Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 06. Juli 2005
  
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(1) Verteidigungsminister Mofaz trifft palästinensischen Innenminister Yousef
(2) Israel und PA einigen sich über Transitstrecke zwischen Gaza und dem Westjordanland
(3) Palästinenser bestätigen Treffen zwischen Abbas und Assad
(4) „Die Tochter des Shahid“
(5) „Wünsche - Visionen - Perspektiven - Future-Lab 2025“ – Fachtagung & Zukunftswerkstatt für den deutsch-israelischen Jugendaustausch
(6) Musiker aus Israel zu Gast beim Morgenland-Festival Osnabrück
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Verteidigungsminister Mofaz trifft palästinensischen Innenminister Yousef

Der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz und der palästinensische Innenminister Nasser Yousef trafen sich am gestrigen Dienstagabend in Tel Aviv um, in Vorbereitung auf den Abkopplungsplan, weitere Sicherheitsfragen und die Notwendigkeit, dass die Palästinenser die Waffenruhe während der Abkopplung einhalten, zu besprechen.

Des Weiteren wurde bei dem Treffen die Übergabe von Bethlehem an die Sicherheitskontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde diskutiert, nachdem ein Treffen zwischen israelischen Sicherheitskräften und ihren palästinensischen Kollegen am Montag keine ersichtlichen Fortschritte produziert hatte.

Laut israelischer Sicherheitsquellen beabsichtigt Mofaz die Rückkehr von 39 Terroristen aus dem internationalen Exil sowie aus Gaza in das Westjordanland zu erlauben. Die Terroristen waren an der Besetzung der Geburtskirche Jesus Christi im Mai 2002 in Bethlehem beteiligt. Die Terroristen verschanzten sich in der Kirche, um dem Zugriff der israelischen Armee während der Operation „Verteidigungsschild“ zu entgehen.
Die Quelle fügte jedoch gegenüber der Jerusalem Post hinzu, dass noch nicht klar ist, wie lange es nach der Rückgabe von Bethlehem an die PA dauern wird, bis die Gruppe der Extremisten zurückkehren darf: „Dieser Schritt wird nicht nur die Moral der Palästinenser steigern, sondern wird auch das Image der PA in den Augen der Palästinenser verbessern.“

Die Übergabe von Bethlehem soll trotz der Tatsache stattfinden, dass die PA nicht ihren Verpflichtungen nachgekommen ist, Extremisten in den bereits übergebenen Städten Tulkarem und Jericho zu entwaffnen.
Sicherheitskreise betonten jedoch, dass die israelische Armee auch in die an die PA übergebenen Städte zurückkehren wird, wenn von diesen Terroranschläge gegen israelische Ziele ausgeübt werden. Die israelische Verhandlungspartei berichtete außerdem, dass weitere Verhandlungsrunden notwendig seien, da die Palästinenser bei jedem Treffen weitere Konzessionen fordern würden: „Die Situation ist wie auf einem Nahost-Basar, eine Seite bietet an und die andere feilscht am Abkommen. Es wird daher noch einige weitere Treffen bedürfen, bevor wir eine Einigung implementieren können.“

Aus dem Umfeld des Vorsitzenden der PA, Mahmoud Abbas, wurde bekannt, dass es wahrscheinlich zu einem weiteren Gipfeltreffen mit Ministerpräsident Ariel Sharon vor dem Beginn des Abkopplungsplans kommen wird.
(Jerusalem Post 6.7.)



(2) Israel und PA einigen sich über Transitstrecke zwischen Gaza und dem Westjordanland

Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) haben sich auf eine Transitstrecke zwischen Gaza und dem Westjordanland für die Zeit nach der Abkopplung geeinigt. Das berichtete der israelische Rundfunk (Kol Israel) am Dienstag. In einer ersten Phase sollen israelische Sicherheitskräfte die palästinensischen Konvois zwischen den beiden Gebieten eskortieren. Die israelische Regierung schlug vor, dass in Zukunft beide Gebiete durch eine Bahnlinie verbunden werden. Die Transitstrecke war ein Zankapfel in den israelisch-palästinensischen Gesprächen über die Abkopplung gewesen. Über Monate weigerten sich die Palästinenser überhaupt den Abkopplungsplan zu diskutieren. Anstatt dessen wollten sie sich auf den „sicheren Übergang“ zwischen Gaza und dem Westjordanland konzentrieren, der ihnen im Abkommen von Oslo versprochen, aber nie umgesetzt wurde. Israel und die PA haben sich kürzlich an das Nahost-Quartett (USA, Russland, EU und UNO) und an die Weltbank gewandt, mit der Bitte, die Kosten für die Vorschläge von Oslo zu veranschlagen. Der Gesandte des Quartetts für die Umsetzung der Abkopplung, James Wolfensohn, berichtet gegenüber Ha’aretz von bedeutenden Fortschritten in den Gesprächen über Wirtschaft und zivile Angelegenheiten zwischen Israel und der PA, die die Abkopplung betreffen.
(Ha’aretz, 5.7.)



(3) Palästinenser bestätigen Treffen zwischen Abbas und Assad

Der palästinensische nationale Sicherheitsberater Jibril Rajoub hat gestern bestätigt, dass ein palästinensisch-syrischer Gipfel geplant ist. Der Gipfel soll am Donnerstag in Damaskus stattfinden. Der syrische Präsident Bashar Assad und der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas (Abu Mazen) werden daran teilnehmen. Ziel des Gipfels – der Versuch, Präsident Assad davon zu überzeugen, Druck auf die Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad auszuüben, damit sie ihre militärischen Aktivitäten gegen Israel stoppen, bis der israelische Rückzug aus dem Gazastreifen und dem nördlichen Westjordanland abgeschlossen ist. Rajoub fügte hinzu, dass sich Abu Mazen während seines Aufenthaltes in Damaskus mit den Führern der in der syrischen Hauptstadt ansässigen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad treffen wird. Die PA war jüngst darum bemüht, starken Druck auf die syrische Regierung auszuüben, damit sie den Hamas und den Islamischen Dschihad und deren Anführer davon überzeugt, ihre Aktivitäten gegen Israel einzustellen.
(Hatsofeh, 5.7.)



(4) „Die Tochter des Shahid“

Wenn es jemanden gibt, von dem wir keine pro-israelischen Äußerungen erwartet würden, dann ist das die Tochter eines „Shahid“ („Märtyrer“). Aber genau das ist Nouni Darwish. Darwish ist Amerikanerin, die ihr Leben als arabisches Mädchen im Gaza der 50er Jahre begonnen hat. Ihr Vater war ein ägyptischer Offizier, der mit der Aufgabe in den Gazastreifen geschickt worden war, die „Feda’een“ zu organisieren und anzuführen, jene sich einschmuggelnden Terroristen, die die südliche Grenze nach Israel überschritten, um Israelis zu töten. Wie sich gezeigt hat, war Gaza bereits damals ein Treibhaus für den Hass gegen Israel und all die Hetzreden von heute gehörten für Darwish schon damals zum Alltag: Als Kind, so erzählt sie, lernte sie, sich vor Juden zu fürchten, die als Untermenschen mit einem einzigen Ziel dargestellt wurden – die Welt zu vernichten.

Den Antisemitismus bekamen die Kinder schon im Kindergarten eingebläut. Sie lernten Gedichte zu zitieren, in denen geschworen wurde, Palästina zu befreien, auch wenn der Tod der Preis dafür sei. Den Kindern wurde beigebracht, dass es verboten ist, Süßigkeiten oder Früchte von Fremden anzunehmen, aus Angst, dass der Fremde ein Jude und das Essen dann vergiftet sein könnte. Darwish wagte sich einmal eine Lehrerin zu fragen, warum denn eigentlich alle die Juden hassten (wirkliche Juden sahen sie dort in Gaza eigentlich nie). Die Antwort war, dass jemand, der solche Fragen stellt, ein Betrüger ist, den die Hölle erwartet.

Das Leben von Nouni Darwish veränderte sich, als ihr Vater von israelischen Truppen getötet wurde. Ihr Vater wurde zum Shahid ernannt, Straßen und Schulen erhielten seinen Namen und ihre Familie gewann großen Ruhm. Doch das Mädchen Nouni, das erst acht Jahre alt war, begann insgeheim daran zu zweifeln, dass dies der rechte Weg ist. Die Sehnsucht nach ihrem Vater und das Leben im Schatten der Gewalt brachten sie dazu, die Dinge nochmals zu prüfen, die man sie gelehrt hatte. Mit der Zeit wurde sie kritischer, bis sie Ende der 70er Jahre in die USA ging. Es dauerte fast 25 Jahre, bis sie nach Ägypten zurückkehrte. Als sie zurückkam – dieses Mal als Amerikanerin und mit Kindern – war sie sehr deprimiert, als sie sah, wie das Land vom Einfluss des radikalen Islam ergriffen worden war und wie sehr der Hass auf die USA und Israel alles bestimmte. Sie kehrte am 10. September 2001 nach Hause zurück. Jeder weiß, was am Tag danach geschah.

Darwish entschied sich, von nun an nicht mehr zu schweigen: sie begann über die Geschehnisse in ihrer Kindheit zu sprechen und zu schreiben, über die Kultur, in der sie aufgewachsen ist und über ihre harte Kritik an der arabischen Gesellschaft, die die Extremisten und die Gewalttätigen nicht abhält. Darwish erkannte, dass es links gerichtete, Israel-freundliche Araber gibt, die die Gesellschaft kritisieren, in der sie aufgewachsen sind. Darwish begann auf jüdischen Kongressen und vor pro-israelischen Organisationen Vorträge zu halten. Heute lebt sie in Kalifornien, arbeitet an Übersetzungen und schreibt Bücher. Ihren wirklichen Namen gibt sie nicht preis. Darwish fürchtet um ihr Leben und um das ihrer Familie.
(ynet, 1.7.)



(5) „Wünsche - Visionen - Perspektiven - Future-Lab 2025“ – Fachtagung & Zukunftswerkstatt für den deutsch-israelischen Jugendaustausch

1. - 4. September 2005 in Berlin

40 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel - 50 Jahre Jugendbegegnungen zwischen beiden Ländern: Grund genug, einerseits zurückzublicken auf große Erfolge und realisierte Visionen in deutsch-israelischen Austauschprogrammen und sich der gemeinsam bearbeiteten Themen und gemeisterten Problemstellungen zu erinnern. Andererseits gilt es, den Blick für die Zukunft zu öffnen und die nächsten Jahrzehnte anzuvisieren: Wie sieht der deutsch-israelische Jugendaustausch im Jahr 2025 aus? Welches werden Berührungs- und Interessenschwerpunkte deutscher und israelischer Jugendlicher sein? Was können wir tun, um auch zukünftig Begegnungen zu bereichernden Schnittstellen zwischen den Lebenskontexten Nahost und Europa werden zu lassen?
Zu der Veranstaltung sind interessierte Fachkräfte und aktive Verantwortliche wie auch engagierte Jugendliche aus Deutschland und Israel herzlich eingeladen.

Jahrestagung_05.pdf

Anmeldeschluss ist der 10. August 2005!
Anmeldung_Net.doc
(ConAct)



(6) Musiker aus Israel zu Gast beim Morgenland-Festival Osnabrück

Das Morgenland-Festival Osnabrück präsentiert eine Mischung aus traditioneller, klassischer und moderner Musik, aus Liedern und Literatur, die nicht nur bei Orientfans für Aufmerksamkeit sorgen wird. Mit Nabil Shehata, Saleem Abboud-Ashkar, Taiseer Elias, David Geringas, Scot Weir, Itamar Golan - um nur einige zu nennen - ist das Festival herausragend besetzt.
Klassische Kompositionen aus Israel, Syrien, der Türkei und Aserbaidschan werden beim Eröffnungskonzert von ägyptischen, palästinensischen und israelischen Musikern interpretiert.

Termine mit Musikern aus Israel:

Sonntag, 10. Juli 2005, 19.00 Uhr, Eröffnungskonzert, St. Marienkirche
Franghiz Ali-Zadeh, Klavier
David Geringas, Cello
Nabil Shehata, Kontrabass
Saleem Abboud-Ashkar, Klavier
Taiseer Elias, Oud
Sankha Chatterjee, Tabla
Kammerakademie Potsdam

Leitung: David Geringas

Montag, 11. Juli 2005, 20.00 Uhr, Kulturgeschichtliches Museum
Recital - Saleem Abboud-Ashkar

Sonntag, 17. Juli 2005, 11.00 Uhr, Schloss-Aula, Matinee
West-Östliche Variationen
Klavierduo Saleem Abboud-Ashkar und Itamar Golan

Eintrittspreise:
Für alle Veranstaltungen: 18,-/12,- EUR

Vorverkauf:
Lagerhalle: Rolandsmauer 26,  49074 Osnabrück, Tel. 0541 33874-0
Musikhaus Bössmann: Neuer Graben 22, 49074 Osnabrück, Tel. 0541 27449
NOZ Ticket Shops: Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück, Tel. 0541 310744
Berliner Platz, 49074 Osnabrück, Tel. 0541 310328

http://www.osnabrueck.de/40922.html



(7) Das Wetter in Israel

Jerusalem: 17-26°C
Tel Aviv: 22-28°C
Haifa: 22-28°C
Be’er Sheva: 19-30°C
Am Toten Meer: 23-36°C
Eilat: 25-38°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.4604 NIS (-0.084%)
1 CHF – 3.5172 NIS (-0.337%)
1 £ - 8.0522 NIS (-0.366%)
1 $ - 4.5930 NIS (keine Veränderung)
(Bank of Israel, 5.7.05)



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