Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 12. Juli 2005
  
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(1) Israel plant Erneuerung der Beziehungen mit muslimischen Staaten
(2) Palästinenser beschießen Dorf in Israel von der Westbank aus
(3) Führendes Hamas-Mitglied: „Israel wird von der Erde verschwinden“
(4) Das Rätsel von Damaskus: Verwandelt Assad Syrien in eine offene Gesellschaft?
(5) Oberster Gerichtshof lehnt Einfrierung beim Bau des Sicherheitszauns in Shoafat ab
(6) Immobilien-Händler Arie Ehrentreu richtet Investmentfonds über 500 Mio. NIS ein
(7) Forscher des Weizmann Instituts zeigen, wie HI-Viren den Hilferuf von Zellen verhindern
(8) Safari des Friedens
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Israel plant Erneuerung der Beziehungen mit muslimischen Staaten

Das Außenministerium in Jerusalem wird seine Bemühungen zur Normalisierung und Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit arabischen und muslimischen Staaten nach der Abkopplung verstärken. Dies sagte Außenminister Silvan Shalom bei einer Veranstaltung des Industrie- und Handelsclubs in Tel Aviv. Bei dem Vortrag des Außenministers war auch ein Geschäftsmann aus Kuwait zugegen, der wegen einer ärztlichen Behandlung eine Einreisegenehmigung nach Israel erhalten hatte.

In Jerusalem geht man davon aus, dass die Golfstaaten, Pakistan und Indonesien zu den Ländern gehören, die Israel nach dem Rückzug aus dem Gazastreifen und der nördlichen Westbank mit größerer Offenheit begegnen werden. Israel hat volle diplomatische Beziehungen mit Ägypten, Jordanien und Mauretanien. In Qatar hat Israel eine Handelsvertretung.

Das Außenministerium führt seit einigen Monaten inoffizielle Verhandlungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten über die Eröffnung einer israelischen Vertretung. Pakistan und Israel führen vor allem über ihre Botschafter bei der UNO Gespräche. Die Beziehungen mit Indonesien werden von der israelischen Botschaft in Singapur geführt. (Ha’aretz, 12.7.)



(2) Palästinenser beschießen Dorf in Israel von der Westbank aus

Zum ersten Mal seit langem ist israelisches Gebiet wieder von der Westbank aus beschossen worden. Am Sonntagabend (10.7.) ist der Ort Ram-On vom Norden der Westbank aus beschossen worden. Eine der Kugeln traf das Fenster eines Hauses. Niemand wurde verletzt. Vor Ort gibt es einen Zaun, der das Eindringen von Terroristen verhindert.

Bei Beit El schossen Terroristen am Sonntag auf ein israelisches Fahrzeug. Es gab keine Verletzten.

Am Sonntag schossen Terroristen zwei Mörsergranaten auf Newe Dekalim im Gazastreifen ab. Eine Granate explodierte, traf direkt das Dach eines Hauses in der Siedlung und verursachte schweren Schaden.

Trotz der Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern über ein Ende der Terroraktionen entdeckten Soldaten am Sonntag in der Nähe des Grenzübergangs „Sofa“ im Süden des Gazastreifens zwei Sprengsätze mit einem Gewicht von jeweils 35 Kilogramm. (Hatsofeh, 11.7.)

Am Dienstagmorgen (12.7.) wurden zwei Soldaten verletzt, als eine Bombe neben einem Jeep in der Nähe von Netzer Hazani am nördlichen Ende des Gush Katif Siedlungsblocks im Gazastreifen explodierte. Der Sprengsatz war am Straßenrand deponiert. Der Anschlag ist der jüngste in einer Reihe von fast täglichen palästinensischen Angriffen auf Israelis im Gazastreifen während der letzten Wochen.

Am Montagmorgen wurde ein israelischer Zivilist leicht verletzt, als Palästinenser eine Panzerabwehrrakete auf Installateure warfen, die an der sog. Philadephi-Route entlang der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen Arbeiten durchführten. Der Grenzstreifen steht unter israelischer Kontrolle. (Ha’aretz, 12.7.)



(3) Führendes Hamas-Mitglied: „Israel wird von der Erde verschwinden“

Der führende Vertreter der Hamas-Organisation, Mahmoud Azahar, hat in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Sierra“ gesagt, dass der Hamas die Gründung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 ablehne: „Auf lange Sicht gesehen wird Israel vom Erdboden verschwinden.“ Und was geschieht mit den USA? „In 50 Jahren wird von ihnen nichts mehr übrig sein, außer stummer Erinnerung“, erklärte Mahmoud Azahar. Der Hamas werde keinen Kompromiss bezüglich „Groß-Palästina“ eingehen. Er weigerte sich außerdem, die Anschläge in Großbritannien zu verurteilen und verdeutlichte seine Hoffnung auf die Vernichtung der USA und Israels. (Ynet, 11.7.)



(4) Das Rätsel von Damaskus: Verwandelt Assad Syrien in eine offene Gesellschaft?

Der syrische Präsident Bashar Al-Assad hat in einem Interview gesagt, dass er die Art und Weise ablehne, mit der man in den USA die syrische Regierung darstelle: manchmal als Diktatur und manchmal als ein Regime, das die Kontrolle verloren hat. Das Interview mit dem syrischen Präsidenten wurde am Sonntag (10.7.) in der New York Times veröffentlicht.

Seit der Ermordung des libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq Al-Hariri im Februar ist die amerikanische Kritik an der syrischen Regierung gewachsen. Nach Einschätzungen stehen Stellen im Umkreis der syrischen Regierung hinter den Entwicklungen im Libanon. Assad leugnet weiterhin, irgendwie mit der Ermordung Hariris zu tun zu haben.

Der Rückzug der syrischen Soldaten aus dem Libanon ermöglichte Assad, so zu tun, als ob er mit den Geschehnissen im Nachbarland nichts zu tun habe. Auf die Frage, ob er helfen würde, die libanesische Hisbollah entsprechend der UNO-Resolution zu entwaffnen, weigerte er sich, Position zu beziehen.

Ein übliches Motiv Assads, das früher in seinen Presseinterviews erschien, ist verschwunden. Er vermied es, zu Israel und der Erneuerung des Friedensprozesses Stellung zu nehmen und sprach nur über sein Händeschütteln mit Staatspräsident Moshe Katsav während der Trauerfeier für Papst Johannes Paul II. „Jeder, der von Gott geschaffen wurde, muss anerkannt werden“, antwortete Assad nunmehr.

Syrien erlebt seit einiger Zeit die schwindende Unterstützung auf internationaler Ebene sowie eine politische Erregung von innen. Assad tauschte viele Mitarbeiter der Generation seines Vaters aus, die an der Regierungsspitze gestanden hatten. (Ha’aretz, 11.7.)



(5) Oberster Gerichtshof lehnt Einfrierung beim Bau des Sicherheitszauns in Shoafat ab

Die Richter des Obersten Gerichtshofs in Jerusalem, Aharon Barak, Dorit Bainish und Michael Hashin, haben am Sonntag (10.7.) den Antrag des Rechtsanwalts Dany Seidman abgelehnt, eine einstweilige Verfügung anzuordnen und die Bauarbeiten am Sicherheitszaun in Shoafat einzufrieren. Damit hängt der Einspruch Seidmans in der Luft. Seidman vertritt die Bewohner der arabischen Stadtteile Shoafat, Ras Hamis und Shchunat HaShalom in Ba’anata, die Einspruch gegen die Abgrenzung von Teilen Jerusalems und deren Zuführung an die palästinensischen Gebiete erhoben hatten.

Seidman behauptete u.a., dass der Grenzverlauf auf fremden und nicht sicheren Abwägungen basiere. In dem Einspruch betonte Seidman, dass ihm eindeutig durch mehrere Stellen mündlich zugesichert worden sei, dass dem Zaunverlauf demographische Abwägungen zu Grunde lägen, d.h. sein Ziel sei, Palästinenser aus dem Ostteil Jerusalems auszuschließen. (Ha’aretz, 12.7.)



(6) Immobilien-Händler Arie Ehrentreu richtet Investmentfonds über 500 Mio. NIS ein

Der britische Immobilien-Händler Arie Ehrentreu richtet im Rahmen der Gruppe „Grindale Israel“ einen Investmentfonds mit einem Umfang von ca. 500 Millionen Shekel (NIS) ein. Der Fonds wird sich auf Investitionen in den Bereichen Immobilien und Geschäftsimmobilien (Büros und Industrie), Technologien und anwendbare Entwicklungen spezialisieren.

Arie Ehrentreu (38) ist Inhaber der internationalen Gruppe Grindale. Der Großteil seines Vermögens befindet sich in Großbritannien, Osteuropa, Deutschland und der Schweiz. Die internationale Grindale-Gruppe verfügt über Immobilien-Wertpapiere im Umfang von ca. 16 Milliarden Dollar. Grindale ist an der britischen Börse AIM notiert. Ehrentreu gilt als führender Geschäftsmann mit Kontakten zum britischen Premier Tony Blair, Staatspräsident Moshe Katsav, Finanzminister Benyamin Netanyahu und anderen.

Gil Rosenblat, Generaldirektor der Gruppe „Grindale Israel“: „Die Stabilisierung der sicherheits-politischen Situation in Israel schafft eine neue wirtschaftliche Atmosphäre. Diese Tatsache ermöglicht die Prüfung von Investitionen, die der Geschäftsstrategie der Grindale-Gruppe und einer Durchsetzung in Israel entspricht.“ (Globes, 28.6.)



(7) Forscher des Weizmann Instituts zeigen, wie HI-Viren den Hilferuf von Zellen verhindern

Wissenschaftler des Weizmann Institutes entdecken wie ein HIV-Proteinfragment eine Immunreaktion abschaltet. Diese Entdeckungen haben Auswirkungen auf die Behandlung von Autoimmunkrankheiten.

Der HIV-Virus versteckt sich genau in den Zellen des Immunsystems, die den Körper vor Vireninfektionen schützen sollen. Aber wie werden diese Zellen eigentlich daran gehindert, einen breit angelegten Angriff gegen den Eindringling auszuführen? In einer Forschungsarbeit, die heute im Journal of Clinical Investigation veröffentlicht wird, hat ein Team des Weizmann Instituts gezeigt, wie ein Teil eines Proteins an der äußeren Oberfläche des Virus die normale Immunreaktion stört. Aber ihre Arbeit könnte noch weitere Auswirkungen haben: dieses Molekularfragment, das eine so zerstörerische Wirkung auf eine Krankheit hat, könnte auch bei der Behandlung anderer Störungen wie etwa rheumatischer Arthritis eingesetzt werden.

Weiter:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=79654&MissionID=88

Das Weizmann Institut in Rehovot, Israel, ist eine der weltweit führenden Forschungsinstitutionen. Es ist bekannt für seine breit gefächerte Erforschung der Naturwissenschaften und beschäftigt 2.500 Wissenschaftler, Studenten, Techniker und Mitarbeiter. Die Forschungsarbeiten des Instituts befassen sich mit der Suche nach neuen Wegen der Bekämpfung von Krankheiten und Hunger, mit der Untersuchung wichtiger Fragen in Mathematik und Computerwissenschaften, Erforschung der Materie und des Universums, Entwicklung neuer Materialien und neuer Strategien zum Umweltschutz. (www.weizmann.ac.il)



(8) Safari des Friedens

Israelische und ägyptische Stellen arbeiten gemeinsam am ersten Tourismus-Projekt seiner Art für den Grenzübergang von Nitsana zwischen der Negev-Wüste (Israel) und Sinai (Ägypten): Die Hauptattraktion wird eine Safari-Region sein, die von beiden Ländern mit der Unterstützung von Stiftungen und Spenden finanziert wird. Damit will man die Wüste zum Blühen bringen und den Tourismus in der Region ankurbeln.

Seit einigen Monaten unterhält der Regionalrat von Ramat Negev Kontakte mit Vertretern der ägyptischen Regierung. Es gibt Gespräche in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus mit dem Ziel, eine Safari-Region aufzubauen. Der Leiter der Wirtschaftsabteilung des Rates und der ehemalige Knessetabgeordnete Liba Eliaw, der Leiter des Jugenddorfes Nitsana ist, trafen sich vor Kurzem mit Osama Al Baz, einem engen Berater des ägyptischen Präsidenten Mubarak. Die beiden legten ihm den Projektplan vor, dessen Kosten sich auf mehrere Millionen Dollar belaufen.

Der Plan sieht vor, dass der Grenzübergang, über den heutzutage nur Waren transportiert werden, zu einem zivilen Terminal für Touristen wird. Um das Terminal herum soll das Projekt „Safari des Friedens“ entstehen.

Al Baz versprach, Mubarak die Details des Projekts zukommen zu lassen. Vor Kurzem hatte er mitgeteilt, dass der Präsident „grünes Licht“ für das Projekt gegeben hätte.

Um das Projekt voranzubringen war Susan Kamal, eine Vertreterin des ägyptischen Landwirtschaftsministers, vergangene Woche nach Israel gekommen. Gleichzeitig brachte Vize-Premier Shimon Peres, der auch Minister für die Entwicklung des Galil und des Negev ist, den Safari-Park und die Entwicklung der Region bei seinem letzten Treffen mit Präsident Mubarak zur Sprache. (Ma’ariv, 11.7.)



(9) Das Wetter in Israel

Im Landesinnern bleibt es weiter heiß, an der Mittelmeerküste schwülwarmes Wetter.

Jerusalem: 24-34°C
Tel Aviv: 24-31°C
Haifa: 24-33°C
Be’er Sheva: 23-38°C
Am Toten Meer: 32-41°C
Eilat: 28-42°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.4909 NIS (+0.066%)
1 CHF – 3.5300 NIS (-0.074%)
1 £ - 7.9816 NIS (-0.362%)
1 $ - 4.5740 NIS (-0.781%)
(Bank of Israel, 11.7.05)



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