Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 03. Mai 2005
  
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(1) PA: Palästinensische Sicherheitskräfte verhinderten Raketenangriff
(2) 600 Kalaschnikows aus Ägypten an Terroristen in der Westbank
(3) Auch nach dem Truppenabzug ist Syrien im Libanon noch präsent
(4) Hiob Kara: Israel bittet um Amnestie für Zadal-Soldaten im Libanon
(5) Sheikh Tarif: Peres und Junbalat trafen sich in einem Pariser Hotel
(6) Teheran droht: wir werden die Urananreicherung wieder aufnehmen
(7) Antiterrorkampf: Leiter des russischen Nachrichtendienstes in Israel
(8) Der Hit in der arabischen Welt: Website des israelischen Nachrichtendienstes
(9) Israel in der Weltpolitik: Frühjahrsseminar des Jugendforums der DIG
(10) Vier israelische Teilnehmer bei 51. Internationale Kurzfilmtage in Oberhausen
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) PA: Palästinensische Sicherheitskräfte verhinderten Raketenangriff

Palästinensische Sicherheitskräfte haben am Montag drei Terroristen des Hamas daran gehindert, Qassam-Raketen auf Sderot aus der Stadt Beit Lahiya im Norden des Gazastreifens abzuschießen, so die Palästinensische Autonomiebehörde. Nach der Darstellung der PA wurden die drei Personen festgenommen, nachdem sie bereits zwei Raketen abfeuern konnten. Offenbar beziehen sich die Angaben auf die Raketen, die in den Abendstunden am Montag (2.5.) in der Nähe der israelischen Stadt Sderot niedergingen. Bei dem Angriff entstand kein Schaden. Nach dem Bericht kam es vor Ort zu einem Scharmützel zwischen den Terroristen und den palästinensischen Sicherheitskräften. Danach nahmen die Sicherheitskräfte einen der drei Männer fest. Weiter hieß es, dass der Wagen und die Waffen der drei Terroristen beschlagnahmt worden seien. Unter den Waffen hätten sich auch Raketen befunden.

Die Hamas-Organisation dementierte einen Raketenbeschuss durch ihre Anhänger. Sie hätten sich in dem Gebiet zu einem „Routinerundgang“ befunden. Der Sprecher der Organisation im Gazastreifen, Sami Abu Zohari, sagte, dass der PA-Vorsitzende Abu Mazen (Mahmud Abbas) versuche, die Waffenruhe zu sabotieren, indem er die Anweisung zur Festnahme der Organisationsmitglieder gäbe. (Walla, 3.5.)



(2) 600 Kalaschnikows aus Ägypten an Terroristen in der Westbank

Aktuelle nachrichtendienstliche Informationen weisen daraufhin, dass in den letzten beiden Wochen mindestens 600 Gewehre vom Typ Kalaschnikow in die Westbank geschmuggelt wurden.

Die israelische Armee und der Grenzschutz konnten vor zwei Wochen einen großen Waffenschmuggel von Ägypten in die Westbank teilweise vereiteln. 57 Kalaschnikow-Gewehre wurden beschlagnahmt, doch die Informationen der letzten Tage sprechen von einer wesentlich größeren Anzahl von Gewehren, die unbehelligt nach Israel eingeschmuggelt werden konnten. Den Schmuggel führten Beduinen in der Nähe von Nitzana durch. Von dort wurden die Waffen in die Westbank gebracht. Außer den Gewehren wurden auch Antipanzerraketen vom Typ RPG geschmuggelt. Nach den Einschätzungen gingen die Gewehre an verschiedene Terrororganisationen und vielleicht auch an Organisationen, die mit der palästinensischen Polizei in Verbindung stehen.

Die israelische Armee ist davon überzeugt, dass es sich um einen Teil der Vorbereitungen der Terrororganisationen handelt, den Konflikt sofort nach Abschluss der Abkopplung des Gazastreifens – im September oder Oktober - zu erneuern.

Israel bat die offiziellen palästinensischen Stellen darum, die geschmuggelten Waffen aufzugreifen und zu beschlagnahmen, doch bis jetzt zeigen sich keine Ergebnisse. (Ma’ariv, 2.5.)



(3) Auch nach dem Truppenabzug ist Syrien im Libanon noch präsent

Der Rückzug der syrischen Armee aus dem Libanon wird von Israel als erster und wichtiger Schritt betrachtet. Doch hinter der Bühne wird Damaskus weiterhin die Kontrolle über den Geheimdienst, der in die libanesische Armee eingebunden ist haben. Dieser Prozess wird erst dann beendet sein, wenn die Hisbollah nicht länger eine bewaffnete Miliz ist, wenn ihre Raketen im Südlibanon, die gegen Israel gerichtet sind, demontiert sind und die iranischen Revolutionsgarden, die noch immer im Libanon sind, das Land verlassen.

Einige Stimmen im israelischen Geheimdienst argumentierten einst, dass Syriens starker Arm im Libanon die vielen ethnischen Gruppen des Landes, die Milizen und die palästinensischen Flüchtlinge fest im Griff habe. Ohne syrische Kontrolle könnte das Land in einen Bürgerkrieg versinken, vergleichbar mit demjenigen in den 1970er Jahren, hieß es. Die Syrer waren auch die „Adresse“, an die sich Israel, wegen Angriffen der Hisbollah auf israelische Ziele wandte.

Darüber hinaus wurde klar, dass Damaskus die Hisbollah aufgerüstet und ihr iranische Waffen verschafft hat. Israel ist nicht der Meinung, dass sich Syrien mit dem Abzug seiner Truppen aus dem Libanon vollkommen aus dem Land, das es in beinahe jedem Lebensbereich kontrolliert, zurückgezogen hat. Israel ist davon überzeugt, dass der syrische Geheimdienst weiterhin die Kontrolle in Libanons pro-syrischer Regierung ausüben wird. Dieser gibt vielen libanesischen Offizieren finanzielle Unterstützung. Der syrische Geheimdienst ist außerdem tief in die Hisbollah eingedrungen. Einige der Raketen der Hisbollah wurden in Syrien hergestellt. Sie fanden ihren Weg zur Hisbollah, nachdem der syrische Generalstab entschieden hatte, die Hisbollah als elementaren Teil seiner Truppen zu betrachten.

Nur wirklich freie Wahlen können eine innere Veränderung im Libanon hervorbringen. Dafür benötigt der Libanon internationale Beobachter. Nur eine freie Regierung könnte die libanesische Armee mit dem Auftrag aussenden, die Verantwortung für die Sicherheit im Süden des Landes zu übernehmen.

Der neue Libanon hätte mächtige Mittel, Syrien unter Druck zu setzen. Doch nur eine frei gewählte libanesische Regierung könnte damit beginnen, die bewaffnete Hisbollah in eine politische Bewegung, die dem libanesischen Gesetz untersteht, zu verwandeln.

Solange die Regierung im Libanon von Teheran nicht verlangt, alle Revolutionsgarden abzuziehen, kann man nicht sagen, dass die ausländischen Truppen aus dem Libanon abgezogen sind. Israels Hauptanliegen besteht in der Frage, wie es mit der Hisbollah umgehen soll, solange diese eine bewaffnete Miliz bleibt. Von Israels Standpunkt aus gab es hinsichtlich der Aufstellung feindlicher Truppen keine wirkliche Veränderung im Libanon. (Kommentar von Ze’ev Schiff, Ha’aretz, 1.5.)



(4) Hiob Kara: Israel bittet um Amnestie für Zadal-Soldaten im Libanon

Israel versucht, den Soldaten der ehemaligen südlibanesischen Armee die Rückkehr in den Libanon zu ermöglichen. Dies teilte gestern der Knessetabgeordnete Hiob Kara (Likud) mit.

Mit Hilfe von Kontakten, die Kara mit libanesischen Stellen wie dem Exil-General Michel Awan und internationalen Organisation unterhält, versucht Israel, auch die ehemaligen Zadal-Soldaten in die Versöhnungsgesetze aufzunehmen, die vom libanesischen Parlament für die Gesetzgebung vorbereitet werden.

Die Gesetze werden es möglich machen, den Führer der „libanesischen Truppen“, den Oppositionellen Samir Jaja, sowie Hisbollah-Aktivisten, die wegen Anschlägen gegen Soldaten der libanesischen Armee im Gefängnis sitzen, freizulassen.

Der Knessetabgeordnete Kara wird sich in den kommenden Tagen mit dem US-Botschafter in Israel, Dan Kurtzer, treffen und bitten, dass die USA in der Angelegenheit Druck ausüben. Kara sprach auch mit den Beratern des russischen Präsidenten Vladimir Putin und Vertretern des Europarats über das Thema. Alle Stellen versprachen, sich für Zadal im Libanon einzusetzen.

In Israel halten sich heute etwa 4.000 ehemalige Zadal-Soldaten mit ihren Familienangehörigen auf. (Ha’aretz, 2.5.)



(5) Sheikh Tarif: Peres und Junbalat trafen sich in einem Pariser Hotel

Der Vorsitzende des drusischen Religionsrates Sheich Maufaq Tarif, der den Titel des geistigen Führers der Gemeinschaft in Israel trägt, hat Ha’aretz berichtet, dass sich Vize-Premier Shimon Peres in den vergangenen Tagen mit dem drusisch-libanesischen Führer Walid Junbalat getroffen habe. Beide hatten sich in Paris aufgehalten. Junbalat ist einer der Anführer der Opposition gegen die syrische Besatzung im Libanon. Nach den Worten Tarifs teilte Peres den Gesprächsinhalt nicht mit. Peres und Sheikh Tarif trafen sich vergangenen Dienstag, am Feiertag des Propheten Shueib, in Kfar Julis im Galil. Das Büro von Shimon Peres dementierte das Treffen. Peres und Junbalat hätten sich lediglich im gleichen Hotel in Paris aufgehalten. (Ha’aretz)



(6) Teheran droht: wir werden die Urananreicherung wieder aufnehmen

Der Iran hat am Montag davor gewarnt, dass das Land seine Versuche zur Urananreicherung in den kommenden Wochen wieder aufnehmen würde, nachdem es bei den Gesprächen mit der Europäischen Union in London zu keinem Durchbruch gekommen war. In Folge der Mitteilung wird erwartet, dass die USA den Sicherheitsrat erneut auffordern werden, Sanktionen gegen den Iran einzuleiten. „Der Iran wird diese Woche in Teheran entscheiden, ob das Urananreicherungsprogramm erneuert wird“, sagte der Leiter des iranischen Atomprogramms, Hassan Ruhani. Außerdem beschuldigte er die EU, die Gespräche unnötig in die Länge zu ziehen. Am Dienstag wurde in New York die NATO-Konferenz gegen die Verbreitung von Atomwaffen eröffnet, bei der die Gespräche über das Thema fortgeführt werden. (Ha’aretz, 1.5.)



(7) Antiterrorkampf: Leiter des russischen Nachrichtendienstes in Israel

Der Leiter des föderalen Nachrichtendienstes (FSB) Russlands, Nikolai Patroshow, besucht Israel als Gast des Leiters des israelischen Nachrichtendienstes Shabak, Avi Dichter. Patroshow kam am Wochenende, sofort nach Beendigung des Putin-Besuchs nach Israel. Der Besuch fand im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen statt. Diese Zusammenarbeit konzentriert sich auf den Informationsaustausch und Methoden zur Bekämpfung des globalen Terrors. (Ha’aretz 2.5.)

Die Ministerpräsidenten Israels und der Türkei haben beschlossen, eine Hotline für den Kampf gegen den Terror zwischen den beiden Regierungschefs einzurichten. (Yedioth Aharonoth, 2.5.)



(8) Der Hit in der arabischen Welt: Website des israelischen Nachrichtendienstes

Eine israelische Internetseite, die nachrichtendienstliche Dokumente der israelischen Armee enthält, die als nicht-klassifiziert eingestuft wurden, steht an erster Stelle der Popularität bei Besuchern von Internetseiten, die sich mit der Finanzierung des Terrors befassen. Dies geht aus einem Bericht hervor, der in den vergangenen Tagen von der Forschungsabteilung des militärischen Nachrichtendienstes verfasst wurde. Dieser hatte der Internetseite „Informationszentrum für Nachrichtendienst und Terror“ den dritten Platz von 203.000 Internetseiten mit dem Thema Jihad und Intifada und den sechsten Platz von 15 Millionen Internetseiten mit dem Thema Information über Terrorismus verliehen. (Ma’ariv, 2.5.)



(9) Israel in der Weltpolitik: Frühjahrsseminar des Jugendforums der DIG

Kaum ein Staat wird in der deutschen und europäischen Debatte so polarisierend diskutiert wie Israel. Bei seinem Frühjahrsseminar (27. bis 29. Mai 2005) will das Jugendforum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Klischees von Fakten trennen. Die Referenten werden das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und dabei nicht auf kontroverse Thesen verzichten.

Das Seminar eignet sich besonders für Einsteiger in das Thema. Neben einer Einführung in den Nahostkonflikt stehen die aktuelle Entwicklung in Israel, das politische System Israels und die oft schwierigen Beziehungen zwischen Israel und den Vereinten Nationen auf dem Programm. In einem interaktiven Teil wird der Kommunikationstrainer Leo Suchare Sucharewicz ein Argumentationstraining zur Nahostdiskussion durchführen.

Teilnahmegebühren € 20,– für Mitglieder; € 25,- für Nichtmitglieder, Anteilige Fahrtkostenerstattung. Anmeldung per Mail bis zum 5. Mai an ueichweb@web.de

Frühjahrsseminar des Jugendforums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Israel in der Weltpolitik: Annahmen – Zerrbilder – Realitäten
27. bis 29. Mai 2005, Villa Jühling, Halle/Dölau



(10) Vier israelische Teilnehmer bei 51. Internationale Kurzfilmtage in Oberhausen

Vom 5. bis zum 10. Mai 2005 finden wieder die renommierten Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen statt. Dieses Jahr ist Israel mit jeweils zwei Filmen im Internationalen Wettbewerb sowie im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb vertreten.
Im Internationalen Wettbewerb wird Yael Ingbers „Abba“ (Vater) – ein Film über einen  ehemaligen Offizier der israelischen Armee, der sein Land und seine Familie verläßt, um nach Wien zu gehen und über ein Wiedersehen nach acht Jahren ohne jeglichen Kontakt, gezeigt. Ausserdem nimmt Guy Ben-Ners „Wild Boy“ (Wilder Junge) – eine filmerische Untersuchung zu dem Verhältnis zwischen Erzieher und Zögling, zwischen Eltern und Kind – an dieser Kategorie teil.
Im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb starten Leeor Kaufmans „Papa“ und Dani Rosenbergs „Hateip ha'adom“ (Das rote Band/ Die rote Kassette). Letzterer verfolgt die Odyssee eines Spielzeuges, das ein palästinensischer Junge in der Altstadt von Jerusalem verloren hat.
Weitere Informationen zu dem festival und den verschiedenen Filmrogrammen finden Sie unter http://www.kurzfilmtage.de/ikf/pages/festival/index.php.



(11) Das Wetter in Israel

Vereinzelte Schauer und kühlere Temperaturen:

Jerusalem: 8-18°C
Tel Aviv: 14-20°C
Haifa: 14-20°C
Be’er Sheva: 11-24°C
Eilat: 17-29°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.6246 NIS (-0.631%)
1 CHF – 3.6526 NIS (-0.769%)
1 £ - 8.3212 NIS (-0.369%)
1 $ - 4.372 NIS (+0.069%)
(Bank of Israel, 2.5.05)



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