Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 13. Mai 2005
  
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(1) 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen: Interviews und Beiträge in deutschen Medien
(2) Mutmaßlicher Attentäter vor israelischer Botschaft in Taschkent getötet
(3) Kofi Annan verurteilt Raketenangriffe aus dem Libanon
(4) Papst Benedikt XVI. will Synagoge zu Köln besuchen
(5) SAP lobt Motivation der Israelis und will 100 neue Mitarbeiter einstellen
(6) Akrobatik-Mannschaft „Makkabi Dan“ beim internationalen deutschen Turnfest in Berlin
(7) loose your identity [= B]: Arcadi Greenman, Sigalit Landau zu Gast in der Stadt Ludwigsburg
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen: Interviews und Beiträge in deutschen Medien

Freitag, 13.5.:

In einem Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung, heute (Freitag), 13. Mai 2005, würdigt Botschafter Shimon Stein die „einzigartigen Beziehungen“ zwischen Deutschland und Israel: „Man kann nicht mehr über Schuld sprechen, sondern nur noch über Verantwortung. Die deutschen Politiker und Eliten stellen sich dieser Verantwortung. Aber es wird nie zu einem Schlussstrich kommen. Die Shoa wird nie zu den Akten gelegt. Jede Generation muss sich dieser Herausforderung wieder stellen.“ Den Antisemitismus bezeichnete der Botschafter als eine Krankheit der westlichen und der arabischen Welt:

http://www.donau.de/SID_94d5a16b94995db3300f15fd4bfc6485/nachrichten/politik/meldung.shtml?rubrik=mz&id=36969

Donnerstag, 12.5.:

„Nichts ist normal“, Botschafter Shimon Stein, WAZ, 12.5.:
Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen.

„Unsere Beziehung ist einzigartig“, Botschafter Shimon Stein, Berliner Morgenpost, 12.05.:
http://morgenpost.berlin1.de/ausgabe/2005/05/12/politik/753087.html

„Brückenbauen am Abgrund“, Botschafter Shimon Stein, Hamburger Abendblatt 12.5.:
http://www.abendblatt.de/daten/2005/05/12/432175.html

Interview mit Staatspräsident Moshe Katsav, Die Bild, 12.5.:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/05/12/koehler__israel/koehler__israel.html

„Deutsche und Israelis können stolz sein“, Bundespräsident Horst Köhler in Die Bild, 12.5.:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/05/12/koehler__israel/hg1__koehler__stolz.html

„Und was tut Abbas für uns?“ Außenminister Silvan Shalom über die deutsch-israelischen Beziehungen und die Räumung des Gazastreifens, Die Welt, 12.5.:
http://www.welt.de/data/2005/05/12/717273.html

Außerdem diese Woche:
Bundesaußenminister Joschka Fischer im Interview mit der Zeitung DIE ZEIT (Nr. 20, 12.5.): Anwalt Jerusalems. Warum wir Israel verpflichtet bleiben – und warum das Land im Nahen Osten militärisch überlegen sein muss:
http://www.zeit.de/2005/20/Interview_Fischer

Samstag, 14.5.:

„Am Grunde der Zeiten – Lange Nacht vom Jordan“, eine dreistündige Rundfunksendung von Gretel Rieber über Kultur und Gesellschaft in Israel: Deutschlandfunk: 23:05 Uhr bis 02:00 Uhr. Und Deutschlandradio Kultur: 00:05 Uhr bis 03:00 Uhr:
Mit Interviews, literarischen Texten und Musik aus Israel, - ein Bericht, der sich von der allgemeinen Berichterstattung unterscheidet.

„Schatten der Vergangenheit? – 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“, Podiumsdiskussion mit Bundespräsident a. D. Johannes Rau, Botschafter Shimon Stein, DIG-Vorsitzender Manfred Lahnstein und der Israel-Korrespondentin des SPIEGEL, Annette Grossbongardt, Phoenix, 22:15 Uhr.

Sonntag, 15.5.:

„Israel, die Russen auf dem Vormarsch“, Weltspiegel, ARD, 19:20 Uhr: Beitrag von Peter Dutzik über eine Einwandererfamilie. Eine Geschichte über Hoffnungen, Illusionen und die harte Realität.



(2) Mutmaßlicher Attentäter vor israelischer Botschaft in Taschkent getötet

Vor der israelischen Botschaft in der usbekischen Hauptstadt Taschkent ist am Freitagmorgen ein mutmaßlicher Attentäter getötet worden. Das teilte die amerikanische Botschaft und das Außenministerium in Jerusalem mit. Der israelische Botschafter in Taschkent bestätigte die Meldung eines Vertreters der Polizei von Usbekistan, wonach der Verdächtige Holzgegenstände bei sich trug, die wie ein Sprengsatz aussahen. Außerdem trug der Verdächtige einen langen Mantel. Dies weckte den Verdacht bei den Polizisten vor dem Gebäude, die den Mann dazu aufriefen, stehen zu bleiben. Als er sich dennoch der Botschaft näherte, schossen sie ihm ins Bein. Als sich der Mann weiter auf das Gebäude zubewegte, schossen die Wachen ein weiteres mal und töteten den Mann. Die fünf israelischen Botschaftsmitglieder befanden sich zu dem Zeitpunkt innerhalb des Gebäudes. Von ihnen wurde niemand verletzt. Zur Zeit laufen weitere Ermittlungen über den Vorfall. Eine Handelsdelegation aus Israel, die am Sonntag nach Usbekistan kommen sollte, verschob unterdessen ihre Reise nach Taschkent angesichts der Unruhen in dem Land. (Ha’aretz, 13.5.)



(3) Kofi Annan verurteilt Raketenangriffe aus dem Libanon

Am späten Donnerstagabend hat eine Explosion die Gegend von Har-Dov an der Nordgrenze erschüttert. Der Vorfall ereignete sich nur einen Tag nachdem eine Katjuscharakete eine Bäckerei in der nordisraelischen Stadt Shlomi stark beschädigte. In beiden Fällen gab es keine Verletzten. Vertreter der Armee teilten mit, dass am Donnerstag zwei Raketen in der Gegend von Har Dov gelandet sind. Da nicht zu ermitteln war, woher die Raketen kamen, erwiderte die israelische Luftwaffe den Angriff nicht. Israel betrachtet die libanesische Regierung als verantwortlich für die Angriffe auf Shlomi. Das teilten Sicherheitsvertreter mit. Der Sprecher der israelischen Luftwaffe Brigadegeneral Gal Hirsch sagte, das eigentliche Ziel des Beschusses seien die Feiernden des israelischen Unabhängigkeitstages in der Gegend gewesen. In Israel geht man davon aus, dass die Angriffe nicht von der Hisbollah, sondern von einer palästinensischen Terrorgruppe kamen. Dies ist das dritte mal in diesem Jahr, dass Katjuscharaketen aus dem Libanon auf den westlichen Galil abgefeuert wurden. Eine Sprecherin des UN-Generalsekretärs Kofi Annan teilte in Folge der Angriffe mit, er sei „schwer besorgt“ über den Vorfall und rief Libanon dazu auf, all diese Angriffe zu beenden. (Yedioth Aharonoth, 13.5.)



(4) Papst Benedikt XVI. will Synagoge zu Köln besuchen

Papst Benedikt XVI. beabsichtigt, im Rahmen seines Deutschlandbesuches im August die Synagoge in Köln zu besuchen. Dies teilte Benedikt XVI. dem israelischen Botschafter im Vatikan, Oded Ben-Hur, im Rahmen eines Empfangs für Diplomaten mit. Der Papst übermittelte dem Staat Israel und seinem Volk seine Segenswünsche zum Unabhängigkeitstag und anlässlich des 40. Jubiläums der Erklärung „Nostra Aetate“, in der der Heilige Stuhl 1965 erklärt hat, dass die Juden unserer Generation keine Schuld am Tode Jeshus tragen. Der überraschte Botschafter drückte dem Papst die Hände. Der Oberrabbiner von Rom, Shmuel Ricardo di Sanni, sagte, dass man in der Ankündigung, eine Synagoge auf deutschem Boden zu besuchen, ein Zeichen für den Kampf der katholischen Kirche gegen Antisemitismus sehen könne. (Yedioth Aharonoth, 13.5.)



(5) SAP lobt Motivation der Israelis und will 100 neue Mitarbeiter einstellen

Klaus Heinrich, Direktionsmitglied bei dem deutschen Programmriesen SAP, ist zuständig für Personalerweiterung und besucht zum ersten Mal Israel. Gleichzeitig betont er die Absicht der Firma, ihre Aktivitäten in Israel auszuweiten. Die zu erwartende Zunahme der Mitarbeiterzahlen der Firma in Israel im kommenden Jahr ist enorm. Die Firma beschäftigt heute 500 Mitarbeiter in Israel und plant bis zum Jahresende rund 100 zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Das israelische Zentrum in Ra’anana ist außerhalb Deutschlands das drittgrößte in der Welt. Die Firma hat bereits mitgeteilt, dass sie die Anzahl ihrer Mitarbeiter in Israel im kommenden Jahr auf 1.000 vergrößern möchte.

Heinrich betont, dass die Firma, die Entwicklungszentren in Deutschland, Frankreich, Kanada, USA, China, Indien, Japan und Israel unterhält, ihre Aktivitäten nicht nur in Ländern, in denen die Beschäftigungskosten für Entwicklungsmitarbeiter relativ gering sind, wie beispielsweise in Indien, erweitern wird. „Wir konzentrieren uns auf die Suche nach den besten Mitarbeitern, die es gibt, nicht unbedingt den billigsten. In Israel gibt es ausgebildete Menschen voll Motivation, mit Begeisterung für die Arbeit und die gerne Initiative ergreifen. All dies sind Eigenschaften, die in uns wichtig sind“, so Heinrich.

Nach Heinrichs Worten sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Entwicklungszentren wichtig und sollten ausgebaut werden. „Unser echtes Kapital ist das Anderssein. Jedes Entwicklungszentrum hat seine eigenen Vorteile: in Indien z.B. liegt der hauptsächliche Vorteil in den niedrigen Personalkosten, die Amerikaner haben ein ausgezeichnetes Servicebewusstsein, und in Israel finden wir den Geist der Initiative. Die führende Technologie der Firma ist hier geschaffen worden, und der israelischen Konkurrenzfähigkeit und dem Wunsch, immer die besten zu sein, zu verdanken.“

Heinrich erinnert daran, dass SAP in den vergangenen Jahren einige Firmen in Israel erworben hat, darunter Ofek, Top Manage, Expression und GUI Machine. 2004 erwarb SAP die Firma A2i, die ein Entwicklungszentrum in Israel unterhält, sowie die Firma Virtual Locality. „Wir unternehmen nicht viele Einkäufe“, so Heinrich. „Unser Ziel bei dem Erwerb ist es nicht – wie bei anderen Firmen -, unseren Marktanteil zu vergrößern, sondern die Technologien zu erwerben, die den Weg zum Markt verkürzen. Das israelische Team hat einen guten Spürsinn, viel versprechende Firmen ausfindig zu machen und daher sind 70% unseres Erwerbs israelische Firmen und wir werden diese Politik fortführen“, so Heinrich. (Ha’aretz, 26.4.05)



(6) Akrobatik-Mannschaft „Makkabi Dan“ beim internationalen deutschen Turnfest in Berlin

Die Akrobatik-Mannschaft des israelischen Sportvereins „Makkabi Dan“ wird vom 14. bis 20. Mai 2005 am internationalen Deutschen Turnfest 2005 in Berlin teilnehmen. Die Akrobatik-Gruppe wurde zudem eingeladen, an der festlichen Gala-Veranstaltung mitzuwirken. Das internationale Turnfest wird am 14. Mai mit einem Festumzug eröffnet. Zehntausende Zuschauer und Sportler aus aller Welt werden erwartet. Die Akrobatikgruppen von Makkabi Dan sind vor allem in Europa bekannt für ihre hervorragende Ausbildung und Training mit jüngeren Altersgruppen. Die Gruppe steht unter der Leitung der Choreographin Dr. Ilana Katz. Unter den Sportlern ist Maya Ganott hervorzuheben, frühere Championsiegerin (1986) der Sowjetunion. Maya ist 1991 nach Israel eingewandert und trat seither an zahlreichen Vorstellungen im In- und Ausland auf.



(7) loose your identity [= B]: Arcadi Greenman, Sigalit Landau zu Gast in der Stadt Ludwigsburg

Heute wird im Kunstverein Ludwigsburg die Ausstellung „loose your identity [=B]“ mit Arbeiten von Arcadi Greenman und Sigalit Landau eröffnet.

Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt im Nahen Osten ist eines der schmerzhaftesten politischen Phänomene der Gegenwart. Mehr als drei Generationen von Israelis und Arabern wurden in ihrer Existenz durch diesen Konflikt geprägt. Die Arbeiten sind Teil eines größeren Projektes.

Arcadi Greenman (* 1964, Tallinn, Estland, lebt in Tel Aviv) installiert einen Schießstand in den Räumen des Kunstvereins. Dieser Schießstand ist so konstruiert, dass von beiden Seiten auf die in der Mitte befindlichen Ziele geschossen werden könnte. Auch wenn von einer realen Benutzung Abstand genommen wird, fungiert der Schießstand als Bild, in welchem sich (scheinbar harmloses) Spiel und das plötzliche Umschlagen in die Möglichkeit realer Verletzung vereinen.

Sigalit Landau (* 1969 Jerusalem, lebt in Tel Aviv und Paris) ist durch zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (u.a. documenta X) bekannt. Sie stellt drei Video-Arbeiten vor. Barbed Hula (2000) zeigt die Künstlerin, die nackt vor der Kulisse des Mittelmeeres mit einem Reifen aus Stacheldraht um den Bauch tanzt. Was einerseits als harmloses Kindervergnügen bekannt ist, andererseits wegen seiner auch in Sigalit Landaus Video unverkennbaren erotischen Komponente bspw. in Japan verboten war, verwandelt sich in Barbed Hula in ein frenetisches, selbstzerstörerisches Ritual. Wie bei Arcadi Greenman wird die Selbstverletzung als traumatischer Akt vorgeführt: „Man versucht, dem Schmerz zu entrinnen, indem man noch mehr Schmerz produziert.“ (Sigalit Landau)

Das Video Three-Men Hula (2001) nimmt das Element des Spielerischen auf: Drei halbnackte Männer, die Rücken einander zugewandt, die Arme untergehakt, tanzen innerhalb eines großen Plastikreifens, den sie gemeinsam in Schwingung versetzen und um sich kreisen lassen. So unverkennbar die drei Akteure ihren Spaß haben, so quälend wird ihre Anstrengung, je länger man den Film betrachtet. Dazu verdammt, gemeinsam den Reifen in Schwingung zu halten, einander ziehend und stoßend, erscheinen ihre Bemühungen zunehmend absurd. Three-Men Hula wird so verständlich als Bild der Situation im Nahen Osten, in welcher alle Parteien am Fortgang des Konflikts zusammenwirken oder aber dazu verurteilt sind, gemeinsam an seiner Beilegung zu arbeiten.

Von betörender Schönheit ist das Video Dead Sea (2004), das die Künstlerin zeigt, wie sie im Toten Meer zwischen zu einer Spirale aufgereihten, schwimmenden Melonen treibt, von denen manche aufgeschnitten sind und das rote Fruchtfleisch zeigen. Ist es bei Barbed Hula die Ambivalenz von Tanz als Ausdruck von Lebenslust und Akt der Selbstverletzung, so ist es bei Dead Sea die Gleichzeitigkeit von lebensfeindlicher Umgebung, Verletztheit, Ausgeliefertsein und Schönheit, die das Video zu einem beeindruckenden Bild einer paradoxen Situation macht.

Dauer der Ausstellung: 14.5. bis 3.7.2005
Öffentliche Führungen jeweils mittwochs, 17 Uhr, Öffentliche Führungen durch Leonhard Emmerling am Sonntag, 15.5.2005, und Sonntag, 19.6.2005, jeweils 16 Uhr.
Der Kunstverein ist geschlossen am 16. Mai (Pfingstmontag) und am 26. Mai (Fronleichnam).
Kunstverein Kreis Ludwigsburg, Franckstraße 4, 71636 Ludwigsburg, www.kunstverein-ludwigsburg.de



(8) Das Wetter in Israel

Es wird wärmer, vereinzelt kleine Schauer.

Jerusalem: 16-25°C
Tel Aviv: 17-25°C
Haifa: 17-25°C
Be’er Sheva: 16-28°C
Eilat: 20-35°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.6185 NIS (+0.490%)
1 CHF – 3.6357 NIS (0.564%)
1 £ - 8.2390 NIS (+0.645%)
1 $ - 4.3610 NIS (+0.299%)
(Bank of Israel, 11.5.05)



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