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(1) Verteidigungsminister Mofaz
trifft palästinensischen Innenminister Yousef
Der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz und der
palästinensische Innenminister Nasser Yousef trafen sich am
gestrigen Dienstagabend in Tel Aviv um, in Vorbereitung auf den
Abkopplungsplan, weitere Sicherheitsfragen und die Notwendigkeit,
dass die Palästinenser die Waffenruhe während der Abkopplung
einhalten, zu besprechen.
Des Weiteren wurde bei dem Treffen die Übergabe von Bethlehem an
die Sicherheitskontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde
diskutiert, nachdem ein Treffen zwischen israelischen
Sicherheitskräften und ihren palästinensischen Kollegen am Montag
keine ersichtlichen Fortschritte produziert hatte.
Laut israelischer Sicherheitsquellen beabsichtigt Mofaz die
Rückkehr von 39 Terroristen aus dem internationalen Exil sowie aus
Gaza in das Westjordanland zu erlauben. Die Terroristen waren an der
Besetzung der Geburtskirche Jesus Christi im Mai 2002 in Bethlehem
beteiligt. Die Terroristen verschanzten sich in der Kirche, um dem
Zugriff der israelischen Armee während der Operation
„Verteidigungsschild“ zu entgehen. Die Quelle fügte jedoch
gegenüber der Jerusalem Post hinzu, dass noch nicht klar ist, wie
lange es nach der Rückgabe von Bethlehem an die PA dauern wird, bis
die Gruppe der Extremisten zurückkehren darf: „Dieser Schritt wird
nicht nur die Moral der Palästinenser steigern, sondern wird auch
das Image der PA in den Augen der Palästinenser verbessern.“
Die Übergabe von Bethlehem soll trotz der Tatsache stattfinden,
dass die PA nicht ihren Verpflichtungen nachgekommen ist,
Extremisten in den bereits übergebenen Städten Tulkarem und Jericho
zu entwaffnen. Sicherheitskreise betonten jedoch, dass die
israelische Armee auch in die an die PA übergebenen Städte
zurückkehren wird, wenn von diesen Terroranschläge gegen israelische
Ziele ausgeübt werden. Die israelische Verhandlungspartei berichtete
außerdem, dass weitere Verhandlungsrunden notwendig seien, da die
Palästinenser bei jedem Treffen weitere Konzessionen fordern würden:
„Die Situation ist wie auf einem Nahost-Basar, eine Seite bietet an
und die andere feilscht am Abkommen. Es wird daher noch einige
weitere Treffen bedürfen, bevor wir eine Einigung implementieren
können.“
Aus dem Umfeld des Vorsitzenden der PA, Mahmoud Abbas, wurde
bekannt, dass es wahrscheinlich zu einem weiteren Gipfeltreffen mit
Ministerpräsident Ariel Sharon vor dem Beginn des Abkopplungsplans
kommen wird. (Jerusalem Post 6.7.)
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(2) Israel und PA
einigen sich über Transitstrecke zwischen Gaza und dem
Westjordanland
Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) haben sich
auf eine Transitstrecke zwischen Gaza und dem Westjordanland für die
Zeit nach der Abkopplung geeinigt. Das berichtete der israelische
Rundfunk (Kol Israel) am Dienstag. In einer ersten Phase sollen
israelische Sicherheitskräfte die palästinensischen Konvois zwischen
den beiden Gebieten eskortieren. Die israelische Regierung schlug
vor, dass in Zukunft beide Gebiete durch eine Bahnlinie verbunden
werden. Die Transitstrecke war ein Zankapfel in den
israelisch-palästinensischen Gesprächen über die Abkopplung gewesen.
Über Monate weigerten sich die Palästinenser überhaupt den
Abkopplungsplan zu diskutieren. Anstatt dessen wollten sie sich auf
den „sicheren Übergang“ zwischen Gaza und dem Westjordanland
konzentrieren, der ihnen im Abkommen von Oslo versprochen, aber nie
umgesetzt wurde. Israel und die PA haben sich kürzlich an das
Nahost-Quartett (USA, Russland, EU und UNO) und an die Weltbank
gewandt, mit der Bitte, die Kosten für die Vorschläge von Oslo zu
veranschlagen. Der Gesandte des Quartetts für die Umsetzung der
Abkopplung, James Wolfensohn, berichtet gegenüber Ha’aretz von
bedeutenden Fortschritten in den Gesprächen über Wirtschaft und
zivile Angelegenheiten zwischen Israel und der PA, die die
Abkopplung betreffen. (Ha’aretz, 5.7.)
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(3) Palästinenser
bestätigen Treffen zwischen Abbas und Assad
Der palästinensische nationale Sicherheitsberater Jibril Rajoub
hat gestern bestätigt, dass ein palästinensisch-syrischer Gipfel
geplant ist. Der Gipfel soll am Donnerstag in Damaskus stattfinden.
Der syrische Präsident Bashar Assad und der Vorsitzende der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas (Abu Mazen)
werden daran teilnehmen. Ziel des Gipfels – der Versuch, Präsident
Assad davon zu überzeugen, Druck auf die Organisationen Hamas und
Islamischer Dschihad auszuüben, damit sie ihre militärischen
Aktivitäten gegen Israel stoppen, bis der israelische Rückzug aus
dem Gazastreifen und dem nördlichen Westjordanland abgeschlossen
ist. Rajoub fügte hinzu, dass sich Abu Mazen während seines
Aufenthaltes in Damaskus mit den Führern der in der syrischen
Hauptstadt ansässigen Terrororganisationen Hamas und Islamischer
Dschihad treffen wird. Die PA war jüngst darum bemüht, starken Druck
auf die syrische Regierung auszuüben, damit sie den Hamas und den
Islamischen Dschihad und deren Anführer davon überzeugt, ihre
Aktivitäten gegen Israel einzustellen. (Hatsofeh,
5.7.)
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(4) „Die Tochter
des Shahid“
Wenn es jemanden gibt, von dem wir keine pro-israelischen
Äußerungen erwartet würden, dann ist das die Tochter eines „Shahid“
(„Märtyrer“). Aber genau das ist Nouni Darwish. Darwish ist
Amerikanerin, die ihr Leben als arabisches Mädchen im Gaza der 50er
Jahre begonnen hat. Ihr Vater war ein ägyptischer Offizier, der mit
der Aufgabe in den Gazastreifen geschickt worden war, die „Feda’een“
zu organisieren und anzuführen, jene sich einschmuggelnden
Terroristen, die die südliche Grenze nach Israel überschritten, um
Israelis zu töten. Wie sich gezeigt hat, war Gaza bereits damals ein
Treibhaus für den Hass gegen Israel und all die Hetzreden von heute
gehörten für Darwish schon damals zum Alltag: Als Kind, so erzählt
sie, lernte sie, sich vor Juden zu fürchten, die als Untermenschen
mit einem einzigen Ziel dargestellt wurden – die Welt zu
vernichten.
Den Antisemitismus bekamen die Kinder schon im Kindergarten
eingebläut. Sie lernten Gedichte zu zitieren, in denen geschworen
wurde, Palästina zu befreien, auch wenn der Tod der Preis dafür sei.
Den Kindern wurde beigebracht, dass es verboten ist, Süßigkeiten
oder Früchte von Fremden anzunehmen, aus Angst, dass der Fremde ein
Jude und das Essen dann vergiftet sein könnte. Darwish wagte sich
einmal eine Lehrerin zu fragen, warum denn eigentlich alle die Juden
hassten (wirkliche Juden sahen sie dort in Gaza eigentlich nie). Die
Antwort war, dass jemand, der solche Fragen stellt, ein Betrüger
ist, den die Hölle erwartet.
Das Leben von Nouni Darwish veränderte sich, als ihr Vater von
israelischen Truppen getötet wurde. Ihr Vater wurde zum Shahid
ernannt, Straßen und Schulen erhielten seinen Namen und ihre Familie
gewann großen Ruhm. Doch das Mädchen Nouni, das erst acht Jahre alt
war, begann insgeheim daran zu zweifeln, dass dies der rechte Weg
ist. Die Sehnsucht nach ihrem Vater und das Leben im Schatten der
Gewalt brachten sie dazu, die Dinge nochmals zu prüfen, die man sie
gelehrt hatte. Mit der Zeit wurde sie kritischer, bis sie Ende der
70er Jahre in die USA ging. Es dauerte fast 25 Jahre, bis sie nach
Ägypten zurückkehrte. Als sie zurückkam – dieses Mal als
Amerikanerin und mit Kindern – war sie sehr deprimiert, als sie sah,
wie das Land vom Einfluss des radikalen Islam ergriffen worden war
und wie sehr der Hass auf die USA und Israel alles bestimmte. Sie
kehrte am 10. September 2001 nach Hause zurück. Jeder weiß, was am
Tag danach geschah.
Darwish entschied sich, von nun an nicht mehr zu schweigen: sie
begann über die Geschehnisse in ihrer Kindheit zu sprechen und zu
schreiben, über die Kultur, in der sie aufgewachsen ist und über
ihre harte Kritik an der arabischen Gesellschaft, die die
Extremisten und die Gewalttätigen nicht abhält. Darwish erkannte,
dass es links gerichtete, Israel-freundliche Araber gibt, die die
Gesellschaft kritisieren, in der sie aufgewachsen sind. Darwish
begann auf jüdischen Kongressen und vor pro-israelischen
Organisationen Vorträge zu halten. Heute lebt sie in Kalifornien,
arbeitet an Übersetzungen und schreibt Bücher. Ihren wirklichen
Namen gibt sie nicht preis. Darwish fürchtet um ihr Leben und um das
ihrer Familie. (ynet, 1.7.)
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(6) Musiker aus
Israel zu Gast beim Morgenland-Festival Osnabrück
Das Morgenland-Festival Osnabrück präsentiert eine Mischung aus
traditioneller, klassischer und moderner Musik, aus Liedern und
Literatur, die nicht nur bei Orientfans für Aufmerksamkeit sorgen
wird. Mit Nabil Shehata, Saleem Abboud-Ashkar, Taiseer Elias, David
Geringas, Scot Weir, Itamar Golan - um nur einige zu nennen - ist
das Festival herausragend besetzt. Klassische Kompositionen aus
Israel, Syrien, der Türkei und Aserbaidschan werden beim
Eröffnungskonzert von ägyptischen, palästinensischen und
israelischen Musikern interpretiert.
Termine mit Musikern aus Israel:
Sonntag, 10. Juli 2005, 19.00 Uhr, Eröffnungskonzert, St.
Marienkirche Franghiz Ali-Zadeh, Klavier David
Geringas, Cello Nabil Shehata, Kontrabass Saleem
Abboud-Ashkar, Klavier Taiseer Elias, Oud Sankha Chatterjee,
Tabla Kammerakademie Potsdam
Leitung: David Geringas
Montag, 11. Juli 2005, 20.00 Uhr, Kulturgeschichtliches
Museum Recital - Saleem Abboud-Ashkar
Sonntag, 17. Juli 2005, 11.00 Uhr, Schloss-Aula,
Matinee West-Östliche Variationen Klavierduo Saleem
Abboud-Ashkar und Itamar Golan
Eintrittspreise: Für alle Veranstaltungen:
18,-/12,- EUR
Vorverkauf: Lagerhalle: Rolandsmauer 26, 49074
Osnabrück, Tel. 0541 33874-0 Musikhaus Bössmann: Neuer Graben 22,
49074 Osnabrück, Tel. 0541 27449 NOZ Ticket Shops: Große Straße
17-19, 49074 Osnabrück, Tel. 0541 310744 Berliner Platz, 49074
Osnabrück, Tel. 0541 310328
http://www.osnabrueck.de/40922.html
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