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(1) Sharon in Washington:
„Israelischer Rückzug wird neue Ära des Vertrauens
einleiten“
Sharon will Koordinierung: Am Abend vor der Ankunft des
Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen in
Washington hat Ministerpräsident Ariel Sharon die Palästinenser
aufgefordert, die Herausforderung anzunehmen, und die Abkopplung
(„Hitnatkut“) mit Israel zu koordinieren. Nach seinen Worten wird
eine koordinierte Abkopplung „eine neue Ära des Vertrauens zwischen
den beiden Seiten einleiten“. Sharon, der vor der Konferenz des
AIPAC in Washington gesprochen hatte - die in einer Entfernung von
zwei Kilometern vom Weißen Haus stattfand -, war mehrere Male bei
seiner Rede durch lautstarke Zustimmung seitens des Publikums
unterbrochen worden.
„Die Abkopplung bietet die Möglichkeit, den Weg für den
internationalen Friedensplan (raod map) zu ebnen. Israel ist bereit,
Teile der Abkopplung zu koordinieren. Eine Koordinierung, die es uns
ermöglichen wird, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Wir befinden
uns noch immer auf der Stufe vor der raod map“, so Sharon. „In der
Wahl des Vorsitzenden Abu Mazen sehen wir eine Chance. Wir werden
unser Möglichstes tun, um mit der palästinensischen Führung
Absprachen zu treffen und Schritte einzuleiten, um dem Vorsitzenden
zu helfen, solange dies nicht unsere Sicherheit gefährdet. Das ist
für uns die Schmerzgrenze“, so Sharon.
Sharon machte deutlich, dass Israel bereit sein wird, weitere 400
palästinensische Gefangene zu entlassen, wie im Abkommen von Sharm
el-Sheikh festgelegt wurde. Bis jetzt wurden 500 Gefangene
entlassen. Außerdem sagte er, dass Israel bereit sein wird, weitere
Städte in die Sicherheitsverantwortung der Palästinensischen
Autonomiebehörde zu übergeben und weitere Schritte einzuleiten, die
er nicht weiter ausführte.
Sharon forderte als Bedingung für die israelischen Gesten, dass
Abu Mazen nicht nur über Frieden sprechen, sondern auch beginnen
wird, zu handeln und den Terror zu bekämpfen, sowie die
Terrororganisationen zu entwaffnen. Er sagte, dass Abu Mazen ein
Partner sein könnte, doch seine Worte müssten in die Tat umgesetzt
werden: „Bis jetzt werden Terrorakte nicht verhindert, und auch der
Waffenschmuggel geht weiter... Die Weiterentwicklung der raod map
wird erst erreicht werden, wenn man den Terrororganisationen die
Waffen abgenommen haben wird.“
„Dass da keine Zweifel aufkommen: Der Abkopplungsplan wird nach
dem von der Regierung festgelegten Zeitplan durchgeführt“, sagte
Sharon und betonte: „Es werden keine palästinensischen Flüchtlinge
nach Israel hineingelassen. Die großen (jüdischen)
Bevölkerungszentren in der Westbank werden ein integraler Teil
Israels bleiben, und die territoriale Verbindung mit Israel wird in
jeder Endstatus beibehalten.“
Vor der Rede hatte Sharon die Senatorin Hillary Clinton
getroffen. Clinton hatte den Vorsitzenden der Palästinensischen
Autonomiebehörde Abu Mazen aufgerufen, dafür zu sorgen, dass die
Terrorstützpunkte aufgelöst werden. „In einer Demokratie muss der
Führer Verantwortung und Führungskraft zeigen. Präsident Abbas muss
für seine Taten verantwortlich sein. Er muss der Hetze ein Ende
setzen. Ich freue mich, dass die Palästinensische Autonomiebehörde
die „Protokolle der Weisen Zions“ von ihrer Internetseite genommen
hat, doch ich frage, was sie dort überhaupt zu suchen hatten. Ein
demokratischer Staat kann nicht als solcher betrachtet werden, wenn
seine Lehrbücher voller Hetzreden sind.“ (ynet, 25.5.)
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(3) Arabische
Zeitung: USA und EU haben HAMAS einen Vorschlag gemacht
Die arabische Zeitung „Al-Bian“, die in den Vereinigten
Arabischen Emiraten erscheint, hat berichtet, dass die amerikanische
Regierung und Vertreter der Europäischen Union die HAMAS
-Organisation aufgefordert hätten, auf ihren militärischen Arm zu
verzichten. Davon hätten am Dienstag (23.5.) Vertreter des HAMAS
berichtet. Im Gegenzug sei dem HAMAS versprochen worden, dass man
die Organisation eventuell von der Liste der Terrororganisation
streichen würde.
Haben die USA den Führern der HAMAS -Bewegung ein Geschäft
unterbreitet? Ein führender Vertreter des HAMAS teilte der Zeitung
mit, dass die USA in letzter Zeit Mitteilungen dieser Art gemacht
habe. „Wir haben direkte und indirekte Mitteilungen von der
amerikanischen Regierung in dieser Angelegenheit erhalten“, so der
Vertreter. Er betonte außerdem, dass die amerikanische Delegation,
die sich vor Kurzem in Beirut mit dem Mitglied des Politbüros der
Bewegung Mussa Abu Marzouk getroffen hatte, diesem einen ähnlichen
Vorschlag gemacht hätte.
Nach den Worten des HAMAS -Vertreters ist die Bewegung dem
Vorschlag ganz und gar nicht abgeneigt: „Der HAMAS analysiert
derzeit die Vorschläge, die von den USA und Europa vorgelegt wurden.
Manch einer ist überzeugt, dass die aktuelle Hudna (Ruhephase) eine
Gelegenheit birgt, die genutzt werden muss, um den Namen der
Bewegung von der Liste der Terrororganisationen zu streichen. Andere
behaupten, dass die Treffen mit den Amerikanern ein Druckmittel der
USA gegen die Palästinensische Autonomiebehörde sind, mit dem sie
der Autonomiebehörde zu Verstehen geben, dass es auch eine
Alternative gäbe, falls die Autonomiebehörde nicht das tut, was ihr
aufgetragen wurde.“
Weiter sagte der HAMAS -Vertreter: „Was den militärischen Arm
angeht, so wird dieser solange bestehen, wie die Besetzung besteht.
Wenn das palästinensische Problem gelöst wird und die Besetzung
beendet ist, werden sie aufhören als militärischer Arm zu agieren.
Der Jihad ist in unseren Augen ein Mittel und kein Ziel. Und es
steht dem nichts entgegen, dass der HAMAS Israel anerkennt und die
Idee akzeptiert, dass zwei Staaten Seite an Seite leben, wobei sich
Israel hinter die Grenzen von 1967 zurückziehen wird.“ (ynet,
25.5.)
Hintergrund HAMAS: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52649&MissionID=88
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(4) Irak: Und
Fuad traf Hisham
Was passiert, wenn sich ein Israeli irakischer Herkunft und ein
Iraki kurdischer Abstammung zufällig treffen? Sie schütteln sich die
Hände, unterhalten sich auf Arabisch und versuchen ein gemeinsames
Mittagessen zu vereinbaren. Das ist genau das, was gestern (22.5.)
dem Minister für Infrastruktur Benyamin Ben Eliezer („Fuad“)
geschehen ist, der unbeabsichtigt mit dem irakischen Außenminister
Hushiar Zibari („Hisham“) zusammentraf.
Das Treffen zwischen den beiden Ministern fand im Rahmen der
Gespräche des Weltwirtschaftsgipfels in Jordanien statt und unter
Vermittlung des jordanischen Ministers für Wasser und
Bewässerung.
Ben Eliezer, der im Irak geboren wurde, wandte sich an Zibari und
wurde mit einem Lächeln empfangen. „Wir haben uns die Hände
geschüttelt und er sagte zu mir: „Ich kenne Sie, ich weiß, was Sie
tun, und ich weiß, dass Sie aus Basra stammen“, erzählte Ben
Eliezer, der sich auf irakischem Arabisch mit dem Minister
unterhalten hatte. „Ich habe ihm gesagt, dass es an der Zeit sei,
miteinander zu sprechen, und er antwortete: „Insh-Allah (so Gott
will) wird auch das bald geschehen.“
Im Laufe des Gesprächs lud Ben Eliezer Zibari zum Mittagessen
ein, doch der irakische Minister drückte sich vor der Geste, um
politische Schwierigkeiten zu vermeiden. In einem Interview mit dem
Sender Al Jazira schien sich der irakische Minister beinahe zu
entschuldigen: „Es gab keine frühzeitige Vereinbarung und es gibt
hier keine Möglichkeit für eine Normalisierung.“ (Ma’ariv,
23.5.)
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(5) Ausbau der
Forschungskooperation zwischen Israel und China
China will einen israelischen Technologiepark in China eröffnen.
Das teilte Industrie- und Handelsminister Ehud Olmert während seines
Besuchs in China mit. In der vergangenen Woche wurde in Peking ein
Abkommen unterschrieben, wonach israelische und chinesische
Unternehmen gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte in sechs
Technologieparks der Qinghua Universität östlich von Shanghai
errichten werden.
Die Technologieparks werden vom chinesischen Ministerium für
Wissenschaft und Technologie gefördert. Das Abkommen soll die
Zusammenarbeit kleiner und mittlerer Unternehmen in Israel
unterstützen, die neue technologische Lösungswege entwickelt haben.
Die chinesischen Partnerunternehmen werden die israelischen
Entwicklungen für den chinesischen Markt adaptieren. Das berichtet
das israelische Wirtschaftsmagazin Globes.
Bereits im April berichtete Ha’aretz, dass Shenzhen Capital, der
große Venture Capital -Fonds im Süden Chinas, ein
Partnerschaftsabkommen mit dem israelischen Venture Capital -Fonds
Platinum-Newron zum Aufbau eines gemeinsamen Fonds mit einem Umfang
von 80 Millionen Dollar unterzeichnet hat. Der neue Fonds wird in
israelische Start-up-Firmen investieren, die auf dem chinesischen
Markt tätig sind, sowie in chinesische Firmen, die mit israelischer
Technologie zu tun haben.
Nach den Worten von Ami Dotan, dem führenden Partner im Fonds,
hat man bereits feste Zusagen für Investitionen im Umfang von 10
Millionen Dollar erhalten. Bis zum dritten Quartal wird der erste
Anteil mit einem Umfang von 20 Millionen Dollar aufgebracht sein.
Den zwei Fonds wird sich als strategischer Partner die chinesische
Kommunikationsfirma Dah-Tang anschließen, die wahrscheinlich nicht
in die Firmen investieren, sondern mit ihnen neue Firmen für den
chinesischen Markt aufbauen wird.
Die Shenzhen Capital Group ist der größte Venture Capital -Fonds
in China, der ein Kapital im Umfang von 200 Millionen Dollar
verwaltet. Der gemeinsame Fonds der beiden Venture Capital -Gruppen,
die sich CIVC (China Israel Venture Capital) nennen wird, wird im
Gebiet von Shenzhen angesiedelt sein, der südlichen
High-Tech-Hauptstadt Chinas, die in der Nähe Hongkongs liegt und von
einem neuen aus Israelis und Chinesen bestehenden Führungsteam des
Fonds geleitet werden wird. (Globes, 24.5. und Ha’aretz,
21.4.05)
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(6) „Tower of
Babel“ - Acco Theater zu Gast in Deutschland
Das Acco Theater gehört zu den bekanntesten Theaterensembles in
Israel mit internationaler Ausstrahlung. Im Acco Theater arbeiten
jüdische und muslimische Künstler gemeinsam. „Tower of Babel“ ist
eine internationale Koproduktion unter der Regie von Moni Yosef.
Termine:
Bremen 25., 26., 28., 29. Mai 2005, jeweils 21.30 Uhr auf dem
Hof der bremer shakespeare company am Leibnizplatz, Schulstraße 26,
Karten: 0421 – 500 333, open-air Vorstellungen www.shakespeare-company.com
Halle 7., 8.,11. Juni 2005, jeweils 20.00 Uhr,
Stadtwirtschaft, Äußere Hordorfer Str. 12, Karten: 0345 – 20 40
50 www.thaliatheaterhalle.de
Zum Stück:
Die Theaterproduktion "Babel" ist ein Projekt des Acco Theaters
Haifa/Israel, mit internationaler Beteiligung von Schauspielern aus
Israel, Italien, Japan, Österreich und Deutschland. Das Thalia
Theater in Halle und die bremer shakespeare company sind
Koproduktionspartner.
In Anlehnung an den biblischen "Turmbau zu Babel" entwickelt der
Theaterabend eine Geschichte des Neubeginns einer Gesellschaft.
Angesiedelt an dem Explosionsort des Raumschiffs Columbia
entscheidet sich eine Gruppe von Obdachlosen, das Raumschiff zu
rekonstruieren und als Symbol einer freien und neuen Gesellschaft in
den Weltraum zu versenden. Ausgehend von einer Situation, in der
alle die gleichen Voraussetzungen vorfinden, entwickelt sich der
Organisationsprozess für das gemeinsame Vorhaben in dessen Zentrum
die Fragen der Freiheit, Identität, Autorität, Führungsqualitäten,
Ungerechtigkeiten und der Diktatur verhandelt werden.
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