Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 08. Juli 2005
  
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(1) Außenminister Silvan Shalom verurteilt Terroranschläge in London
(2) Palästinenser schießen Qassam-Rakete aus Gaza in den Negev
(3) Hochspannungsleitung soll Gaza mit Strom aus dem Negev versorgen
(4) Sonderabteilung zur Ein- und Ausreise zwischen Israel und der PA
(5) Mit dem Nachtexpress von Haifa zur irakischen Grenze
(6) Israelische Männer werden im Schnitt 76,7 Jahre alt, Frauen 80,7
(7) Die Bezalel-Akademie kehrt in die Stadtmitte Jerusalems zurück
(8) 22. Internationales Film Festival in Jerusalem eröffnet
(9) Die „Protokolle der Weisen von Zion“: Hadassa Ben-Itto in Potsdam
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Außenminister Silvan Shalom verurteilt Terroranschläge in London

Nach den verheerenden Terroranschlägen in London hat der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom am Donnerstag Israels Sympathie und Solidarität mit dem britischen Volk ausgedrückt.

„Es handelt sich um einen sehr schweren Schlag gegen London und gegen Großbritannien“, sagte der Außenminister im israelischen Rundfunk, „wir alle sind in diesen Stunden mit ihnen vereint.“

Dennoch, sagte er weiter, „sollte immer daran erinnert werden, was wir mit größter Sorge seit vielen Jahren sagen, dass die Leute glauben, Terrorismus sei nur ein israelisches Problem.“

„Wir haben gesagt, dass Terrorismus letztendlich jedes Land der Welt, das durch eine Ideologie der Freiheit, Demokratie und Offenheit geprägt ist, treffen kann. Sie werden weiter versuchen, ihre Angriffe durchzuführen, damit eine Situation entsteht, durch die jene Länder vom Weg der Offenheit abweichen, sei es der Israels oder der der Vereinigten Staaten.“ (Jerusalem, 7.7.)



(2) Palästinenser schießen Qassam-Rakete aus Gaza in den Negev

Palästinenser im Gazastreifen haben am Donnerstagmittag eine Qassam-Rakete auf Israel abgeschossen. Die Rakete landete auf freiem Gelände zwischen dem Sapir College der Stadt Sderot und dem Kibbuz Gavim am Westrand der Negev-Wüste. Es gab keine Verletzten und keinen Sachschaden. Aus einem anderen Bericht geht hervor, dass offenbar eine zweite Rakete in der Nähe eines weiteren Kibbuz in der Region einschlug. (Ha’aretz, 7.7.)



(3) Hochspannungsleitung soll Gaza mit Strom aus dem Negev versorgen

Infrastrukturminister Benyamin Ben-Eliezer hat sich am Donnerstag (7.7.) mit dem Vorsitzenden der Energiebehörde der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Azzam Ishawa, auf die Errichtung einer neuen Hochspannungsleitung geeinigt. Die Leitung wird Strom von Netivot in der Negev-Wüste in den Norden des Gazastreifens liefern. Die Palästinenser werden 20 Millionen Dollar zahlen.

Beide Politiker sprachen bei dem Treffen über Wege, wie die Verhandlungen über die Energieversorgung weitergeführt werden können, auch für den Fall, dass der Abkopplungsplan von Ministerpräsident Sharon scheitert. Ben-Eliezer und Ishawa sprachen auch über die Unterzeichnung eines weitreichenden Abkommens für die Zusammenarbeit zwischen dem staatlichen Energieunternehmen in Israel und der PA in naher Zukunft. (ynet, 7.7.)



(4) Sonderabteilung zur Ein- und Ausreise zwischen Israel und der PA

Verteidigungsminister Shaul Mofaz wird in seinem Büro eine Sonderabteilung einrichten, die die gesamte Bearbeitung der Ein- und Ausreise zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) koordiniert. „Nach der Durchführung des Abkopplungsplans werden die Grenzübergänge zur wichtigsten Schiene für die palästinensische Wirtschaft und Sozialwesen werden“, sagte Mofaz in einem Gespräch in seinem Büro.

Mofaz wies die neue Abteilung an, die zukünftigen Ein- und Ausreisen zwischen dem Gazastreifen und der Westbank zu bearbeiten. Das Thema stand im Mittelpunkt der Gespräche über die Koordinierung der Abkopplung zwischen Israel und der PA. Mofaz wies das neue Direktorium an, die Bedeutung des Ausbaus einer „Transferroute“ von Gaza in die Westbank zu prüfen, die eine versenkte Straße, eine Bahnlinie und Infrastrukturwege für die Palästinenser umfassen soll.

Israel hatte zu Beginn vorgeschlagen, Gaza und die Westbank zwischen dem Grenzübergang Erez und Tarkumia mit einer Bahnlinie zu verbinden, die zum Teil an bereits bestehende Linien der israelischen Bahn angebunden werden könnte. Die Weltbank legte einen Ersatzvorschlag vor zum Bau einer „Transferroute“ in einem tiefen Kanal mit einer Länge von 42 Kilometern, der zwischen Gaza und der Westbank gegraben werden soll. Dieser Plan sieht vor, dass das israelische Gebiet von einem fünf Meter tiefen Graben durchzogen wird, in dem eine vierspurige Schnellstraße, palästinensische Infrastrukturwege und ein Bahnlinie verläuft. Die Straße wird von doppelten Zäunen umgeben sein, die das Eindringen bzw. Ausbrechen verhindern. Der Verkehr zwischen dem Süden und dem Norden Israels wird über Brücken führen, die den Kanal überspannen. Nach Einschätzung der Weltbank würde ein solches Projekt ca. 130 Millionen Dollar kosten.

In der Abteilung wird die Bearbeitung der Ein- und Ausreisen über die See- und Flughäfen, die die Palästinenser in der Zukunft im Gazastreifen einrichten werden, zusammenlaufen, sowie auch die Sicherheitsüberprüfungen, die an allen Verbindungspunkten zwischen der Autonomiebehörde und Israel stattfinden. Mofaz sagte, dass man davon ausgehen müsse, dass der Terror nicht aufhören wird, und dass es deshalb bei den Kontrollen keine Kompromisse geben dürfe. (Ha’aretz, 7.7.)



(5) Mit dem Nachtexpress von Haifa zur irakischen Grenze

Verkehrsminister Meir Sheetrit hat angeregt, ein gemeinsames Verkehrsprojekt voranzubringen, bei dem die Bahnlinie (Rakewet HaEmek) von Haifa im Norden Israels über Irbid in Jordanien bis zur irakischen Grenze verlängert werden soll. Der Verkehrsminister sprach das Thema bei einem Treffen mit dem jordanischen Verkehrsminister Saud Nussirat am Donnerstag anlässlich der gemeinsamen Einweihung eines neuen Gebäudekomplexes am Grenzübergang zwischen Israel und Jordanien „Nahar Jarden/ Gesher Sheikh Hussein“ an.

Sheetrit sagte, die Verlängerung der Bahnlinie könnte dem Personen- und Güterverkehr dienen. Seiner Ansicht nach sollten sich beide Staaten gemeinsam an die Europäische Union (EU) wenden, um das Projekt mit der Unterstützung der EU umzusetzen. Das Projekt sei von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Region und könnte eine Brücke der Verständigung zwischen den Staaten des Nahen Ostens sein, sagte Sheetrit. (Ma’ariv NRG, 6.7.)



(6) Israelische Männer werden im Schnitt 76,7 Jahre alt, Frauen 80,7

Die Lebenserwartung in Israel ist eine der höchsten der Welt und nimmt weiterhin zu: israelische Männer erreichen ein Durchschnittsalter von 76,7 Jahren, israelische Frauen durchschnittlich 80,7 Jahre. Entsprechend der Prognosen wird die Lebenserwartung in den kommenden 20 Jahren zunehmen. Männer werden im Durchschnitt ein Jahr länger leben, Frauen werden im Durchschnitt 84,2 Jahre alt.

Die hohe Lebenserwartung ist das Ergebnis der niedrigen Sterblichkeitsrate bei Geburten, dem effektiven Impfprogramm ab dem Säuglingsalter bis ins Erwachsenenalter, Programme zur Krebs-Früherkennung, Programme zu Verringerung der Sterberate durch Herzinfarkte, das zunehmende Bewusstsein über die Schäden durch Rauchen, gesunde Ernährung und Sport. Wenn diese positive Tendenz von medizinischer Versorgung und Gesundheitsbewusstsein anhält, dann ist davon auszugehen, dass die Prognose Recht hat. (ynet, 11.5.)

Das durchschnittliche Bruttogehalt für Angestellte in Israel ist im April im Vergleich zum Vormonat um 7 Shekel (NIS) von 7.208 NIS auf 7.201 NIS gestiegen. Das gab das statistische Zentralamt bekannt (Central Bureau of Statistics, www.cbs.gov.il). (ynet, 5.7.)



(7) Die Bezalel-Akademie kehrt in die Stadtmitte Jerusalems zurück

Die Bezalel-Akademie für Kunst und Gestaltung wird ihren Sitz mit all ihren Abteilungen vom Jerusalemer „Har Tsofim“ Berg auf den „Migrash Ha Russim“ im Jerusalemer Stadtzentrum verlegen. An derartigen Plänen arbeiten derzeit die Leitung der Akademie und die Jerusalem-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadt Jerusalem. Der Campus soll auf einem Gelände von 10 Dunam in der Nähe der Russischen Kirche entstehen.

Der Umzug vom Stadtrand ins Zentrum ist seit langem ein Thema in Bezalel. Überlegungen dieser Art gibt es eigentlich seitdem die Akademie 1990 den umgekehrten Weg vom Zentrum auf den Berg eingeschlagen hatte. Von dem Umzug habe sich die Akademie nie erholt, sagte der ehemalige Präsident der Akademie, Ran Spoznik. In letzter Zeit nehmen diese theoretischen Überlegungen bezüglich eines „Umzugs in die Stadt“ praktische Züge an.

Bei der Planung des Campus wird der Schwerpunkt auf die Einbindung in das „pulsierende Gefüge der Stadt“ gelegt. Vorbild europäische Hochschulen wie die Sorbonne in Paris oder die Universität in London. Die meisten Universitäten in Israel sind „geschlossene und isolierte Gelände“ am Stadtrand. (Ha’aretz, 30.6.)



(8) 22. Internationales Film Festival in Jerusalem eröffnet

In Jerusalem wurde gestern das renommierte Film Festival mit Steven Spielbergs „Kampf der Welten“ eröffnet. Jerusalem wird für zehn Tage in Feststimmung sein. Rund um das screening von Spiel-, Dokumentations- und Experimentalfilmen aus aller Welt gibt es eine Fülle von Veranstaltungen: Workshops, Diskussionsrunden, Preisverleihungen in den verschiedensten Kategorien und open air Musikevents. Unter anderem ermöglicht die Jerusalem Foundation eine für alle Bewohner und Gäste der Stadt zugängliche Moonlight Cinema-Serie. Dieses Festival im Festival, nunmehr im sechsten Jahr, wird drei Tage andauern und auf dem atmosphärereichen alten Bahnhofskomplex Produktionen wie The Wizard of Oz und Ray präsentieren.

Koexistenz ist ein bedeutendes Thema in einer Stadt wie Jerusalem, in der Juden und Araber in so großer Zahl so dicht beieinander leben. Daher veranstaltet die Cinematheque mit Unterstützung der Jerusalem Foundation bereits seit 1999 jeden Sommer Workshops für Jugendliche. In diesen drehen arabische und jüdische Jugendliche gemeinsam Filme. Mittels des Films können sie sich nicht nur mit ihrer persönlichen und gemeinschaftlichen Identität in ihrer komplexen Umwelt auseinandersetzen, sondern sich auch aufgrund des Mediums einem unbegrenzten Publikum mitteilen. Das Festival wird einige Produkte dieses Koexistenz-Projektes der Jerusalem Foundation zeigen und mit einer Diskussionsveranstaltung begleiten. (Walla, 7.6.)



(9) Die „Protokolle der Weisen von Zion“: Hadassa Ben-Itto in Potsdam

Hadassa Ben-Itto ist vor dem Holocaust aus Polen nach Palästina geflohen, kämpfte im israelischen Unabhängigkeitskrieg, wurde eine der ersten Richterinnen des jüdischen Staates und war mehrmals Repräsentantin Israels in der UN-Vollversammlung. Im August kommt sie nach Potsdam.

In Ihrem Buch konstruiert sie die unglaubliche Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der „Protokolle“. Die antisemitische Schrift gibt vor, Geheimdokument einer jüdischen Weltverschwörung zu sein. Tatsächlich handelt es sich um eine Fiktion, die aus verschiedenen Quellen montiert wurde. Die "Weisen von Zion" hätten Wirtschaftskrisen, Revolutionen und Kriege angezettelt, um eine jüdische Weltherrschaft zu errichten. Vermutlich in Kreisen der zaristischen Geheimpolizei in Russland entstanden, gelangten die Protokolle nach der russischen Revolution nach Westeuropa und in die USA. Mit der finanziellen Unterstützung des Industriellen Henry Ford wurde das Pamphlet in viele Sprachen übersetzt und weltweit verbreitet. Die Schriften avancierten zur Grundlage des Nationalsozialismus und zu einem Motiv für den Holocaust. Obwohl bereits 1921 zweifelsfrei als Fälschung entlarvt, war der Siegeszug der Protokolle nicht mehr aufzuhalten. Ideologie- und kulturübergreifend dient das Konstrukt der jüdischen Weltverschwörung als Propagandavorwurf und Waffe gegen die Juden und gegen Israel. In Ägypten wurde 2002 eine Fernsehserie ausgestrahlt, die auf den „Protokollen" beruht, die offizielle Website der Palästinensischen Autonomiebehörde präsentiert die Protokolle als Dokument in der Sektion "Geschichte des Zionismus". Auch rechte Gruppierungen in den USA und in Deutschland berufen sich bis heute auf die „Protokolle“.

Lesung und Diskussion mit Hadassa Ben-Itto: Die „Protokolle der Weisen von Zion“ - Anatomie einer Fälschung:

29. August, 19 Uhr: Fachhochschule Potsdam/ Institut Neue Impulse in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Potsdam.

Weitere Veranstaltungen:
29. August, 11:00 Uhr: Lesung und Diskussion in der Spreewaldschule in Lübben mit Schülern der 12. Klasse.
30. August, 11:00 Uhr: Lesung und Diskussion im ökumenischen Dom-Gymnasium in Magdeburg.
30. August, 19:00 Uhr: Lesung und Diskussion im Anne-Frank-Zentrum, Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Anne-Frank-Zentrum und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.



(10) Das Wetter in Israel

Es wird wärmer.

Jerusalem: 19-30°C
Tel Aviv: 23-29°C
Haifa: 23-29°C
Be’er Sheva: 20-33°C
Eilat: 27-39°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.5115 NIS (+0.542%)
1 CHF – 3.5629 NIS (+1.012%)
1 £ - 8.0454 NIS (-0.400%)
1 $ - 4.6100 NIS (+0.130%)
(Bank of Israel, 7.7.05)



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