Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 21. Juni 2005
  
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(1) 50 Terroristen des Islamischen Jihad im Westjordanland verhaftet
(2) Führer der Märtyrerbrigaden Abu Musab kündigt weitere Attentate an
(3) Hunderte weitere Siedlerfamilien werden sich in Nitzanim niederlassen
(4) Treffen zwischen Peres und Mubarak in Sharm el Sheikh
(5) Ägypten: über Israel nur gute Worte
(6) Live-Übertragung der Konferenz der Arbeitergewerkschaft
(7) Israelische Physiker entwickeln Gerät zur Heilung von Geschwüren
(8) Freundschaftsvertrag soll Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und Haifa einleiten
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) 50 Terroristen des Islamischen Jihad im Westjordanland verhaftet

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte („ZAHAL“) werden gegenüber militanten Anhängern der radikalislamischen Palästinenserorganisation „Islamischer Jihad“ nicht länger Zurückhaltung üben, da deren Attentate zeigen, dass sie sich nicht an das Abkommen über die Waffenruhe gebunden sehen. Das sagte ein hochrangiger Vertreter der Armee am Dienstag.

In Folge der jüngsten Attentate, für die der Islamische Jihad größtenteils die Verantwortung übernommen hat, werden „ZAHAL“ und der israelische Sicherheitsdienst („SHABAK“) die Aktionen gegen das Netzwerk der Organisation in der Westbank verstärken. Heute Nacht verhafteten Soldaten 50 Terroristen und Helfer des Islamischen Jihad. 24 davon wurden in Hebron festgenommen, 12 in Bethlehem und die übrigen im Gebiet von Qalqilya, Ramallah und Jenin.

Armeequellen berichteten gestern der Tageszeitung Ha’aretz, dass sich die Aktionen hauptsächlich auf die Dörfer um Tulkarem und Jenin konzentrieren. ZAHAL hat die Genehmigung erhalten, auch gegen Helfer der Organisation vorzugehen und sich nicht nur mit der Verfolgung jener Personen zufrieden zu geben, die als „tickende Bomben“ betrachtet werden. Falls notwendig wird ZAHAL auch nach Tulkarem eindringen, das bereits in die Sicherheitskontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) übergeben wurde. Die Attentäter, die den gestrigen Anschlag in der „Biq’ah“ (Jordantal) durchgeführt hatten, waren aus Tulkarem oder einem der Dörfer in der Umgebung gekommen.

Im Gazastreifen hält sich ZAHAL derzeit mit erneuten umfassenden Maßnahmen zurück. Doch nach den Worten führender Offiziere verschärft sich die Situation in den Gebieten, und wenn die PA weiterhin nichts gegen die Terrororganisationen tun wird, wird Israel gezwungen sein, umfassendere Maßnahmen zu ergreifen, auch im Gazastreifen.

Ein 28-jähriger israelischer Zivilist aus Harmesh, Ivgeni Reider, wurde gestern bei einem Anschlag durch Schüsse getötet. Den Anschlag hatte der Islamische Jihad im Dorf Baaka Asharkia in der Westbank durchgeführt. Am Grenzübergang Erez vereitelten Sicherheitskräfte einen Versuch der Fatah, eine Selbstmordattentäterin auf den Weg zu schicken, die sich im Krankenhaus Soroka in Beer Sheva in die Luft sprengen sollte.

Die neue Gewaltwelle in den Palästinensergebieten wird im Zentrum der Gespräche zwischen Ministerpräsident Sharon und dem Vorsitzenden der PA Mahmoud Abbas heute Nachmittag sein. (Walla, Ha’aretz, 21.6.)

Hintergrund: Der Palästinensische Islamische Jihad (PIJ)
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52648&MissionID=88



(2) Führer der Märtyrerbrigaden Abu Musab kündigt weitere Attentate an

Israelische Sicherheitskräfte mögen den jüngsten Attentatsversuch der „Al Aqsa Märtyrer Brigaden“ auf das Krankenhaus Soroka in der israelischen Stadt Beersheva am Montag vereitelt haben. Doch der Führer der Terrorgruppe Abu Musab zeigt sich optimistisch, dass es dem nächsten Selbstmordattentäter gelingen wird, „die Israelis wachzurütteln“.

Abu Musab sagte dem israelischen Nachrichtenonlinedienst Ynet:

„Für uns macht es keinen Unterschied, ob wir die Abkopplung, den Rückzug oder sonst etwas stören. Wir wissen, dass die Israelis alles machen, um (palästinensische) Oppositionsführer zu treffen. Wir haben kein Problem, als Shahide („Märtyrer“) für Allah auf das Schlachtfeld zurückzukehren.“ (ynet news, 21.6.)



(3) Hunderte weitere Siedlerfamilien werden sich in Nitzanim niederlassen

Hunderte weitere Siedlerfamilien, die im Rahmen des Abkopplungsplans von Ministerpräsident Ariel Sharon ihre Wohnorte im Gazastreifen verlassen müssen, werden aller Voraussicht nach dem Beispiel der 430 Familien folgen, die einer en bloc Umsiedlung nach Nitzanim bereits zugestimmt haben. Unterdessen haben die Regierung und die Siedlergruppe in Gush Khatif, die sich „das pragmatische Forum“ nennt, einen Abkommensentwurf für die Verlegung Gush Khatifs nach Nitzanim unterzeichnet. Im Laufe dieser Woche werden die Siedler eine Vollmacht unterzeichnen müssen – zum ersten Mal mit ihrem vollen Namen –, mit der sie ihren Anwalt dazu ermächtigen, ein verpflichtendes Abkommen mit der Regierung zu unterzeichnen.

Derweil wurden am Dienstagmorgen neun rechtsextreme Abkopplungsgegner in Beersheva verhaftet. Sie werden eines Sabotageplans gegen Telefon-, Bank-, und Verwaltungsinfrastruktur der Stadt verdächtigt. Die meisten der Festgenommenen sind Siedler aus dem Gazastreifen und dem südlichen Westjordanland. Unter den Verdächtigten befindet sich jedoch auch ein 14-jähriger Junge aus dem Golan. Bei der Festnahme trugen die Siedler Propagandamaterial gegen den Rückzugsplan bei sich. Die Polizei sagte, mit der Festnahme habe man erstzunehmende Beeinträchtigungen der Lebensumstände verhindert. (Yedioth Aharonoth, ynet news, 21.6.)



(4) Treffen zwischen Peres und Mubarak in Sharm el Sheikh

Wird sich der ägyptische Präsident Hosni Mubarak in die Vorwahlen der Arbeitspartei einmischen? Am Sonntag Nachmittag (19.6.) erhielt der Parteivorsitzende der Avoda, Shimon Peres, eine eilige Einladung zum Mittagessen mit dem ägyptischen Präsidenten in Sharm el Sheikh. Peres nahm am Montagmorgen von Tel Aviv aus eine Sondermaschine.

Das Treffen in Sharm el Sheikh wird mit einem Gespräch zwischen Peres und dem ägyptischen Geheimdienstchef Omar Suleiman beginnen, bei dem es um die Abkopplung und die Kontakte zu den Palästinensern gehen wird. Im Anschluss werden sich die beiden zum Mittagessen mit Präsident Mubarak treffen.

Am Sonntag war Peres mit der amerikanischen Außenministerin Codoleezza Rice zusammengetroffen und hatte ihre Zustimmung zum Aufbau eines amerikanischen Teams erhalten, das die Ausweitung der amerikanischen Hilfe zur Stärkung des Negev und des Galil prüfen soll. (Yedioth Aharonoth, 20.6.)



(5) Ägypten: über Israel nur gute Worte

Ab kommenden Sommer werden in Kinofilmen in Ägypten keine antisemitischen bzw. anti-israelischen Szenen oder Handlungen mehr vorkommen. Dies schreibt die ägyptische Zensur nun künstlerischen Produktionen vor. Der überraschende Schritt entspricht den sich erwärmenden Beziehungen zwischen Israel und Ägypten.

Im Rahmen der neuen Bestimmungen ist es den ägyptischen Regisseuren nicht mehr gestattet, den Namen Israels in negativem Zusammenhang zu nennen, die israelische Botschaft beim Filmen hervorzuheben, Szenen einzubauen, in denen die israelische Flagge verbrannt wird oder Juden auf irgendeine Art verleumdet werden.

Jahrelang galten die anti-israelischen Filme oder jene, die anti-israelische Szenen enthielten, als Kassenschlager in Ägypten.

Die neue Bestimmung ist das Ergebnis des amerikanischen Drucks auf Kairo, der seit Oktober 2004 zugenommen hat. Damals hatte Präsident George W. Bush ein Gesetz zur Weiterverfolgung antisemitischer Taten unterzeichnet. (Ma’ariv, 20.6.)



(6) Live-Übertragung der Konferenz der Arbeitergewerkschaft

Am Dienstag um 14.00 Uhr israelischer Zeit (13 Uhr) überträgt das Außenministerium die Konferenz der Arbeitergewerkschaft live auf seiner Website www.mfa.gov.il. Nach deren Beendigung (ca. 2 Stunden) kann die Konferenz unter folgendem Link nochmals verfolgt werden:

http://switch5.castup.net/frames/MFA%5Fspecial%5FLive

Sollte die Weiterleitung des Links nicht funktionieren, muss dieser kopiert, den Explorer gestartet, ein neues Dokument geöffnet und den Link in das URL-Adressfeld übertragen werden. Wir empfehlen, den Link den Favorites hinzuzufügen.



(7) Israelische Physiker entwickeln Gerät zur Heilung von Geschwüren

Zwei israelische Physiker, Kobi Wartman und sein Kollege Oded Tamir, haben ein neues Gerät entwickelt, das Geschwüre in verschiedenen Körperteilen durch Schallwellen und ohne operativen Eingriff zerstört. Das Gerät mit der Bezeichnung „MR guided Focused Ultrasound“ benutzt das magnetische Resonanzgerät MRI und ein Schallsystem, das außerhalb des Körpers Schallwellen zu dem Geschwür sendet. Das medizinische Zentrum „Shiba“ war das erste, das das Gerät eingesetzt hat. Heute werden dort Frauen behandelt, die unter Geschwüren in der Gebärmutter leiden.

Nun wollen die Hersteller das Gerät auf die Beseitigung von Geschwüren im Gehirn, der Lunge, der Prostata ausweiten. Das Gerät ist mittlerweile international anerkannt. Bis jetzt wurde das Gerät in 16 Krankenhäusern eingesetzt, darunter zehn in den USA. Die Verkaufseinnahmen belaufen sich auf rund zehn Millionen Dollar. Es ist zu erwarten, dass im kommenden Jahr weitere Geräte verkauft und Einnahmen in Höhe von ca. 30 Millionen Dollar erzielt werden. Wartman und Tamir gründeten vor sechs Jahren eine eigene Firma („Insitech“). (ynet, 13.5.)



(8) Freundschaftsvertrag soll Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und Haifa einleiten

Die Oberbürgermeister von Haifa und Mannheim, Yona Yahaf und Gerhard Widder, unterzeichnen am 6. Juli einen Freundschaftsvertrag beider Städte. Die Feierstunde im Mannheimer Ratssaal soll der erste Schritt zu einer Städtepartnerschaft zwischen Haifa und Mannheim sein. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Rhein-Neckar, Mannheim hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1993 und zuvor als Förderverein für Deutsch-Israelische Begegnungen e.V. für eine Partnerschaft mit der Hafenstadt Haifa eingesetzt. Seit mehr als 20 Jahren besteht zwischen dem Elisabeth-Gymnasium sowie dem Lessing-Gymnasium ein Schüleraustausch mit der Schule in Kiryat Haim (Haifa). Die Kontakte zwischen den Schülern rissen auch in Zeiten der palästinensischen Intifada nicht ab.

In einer Mitteilung erinnert die DIG daran, dass die Brüder Jacob und Hermann Hecht am 5. März 1908 in Mannheim das weltbekannte Schifffahrtunternehmen „Rhenania – Speditionsgesellschaft mbh“ gründeten. Jacob Hechts Sohn Reuven, der später am Neptun-Rhenania-Konzern mitwirkte und auch aktiv an der Rückführung des von den Nazis „arisierten“ Familienunternehmens teilnahm, war von 1946 bis 1972 im Direktorium der Rhenania tätig. Dr. Reuven Hecht war 1936 ins damalige Mandatsgebiet Palästina emigriert. Nach Gründung des Staates Israel hat er in Haifa die Dagon-Getreidesilos errichtet und kulturelle Einrichtungen gegründet oder gefördert. Der Vorsitzende der DIG Mannheim, Johannes Barth, nannte Städtepartnerschaften „Dialoge von unten“. Sie seien weit mehr als kommerzieller Städtetourismus oder feiertägliche Honoratiorenbesuche, so Barth. (DIG Rhein-Neckar, Mannheim)



(9) Das Wetter in Israel

Freundliches Wetter, etwas kühler.

Jerusalem: 18-29°C
Tel Aviv: 21-31°C
Haifa: 21-29°C
Be’er Sheva: 18-33°C
Am Toten Meer: 28-39°C
Eilat: 26-40°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.5431 NIS (+1.533%)
1 CHF – 3.5894 NIS (+1.401%)
1 £ - 8.2914 NIS (+0.969%)
1 $ - 4.5400 NIS (+0.889)
(Bank of Israel, 20.6.05)



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