Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 24. Mai 2005
  
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(1) Ministerpräsident Sharon ruft heute die Palästinenser offiziell zur Koordinierung des Rückzugs auf
(2) Israelische Armee: es gibt eine Lösung für das Tunnelproblem im südlichen Gazastreifen
(3) Präsident des Obersten Gerichts Barak: Die kommenden Jahre sind „schicksalsträchtig“ für Israel
(4) Jüdischer Terrorist wegen Attentate auf arabische Israelis in Haifa verurteilt
(5) Der jordanische Junge Yitzhak Rabin erhält in Israel die Staatsbürgerschaft
(6) Nobelpreisträger fordern Rücknahme des britischen Boykotts gegen israelische Universitäten
(7) NanoPass entwickelt Instrument zur Verabreichung von Medikamenten über die Haut
(8) „Bashrav“ – Werk der israelischen Komponistin Betty Olivero in Berlin
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Sharon ruft heute die Palästinenser offiziell zur Koordinierung des Rückzugs auf

Ministerpräsident Ariel Sharon wird heute die Palästinenser offiziell dazu aufrufen, die Abkopplung („Hitnatkut“) mit Israel zu koordinieren. Sharon, der heute (24.5.) bei einer Tagung des American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) in Washington sprechen wird, wird dort erklären, dass er bereit ist, in Hinblick auf die Durchführung des Abkopplungsplans Positionen zu koordinieren, wenn Abu Mazen den Terror bekämpft. Dies teilte der israelische Armeesender Galei Zahal mit. Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen wird einige Stunden nach der Abreise Sharons nach Washington kommen.

Gestern (23.5.) sagte Sharon bei einem Treffen mit Investoren von „Israel Bonds“, dass es keine Verhandlungen mit den Palästinensern über Jerusalem geben wird und dass die Siedlungsblöcke von Ariel, Ma’ale Adumim und Gush Etzion für immer und ewig zu Israel gehören und territorial verbunden bleiben. Sharon, der seinen Besuch in den USA der jüdischen Gemeinde widmet, fügte hinzu, dass die anderen problematischen Themen des Konflikts bei Verhandlungen über eine Dauerregelung festgelegt werden.

Sharon sagte, dass die Regierung unter seiner Führung weder zu einem Verzicht noch zu einem Kompromiss im „Bund des vereinten, für nie und nimmer geteilten Israel“ bereit sei. Er sprach über „ehemalige Regierungen“, die sich bereit erklärt hätten, dass „palästinensische Soldaten, Mitarbeiter der Sicherheits-/Terror-Apparate über die Mauern wachen. Diese Zeiten liegen hinter uns. Das wird nicht geschehen“. Sharon fügte hinzu, dass Israel keine wichtigen „territorialen Vorgänge“ nach dem Rückzug aus dem Gazastreifen und der nördlichen Westbank plane. „Wir beabsichtigen, uns vollständig aus dem Gazastreifen zurückzuziehen“, sagte Sharon in Bezug auf die Durchführung der Abkopplung.

US-Präsident George W. Bush wird darauf bestehen, dass der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen alle Terrornetzwerke in den Palästinensergebieten entwaffnet, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice bei einem Treffen im Weißen Haus.

Sharons Berater Dov Weissglas wird bei weiteren Gesprächen mit Außenministerin Rice und dem Nationalen Sicherheitsberater Steve Hadley am Dienstag in Washington die von Israel unternommenen Schritte zur Stärkung der politischen Position von Abu Mazen erörtern.

Am Montagabend hat der palästinensische Innenminister Nasser Yousef Verteidigungsminister Shaul Mofaz in Tel Aviv den Plan für die Aufstellung seiner Sicherheitskräfte im Gazastreifen während des israelischen Rückzugs vorgestellt, den die Autonomiebehörde derzeit ausarbeitet. Mofaz zeigte sich nicht beeindruckt von dem Plan und nannte ihn oberflächlich und unbefriedigend. Der Verteidigungsminister bat Yousef beim kommenden Treffen Landkarten über die geplante Aufstellung sowie die Anzahl der palästinensischen Sicherheitskräfte vorzulegen.

Mofaz sagte, die Aufstellung der palästinensischen Sicherheitskräfte vor dem israelischen Rückzug müsse jetzt beginnen. Die Sicherheitsbeamten müssen in den angrenzenden Gebieten zu den Siedlungen aufgestellt werden, und die palästinensischen Einheiten müssen auf ihre Aufgabe vorbereitet werden, sagte Mofaz. (Walla/Ha’aretz, 24.5.)



(2) Israelische Armee: es gibt eine Lösung für das Tunnelproblem im südlichen Gazastreifen

Bereits seit langem bemühen sich die israelischen Sicherheitsbehörden um eine technische Lösung, um die von palästinensischen Schmugglerbanden in den sandigen Boden des Gazastreifens gegrabene Tunnel aufzudecken. Die Tunnel stellen eine Verbindung zum benachbarten Ägypten her. Durch sie transportieren Schmuggler schwere Waffen, Raketen, Sprengstoff und Munition für palästinensische Angriffe gegen Israel. Nach Jahren der Forschung und unzähligen Versuchen, effektive Mittel zu finden, hat das Pionierkorps der israelischen Armee (Zahal) jetzt ein erstes operatives Mittel zur Aufdeckung von Tunneln auf den Markt gebracht.

Das neue Mittel, das noch keinen Namen hat, basiert auf Objekten, die mit im Boden vergrabenen Sensoren verbunden sind, und die in der Lage sind, Tunnel in der Region zu erkennen. Nach der Aufspürung wird das Tunnelteam des Pionierkorps in die Region gerufen. Dort wird das Team mit Hilfe des neuartigen mobilen Gerätes, das vor Kurzem von der israelischen Armee erworben wurde, arbeiten. Israelischen Firmen, die sich mit dem Thema in den vergangenen Jahren beschäftigt hatten, haben die Entwicklung und den Erwerb der neuen Geräte mit Gesamtkosten in Höhe von mehreren Millionen Shekel möglich gemacht. (Ma’ariv, 23.5.)

Hintergrund zu den Waffentunneln:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52647&MissionID=88



(3) Präsident des Obersten Gerichts Barak: Die kommenden Jahre sind „schicksalsträchtig“ für Israel

„In einer Zeit, in der sich westliche demokratische Staaten mit Freizeitkultur, Internet und High-Tech beschäftigen, kehren wir hier in Israel zurück zur Existenzfrage unseres Daseins, zu Fragen, die wir aus dem einen oder anderen Grund aufgeschoben haben.“ So äußerte sich am Donnerstag (19.5.) der Präsident des Obersten Gerichtshofs Aharon Barak während einer Zeremonie zur Ernennung von Richtern, die in der Residenz des Staatspräsidenten in Jerusalem stattfand.

Barak betonte die große Bedeutung der kommenden Jahre, die er als „schicksalsträchtig“ für die Gestaltung der israelischen Gesellschaft bezeichnete und sagte, dass es sich um Jahre handle, die den Charakter der Gesellschaft und des Volkes bestimmen: „Diese Jahre werden die Position der nicht-jüdischen Minderheit gestalten und die Basis legen für die Struktur des Staates, das Grundgesetz sowie für den Stand des Rechtsstaates und den unserer Zivilgesellschaft.“

Richter Barak fügte hinzu: „Die kommenden Jahre haben große Bedeutung für unsere Beziehungen mit unseren Nachbarn, doch auch für unsere Beziehungen mit uns selbst. Sie werden die Beziehungen zwischen Religion und Staat gestalten. Sie werden das Wesen des modernen Zionismus definieren, der nicht post-zionistisch ist, und der die Komplexität der israelischen Gesellschaft und ihren pluralistischen Charakter berücksichtigt. Die kommenden Jahre werden – ähnlich wie die ersten Jahre nach der Staatsgründung – Jahre sein, die unsere Identität als jüdischen und demokratischen Staat bestimmen werden.“ (Ynet, 19.5.)



(4) Jüdischer Terrorist wegen Attentate auf arabische Israelis in Haifa verurteilt

Ein Gericht in Haifa hat den 22-jährigen Alexander Rabinovitch aus Haifa am Dienstag (24.5.) wegen Verwicklung in Terroraktivitäten gegen israelische Araber der Stadt verurteilt. Rabinovitch wurde außerdem wegen versuchten Mordes am Knessetabgeordneten Isaam Makhoul (Hadash) sowie anderen Fällen für schuldig befunden. Ein weiteres Verfahren wegen Attentaten auf arabische Bürger der Stadt läuft zur Zeit gegen einen Freund Rabinovitchs, Eliran Golan. Golan wird verdächtigt neun Bomben in der Gegend von Haifa gelegt zu haben, darunter eine Moschee, arabische Wohnhäuser und Autos sowie gegen Juden, von denen er glaubte, dass sie mit Arabern befreundet sind und andere. Bei den Attentaten im vergangenen Jahr wurden mehrere Personen verletzt. Das Strafmaß für Rabinovitch wird in acht Wochen erwartet. (Ha’aretz, 24.5.)



(5) Der jordanische Junge Yitzhak Rabin erhält in Israel die Staatsbürgerschaft

Innenminister Ofir Paz-Pines hat gestern (23.5.) entschieden, dem jordanischen Jungen Yitzhak Rabin und seiner Familie die Staatsbürgerschaft zukommen zu lassen. Die arabische Familie war vor neun Jahren wegen feindlichen Machenschaften, unter denen sie wegen des Namens ihres Sohnes gelitten hatte, aus Jordanien nach Israel geflohen. Die Staatsbürgerschaft bietet den Familienmitgliedern soziale Rechte, darunter das Recht auf einen israelischen Personalausweis. Die Staatsbürgerschaft wird zunächst für ein Jahr bewilligt. (Ha’aretz, 24.5.)



(6) Nobelpreisträger fordern Rücknahme des britischen Boykotts gegen israelische Universitäten

21 Nobelpreisträger werden heute einen Brief an die Mitglieder des britischen „Landesverbandes der Universitäten“ schicken, in dem sie die Rücknahme des britischen Boykottaufrufs gegen die Universitäten von Haifa und Bar Ilan fordern.

Zu den Unterzeichnenden gehören vier israelische Nobelpreisträger, die Professoren Avraham Hershko, Aharon Chehanover und Daniel Kahanman, sowie der Minister Shimon Peres, Friedensnobelpreisträger; Eli Wiesel; Prof. David Gross, ehemaliger Israeli, der dieses Jahr den Physik-Nobelpreis erhielt, der bekannte Physiker Prof. Steven Weinberg, Chemie-Nobelpreisträger Prof. Aharon Klog und der Biologe Gunter Blobal.

Am Donnerstag wird der Dozenten-Verband eine Sondersitzung einberufen, die die Boykott-Gegner initiiert haben. Die Entscheidung für den britischen Boykott war vor einem Monat gefallen. Nach den Worten der jüdischen Organisatoren in London, die großen Druck ausgeübt hatten, um diese Entscheidung rückgängig zu machen, scheint es sicher, dass diese bei der Versammlung diese Woche zurückgenommen wird.

Die Nobelpreisträger schrieben in dem Brief u.a.: „die Vermischung von Wissenschaft und Politik und die Begrenzung der akademischen Freiheit mit Hilfe eines Boykotts ist von Anfang an fehlerhaft.“ Sie definieren den Boykott als „gefährlich“ und sagen, dass „es nichts Wesentlicheres für den akademischen Geist gibt, als einen freien Ideenaustausch. Dieses grundsätzliche Prinzip ermöglicht es uns, unsere Auffassungen auszutauschen, Ideen voranzubringen (...) Akademische Freiheit wird nie das private Gut von wenigen sein, und man darf nicht zulassen, dass sie von diesen beeinflusst wird.“ (Ha’aretz, 24.5.)



(7) NanoPass entwickelt Instrument zur Verabreichung von Medikamenten über die Haut

Die israelische Firma für medizinische Instrumente NanoPass (Haifa) hat gemeinsam mit ihrem Partner, dem britischen Pharma-Riesen Glaxo-Smith-Klein, finanzielle Unterstützung in Höhe von 450.000 Pfund Sterling (ca. 860.000 Dollar) von der israelisch-britischen Britech Foundation erhalten. Die Gelder, die NanoPass erhielt, sollen die Zusammenarbeit zwischen den Firmen in der Technologieentwicklung der Mikro-Pyramide von NanoPass für die Verabreichung von Impfstoffen über die Haut stärken.

Die Micro Pyramid-Technologie ist eine Art Silikon-Chip, auf dem bis zu 100 hohle Mikro-Pyramiden angebracht werden, deren Länge weniger als einen halben Millimeter beträgt. Ihre spitze Randbreite ist kleiner als ein Mikron. Jede Mikro-Pyramide wird wie eine kleine Nadel genutzt, durch die der Impfstoff „der Breite nach“ auf effektive Art und Weise und ganz ohne Schmerz eingeführt werden kann. Die Stoffe dringen durch Diffusion in den Blutkreislauf ein. Im schlimmsten Falle, so die Firma, ist die Behandlung als leichtes Jucken zu spüren.

Die Mikro-Pyramide ist der Verabreichung von Medikamenten mit hohem molekularem Gewicht angepasst, wie z.B. Medikamenten, die auf Proteinen basieren, wie Insulin. Für die meisten Stoffe dieser Art sind konventionelle Nadeln für die Einführung zu groß und transdermale Pflaster oder chemische Technologien nicht in der Lage, große Moleküle effektiv zu transportieren. Der Generaldirektor von NanoPass, Dr. Yotam Lewin, erklärte, dass die neuartigen technologischen Methoden großes Potenzial besäßen, die Menge der notwendigen Impfungen bei gleichbleibender Impfwirkung zu verringern bzw. das wiederholte Spritzen des Impfstoffes zu verringern. Außerdem sagte Lewin, dass die Firma parallel dazu ein Produkt in Form eines Aufklebers entwickle, welches auf der Mikro-Pyramide basiert.

NanoPass in Haifa wurde 2000 von Dr. Shuki Yashoron im Rahmen des Inkubators Niuth gegründet, welche der Gruppe Ofer Hitech gehört. NanoPass arbeitet in verschiedenen Bereichen mit mehreren internationalen pharmazeutischen Firmen zusammen und wird in Kürze Kapital in Höhe von 5 Millionen Dollar aufbringen. (Ha’aretz, 21.4.05)



(8) „Bashrav“ – Werk der israelischen Komponistin Betty Olivero in Berlin

Kammerkonzert der Hochschule für Musik Hanns Eisler

Dienstag, 24. Mai 2005, 20.00 Uhr

Studiosaal der Hochschule für Musik Hanns Eisler
Charlottenstraße 55, Berlin Mitte

Concerto fresco VII

„Das Repertoire des Echo Ensembles für Neue Musik konzentriert sich auf Literatur für Kammerensemble und Kammerorchester des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart:

"Im Konzert des Ensembles am 24.5. wollte ich drei internationale zeitgenössische Komponisten der gleichen Generation: Betty Olivero (Israel), Alessandro Solbiati (Italien) und Wolfgang Rihm (Deutschland) mit Ensemble-Kompositionen präsentieren. Der "alte Meister" György Kurtàg (Ungarn) mit den Stücken für Bratsche Solo soll als musikalische Brücke verbindend sein.“ Konstantia Gourzi

Wolfgang Rihm  -  Chiffre
György Kurtág  -  Kompositionen für Viola Solo
Alessandro Aolbiati  -  Nora
Betty Olivero  -  Bashrav

Alexander Fleischer Klavier
Ulrich Mertin Viola
Luigi Gaggero Cymbalom
Echo Ensemble für Neue Musik
Konstantia Gourzi Leitung

Karten 4.- €, Tel.: 030 - 90269-842



(9) Das Wetter in Israel

Der Dienstag beginnt teils wolkig mit milden Temperaturen und örtlichen Schauern. Am Mittwoch steigen die Temperaturen bei auflockernder Bewölkung. Zum Wochenende (Freitag) wird es trocken und heiß!

Jerusalem: 13-21°C
Tel Aviv: 17-24°C
Haifa: 18-24°C
Be’er Sheva: 15-25°C
Eilat: 20-32°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.4954 NIS (-0.388%)
1 CHF – 3.5521 NIS (-0.471%)
1 £ - 8.0094 NIS (-0.155%)
1 $ - 4.3790 NIS (+0.367%)
(Bank of Israel, 23.5.05)



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