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(1) 50 Terroristen des Islamischen
Jihad im Westjordanland verhaftet
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte („ZAHAL“) werden
gegenüber militanten Anhängern der radikalislamischen
Palästinenserorganisation „Islamischer Jihad“ nicht länger
Zurückhaltung üben, da deren Attentate zeigen, dass sie sich nicht
an das Abkommen über die Waffenruhe gebunden sehen. Das sagte ein
hochrangiger Vertreter der Armee am Dienstag.
In Folge der jüngsten Attentate, für die der Islamische Jihad
größtenteils die Verantwortung übernommen hat, werden „ZAHAL“ und
der israelische Sicherheitsdienst („SHABAK“) die Aktionen gegen das
Netzwerk der Organisation in der Westbank verstärken. Heute Nacht
verhafteten Soldaten 50 Terroristen und Helfer des Islamischen
Jihad. 24 davon wurden in Hebron festgenommen, 12 in Bethlehem und
die übrigen im Gebiet von Qalqilya, Ramallah und Jenin.
Armeequellen berichteten gestern der Tageszeitung Ha’aretz, dass
sich die Aktionen hauptsächlich auf die Dörfer um Tulkarem und Jenin
konzentrieren. ZAHAL hat die Genehmigung erhalten, auch gegen Helfer
der Organisation vorzugehen und sich nicht nur mit der Verfolgung
jener Personen zufrieden zu geben, die als „tickende Bomben“
betrachtet werden. Falls notwendig wird ZAHAL auch nach Tulkarem
eindringen, das bereits in die Sicherheitskontrolle der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) übergeben wurde. Die
Attentäter, die den gestrigen Anschlag in der „Biq’ah“ (Jordantal)
durchgeführt hatten, waren aus Tulkarem oder einem der Dörfer in der
Umgebung gekommen.
Im Gazastreifen hält sich ZAHAL derzeit mit erneuten umfassenden
Maßnahmen zurück. Doch nach den Worten führender Offiziere
verschärft sich die Situation in den Gebieten, und wenn die PA
weiterhin nichts gegen die Terrororganisationen tun wird, wird
Israel gezwungen sein, umfassendere Maßnahmen zu ergreifen, auch im
Gazastreifen.
Ein 28-jähriger israelischer Zivilist aus Harmesh, Ivgeni Reider,
wurde gestern bei einem Anschlag durch Schüsse getötet. Den Anschlag
hatte der Islamische Jihad im Dorf Baaka Asharkia in der Westbank
durchgeführt. Am Grenzübergang Erez vereitelten Sicherheitskräfte
einen Versuch der Fatah, eine Selbstmordattentäterin auf den Weg zu
schicken, die sich im Krankenhaus Soroka in Beer Sheva in die Luft
sprengen sollte.
Die neue Gewaltwelle in den Palästinensergebieten wird im Zentrum
der Gespräche zwischen Ministerpräsident Sharon und dem Vorsitzenden
der PA Mahmoud Abbas heute Nachmittag sein. (Walla, Ha’aretz,
21.6.)
Hintergrund: Der Palästinensische Islamische Jihad (PIJ) http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52648&MissionID=88
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(3) Hunderte
weitere Siedlerfamilien werden sich in Nitzanim
niederlassen
Hunderte weitere Siedlerfamilien, die im Rahmen des
Abkopplungsplans von Ministerpräsident Ariel Sharon ihre Wohnorte im
Gazastreifen verlassen müssen, werden aller Voraussicht nach dem
Beispiel der 430 Familien folgen, die einer en bloc Umsiedlung nach
Nitzanim bereits zugestimmt haben. Unterdessen haben die Regierung
und die Siedlergruppe in Gush Khatif, die sich „das pragmatische
Forum“ nennt, einen Abkommensentwurf für die Verlegung Gush Khatifs
nach Nitzanim unterzeichnet. Im Laufe dieser Woche werden die
Siedler eine Vollmacht unterzeichnen müssen – zum ersten Mal mit
ihrem vollen Namen –, mit der sie ihren Anwalt dazu ermächtigen, ein
verpflichtendes Abkommen mit der Regierung zu unterzeichnen.
Derweil wurden am Dienstagmorgen neun rechtsextreme
Abkopplungsgegner in Beersheva verhaftet. Sie werden eines
Sabotageplans gegen Telefon-, Bank-, und Verwaltungsinfrastruktur
der Stadt verdächtigt. Die meisten der Festgenommenen sind Siedler
aus dem Gazastreifen und dem südlichen Westjordanland. Unter den
Verdächtigten befindet sich jedoch auch ein 14-jähriger Junge aus
dem Golan. Bei der Festnahme trugen die Siedler Propagandamaterial
gegen den Rückzugsplan bei sich. Die Polizei sagte, mit der
Festnahme habe man erstzunehmende Beeinträchtigungen der
Lebensumstände verhindert. (Yedioth Aharonoth, ynet news,
21.6.)
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(7) Israelische
Physiker entwickeln Gerät zur Heilung von Geschwüren
Zwei israelische Physiker, Kobi Wartman und sein Kollege Oded
Tamir, haben ein neues Gerät entwickelt, das Geschwüre in
verschiedenen Körperteilen durch Schallwellen und ohne operativen
Eingriff zerstört. Das Gerät mit der Bezeichnung „MR guided Focused
Ultrasound“ benutzt das magnetische Resonanzgerät MRI und ein
Schallsystem, das außerhalb des Körpers Schallwellen zu dem Geschwür
sendet. Das medizinische Zentrum „Shiba“ war das erste, das das
Gerät eingesetzt hat. Heute werden dort Frauen behandelt, die unter
Geschwüren in der Gebärmutter leiden.
Nun wollen die Hersteller das Gerät auf die Beseitigung von
Geschwüren im Gehirn, der Lunge, der Prostata ausweiten. Das Gerät
ist mittlerweile international anerkannt. Bis jetzt wurde das Gerät
in 16 Krankenhäusern eingesetzt, darunter zehn in den USA. Die
Verkaufseinnahmen belaufen sich auf rund zehn Millionen Dollar. Es
ist zu erwarten, dass im kommenden Jahr weitere Geräte verkauft und
Einnahmen in Höhe von ca. 30 Millionen Dollar erzielt werden.
Wartman und Tamir gründeten vor sechs Jahren eine eigene Firma
(„Insitech“). (ynet, 13.5.)
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(8)
Freundschaftsvertrag soll Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und
Haifa einleiten
Die Oberbürgermeister von Haifa und Mannheim, Yona Yahaf und
Gerhard Widder, unterzeichnen am 6. Juli einen Freundschaftsvertrag
beider Städte. Die Feierstunde im Mannheimer Ratssaal soll der erste
Schritt zu einer Städtepartnerschaft zwischen Haifa und Mannheim
sein. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Rhein-Neckar,
Mannheim hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1993 und zuvor als
Förderverein für Deutsch-Israelische Begegnungen e.V. für eine
Partnerschaft mit der Hafenstadt Haifa eingesetzt. Seit mehr als 20
Jahren besteht zwischen dem Elisabeth-Gymnasium sowie dem
Lessing-Gymnasium ein Schüleraustausch mit der Schule in Kiryat Haim
(Haifa). Die Kontakte zwischen den Schülern rissen auch in Zeiten
der palästinensischen Intifada nicht ab.
In einer Mitteilung erinnert die DIG daran, dass die Brüder Jacob
und Hermann Hecht am 5. März 1908 in Mannheim das weltbekannte
Schifffahrtunternehmen „Rhenania – Speditionsgesellschaft mbh“
gründeten. Jacob Hechts Sohn Reuven, der später am
Neptun-Rhenania-Konzern mitwirkte und auch aktiv an der Rückführung
des von den Nazis „arisierten“ Familienunternehmens teilnahm, war
von 1946 bis 1972 im Direktorium der Rhenania tätig. Dr. Reuven
Hecht war 1936 ins damalige Mandatsgebiet Palästina emigriert. Nach
Gründung des Staates Israel hat er in Haifa die Dagon-Getreidesilos
errichtet und kulturelle Einrichtungen gegründet oder gefördert. Der
Vorsitzende der DIG Mannheim, Johannes Barth, nannte
Städtepartnerschaften „Dialoge von unten“. Sie seien weit mehr als
kommerzieller Städtetourismus oder feiertägliche
Honoratiorenbesuche, so Barth. (DIG Rhein-Neckar,
Mannheim)
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