Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 17. Mai 2005
  
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(1) Etwa 300 Demonstranten bei Protestaktionen gegen Siedlungsräumung festgenommen
(2) Verteidigungsminister Shaul Mofaz warnt: „Hamas baut eine Armee auf“
(3) Zum ersten Mal: Israel wird eine diplomatische Vertretung in Dubai eröffnen
(4) Israel unterstützt die Kandidatur Qatars für den UN-Sicherheitsrat
(5) Intech Pharma entwickelt Methode zum langsamen Abbau von Medikamenten im Magen
(6) The Terrible New Hebrews: Galerie der Künste gibt Vorgeschmack auf israelische Kunst
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Etwa 300 Demonstranten bei Protestaktionen gegen Siedlungsräumung festgenommen

Trotz der nachrichtendienstlichen Informationen und einem Aufgebot von 4.000 Polizisten ist es rechten Demonstranten gestern Nachmittag (16.5.) gelungen, landesweit 39 Kreuzungen zu blockieren und schwere Verkehrsbehinderungen zu verursachen. Die Polizei nahm 292 Demonstranten fest, 122 alleine in Jerusalem. 56 weitere Demonstranten wurden zum Verhör festgehalten. Die Polizei erklärte, dass der Vorfall gestern gezeigt habe, dass man nicht in der Lage sei, mit einer solch großen Anzahl von gleichzeitigen Blockaden fertig zu werden.

Zu den schwersten Zwischenfällen kam es in Jerusalem. Demonstranten an der Bar Ilan–Straße und an der Einfahrt zur Stadt bewarfen Polizisten und Feuerwehr mit Steinen. Ein Polizist wurde leicht im Gesicht verletzt. Ein arabischer Zivilist wurde von den Demonstranten angegriffen und von der Polizei gerettet.

Die größte Demonstration, die gestern im Zentrum des Landes registriert wurde, fand an der Ausfahrt nach Givat Shmuel auf der Geha-Straße statt. Nach Einschätzung der Polizei von Tel Aviv versammelten sich ca. 1.000 Menschen, von denen sich Dutzende auf die Straße legten und an den Händen fassten.

Nördlich davon, an der Mursha-Kreuzung, demonstrierten weitere 100 Abkopplungsgegner. 15 von ihnen wurden festgenommen. An der Glilot-Kreuzung wurden 22 Demonstranten festgenommen, die die Straße versperrt hatten.

Die meisten der festgenommenen Rechten weigerten sich gestern, sich der Polizei zu erkennen zu geben. Dies teilte der gemeinsame Stab der Bewegung gegen die Abkopplung mit. Von dort wurde berichtet, dass weitere Hunderte von Demonstranten um ihre Festnahme baten, jedoch abgewiesen wurden. Ein Staatsanwalt der Knessetfraktion „Die Nationale Einheit“ (HaIchud HaLeumi) wird sich heute für die Freilassung Dutzender Jugendlicher einsetzen.

Der Siedlerrat für die Westbank und den Gazastreifen teilte mit, dass zwischen ihm und der Organisation der Blockaden keine Verbindung bestehe und dass dies nicht seine Art sei, die Bevölkerung zu beeinflussen. (Ha’aretz, 17.5.)



(2) Verteidigungsminister Shaul Mofaz warnt: „Hamas baut eine Armee auf“

Die palästinensische Hamas-Organisation versucht unter dem Deckmantel der Palästinensischen Autonomienbehörde (PA) eine bewaffnete Volksarmee aufzustellen. Davor hat am Sonntag der Verteidigungsminister gewarnt. „Die Mitglieder des Hamas bewaffnen sich und trainieren, und die Autonomiebehörde demonstriert Ohnmacht“, so Shaul Mofaz bei einer Regierungssitzung.

Der Verteidigungsminister warnte vor dem Erfolg des Hamas bei den Wahlen in den Palästinensergebieten. Ihm sei zu verdanken, dass der Hamas zu einer Behörde geworden sei, die der Palästinensischen Autonomiebehörde gleichgestellt ist. „Der Hamas ist eine Art zweite Autonomiebehörde.“ Außerdem betonte Mofaz, dass die Autonomiebehörde nicht energisch genug auf die Bedrohung durch den Hamas reagiere, immer noch nicht zahlreiche Waffen eingezogen habe und auch dann, wenn man Terroristen festnehme, die mit Qassam-Raketen ausgerüstet sind, diese eilig wieder freilasse.

Aus Angaben, die der Verteidigungsminister der Regierung vorlegte, geht hervor, dass im April ein Anstieg der Anschläge im Gazastreifen verzeichnet wurde und sich auch der Beschuss durch Qassam-Raketen aus den Gebieten der Autonomiebehörde verstärkt hat. Sicherheitsstellen liegen Informationen vor, wonach Palästinenser versuchen, auch in der Westbank Qassam-Raketen zu produzieren.

Mofaz verriet am Sonntag zum ersten Mal die Sicherheitsanforderungen, die Israel der Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde in Hinblick auf die Abkopplung vorgelegt hat. Israel fordert, dass in der Zeit des Rückzugs die Sicherheitsapparate der Autonomiebehörde sicherstellen, dass kein palästinensischer Zivilist das geräumte Gebiet betritt und dass kein Feuer auf die Soldaten und die räumenden Siedler eröffnet wird. Israel fordert, dass die palästinensischen Truppen, die in den zu räumenden Gebieten aufgestellt werden, auch Plünderungen in den Siedlungen verhindern.

Mofaz informierte die Minister nicht nur über die Vorgänge auf palästinensischer Seite, sondern auch über die Spannungen an der nördlichen Grenze. Mofaz betonte, dass die Ankündigung der Hizbollah, einen israelischen Soldaten zu entführen, sehr ernst zu nehmen ist, und dass die Armee über strategische Informationen verfüge, wonach eine solche Entführung tatsächlich stattfinden könnte. (Yedioth Aharonoth, 16.5.)



(3) Zum ersten Mal: Israel wird eine diplomatische Vertretung in Dubai eröffnen

Israel wird in Kürze eine diplomatische Handelsvertretung im Fürstentum Dubai im Persischen Golf eröffnen.

Dies wurde der Zeitung „Yedioth Aharonoth“ bekannt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Israel den Bedingungen der Behörden des Fürstentums nachgab und sich dazu bereit erklärte, dass die Vertretung nicht erkennbar sei und diskret agieren wird: es wird keine israelische Flagge über dem Büro wehen, und die israelischen Diplomaten, die dort eingesetzt werden, werden ausländische Pässe und keine israelischen Pässe haben.

Israel unterhält seit mehr als einem Jahr geheime Kontakte zu Dubai. In deren Rahmen besuchten bereits einige hohe Vertreter des Außenministeriums Dubai und trafen sich zu Gesprächen mit führenden Vertretern des Fürstentums. An der Spitze einer der israelischen Delegationen, die Dubai besucht hatten, befanden sich der stellvertretende Generaldirektor des Außenministeriums für Administration, Nissim Ben Shitrit und der Rechtsberater des Außenministeriums, Ehud Kinan, die die Gespräche über das Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen leiteten.

Zunächst hatte sich Israel geweigert, die Bedingungen zu akzeptieren und bestand darauf, dass die Vertretung erkennbar sein wird. Doch dann kam man zu der Übereinkunft, dass Israel die Vertretung in Kürze und im Geheimen eröffnen wird. Es wurde bekannt, dass das Außenministerium bereits die Immobilie in Dubai, in der die Vertretung eingerichtet wird, angemietet und drei Diplomaten ernannt hat, die in Kürze dorthin reisen werden.

Politische Stellen kritisierten die israelische Zusage, eine Vertretung mit niedrigem Profil und ohne Flagge zu eröffnen. Führende Mitarbeiter des Außenministeriums weisen die Kritik zurück und sagen, dass Israel den Kontakten in der arabischen Welt im Allgemeinen und im Persischen Golf im Besonderen großen Wert beimesse: „Dies wird zum Durchbruch mit den Golf-Staaten führen.“ (Yedioth Aharonoth, 15.5.)



(4) Israel unterstützt die Kandidatur Qatars für den UN-Sicherheitsrat

Zum ersten Mal in der Geschichte: Israel unterstützt die Kandidatur eines arabischen Staates für den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN).

Vor einigen Monaten hatte sich Qatar mit der Bitte an Israel gewandt, die Kandidatur Qatars für den Sicherheitsrat als Vertreter Asiens zu unterstützen. Dies ist das erste Mal, dass sich ein arabischer Staat an Israel wendet und um Unterstützung bei der Wahl zu einer UN-Einrichtung bittet.

Das Land, das mit Qatar konkurriert, ist Kambodscha. In der Abteilung für internationale Organisationen im Außenministerium gab es einige Diskussionen, an deren Ende beschlossen wurde, der Bitte Qatars stattzugeben.

Im Außenministerium hofft man, dass die Unterstützung Qatars helfen wird, die Initiative von Außenminister Silvan Shalom voranzubringen, diplomatische Beziehungen mit arabischen Staaten aufzunehmen. Vor Kurzem hatte Shalom mit dem Präsidenten Ägyptens und mit dem türkischen Ministerpräsidenten über die Initiative gesprochen. (Ma’ariv, 15.5.)



(5) Intech Pharma entwickelt Methode zum langsamen Abbau von Medikamenten im Magen

Intech Pharma bietet einen globalen Durchbruch im Bereich der Pharmazie. Die Firma entwickelte eine Methode zur Verabreichung von Medikamenten, die es den Inhaltsstoffen ermöglicht, länger im Körper zu bleiben und nur langsam abzubauen. Zwar gibt es andere Firmen, die derartige Methoden entwickelt haben. Doch nur Intech hat ein komplexes Patent zum langsamen Abbau der Stoffe im Magen entwickelt. Nur das Medikament bleibt länger im Körper, während sich alles andere, das sonst in den Magen gelangt, diesen innerhalb von drei Stunden verlässt. Die Erfindung wurde als Patent der Professoren Micha Fridman und Amnon Hoffman der Hebräischen Universität angemeldet.

Nach Angaben von Cohen-Arazi ist es die einzige Entwicklung weltweit, durch die das Medikament vier mal länger im Körper bleibt. Intech Pharma ist zudem die einzige Firma in der Welt, der Untersuchungsergebnisse von mehr als 200 gesunden Menschen vorliegen, die den Erfolg der Entwicklung beweisen. Für den Versuch wurde eine Art Vitamin B gewählt. Derzeit durchforscht die Firma den Generika-Markt nach einem geeigneten Medikament, das sie zu einem Super-Generikum weiterentwickeln kann. Intech verfügt über ein Produktionssystem mit genehmigten Laborbedingungen.

Wer könnte sich für die Entwicklung von Intech interessieren? Aids-Kranke und andere, die mehrmals am Tag Tabletten schlucken müssen und dies vergessen; Firmen, deren Medikamenten-Patent abläuft; Generika-Firmen, die ihr Medikament zu einem Super-Generikum machen wollen und Firmen, die bereits Dutzende oder Hunderte Millionen Dollar in die Molekül-Entwicklung für Medikamente investiert haben, bis sie gemerkt haben, dass um eine heilende Wirkung zu erzielen, die Dosis so hoch sein muss, dass schwere Nebenwirkungen eintreten, welche die Anwendung des Medikaments unmöglich machen. (Ha’aretz, 21.4.05)



(6) The Terrible New Hebrews: Galerie der Künste gibt Vorgeschmack auf israelische Kunst

Augenblicklich läuft in der Galerie der Künste, Berlin, bis zum 5. Juni 2005 die Ausstellung „Zoya vs Igal, Schiedsrichter Katzenstein“. Sie zeigt 9 „Avantgardisten" von Zoya Cherkassky und 18 Miniaturen von Igal Zak sowie die Videoarbeit „Azoi" von Uri Katzenstein. Zur Ausstellung haben die Künstler eine kleine Broschüre gestaltet mit Texten von Roee Rosen (Tel Aviv) und Emma Braslavsky (Berlin).

Künstler ringen um Realität? Zoya Cherkassky, Igal Zak, beide israelische Künstler russischer Herkunft, und Uri Katzenstein in der Funktion des „Schiedsrichters" stellen hier ihren Ausschnitt der sozialen Wirklichkeit gegeneinander und bieten uns doch eine Synthese der scheinbaren Gegensätze.

Die Ausstellung zeigt drei Generationen im Kampf mit den ewigen Konflikten der Gesellschaft und bietet zudem einen Zoom in Details der frischen israelischen Bildenden Kunst. Jeder der drei Künstler besetzt dabei eine feste Position. Cherkassky und Zak repräsentieren den jungen dynamischen Teil, der um Ideen kämpft und bereit ist, dafür bis zum äußersten zu gehen.

Katzenstein dagegen als Vertreter der gesetzten etablierten Schicht beobachtet, erfindet und zählt die Punkte. „Zoya vs. Igal. Referee: Uri Katzenstein“ eröffnet die Arena für drei Generationen der israelischen Kunst und zeigt, wie unterschiedlich mit der Realität umgegangen wird.

Zoya Cherkassky und Igal Zak beschäftigen sich mit dem hoffnungslosen Menschlichen auch in ihrem gemeinsamen Werk „Zoya vs. Igal", das anlässlich dieser Ausstellung entstanden ist und in der der Kampf auf mikrokosmischer Ebene entschieden scheint: Goliath und David - ein dialektischer Zusammenschluss und allzu sozialer Symbiont, der uns vielleicht klar macht, dass doch das Kleine das Große steuert?

Roee Rosen warnt in seinem provokanten Text zur Ausstellung („The Terrible New Hebrews") vor dem Cherkasskyschen und Zakschen Geschöpfen und bezeichnet sie als gefährliche Waffe. Wer sich dem trotzdem aussetzen möchte, bitte! Aber auf eigene Gefahr, versteht sich.

Galerie der Künste, Potsdamer Straße 78, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr



(7) Das Wetter in Israel

Sonnig und warm. Am Mittwoch steigen die Temperaturen weiter an. Am Wochenende wird es sehr heiß und trocken.

Jerusalem: 17-26°C
Tel Aviv: 17-25°C
Haifa: 17-25°C
Be’er Sheva: 15-30°C
Eilat: 23-37°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5238 NIS (-0.472%)
1 CHF – 3.5766 NIS (-0.520%)
1 £ - 8.0464 NIS (-1.277%)
1 $ - 4.3810 NIS (+0.069%)
(Bank of Israel, 16.5.05)



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