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(1) 40 Jahre deutsch-israelische
Beziehungen: Interviews und Beiträge in deutschen Medien
Freitag, 13.5.:
In einem Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung, heute
(Freitag), 13. Mai 2005, würdigt Botschafter Shimon Stein die
„einzigartigen Beziehungen“ zwischen Deutschland und Israel: „Man
kann nicht mehr über Schuld sprechen, sondern nur noch über
Verantwortung. Die deutschen Politiker und Eliten stellen sich
dieser Verantwortung. Aber es wird nie zu einem Schlussstrich
kommen. Die Shoa wird nie zu den Akten gelegt. Jede Generation muss
sich dieser Herausforderung wieder stellen.“ Den Antisemitismus
bezeichnete der Botschafter als eine Krankheit der westlichen und
der arabischen Welt:
http://www.donau.de/SID_94d5a16b94995db3300f15fd4bfc6485/nachrichten/politik/meldung.shtml?rubrik=mz&id=36969
Donnerstag, 12.5.:
„Nichts ist normal“, Botschafter Shimon Stein, WAZ, 12.5.: Den
vollständigen Artikel können Sie hier lesen.
„Unsere Beziehung ist
einzigartig“, Botschafter Shimon Stein, Berliner Morgenpost,
12.05.: http://morgenpost.berlin1.de/ausgabe/2005/05/12/politik/753087.html
„Brückenbauen am Abgrund“, Botschafter Shimon Stein, Hamburger
Abendblatt 12.5.: http://www.abendblatt.de/daten/2005/05/12/432175.html
Interview mit Staatspräsident Moshe Katsav, Die Bild,
12.5.: http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/05/12/koehler__israel/koehler__israel.html
„Deutsche und Israelis können stolz sein“, Bundespräsident Horst
Köhler in Die Bild, 12.5.: http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/05/12/koehler__israel/hg1__koehler__stolz.html
„Und was tut Abbas für uns?“ Außenminister Silvan Shalom über die
deutsch-israelischen Beziehungen und die Räumung des Gazastreifens,
Die Welt, 12.5.: http://www.welt.de/data/2005/05/12/717273.html
Außerdem diese Woche: Bundesaußenminister Joschka Fischer im
Interview mit der Zeitung DIE ZEIT (Nr. 20, 12.5.): Anwalt
Jerusalems. Warum wir Israel verpflichtet bleiben – und warum das
Land im Nahen Osten militärisch überlegen sein muss: http://www.zeit.de/2005/20/Interview_Fischer
Samstag, 14.5.:
„Am Grunde der Zeiten – Lange Nacht vom Jordan“, eine
dreistündige Rundfunksendung von Gretel Rieber über Kultur und
Gesellschaft in Israel: Deutschlandfunk: 23:05 Uhr bis 02:00 Uhr.
Und Deutschlandradio Kultur: 00:05 Uhr bis 03:00 Uhr: Mit
Interviews, literarischen Texten und Musik aus Israel, - ein
Bericht, der sich von der allgemeinen Berichterstattung
unterscheidet.
„Schatten der Vergangenheit? – 40 Jahre deutsch-israelische
Beziehungen“, Podiumsdiskussion mit Bundespräsident a. D. Johannes
Rau, Botschafter Shimon Stein, DIG-Vorsitzender Manfred Lahnstein
und der Israel-Korrespondentin des SPIEGEL, Annette Grossbongardt,
Phoenix, 22:15 Uhr.
Sonntag, 15.5.:
„Israel, die Russen auf dem Vormarsch“, Weltspiegel, ARD, 19:20
Uhr: Beitrag von Peter Dutzik über eine Einwandererfamilie. Eine
Geschichte über Hoffnungen, Illusionen und die harte
Realität.
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(3) Kofi Annan
verurteilt Raketenangriffe aus dem Libanon
Am späten Donnerstagabend hat eine Explosion die Gegend von
Har-Dov an der Nordgrenze erschüttert. Der Vorfall ereignete sich
nur einen Tag nachdem eine Katjuscharakete eine Bäckerei in der
nordisraelischen Stadt Shlomi stark beschädigte. In beiden Fällen
gab es keine Verletzten. Vertreter der Armee teilten mit, dass am
Donnerstag zwei Raketen in der Gegend von Har Dov gelandet sind. Da
nicht zu ermitteln war, woher die Raketen kamen, erwiderte die
israelische Luftwaffe den Angriff nicht. Israel betrachtet die
libanesische Regierung als verantwortlich für die Angriffe auf
Shlomi. Das teilten Sicherheitsvertreter mit. Der Sprecher der
israelischen Luftwaffe Brigadegeneral Gal Hirsch sagte, das
eigentliche Ziel des Beschusses seien die Feiernden des israelischen
Unabhängigkeitstages in der Gegend gewesen. In Israel geht man davon
aus, dass die Angriffe nicht von der Hisbollah, sondern von einer
palästinensischen Terrorgruppe kamen. Dies ist das dritte mal in
diesem Jahr, dass Katjuscharaketen aus dem Libanon auf den
westlichen Galil abgefeuert wurden. Eine Sprecherin des
UN-Generalsekretärs Kofi Annan teilte in Folge der Angriffe mit, er
sei „schwer besorgt“ über den Vorfall und rief Libanon dazu auf, all
diese Angriffe zu beenden. (Yedioth Aharonoth, 13.5.)
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(4) Papst
Benedikt XVI. will Synagoge zu Köln besuchen
Papst Benedikt XVI. beabsichtigt, im Rahmen seines
Deutschlandbesuches im August die Synagoge in Köln zu besuchen. Dies
teilte Benedikt XVI. dem israelischen Botschafter im Vatikan, Oded
Ben-Hur, im Rahmen eines Empfangs für Diplomaten mit. Der Papst
übermittelte dem Staat Israel und seinem Volk seine Segenswünsche
zum Unabhängigkeitstag und anlässlich des 40. Jubiläums der
Erklärung „Nostra Aetate“, in der der Heilige Stuhl 1965 erklärt
hat, dass die Juden unserer Generation keine Schuld am Tode Jeshus
tragen. Der überraschte Botschafter drückte dem Papst die Hände. Der
Oberrabbiner von Rom, Shmuel Ricardo di Sanni, sagte, dass man in
der Ankündigung, eine Synagoge auf deutschem Boden zu besuchen, ein
Zeichen für den Kampf der katholischen Kirche gegen Antisemitismus
sehen könne. (Yedioth Aharonoth, 13.5.)
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(5) SAP lobt
Motivation der Israelis und will 100 neue Mitarbeiter
einstellen
Klaus Heinrich, Direktionsmitglied bei dem deutschen
Programmriesen SAP, ist zuständig für Personalerweiterung und
besucht zum ersten Mal Israel. Gleichzeitig betont er die Absicht
der Firma, ihre Aktivitäten in Israel auszuweiten. Die zu erwartende
Zunahme der Mitarbeiterzahlen der Firma in Israel im kommenden Jahr
ist enorm. Die Firma beschäftigt heute 500 Mitarbeiter in Israel und
plant bis zum Jahresende rund 100 zusätzliche Mitarbeiter
einzustellen. Das israelische Zentrum in Ra’anana ist außerhalb
Deutschlands das drittgrößte in der Welt. Die Firma hat bereits
mitgeteilt, dass sie die Anzahl ihrer Mitarbeiter in Israel im
kommenden Jahr auf 1.000 vergrößern möchte.
Heinrich betont, dass die Firma, die Entwicklungszentren in
Deutschland, Frankreich, Kanada, USA, China, Indien, Japan und
Israel unterhält, ihre Aktivitäten nicht nur in Ländern, in denen
die Beschäftigungskosten für Entwicklungsmitarbeiter relativ gering
sind, wie beispielsweise in Indien, erweitern wird. „Wir
konzentrieren uns auf die Suche nach den besten Mitarbeitern, die es
gibt, nicht unbedingt den billigsten. In Israel gibt es ausgebildete
Menschen voll Motivation, mit Begeisterung für die Arbeit und die
gerne Initiative ergreifen. All dies sind Eigenschaften, die in uns
wichtig sind“, so Heinrich.
Nach Heinrichs Worten sind die Unterschiede zwischen den
verschiedenen Entwicklungszentren wichtig und sollten ausgebaut
werden. „Unser echtes Kapital ist das Anderssein. Jedes
Entwicklungszentrum hat seine eigenen Vorteile: in Indien z.B. liegt
der hauptsächliche Vorteil in den niedrigen Personalkosten, die
Amerikaner haben ein ausgezeichnetes Servicebewusstsein, und in
Israel finden wir den Geist der Initiative. Die führende Technologie
der Firma ist hier geschaffen worden, und der israelischen
Konkurrenzfähigkeit und dem Wunsch, immer die besten zu sein, zu
verdanken.“
Heinrich erinnert daran, dass SAP in den vergangenen Jahren
einige Firmen in Israel erworben hat, darunter Ofek, Top Manage,
Expression und GUI Machine. 2004 erwarb SAP die Firma A2i, die ein
Entwicklungszentrum in Israel unterhält, sowie die Firma Virtual
Locality. „Wir unternehmen nicht viele Einkäufe“, so Heinrich.
„Unser Ziel bei dem Erwerb ist es nicht – wie bei anderen Firmen -,
unseren Marktanteil zu vergrößern, sondern die Technologien zu
erwerben, die den Weg zum Markt verkürzen. Das israelische Team hat
einen guten Spürsinn, viel versprechende Firmen ausfindig zu machen
und daher sind 70% unseres Erwerbs israelische Firmen und wir werden
diese Politik fortführen“, so Heinrich. (Ha’aretz,
26.4.05)
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(7) loose your
identity [= B]: Arcadi Greenman, Sigalit Landau zu Gast in der Stadt
Ludwigsburg
Heute wird im Kunstverein Ludwigsburg die Ausstellung „loose your
identity [=B]“ mit Arbeiten von Arcadi Greenman und Sigalit Landau
eröffnet.
Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt im Nahen Osten ist eines
der schmerzhaftesten politischen Phänomene der Gegenwart. Mehr als
drei Generationen von Israelis und Arabern wurden in ihrer Existenz
durch diesen Konflikt geprägt. Die Arbeiten sind Teil eines größeren
Projektes.
Arcadi Greenman (* 1964, Tallinn, Estland, lebt in Tel Aviv)
installiert einen Schießstand in den Räumen des Kunstvereins. Dieser
Schießstand ist so konstruiert, dass von beiden Seiten auf die in
der Mitte befindlichen Ziele geschossen werden könnte. Auch wenn von
einer realen Benutzung Abstand genommen wird, fungiert der
Schießstand als Bild, in welchem sich (scheinbar harmloses) Spiel
und das plötzliche Umschlagen in die Möglichkeit realer Verletzung
vereinen.
Sigalit Landau (* 1969 Jerusalem, lebt in Tel Aviv und Paris) ist
durch zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
(u.a. documenta X) bekannt. Sie stellt drei Video-Arbeiten vor.
Barbed Hula (2000) zeigt die Künstlerin, die nackt vor der Kulisse
des Mittelmeeres mit einem Reifen aus Stacheldraht um den Bauch
tanzt. Was einerseits als harmloses Kindervergnügen bekannt ist,
andererseits wegen seiner auch in Sigalit Landaus Video
unverkennbaren erotischen Komponente bspw. in Japan verboten war,
verwandelt sich in Barbed Hula in ein frenetisches,
selbstzerstörerisches Ritual. Wie bei Arcadi Greenman wird die
Selbstverletzung als traumatischer Akt vorgeführt: „Man versucht,
dem Schmerz zu entrinnen, indem man noch mehr Schmerz produziert.“
(Sigalit Landau)
Das Video Three-Men Hula (2001) nimmt das Element des
Spielerischen auf: Drei halbnackte Männer, die Rücken einander
zugewandt, die Arme untergehakt, tanzen innerhalb eines großen
Plastikreifens, den sie gemeinsam in Schwingung versetzen und um
sich kreisen lassen. So unverkennbar die drei Akteure ihren Spaß
haben, so quälend wird ihre Anstrengung, je länger man den Film
betrachtet. Dazu verdammt, gemeinsam den Reifen in Schwingung zu
halten, einander ziehend und stoßend, erscheinen ihre Bemühungen
zunehmend absurd. Three-Men Hula wird so verständlich als Bild der
Situation im Nahen Osten, in welcher alle Parteien am Fortgang des
Konflikts zusammenwirken oder aber dazu verurteilt sind, gemeinsam
an seiner Beilegung zu arbeiten.
Von betörender Schönheit ist das Video Dead Sea (2004), das die
Künstlerin zeigt, wie sie im Toten Meer zwischen zu einer Spirale
aufgereihten, schwimmenden Melonen treibt, von denen manche
aufgeschnitten sind und das rote Fruchtfleisch zeigen. Ist es bei
Barbed Hula die Ambivalenz von Tanz als Ausdruck von Lebenslust und
Akt der Selbstverletzung, so ist es bei Dead Sea die
Gleichzeitigkeit von lebensfeindlicher Umgebung, Verletztheit,
Ausgeliefertsein und Schönheit, die das Video zu einem
beeindruckenden Bild einer paradoxen Situation macht.
Dauer der Ausstellung: 14.5. bis 3.7.2005 Öffentliche
Führungen jeweils mittwochs, 17 Uhr, Öffentliche Führungen durch
Leonhard Emmerling am Sonntag, 15.5.2005, und Sonntag, 19.6.2005,
jeweils 16 Uhr. Der Kunstverein ist geschlossen am 16. Mai
(Pfingstmontag) und am 26. Mai (Fronleichnam). Kunstverein Kreis
Ludwigsburg, Franckstraße 4, 71636 Ludwigsburg, www.kunstverein-ludwigsburg.de
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