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(2) Ein
Mitarbeiter des Nachrichtendienstes „AMAN“ zu ynet: Hamas errichtet
parallele Behörde zur Autonomiebehörde Abu Mazens
Ein Mitarbeiter der nachrichtendienstlichen Abteilung von ZAHAL
(„AMAN“): Die derzeitige zentrale Bedrohung auf palästinensischer
Seite liegt in der immer stärker werdenden „parallelen Behörde“, die
die Hamas-Bewegung zur Palästinensischen Autonomiebehörde
aufbaut.
„Im Verlauf der letzten Wochen haben wir gesehen“, so der
Mitarbeiter, „dass der Weg Abu Mazens nicht erfolgreich ist. Er
schafft es nicht, durch Verständigung mit dem Hamas irgendetwas zu
erreichen. Er versucht sie zum Verzicht auf den Jihad und auf den
Kampf gegen Israel zu zwingen und in das politische System
einzusteigen. Doch im Moment ist es am wahrscheinlichsten, dass er
keinen Erfolg haben wird.“
Die Ereignisse der vergangenen Woche in Rafah seien sehr
bezeichnend für das, was sich dieser Tage im Gazastreifen in
Bewegung setzt, so die nachrichtendienstliche Abteilung: Nachdem der
Gerichtshof der Palästinensischen Autonomiebehörde das Ergebnis der
dortigen Wahlen für ungültig erklärt hatte, richtete die Bewegung
ihre Gewalt gegen Israel. „Der Hamas, der über den politischen
Prozess in Rafah enttäuscht war, hat das Feuer auf uns eröffnet. Er
hat den nicht neuen Zusammenhang zwischen dem politischen Prozess
und der verletzbaren Stelle Abu Mazens wieder hergestellt, die in
der Ruhephase liegt. Der Hamas stellt eine ernstzunehmende Bedrohung
dar, die immer größer wird.“
Entsprechend einer Lagebeurteilung ist es wahrscheinlich, dass es
in Folge der Abkopplung zu einer Krise bezüglich der jeweiligen
Erwartungen auf beiden Seiten kommen wird, besonders auf
palästinensischer Seite, die nach dem Rückzug keine Früchte ernten
kann. Der Hamas wird versuchen diese Krise auszunutzen. „In diesen
Tagen wird der Hamas auf militärischer Ebene immer stärker, und die
Führer der Organisation verfolgen den Plan, eine Reserve von
Tausenden Leuten auszuheben und eine halb-militärische Organisation
zu schaffen. Auf Sicherheitsebene ist man um eine Aufrüstung mit
Hilfe des Waffenschmuggels bestrebt. Die Terroristen ruhen sich aus
und bereiten sich vor, die Werkstätten produzieren Waffen, und die
Organisation wird immer stärker und bereitet Anschläge vor, wie es
auch die anderen Terrororganisationen tun. Es muss betont werden,
dass der Hamas immer noch der Ruhephase verpflichtet ist und seine
Verpflichtung ist größer als die der anderen Organisationen, doch
die Bewegung konzentriert sich heute auf den Aufbau ihrer militanten
Truppen, die am Tag des Befehls der Organisationsführung zur
Verfügung stehen und Militäraktionen durchführen können. Unserer
Einschätzung nach wird die dominante Richtung so aussehen, dass
Israel von steil ansteigendem Beschuss betroffen sein wird und dass
militärische Truppen eingesetzt werden, um Israel daran zu hindern,
den Gazastreifen erneut zu besetzen.“
„Die zweite, weniger wahrscheinliche Möglichkeit ist, dass in
Folge der Wahlen in der Autonomiebehörde ein Auflösungsprozess im
Hamas beginnt, was zur Assimilation innerhalb des politischen
Systems sowie zur Schaffung von Verständnis (für die politische
Haltung) Abu Mazens führen wird. Dies wird sicher eine gewisse
Komponente der Gewalt hinterlassen, die jedoch wesentlich gezügelter
sein wird, als dies bis heute der Fall war. Das ist nicht das, was
Abu Mazen will, aber es kann sein, dass es besser ist, als die
andere Möglichkeit und so wird der Hamas erkennen müssen, dass er
auf den Großteil des gewaltsamen Widerstandes verzichten muss.“
Der Mitarbeiter der nachrichtendienstlichen Abteilung sagte, dass
man sich in Israel der Auseinandersetzung innerhalb des Hamas
bewusst ist: einige innerhalb der Organisation sind der Auffassung,
dass die kommenden Wahlen gewonnen werden müssen, und dass der Hamas
das palästinensische System anführen muss. Andere haben Angst vor
dem Sieg, der ihrer Meinung nach dazu führen könnte, dass man auf
den Jihad gegen Israel verzichtet. „Auf jeden Fall, steuert der
Hamas meiner Einschätzung nach auf eine Situation der politischen
Stärke hin, in der er jedoch andererseits für die kommende
palästinensische Regierung keinen Partner darstellen wird. So wird
ihm die Legitimation durch die Öffentlichkeit sicher sein, und nach
der Krise über die enttäuschten Erwartungen wird er die gewaltsame
Konfrontation fortsetzen.“ (ynet, 25.5.)
Hintergrund zur „Islamischen Widerstandsbewegung“
Hamas: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52649&MissionID=88
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(3) Reaktion der
Palästinensischen Autonomiebehörde auf die Live-Übertragung der
antisemitischen Predigt von Sheikh Mudeiras im Palästinensischen
Fernsehen
Am vergangenen Freitag, 20. Mai 2005, eine Woche nach der
giftigen antisemitischen Predigt Sheikh Ibrahim Mudeiras’ (13.5.),
hat das palästinensische Fernsehen die Live-Übertragungen der
Predigten Mudeiras von seinem Programm (vorübergehend?)
abgesetzt.
Sheikh Mudeiras wurde durch Sheikh Muhammad Jamal Abu Hunoud
ersetzt, der ebenso in der Zayyid Aal Nahian Moschee in Gaza
predigt. Seine Predigt enthielt keine aufhetzenden Elemente. Er
konzentrierte sich auf die positiven Aspekte des Qur’an und betonte,
dass dieser für Gerechtigkeit und Gleichheit eintrete. Muhammad
Jamal Abu Hunoud ist Beauftragter für Qur’an -Sendungen des
Ministeriums für religiöse Angelegenheiten. Gegenüber dem main
stream der Palästinensischen Regierung hat sich Mudeiras bisher
unterstützend geäußert. Seine Predigten drehen sich häufig um die Al
Aqsa Moschee und das Bedürfnis der Nationalen Erneuerung.
Es ist nicht deutlich, ob das derzeitige Auftreten Abu Hunouds im
Fernsehen ein Ausdruck der Entscheidung der Palästinensischen
Autonomiebehörde ist, Sheikh Mudeiras von der Bühne zu nehmen, wie
der palästinensische Informationsminister Nabil Sh’ath nach der
Übertagung seiner letzten Hetzpredigt gefordert hatte (18.5.). Es
darf nicht vergessen werden, dass Sheikh Mudeiras während der Ära
Abu Mazen zwei Wochen lang nicht gepredigt hat, danach nahm das
palästinensische Fernsehen seine Rundfunksendendungen wieder
auf.
In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass Nabil Sha’at in
einem Interview mit dem palästinensischen Al-Shabab Radio am 21. Mai
2005 gesagt hat, dass das palästinensische Fernsehen in Kürze mit
der Übertragung von Freitagspredigten aus der Al Aqsa Moschee in
Jerusalem anstatt aus Gaza beginnen würde. Al Shabab Radio
(„Jugend“) ist ein lokaler Radiosender, der der Fatah-Bewegung nahe
steht und aus Gaza sendet. Das Entscheidende an dieser Veränderung,
wenn sie wirklich stattfindet, könnte eine Andeutung dafür sein,
dass die Palästinensische Autonomiebehörde die Predigten, die vom
palästinensischen Fernsehen übertragen werden, stärker überwacht,
selbst wenn die Moscheen des Tempelberges eine permanente Quelle für
die antiisraelische Hasspropaganda sind. Ein weiteres mögliches Ziel
der Palästinensischen Autonomiebehörde, ohne eine Verbindung zu
Sheikh Mudeiras, könnte darin liegen, dass sie ihre Verbindung zur
Al Aqsa Moschee auf dem Tempelberg verdeutlichen möchte.
In seiner Freitagspredigt vom 13. Mai sagte Sheikh Ibrahim
Mudeiras unter anderem:
„Fragt nicht, was Deutschland den Juden angetan hat, sondern was
die Juden Deutschland angetan haben. Es ist wahr, dass die Deutschen
Juden getötet und verbrannt haben, aber die Juden übertrieben die
Zahlen, um die Propaganda-Vorteile und Sympathie zu
erhalten“. „Die Juden sind verantwortlich für alle Kriege und
Konflikte“. „Die gesamte islamische Nation ist verlorengegangen,
weil Israel ein Krebsgeschwür ist, das sich am Leib der islamischen
Nation ausbreitet, und weil die Juden ein Virus ähnlich wie AIDS
sind. Daran leidet die ganze Welt“.
Den Link zum Video mit einer englischen Übersetzung der Predigt
Sheikh Ibrahim Mudeiras’ (13.5.) finden Sie auf der Website des
Intelligence and Terrorism Information Center at the Center for
Special Studies (C.S.S.) Tel Aviv:
http://www.intelligence.org.il/eng/sib/5_05/as_sermon.htm
(LINK zum Video unter den Bildern)
PDF: http://www.intelligence.org.il/eng/sib/5_05/img/may21_05.pdf
(OHNE Link zum Video)
Am Mittwoch (19.5.) hat die Palästinensische Autonomiebehörde den
Link zur antisemitischen Hetzschrift „Protokolle der Weisen Zions“
von einer seiner offiziellen Internetseiten entfernt, nachdem die
amerikanische Menschenrechtsorganisation „Anti-Defamation League“
gegen den Text protestierte. Der Link erschien nur in der arabischen
Ausgabe der Internetseite „Al-Nakba“. Die „Protokolle der Weisen
Zions“ sind eine Fälschung aus dem 19. Jahrhundert, die angeblich
eine jüdische Weltverschwörung aufdeckt.
Am Freitag (13.5.) veröffentlichte die offizielle Tageszeitung
der Palästinensischen Autonomiebehörde Al-Hayat Al-Jadeeda erneut
antiisraelische und antisemitische Zeichnungen der Karikaturistin
Omayya Joha. Omayya Joha steht der Hamas-Bewegung nahe und ist für
ihre radikalen politischen Ansichten bekannt. Johas Ehemann war
Hamas-Terrorist und starb 2003 bei einer Auseinandersetzung mit
israelischen Soldaten.
Anti-Israel and anti-Semitic hat propaganda in cartoons published
in the official Palestinian newspaper Al-Hayat Al-Jadeeda:
http://www.intelligence.org.il/eng/sib/5_05/caricature.htm
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(5) Der
israelische Dichter Tuvia Rübner bei „poetry on the road“ in
Bremen
Tuvia Rübner wurde 1924 in Bratislava geboren, wuchs mit der
deutschen Sprache auf und überlebte als einziger seiner Familie den
Holocaust. Den größten Teil seines Werks verfasste Tuvia Rübner auf
Hebräisch. Er übersetzte Texte von Goethe, von Kafka und Celan ins
Hebräische und umgekehrt Dan Pagis und S. J. Agnon ins Deutsche.
Viele Jahre hat er an der Universität Haifa gelehrt, viele Ehrungen
sind ihm zuteil geworden, für seine Übersetzung des Romans Schira
von S. J. Agnon hat er den Paul Celan Preis erhalten. Mit seinem
Werk setzt ein literarisches Denkmal von großer Kraft und
Allgemeingültigkeit an die deutsch-jüdische Vergangenheit, die sein
Leben prägte.
Termine mit Tuvia Rübner bei „poetry on the
road“
Freitag, 27. Mai 2005, 20.00 Uhr poetry im
Theater Schauspielhaus, Theater am Goetheplatz
Eröffnung des Festivals Vorstellung aller
Autoren
Samstag, 28. Mai 2005, 14.00 Uhr poetry im
Institut Français Contrescarpe 19
Lesung mit Tuvia Rübner Am Klavier: Galila
Rübner Moderation: Hermann Kuhn
Weitere Informationen unter http://www.poetry-on-the-road.com/seiten/home.html
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