Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 25. Mai 2005
  
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(1) Sharon in Washington: „Israelischer Rückzug wird neue Ära des Vertrauens einleiten“
(2) Selbstmordattentat vereitelt: Wieder palästinensischer Jugendlicher bei Nablus festgenommen
(3) Arabische Zeitung: USA und EU haben HAMAS einen Vorschlag gemacht
(4) Irak: Und Fuad traf Hisham
(5) Ausbau der Forschungskooperation zwischen Israel und China
(6) „Tower of Babel“ - Acco Theater zu Gast in Deutschland
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Sharon in Washington: „Israelischer Rückzug wird neue Ära des Vertrauens einleiten“

Sharon will Koordinierung: Am Abend vor der Ankunft des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen in Washington hat Ministerpräsident Ariel Sharon die Palästinenser aufgefordert, die Herausforderung anzunehmen, und die Abkopplung („Hitnatkut“) mit Israel zu koordinieren. Nach seinen Worten wird eine koordinierte Abkopplung „eine neue Ära des Vertrauens zwischen den beiden Seiten einleiten“. Sharon, der vor der Konferenz des AIPAC in Washington gesprochen hatte - die in einer Entfernung von zwei Kilometern vom Weißen Haus stattfand -, war mehrere Male bei seiner Rede durch lautstarke Zustimmung seitens des Publikums unterbrochen worden.

„Die Abkopplung bietet die Möglichkeit, den Weg für den internationalen Friedensplan (raod map) zu ebnen. Israel ist bereit, Teile der Abkopplung zu koordinieren. Eine Koordinierung, die es uns ermöglichen wird, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Wir befinden uns noch immer auf der Stufe vor der raod map“, so Sharon. „In der Wahl des Vorsitzenden Abu Mazen sehen wir eine Chance. Wir werden unser Möglichstes tun, um mit der palästinensischen Führung Absprachen zu treffen und Schritte einzuleiten, um dem Vorsitzenden zu helfen, solange dies nicht unsere Sicherheit gefährdet. Das ist für uns die Schmerzgrenze“, so Sharon.

Sharon machte deutlich, dass Israel bereit sein wird, weitere 400 palästinensische Gefangene zu entlassen, wie im Abkommen von Sharm el-Sheikh festgelegt wurde. Bis jetzt wurden 500 Gefangene entlassen. Außerdem sagte er, dass Israel bereit sein wird, weitere Städte in die Sicherheitsverantwortung der Palästinensischen Autonomiebehörde zu übergeben und weitere Schritte einzuleiten, die er nicht weiter ausführte.

Sharon forderte als Bedingung für die israelischen Gesten, dass Abu Mazen nicht nur über Frieden sprechen, sondern auch beginnen wird, zu handeln und den Terror zu bekämpfen, sowie die Terrororganisationen zu entwaffnen. Er sagte, dass Abu Mazen ein Partner sein könnte, doch seine Worte müssten in die Tat umgesetzt werden: „Bis jetzt werden Terrorakte nicht verhindert, und auch der Waffenschmuggel geht weiter... Die Weiterentwicklung der raod map wird erst erreicht werden, wenn man den Terrororganisationen die Waffen abgenommen haben wird.“

„Dass da keine Zweifel aufkommen: Der Abkopplungsplan wird nach dem von der Regierung festgelegten Zeitplan durchgeführt“, sagte Sharon und betonte: „Es werden keine palästinensischen Flüchtlinge nach Israel hineingelassen. Die großen (jüdischen) Bevölkerungszentren in der Westbank werden ein integraler Teil Israels bleiben, und die territoriale Verbindung mit Israel wird in jeder Endstatus beibehalten.“

Vor der Rede hatte Sharon die Senatorin Hillary Clinton getroffen. Clinton hatte den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen aufgerufen, dafür zu sorgen, dass die Terrorstützpunkte aufgelöst werden. „In einer Demokratie muss der Führer Verantwortung und Führungskraft zeigen. Präsident Abbas muss für seine Taten verantwortlich sein. Er muss der Hetze ein Ende setzen. Ich freue mich, dass die Palästinensische Autonomiebehörde die „Protokolle der Weisen Zions“ von ihrer Internetseite genommen hat, doch ich frage, was sie dort überhaupt zu suchen hatten. Ein demokratischer Staat kann nicht als solcher betrachtet werden, wenn seine Lehrbücher voller Hetzreden sind.“ (ynet, 25.5.)



(2) Selbstmordattentat vereitelt: Wieder palästinensischer Jugendlicher bei Nablus festgenommen

Abermals haben israelische Sicherheitskräfte einen 15-jährigen palästinensischen Jungen an der Sperre von Hawara südlich von Nablus festgenommen. Der Junge von gestern (Dienstag, 24.5.) hatte zwei Rohrbomben bei sich. Die Sprengsätze wurden von Technikern gesprengt. Niemand wurde verletzt. Der Junge wurde vernommen.

Es handelt sich um einen weiteren Fall in einer Reihe von ähnlichen Fällen, die sich in letzter Zeit ereignet haben. Bereits am vergangenen Sonntag hatte die Aufmerksamkeit der Soldaten an der gleichen Sperre zur Festnahme eines 14-jährigen palästinensischen Jungen geführt. Auch er hatte an seinem Gürtel zwei Rohrbomben befestigt und unter seinem Hemd versteckt.

Nach Worten des befehlshabenden Offiziers an der Straßensperre zog der Junge den Verdacht der Soldaten auf sich. Sie forderten ihn auf, sein Hemd zu heben. An seinem Gürtel waren zwei zum Einsatz fertige Rohrbomben befestigt. Nach seinen Worten hielt der Junge ein Feuerzeug in den Händen, mit dem er die Zündschnur, die mit den Sprengsätzen verbunden war, in unmittelbarer Nähe zu den Soldaten zünden wollte. „Die Soldaten an der Sperre setzten den Jungen sofort außer Gefecht... doch ist es der Aufmerksamkeit der Soldaten zu verdanken, dass eine Katastrophe verhindert und niemand getötet wurde“, so der Offizier. (ynet, 25.5.)



(3) Arabische Zeitung: USA und EU haben HAMAS einen Vorschlag gemacht

Die arabische Zeitung „Al-Bian“, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheint, hat berichtet, dass die amerikanische Regierung und Vertreter der Europäischen Union die HAMAS -Organisation aufgefordert hätten, auf ihren militärischen Arm zu verzichten. Davon hätten am Dienstag (23.5.) Vertreter des HAMAS berichtet. Im Gegenzug sei dem HAMAS versprochen worden, dass man die Organisation eventuell von der Liste der Terrororganisation streichen würde.

Haben die USA den Führern der HAMAS -Bewegung ein Geschäft unterbreitet? Ein führender Vertreter des HAMAS teilte der Zeitung mit, dass die USA in letzter Zeit Mitteilungen dieser Art gemacht habe. „Wir haben direkte und indirekte Mitteilungen von der amerikanischen Regierung in dieser Angelegenheit erhalten“, so der Vertreter. Er betonte außerdem, dass die amerikanische Delegation, die sich vor Kurzem in Beirut mit dem Mitglied des Politbüros der Bewegung Mussa Abu Marzouk getroffen hatte, diesem einen ähnlichen Vorschlag gemacht hätte.

Nach den Worten des HAMAS -Vertreters ist die Bewegung dem Vorschlag ganz und gar nicht abgeneigt: „Der HAMAS analysiert derzeit die Vorschläge, die von den USA und Europa vorgelegt wurden. Manch einer ist überzeugt, dass die aktuelle Hudna (Ruhephase) eine Gelegenheit birgt, die genutzt werden muss, um den Namen der Bewegung von der Liste der Terrororganisationen zu streichen. Andere behaupten, dass die Treffen mit den Amerikanern ein Druckmittel der USA gegen die Palästinensische Autonomiebehörde sind, mit dem sie der Autonomiebehörde zu Verstehen geben, dass es auch eine Alternative gäbe, falls die Autonomiebehörde nicht das tut, was ihr aufgetragen wurde.“

Weiter sagte der HAMAS -Vertreter: „Was den militärischen Arm angeht, so wird dieser solange bestehen, wie die Besetzung besteht. Wenn das palästinensische Problem gelöst wird und die Besetzung beendet ist, werden sie aufhören als militärischer Arm zu agieren. Der Jihad ist in unseren Augen ein Mittel und kein Ziel. Und es steht dem nichts entgegen, dass der HAMAS Israel anerkennt und die Idee akzeptiert, dass zwei Staaten Seite an Seite leben, wobei sich Israel hinter die Grenzen von 1967 zurückziehen wird.“ (ynet, 25.5.)

Hintergrund HAMAS:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52649&MissionID=88



(4) Irak: Und Fuad traf Hisham

Was passiert, wenn sich ein Israeli irakischer Herkunft und ein Iraki kurdischer Abstammung zufällig treffen? Sie schütteln sich die Hände, unterhalten sich auf Arabisch und versuchen ein gemeinsames Mittagessen zu vereinbaren. Das ist genau das, was gestern (22.5.) dem Minister für Infrastruktur Benyamin Ben Eliezer („Fuad“) geschehen ist, der unbeabsichtigt mit dem irakischen Außenminister Hushiar Zibari („Hisham“) zusammentraf.

Das Treffen zwischen den beiden Ministern fand im Rahmen der Gespräche des Weltwirtschaftsgipfels in Jordanien statt und unter Vermittlung des jordanischen Ministers für Wasser und Bewässerung.

Ben Eliezer, der im Irak geboren wurde, wandte sich an Zibari und wurde mit einem Lächeln empfangen. „Wir haben uns die Hände geschüttelt und er sagte zu mir: „Ich kenne Sie, ich weiß, was Sie tun, und ich weiß, dass Sie aus Basra stammen“, erzählte Ben Eliezer, der sich auf irakischem Arabisch mit dem Minister unterhalten hatte. „Ich habe ihm gesagt, dass es an der Zeit sei, miteinander zu sprechen, und er antwortete: „Insh-Allah (so Gott will) wird auch das bald geschehen.“

Im Laufe des Gesprächs lud Ben Eliezer Zibari zum Mittagessen ein, doch der irakische Minister drückte sich vor der Geste, um politische Schwierigkeiten zu vermeiden. In einem Interview mit dem Sender Al Jazira schien sich der irakische Minister beinahe zu entschuldigen: „Es gab keine frühzeitige Vereinbarung und es gibt hier keine Möglichkeit für eine Normalisierung.“ (Ma’ariv, 23.5.)



(5) Ausbau der Forschungskooperation zwischen Israel und China

China will einen israelischen Technologiepark in China eröffnen. Das teilte Industrie- und Handelsminister Ehud Olmert während seines Besuchs in China mit. In der vergangenen Woche wurde in Peking ein Abkommen unterschrieben, wonach israelische und chinesische Unternehmen gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte in sechs Technologieparks der Qinghua Universität östlich von Shanghai errichten werden.

Die Technologieparks werden vom chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie gefördert. Das Abkommen soll die Zusammenarbeit kleiner und mittlerer Unternehmen in Israel unterstützen, die neue technologische Lösungswege entwickelt haben. Die chinesischen Partnerunternehmen werden die israelischen Entwicklungen für den chinesischen Markt adaptieren. Das berichtet das israelische Wirtschaftsmagazin Globes.

Bereits im April berichtete Ha’aretz, dass Shenzhen Capital, der große Venture Capital -Fonds im Süden Chinas, ein Partnerschaftsabkommen mit dem israelischen Venture Capital -Fonds Platinum-Newron zum Aufbau eines gemeinsamen Fonds mit einem Umfang von 80 Millionen Dollar unterzeichnet hat. Der neue Fonds wird in israelische Start-up-Firmen investieren, die auf dem chinesischen Markt tätig sind, sowie in chinesische Firmen, die mit israelischer Technologie zu tun haben.

Nach den Worten von Ami Dotan, dem führenden Partner im Fonds, hat man bereits feste Zusagen für Investitionen im Umfang von 10 Millionen Dollar erhalten. Bis zum dritten Quartal wird der erste Anteil mit einem Umfang von 20 Millionen Dollar aufgebracht sein. Den zwei Fonds wird sich als strategischer Partner die chinesische Kommunikationsfirma Dah-Tang anschließen, die wahrscheinlich nicht in die Firmen investieren, sondern mit ihnen neue Firmen für den chinesischen Markt aufbauen wird.

Die Shenzhen Capital Group ist der größte Venture Capital -Fonds in China, der ein Kapital im Umfang von 200 Millionen Dollar verwaltet. Der gemeinsame Fonds der beiden Venture Capital -Gruppen, die sich CIVC (China Israel Venture Capital) nennen wird, wird im Gebiet von Shenzhen angesiedelt sein, der südlichen High-Tech-Hauptstadt Chinas, die in der Nähe Hongkongs liegt und von einem neuen aus Israelis und Chinesen bestehenden Führungsteam des Fonds geleitet werden wird. (Globes, 24.5. und Ha’aretz, 21.4.05)



(6) „Tower of Babel“ - Acco Theater zu Gast in Deutschland

Das Acco Theater gehört zu den bekanntesten Theaterensembles in Israel mit internationaler Ausstrahlung. Im Acco Theater arbeiten jüdische und muslimische Künstler gemeinsam. „Tower of Babel“ ist eine internationale Koproduktion unter der Regie von Moni Yosef.

Termine:

Bremen
25., 26., 28., 29. Mai 2005, jeweils 21.30 Uhr auf dem Hof der bremer shakespeare company am Leibnizplatz, Schulstraße 26, Karten: 0421 – 500 333, open-air Vorstellungen
www.shakespeare-company.com

Halle
7., 8.,11. Juni 2005, jeweils 20.00 Uhr, Stadtwirtschaft, Äußere Hordorfer Str. 12, Karten: 0345 – 20 40 50
www.thaliatheaterhalle.de

Zum Stück:

Die Theaterproduktion "Babel" ist ein Projekt des Acco Theaters Haifa/Israel, mit internationaler Beteiligung von Schauspielern aus Israel, Italien, Japan, Österreich und Deutschland. Das Thalia Theater in Halle und die bremer shakespeare company sind Koproduktionspartner.

In Anlehnung an den biblischen "Turmbau zu Babel" entwickelt der Theaterabend eine Geschichte des Neubeginns einer Gesellschaft. Angesiedelt an dem Explosionsort des Raumschiffs Columbia entscheidet sich eine Gruppe von Obdachlosen, das Raumschiff zu rekonstruieren und als Symbol einer freien und neuen Gesellschaft in den Weltraum zu versenden. Ausgehend von einer Situation, in der alle die gleichen Voraussetzungen vorfinden, entwickelt sich der Organisationsprozess für das gemeinsame Vorhaben in dessen Zentrum die Fragen der Freiheit, Identität, Autorität, Führungsqualitäten, Ungerechtigkeiten und der Diktatur verhandelt werden.



(7) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt und wärmer.

Jerusalem: 17-24°C
Tel Aviv: 18-26°C
Haifa: 18-26°C
Be’er Sheva: 17-29°C
Am Toten Meer: 26-34°C
Eilat: 22-34°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5,523 NIS (+0,49%)
1 CHF – NIS (%)
1 £ - 8,029 NIS (+0,25%)
1 $ - 4,375 NIS (-0,09%)
(Bank of Israel, 24.5.05)



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