vashem
besucht und den Leitern der Einrichtung jene Maßnahmen vorgestellt,
die Rumänien im Laufe der letzten anderthalb Jahre zur Erhaltung der
Erinnerung an den Holocaust ergriffen hatte. Ungureano sagte zudem,
dass er bedauere, dass die Schritte so spät in die Wege geleitet
worden sind. (Ha’aretz, 12.7.) |
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(7) Israelis und
Palästinenser sprangen für die Reinheit des Flusses in den
Jordan
Für den Jordan springt man zusammen ins Wasser. Bei einer Hitze
von 40°C sprangen am Montag die Leiter des Regionalrates des
Nordens, Vertreter des Rates der Stadt Jericho und sogar jordanische
Vertreter in das kalte Wasser des Jordan. Diese Aktion hatte das
Ziel, das Bewusstsein für die Verschmutzung des südlichen Teils des
Flusses, d.h. vom See Genezareth bis zum Toten Meer, zu stärken,
sowie den Fluss zu einem internationalen Touristenziel zu
machen.
Den symbolischen Sprung ins Wasser hatte die Gesellschaft
„Freunde der Erde im Nahen Osten“ organisiert. Eine Organisation,
die Israelis, Jordanier und Palästinenser in sich vereint und sich
mit grenzüberschreitendem Umweltschutz befasst. Die Organisation
unterhält drei Zentren, in Tel Aviv, Amman und Bethlehem. Der Sprung
der Behördenleiter in den Fluss ist Teil eines europäischen
Projekts, in dessen Rahmen sich Vertreter ähnlicher Einrichtungen in
ganz Europa in Flüsse stürzten, um das Bewusstsein für die Erhaltung
der Gewässer zu stärken.
Das Ereignis hat die Aufmerksamkeit der Presse in Israel und auf
der ganzen Welt geweckt. Die Vertreter aus Israel, der
Palästinensischen Autonomiebehörde und Jordanien versprachen, Druck
auf ihre Regierungen auszuüben, damit Anstrengungen unternommen
werden, die Wasserqualität des Jordan wieder zu verbessern. Zu dem
Ort des Ereignisses war auch ein Vertreter Deutschlands gekommen,
der Wasser aus dem Rhein mitgebracht hatte, dessen Wasserqualität
die Bundesregierung vor einigen Jahren im Rahmen eines ähnlichen
Projektes begann, zu verbessern. (ynet, 11.7.) |
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