Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 02. Juni 2005
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Trotz Attentatsversuch: Entlassung palästinensischer Gefangener
(2) Dichter: die Tötung führender Hamasmitglieder hat die Lage beruhigt
(3) Iran erprobte Raketenmotor, der mit festem Treibstoff funktioniert
(4) Der pakistanische Präsident über Sharon: „ein mutiger Führer“
(5) Deutschland und Israel erhöhen GIF-Stiftungskapital um 50 Mio. Euro
(6) Deutschland und Israel, FAZ-Leitartikel von Erik-Michael Bader, 1.6.
(7) Cannes-Preisträgerin Hanna Laslo wird Kulturbotschafterin Israels
(8) School of Visual Theatre Jerusalem beim Figurentheaterfestival Magdeburg
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Trotz Attentatsversuch: Entlassung palästinensischer Gefangener

Durch die Zusammenarbeit der israelischen Sicherheitsbehörde „Shabak“, Armee und Jerusalemer Polizei ist es in den letzten Tagen gelungen, einen doppelten Selbstmordanschlag zu vereiteln, den der Islamische Jihad für heute (2.6.) im Jerusalemer Bezirk Ramot geplant hatte. Fünf Terroristen des Islamischen Jihad wurden verhaftet. Sie waren Mitglieder des Organisationsnetzes im Gebiet von Tulkarem und Jenin. Außerdem wurden zwei Sprengstofftaschen sichergestellt. Die beiden Selbstmordattentäter wurden noch nicht gefasst. Die Gruppe, das den Anschlag für heute plante, ist auch verantwortlich für die Entsendung des Selbstmordattentäters zum Anschlag auf den „Stage“-Club in Tel Aviv im Februar diesen Jahres, bei dem fünf Israelis getötet wurden. Seitdem wurden zwar Dutzende Aktivisten des Terrornetzes festgenommen, doch wurden weiterhin Aktionen durchgeführt und Anschläge geplant.

Israel hat am Donnerstag 398 palästinensische Gefangene entlassen. Damit folgte die Regierung ihrer Zusage, zu der sie sich im Februar beim Gipfelkonferenz von Sharm el-Sheikh verpflichtet hatte. Unter den Gefangenen ist niemand, „an dessen Händen (israelisches) Blut klebt“. Zwei der 400 Häftlinge, die freigelassen werden sollten, weigerten sich heute morgen zu gehen: einer von ihnen möchte im Gefängnis sein Abitur abschließen, der andere zog es vor, bei seinem Bruder in der Zelle zu bleiben. Die Gefangenen werden zur Zeit zu Straßensperren der israelischen Armee in der Westbank und im Gazastreifen gebracht. Von dort betreten sie das Gelände der Palästinensischen Autonomiebehörde, wo sie von offiziellen Vertretern der Autonomiebehörde und ihren Familienangehörigen empfangen werden.

Der Minister für Verhandlungsangelegenheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde Saib Erikat sagte heute Nacht, dass sich „heute 400 Gefangene freuen, aber es gibt noch 8.000 Familien, die darauf warten, zu erfahren, wie das Schicksal ihrer Lieben aussieht.“ Über die Zusammensetzung der Liste sagte er: „Ich hätte erwartet, dass diese gemeinsam entschieden wird.“

Israel hatte sich in Sharm el Sheikh dazu verpflichtet, 900 Gefangene freizulassen. 500 von ihnen wurden bereits freigelassen. Die 400 weiteren werden gemäß der Liste, die von der Kommission unter Leitung des Generaldirektors des Justizministeriums, Ahaaron Abramovitz, festgelegt worden war, auf freien Fuß gesetzt. Die Liste wurde unter Teilnahme von Vertretern des Shabak, der Armee, der Polizei und der Gefängnisbehörden erstellt. Die Kriterien für die Freilassung blieben sehr streng: unter den Gefangenen ist niemand, der aktiv an Anschlägen beteiligt war, bei dem Israelis getötet wurden.

Gestern wurde bekannt, dass sich Ministerpräsident Ariel Sharon und Abu Mazen am 21. Juni treffen werden. (2.6.)



(2) Dichter: die Tötung führender Hamasmitglieder hat die Lage beruhigt

Der ehemalige Leiter der israelischen Sicherheitsbehörde „Shabak“, Avi Dichter, hat am Dienstag (31.5.) erklärt, dass es der israelischen Politik der Tötung von Terroristen zu verdanken sei, dass sich die Palästinenser in den letzten Monaten für eine Beruhigung der Situation in den Gebieten entschieden haben. Über führende Mitglieder des Hamas sagte Dichter: „Sie haben beschlossen, dass es endgültig an der Zeit ist, die Sonne nicht nur auf Fotos zu sehen.“ Nur weil sich die Führer der Terrororganisationen über eine Beruhigung der Lage geeinigt haben, können sie sich in den Straßen von Gaza bewegen, ohne Angst zu haben, erschossen zu werden, sagte Dichter.

Dichter sprach auf einem Kongress über Luftkampf gegen Guerilla und Terror, der vom Fisher-Institute im Haus der Luftwaffe in Herzliya veranstaltet wurde. Dies war der erste öffentliche Auftritt Dichters nach Ende seiner fünfjährigen Amtszeit Mitte Mai. Er betonte den bedeutenden Einfluss des Einsatzes der Luftwaffe bei den Terrorabwehraktionen auf den Frontcharakter in den Gebieten. „Wenn ein palästinensisches Kind heute den Himmel malt, dann malt es ihn immer mit Helikopter“, so Dichter. Nach seinen Worten „haben auch die Terroristen verstanden, dass der große Bruder sie von oben beobachtet“.

Der frühere Leiter des Shabak verteidigte den Entschluss von Juli 2002, den führenden Terrorist des Hamas Salah Shahade zu töten, trotz der Tatsache, dass bei dem Beschuss außer Shahade und seinem Helfer auch 15 Zivilisten getötet worden waren. Dichter gab zu, dass die vorherige Einschätzung der Sicherheitsbehörden bezüglich der Unschuldigen, die verletzt werden könnten, falsch war. Doch er sagte, dass er nicht wisse, „wie viele Israelis mit ihrem Leben hätten bezahlen müssen, wenn Shahade noch lange Zeit hätte weiter agieren können, als Israel bereits die operative Möglichkeit hatte, ihn zu töten, jedoch nicht den ethischen Willen, dies zu tun.“

Er nahm zu der Tatsache Stellung, dass Shahade, der die Aktionen des militärischen Arms des Hamas im Gazastreifen steuerte, absichtlich von Zivilisten umgebene Verstecke gewählt hatte, und deshalb die Operationen gegen ihn mehrfach verschoben wurden. Dichter bezeichnete den fehlgeschlagenen Tötungsversuch auf etwa 10 Hamasmitglieder im September 2003 in Gaza als Versäumnis. Die Entscheidung, eine kleinere Bombe mit einem Gewicht von einer Viertel Tonne einzusetzen, hatte es den führenden Mitgliedern der Organisation ermöglicht, unverletzt davon zu kommen. „Dies war das Traumteam des Hamas... die Decke stürzte ein, doch das Team entkam. Niemand von uns weiß, wie viele Israelis aufgrund dieser Entscheidung (keine schwereren Waffen einzusetzen) getötet wurden.“ (Ha’aretz, 1.6.)



(3) Iran erprobte Raketenmotor, der mit festem Treibstoff funktioniert

Der Iran hat gestern mitgeteilt, dass er einen Raketenmotor erfolgreich getestet hat, der mit festem Treibstoff funktioniert. Dies ist ein wichtiger Fortschritt im iranischen Raketenprojekt. Das bedeutet, dass die ballistischen Raketen Teherans wesentlich genauer sein werden. Außerdem wird der Iran damit in Zukunft Raketen entwickeln können, die von Zweistufen-Raketen angetrieben werden, die eine Reichweite von mehr als 2.000 Kilometern haben und dem Raumfahrtprogramm dienen können.

In einer Mitteilung des iranischen Verteidigungsministers Admiral Ali Shamhani sprach dieser davon, dass der Versuch an dem Motor „ hundertprozentig erfolgreich“ gewesen sei. Shamhani sagte, dass der neue Treibstoff viel ergiebiger sei und dementierte eine vorherige Mitteilung des iranischen Fernsehens, nach welcher eine Zweistufen-Rakete erfolgreich erprobt worden sei. Entsprechend dieser Mitteilung würde der Iran über die Möglichkeit verfügen, verschiedene Regionen in Europa zu bedrohen.

Nach den Angaben iranischer Stellen in der Vergangenheit hat die Shihab-3-Rakete, für die der neue Motor bestimmt ist, eine Reichweite von 2.000 Kilometern und kann somit weite Teile des Nahen Ostens und Israels erreichen. Der Motor, der mit festem Treibstoff angetrieben wird, verbessert im Vergleich zum alten Motor, der mit Flüssigtreibstoff läuft, die Genauigkeit der Rakete. Außerdem ermöglicht dies eine schnellere Aufstellung der Raketen, da ein Motor, der mit Flüssigtreibstoff arbeitet, ein Auftanken direkt vor dem Abschuss erfordert. (Ha’aretz, 1.6.)



(4) Der pakistanische Präsident über Sharon: „ein mutiger Führer“

Politische Stellen bestätigen, dass es in den vergangenen Wochen positive Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Israel und dem einzigen muslimischen Staat gab, der über nukleare Fähigkeiten verfügt.

In den letzten Tagen hatte der pakistanische Präsident Pervez Musharaf außergewöhnliche Äußerungen über die herzlichen Beziehungen gegenüber Israel gemacht. In einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ bezeichnete Musharaf Ministerpräsident Ariel Sharon als „wagemutigen Menschen, einen großen Soldaten und mutigen Führer“, obwohl Sharon in der muslimischen Welt nicht gerade als beliebte Gestalt gilt. Musharaf fügte hinzu, dass Sharon größte Anstrengungen machen müsse, um das Vertrauen zwischen den beiden Seiten auszubauen.

Musharaf ließ diese Worte verlauten, nachdem einige pakistanische Vertreter zur Sozialistischen Internationalen nach Israel gekommen waren und nachdem der pakistanische Präsident mitgeteilt hatte, dass er eine hochrangige Delegation in die Palästinensische Autonomiebehörde entsenden werde, wozu ihre Mitglieder das israelische Gebiet durchqueren müssten.

Die indische Zeitung Indian Express, die als höchst glaubwürdig gilt, berichtete am Montag, dass sich nach führenden Quellen in Islamabad Präsident Musharaf bereits verpflichtet fühle, mit Israel diplomatische Beziehungen aufzubauen, und dass er dies Präsident Bush mitgeteilt habe. (Ma’ariv, 31.5.)



(5) Deutschland und Israel erhöhen GIF-Stiftungskapital um 50 Mio. Euro

40 Jahre nach Beginn der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel haben die Wissenschaftsministerien beider Staaten beschlossen, das Budget ihres gemeinsamen Forschungsfonds (GIF) um 50 Millionen Euro zu vergrößern. Damit erhöht sich das GIF-Kapital auf 210 Millionen Euro. Jedes Land wird 25 Millionen Dollar in den Fonds investieren. Die Ausweitung des Fonds wird stufenweise durchgeführt. Ein Zuschuss von 5 Millionen Euro im Jahr 2005, und ein weiterer von jeweils 10 Millionen in den Jahren 2006 und 2007.

Der GIF wurde 1986 gegründet und verwaltet heute 160 Millionen Dollar. Die Zinsen und Einnahmen aus den Investitionen werden zur Grundlagenforschung von gemeinsamen Forschungsteams nach Deutschland und Israel geleitet. Bis heute hat der Fonds 4.450 Forschungsprojekte geprüft und 875 Forschungszuschüsse in Höhe von 138 Millionen Euro bewilligt. (Ha’aretz, 1.6.)



(6) Deutschland und Israel, FAZ-Leitartikel von Erik-Michael Bader, 1.6.

Deutschland und Israel
Von Erik-Michael Bader

31. Mai 2005 Was über die deutsch-israelischen Beziehungen angemessen gesagt werden kann, ist wohl alles schon gesagt worden und vieles davon schon viele Male. Von daher ergibt sich, vor allem für die deutsche Seite, die Gefährdung, daß die treffenden Worte unmerklich hohler werden, die angemessene Wachheit des Empfindens nachläßt. Andererseits haben selten zwei Völker mit so intensiver Aufmerksamkeit aneinander Anteil genommen wie diese beiden, was sich, vor allem auf israelischer Seite, oft in überempfindlich-strenger Kritik ausprägte.

FAZ-Leitartikel von Erik-Michael Bader, 1.6.



(7) Cannes-Preisträgerin Hanna Laslo wird Kulturbotschafterin Israels

Das Außenministerium hat entschieden, die Schauspielerin Hanna Laslo zur Kulturbotschafterin Israels im Ausland zu ernennen. Laslo hat beim Festival von Cannes den Preis der besten Schauspielerin erhalten.

Im Rahmen ihrer neuen Aufgabe beabsichtigt das Ministerium, sie zur Öffentlichkeitsarbeit bei internationalen Filmfestivals und Kulturveranstaltungen zu entsenden, um das Image Israels als normalen Staat mit pulsierendem Kulturleben zu festigen.

Hanna Laslo äußerte sich am Montag (30.5.) gegenüber der Zeitung „Yedioth“: „Die Anfrage, die ich vom Außenministerium erhalten habe, schmeichelt mir sehr. Da ich den Ort, an dem ich lebe, sehr liebe und an das glaube, was ich sage, würde ich mich freuen, in der Öffentlichkeitsarbeit tätig zu sein.“ (Yedioth Aharonoth, 31.5.)



(8) School of Visual Theatre Jerusalem beim Figurentheaterfestival Magdeburg

Magdeburg wird eine Woche lang zur Heimat für Künstler aus aller Welt, die eine unverwechselbare, stets überraschend vielseitige Bühnenkunst und engagierte Inhalte präsentieren: Künstler von mehr als 40 Theatern aus 13 Ländern, Nachwuchskünstler internationaler und deutscher Theaterakademien und Hochschulen, Filme im Rahmenprogramm – für Kinder aller Altersgruppen und erwachsenes Publikum.

In der Kategorie Nachwuchs zeigen Studierende der School of Visual Theater Jerusalem zwei Beiträge.

Donnerstag, 16. Juni 2005, 21.00 Uhr
Puppentheater Probebühne - Erwachsene

„7 Shoe Tips and Make Up“ - Deutschlandpremiere
Die Suche des Helden nach Unabhängigkeit, von seinem unsinnigen Leben und seiner Heimat, misslingt....

Donnerstag, 16. Juni 2005, 22.30 Uhr
Forum Gestaltung - Erwachsene

“The Rat and the Death“ - Deutschlandpremiere
Ein kurzer Blick auf das Leben einer weiblichen Ratte, die von ihrem Hausherrn, dem Tod, belauert wird.

Puppentheater der Stadt Magdeburg
Warschauer Straße 25
39104 Magdeburg
www.puppentheater-magdeburg.de

Ticketservice unter 0391 5403310



(9) Das Wetter in Israel

Freundlich und warm.

Jerusalem: 16-26°C
Tel Aviv: 19-26°C
Haifa: 19-26°C
Be’er Sheva: 17-33°C
Eilat: 24-37°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.4102 NIS (-0.586%)
1 CHF – 3.5331 NIS (-0.124%)
1 £ - 8.0049 NIS (-0.327%)
1 $ - 4.4210 NIS (+0.113%)
(Bank of Israel, 1.6.05)



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters