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(1) Hamas beschießt Sderot mit
Qassam-Raketen / Nach erneutem Beschuss am Nachmittag sterben 2
Arbeiter in Gush Katif
Verteidigungsminister Shaul Mofaz berief in Folge des Beschusses
durch Qassam-Raketen gegen Sderot ein Treffen israelischer
Sicherheitskräfte ein; die radikal-islamische Terrororganisation
Hamas übernahm die Verantwortung.
Ungefähr vier Qassam-Raketen wurden am heutigen Dienstag von Beit
Hanoun aus, das sich im Norden des Gazastreifens befindet, auf die
südisraelische Stadt Sderot abgefeuert. Eine Mutter und ihre zwei
Töchter (6 und 18 Jahre alt), standen unter Schock und wurden ins
Krankenhaus „Brazili“ in Ashkelon gebracht. Eine der Raketen schlug
neben einem Gebäude ein, wobei das Dach beschädigt wurde. Zwei
weitere schlugen auf offenem Gelände ein. Dies war das erste Mal
seit Wochen, dass Sderot wieder mit Raketen beschossen wurde.
Verteidigungsminister Shaul Mofaz beriet sich mit führenden
Vertretern der israelischen Armee über mögliche Reaktionen. Ende Mai
hatte Mofaz gedroht, dass Israel auf einen erneuten Beschuss mit
Qassam-Raketen und Mörsergranaten mit Maßnahmen seinerseits
reagieren werde.
Der militärische Arm des Hamas, die Izz-Idin al Qassam-Brigaden,
hat die Verantwortung für den Qassam-Beschuss übernommen und
mitgeteilt, dass dies die Reaktion auf angebliche israelische
Verletzungen der Waffenruhe gewesen sei. Militärische Quellen
berichteten der Zeitung „Haaretz“, dass der schwere Beschuss zur
Hauptverkehrszeit in Sderot stattgefunden hätte. Laut der Quelle
wurden die Qassam-Salven abgeschossen „um zu treffen“. Bei den
Aktionen der israelischen Armee in den letzten Tagen im Gazastreifen
sei kein Palästinenser verletzt worden und daher scheine es, dass
der Beschuss vor dem Hintergrund interner Entwicklungen im
politischen Spektrum der Palästinensischen Autonomiebehörde zu
betrachten sind, vor allem angesichts der Entscheidung des
Vorsitzenden der Autonomiebehörde Mahmud Abbas (Abu Mazen), die
Parlamentswahlen und seinen für morgen geplanten Besuch im
Gazastreifen zu verschieben.
Am frühen Nachmittag kamen bei einem Granatenangriff auf
landwirtschaftliche Installationen in Gush Katif, Gazastreife, 2
Arbeiter ums Leben. Bei den getöteten Arbeitern handelt es sich um
einen chinesischen Gastarbeiter sowie einem palästinensischen
Arbeiter. Sechs weitere palästinensische Angestellte wurden verletzt
und ins „Soroka“ Krankenhaus nach Beer Sheva
evakuiert. (Haaretz)
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(2) Vertreter des
Außenministeriums empfehlen Aufnahme von Verhandlungen mit
Syrien
„Assad ist für Verhandlungen“, so die Schlussfolgerung des Teams,
dem führende Vertreter des israelischen Außenministeriums angehören,
und das sich mit der inhaltlichen Politikplanung nach der
Implementierung des Abkopplungsplans beschäftigt. „Es gibt Signale
aus Damaskus, nach denen man zu einer Regelung mit Syrien kommen
kann, ohne einen vollständigen Rückzug aus den Golanhöhen. Nach der
Durchführung des Abkopplungsplans müssen diese Signale geprüft
werden. Ein Aufschub könnte die Möglichkeit von Verhandlungen mit
den Syrern zerstören“. Das Team hat seine Vorschläge vor Kurzem
Außenminister Silvan Shalom vorgelegt.
Entsprechend den Schlussfolgerungen, ist die unmittelbare Phase
nach der Abkopplung am besten für eine öffentliche politische
Überprüfung der Absichten Assads geeignet. „Es gibt zahlreiche
Anzeichen aus verschiedenen diplomatischen Quellen dafür, dass er
(Assad) die Aufnahme von Gesprächen mit Israel befürwortet“, so ein
Mitglied des Teams. „Es gibt auch Anzeichen, die darauf hinweisen,
dass Assad wahrscheinlich einer Regelung zustimmen wird, die
Komponenten beinhaltet, die von der Forderung eines vollständigen
Rückzugs vom Golan - unmittelbar nach der Unterzeichnung eines
Friedensabkommens zwischen den beiden Staaten - abweichen.“ Die
Teammitglieder wiesen ausserdem darauf hin, dass der syrische
Rückzug aus dem Libanon auch auf diese Tendenz hindeuten könnte und
fügten hinzu, dass die Friedenssignale seitens Assad den
verschiedenen Terrororganisationen, die von Syrien heraus und unter
dessen Schirmherrschaft agieren, Sorgen
bereiten. (Maariv)
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(3) Israel
schlägt Bau einer Bahnlinie zwischen dem Gazastreifen und der
Westbank vor
Israel hat der Palästinensischen Autonomiebehörde eine
Eisenbahnstrecke zwischen dem Gazastreifen und der Westbank
vorgeschlagen, die es der palästinensischen Bevölkerung nach der
Abkopplung ermöglichen soll, sich zwischen den beiden Regionen zu
bewegen. Gemäss dem Vorschlag wird die Bahnlinie vom Übergang Erez
im Norden des Gazastreifens zum Übergang Tarkumia bei Hebron führen.
Den Vorschlag hatte Minister Haim Ramon, der die Kontakte zur
zivilen und wirtschaftlichen Koordinierung der Abkopplung zusammen
mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Shimon Peres leitet,
den Palästinensern vorgelegt. Bevor der Vorschlag der
Palästinensischen Autonomiebehörde unterbreitet wurde,
genehmigte Ministerpräsident Ariel Sharon die Initiative.
Das palästinensische Koordinierungsteam unter Führung des
Ministers für zivile Angelegenheiten Mohammed Dahlan bestand darauf,
dass Israel sich dazu verpflichtet, für einen „sicheren Übergang“
zwischen dem Gazastreifen und der Westbank zu sorgen. Die
Verkehrsverbindung zwischen Gaza und dem Westjordanland ist den
Palästinensern ein wichtiger Ausdruck dafür, dass die Abkopplung von
Gaza „nicht der Anfang und auch schon das Ende ist“ (Red. ist von
den Friedensbemühungen zwischen beiden Konfliktparteien), sondern
dass die Verbindung zwischen Gaza und dem Westjordanland, laut PA,
eine Kohäsion zwischen beiden Teilen in Zukunft schaffen wird.
Der „sichere Übergang“ zwischen der Westbank und dem Gazastreifen
war Teil des Osloer Abkommens, der jedoch in letzter Instanz nie
vollständig realisiert wurde. Der jetzige Vorschlag greift
diesen Teil des Olso-Abkommens wieder auf, auch wenn
Ministerpräsident Sharon das Osloer Abkommen als nationale
Katastrophe betrachtet und sich der Wiederbelebung der Formulierung
„Oslo-Abkommen“ widersetzt. Jedoch stimmte er der Initiative von
Minister Haim Ramon einer Zugverbindung zu, die den
palästinensischen PKW-Verkehr auf israelischen Strassen
vermeidet. (Haaretz)
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