Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 14. April 2005
  
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(1) Flucht aus dem schwarzen Loch: Von Josef Joffe, Die Zeit, 14.4.
(2) Und jetzt: Der Joker in den Beziehungen zwischen Israel und Qatar
(3) „Ich und du, wir stoppen die Qassam-Raketen“: Bürgermeistertreffen in Jericho
(4) Al-Watan: Amerikanische Experten rechnen mit Anschlägen im Juni oder September
(5) Der Allgemeine Befehlshaber der Polizei zu geheimen Gesprächen in Jordanien
(6) Mofaz: 2008 werden keine palästinensischen Arbeiter mehr zu uns kommen
(7) Israelis haben eine Milliarde Euro in Immobilien in Deutschland investiert
(8) Kontinuität und Umbruch: ifa-Studie zu deutsch-israelischen Kulturbeziehungen
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Flucht aus dem schwarzen Loch: Von Josef Joffe, Die Zeit, 14.4.

Durch die schmale deutsche Optik betrachtet, gleicht der Nahe Osten einer Provinzbühne, die seit fünfzig Jahren nur ein einziges Stück aufführt. Es heißt „Der Nahostkonflikt“ und wird bevölkert von einem langweilig-vertrauten Ensemble: Israelis, Palästinensern, Amerikanern, Ölscheichs, Diktatoren und Terroristen. Was Wunder, dass abermals eine jener Volten übersehen wurde, die dem Drama eine gänzlich neue Wendung verleihen könnte. Der neue Bericht der Vereinten Nationen über die Entwicklung in den arabischen Ländern ist eine schonungslose Kritik: Flucht aus dem schwarzen Loch, von Josef Joffe, Die Zeit: http://www.zeit.de/2005/16/UN-Bericht



(2) Und jetzt: Der Joker in den Beziehungen zwischen Israel und Qatar

Der Botschafter von Qatar bei den Vereinten Nationen (UN), Nasser al-Nasser, hat sich am Mittwoch mit dem israelischen Botschafter bei den UN, Dany Gillerman, in New York getroffen und Israel gebeten, seine Kandidatur für den UN-Sicherheitsrat zu unterstützen. Gillerman versprach, seiner Bitte entgegenzukommen und schickte eine Eilmeldung nach Jerusalem. Die Anfrage bezeuge die aktuelle Annäherung in den Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Ländern im allgemeinen und mit Qatar im besonderen, hieß es im Außenministerium. Israel hat eine Handelsvertretung in Qatar. Doch Qatar hat zur Zeit noch keine Vertretung in Israel. Die Annäherung zwischen beiden Staaten begann vor einigen Monaten, doch zu einem Treffen zwischen den beiden Außenministern ist es bisher noch nicht gekommen. Um so größer war die Überraschung über die Anfrage am Mittwoch. (14.4., Ma’ariv NRG)



(3) „Ich und du, wir stoppen die Qassam-Raketen“: Bürgermeistertreffen in Jericho

15 israelische Bürgermeister haben sich gestern in Jericho mit 15 Bürgermeistern der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) getroffen, um den Frieden zwischen beiden Völkern voranzubringen. Der Bürgermeister der Stadt Sderot, Eli Muyyal, rief zu einem Ende der Angriffe auf zivile Ziele auf: „Ich und du, wir stoppen die Qassam-Raketen“. Die Palästinenser empfingen die Israelis herzlich, mit palästinensischen Mädchen und Ölzweigen als Friedenszeichen. Sogar koscheres Essen gab es, und die israelische Fahne wurde gehisst, berichtete Muyyal. Gemeinsam gedachten die Bürgermeister den Toten der Auseinandersetzungen beider Seiten. Die Bürgermeister kamen nicht als Vertreter für jemanden, kündigten sie vorher an. Außer Sderot nahmen auch die Bürgermeister von Rishon Letzion, Dimonah, Kiriyat Shmonah und Ma’alot Tarshicha an dem Treffen teil. (14.4., Ma’ariv NRG)



(4) Al-Watan: Amerikanische Experten rechnen mit Anschlägen im Juni oder September

Al-Watan (Saudi-Arabien) berichtete am Mittwoch: Amerikanische Nahost-Experten sagten am Rande des Treffens von Ministerpräsident Sharon in den USA, dass die Fatah-Bewegung entsprechend den Dokumenten des israelischen Nachrichtendienstes die Anschläge im Juni oder September erneuern könnte. Im Juni, einen Monat vor den Wahlen zum palästinensischen gesetzgebenden Rat, wird die Fatah-Bewegung versuchen, die Unterstützung der Öffentlichkeit zu gewinnen - und zwar aus Furcht, dass die Hamas-Bewegung an Stärke gewinnen könnte. Der September wird ebenfalls als problematisch betrachtet, weil in diesem Monat die Abkopplung abgeschlossen werden soll.

Entsprechend der Mitteilung (der Amerikaner) berichtete Israel darüber den USA und nach Meinung der gleichen Experten glaubt man in Israel, dass die Palästinenser in diesen Monaten die Waffenpause brechen werden. Daher – so die Zeitung al-Watan – wird Israel selbst mit „Störungen“ reagieren, darunter mit dem Bau von 3.500 Wohneinheiten im Gebiet von Ma’ale Adumim, die den Ort mit Jerusalem verbinden werden. Die Zeitung behauptet sogar, dass Israel nach Einschätzung amerikanischer Experten die Palästinenser in diesen Monaten sogar „provozieren“ könnte, um sie zu Ausschreitungen zu verleiten und dann zum Ausgangspunkt des jetzigen Prozesses zurückzukehren. (13.4., Al-Watan)



(5) Der Allgemeine Befehlshaber der Polizei zu geheimen Gesprächen in Jordanien

Der Allgemeine Befehlshaber der Polizei, Moshe Karadi, ist am Mittwoch zu einem geheimen Besuch nach Jordanien aufgebrochen. Dort wird er mit führenden Polizeioffizieren zusammentreffen. Gesprächsthemen sind u.a. eine stärkere Bereitschaft auf dem Tempelberg in Hinblick auf die Durchführung der Abkopplung im Sommer. Die Polizei befürchtet, dass rechte Extremisten dort einen Anschlag durchführen könnten. Jordanien gilt in Israel als Schlichter in Sachen religiöse Aktionen auf dem Tempelberg.

Vor zwei Jahren vereinbarte der Befehlshaber der Region Jerusalem die Öffnung des Berges für Besucher. Außerdem wurde vereinbart, die Anzahl der Betenden auf dem Tempelberg während des Ramadan zu verringern, da man befürchtet, dass Teile des Geländes aufgrund der Belastung durch die Betenden einbrechen könnten.

Der Sicherheitsdienst Shabak erhöhte die Warnungen vor einem Anschlag auf dem Tempelberg durch Rechtsextremisten. Der Shabak geht davon aus, dass rechte Extremisten der Überzeugung sind, dass die Beschädigung von Moscheen eine Konfrontation zwischen Israel und der moslemischen Welt entfachen wird und zum Stopp des Abkopplungsplans führen könnte. (13.4., Ha’aretz)



(6) Mofaz: 2008 werden keine palästinensischen Arbeiter mehr zu uns kommen

Ab 2008 werden keine palästinensischen Arbeiter mehr aus dem Gazastreifen und der Westbank nach Israel einreisen. Sie werden gezwungen sein, ihren Lebensunterhalt in der Palästinensischen Autonomiebehörde zu verdienen. Dies ist nach Worten des Verteidigungsministers Shaul Mofaz, der gestern die Region um Erez besuchte, das Ziel des Kabinetts. Mofaz hatte verschiedene Orte in der Region von Gaza besucht und die Sicherheitsmaßnahmen in der Region in Hinblick auf den Abkopplungsplan überprüft. Er betonte, dass der Abkopplungsplan auch an verschiedene internationale Organisationen geknüpft sei, die sich um die Wirtschaft der Autonomiebehörde kümmern sollen.

„Wir hoffen, dass die Wirtschaftslage bis zum Jahr 2008 im Gazastreifen und der Westbank so aussehen wird, dass die hauptsächlichen wirtschaftlichen Aktivitäten und die wichtigsten Arbeitsorte der Palästinenser innerhalb der Palästinensischen Autonomiebehörde liegen werden. Dieses Ziel hat sich das Kabinett gesetzt“ sagte Mofaz. „Bis dahin werden wir den Palästinensern ermöglichen in Israel zu arbeiten. Ein Teil des Abkopplungsplans besagt, dass sich die Geberländer und die Weltbank an der Verbesserung der Wirtschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde beteiligen werden. Hinzu kommt die Hilfe und Unterstützung des Staates Israel. Ich bin voller Hoffnung, dass dieser Prozess Arbeitsplätze schafft und autonome wirtschaftliche Fähigkeiten in der PA ermöglicht und so keine Notwendigkeit mehr für die Arbeit in Israel besteht. Die Arbeit in Israel stellt außer der humanitären, wirtschaftlichen und menschlichen Seite eine Plattform für das Eindringen von Attentätern auf das Staatsgebiet dar.“ (13.4., ynet)



(7) Israelis haben eine Milliarde Euro in Immobilien in Deutschland investiert

Die Israelis kehren nach Deutschland zurück, jedenfalls mit ihren Immobilien-Investitionen. Allein im vergangenen Jahr ließen Israelis eine Summe von einer Milliarde Euro in Immobilien-Investitionen im vereinten Deutschland fließen. Der größte der israelischen Investoren in diesem Staat ist Itzhak Tshuwa, der 300 Millionen Euro allein in den letzten drei Monaten investiert hat.

Doch Tshuwa ist nicht allein. Im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von Transaktionen von Israelis in Deutschland. Einige Beispiele: internationaler Brennstoff, Alkatara und Yigal Ahuvi erwarben von der Deutschen Telekom für 343 Millionen Dollar sieben Immobilien auf einem Gelände von 158.000 qm. Guy Yasum erwarb zwei Bürogebäude in Kaiserslautern und Frankfurt für 20 Millionen Dollar. Arazim erwarb in einer einzigen Tansaktion 18 Immobilien für 41,4 Millionen Dollar und in einer anderen Transaktion erwarb sie für 2,72 Millionen Dollar 50 % eines Projekts von 562 Wohneinheiten.

Mivni Taasia erwarb 1.578 Mietwohnungen in Magdeburg und Dresden für 28,9 Millionen Dollar. Knaf 2000 erwarb 30% eines Bürogebäudes in Wiesbaden und bezahlte dafür 5,8 Millionen Dollar. Samit erwarb ein Handel- und Bürohaus in Dortmund, sowie 24 Einkaufszentren in ganz Deutschland für 48 Millionen Dollar. (6.4., Ha’aretz)



(8) Kontinuität und Umbruch: ifa-Studie zu deutsch-israelischen Kulturbeziehungen

Berlin übt auf Israels Künstler und Intellektuelle derzeit eine ähnliche Anziehungskraft aus wie New York. Ein Zehntel aller Israelis, die im Ausland studieren, lebt in Deutschland. Der deutsch-israelische Jugendaustausch stellt mit all seinen Höhen und Tiefen eine beispielhafte Erfolgsgeschichte dar. 40 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel am 12. Mai 1965 haben Deutsche und Israelis im bilateralen Verhältnis bemerkenswerte Fortschritte erzielt.

Doch bei allen hoffnungsvollen Zeichen, zu denen auch die für 2005 geplante Unterzeichnung eines Kulturabkommens zählt, bleibt im gegenseitigen Kulturaustausch noch einiges zu tun. So ist etwa die deutsche Literatur in Israel nahezu unbekannt. Ähnliches gilt für das deutsche Gegenwartstheater. Das aktuelle Deutschlandbild in Israel ist ambivalent: Neben dem modernen Deutschland als verlässlichem Partner stehen die Erinnerung an das Dritte Reich sowie, überraschenderweise, eine gewisse Gleichgültigkeit. Umgekehrt zählt Israel in Deutschland laut Umfragen seit Jahren gar zu den unbeliebtesten Staaten.

Die Studie "Kontinuität und Umbruch. Die deutsch-israelischen Kulturbeziehungen" (März 2005) von Hannah Schubert bietet eine Bestandsaufnahme und gibt Empfehlungen, wie der Austausch verbessert werden kann. Sie ist nach den vorangegangenen Studien zu Polen, Kroatien, China, Japan, Südkorea, Russland, zur Türkei und zur Ukraine die neunte Länderstudie des ifa. Die Israelstudie wurde durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" in Berlin in Auftrag gegeben und finanziert.

Ansprechpartner: ifa, Dr. Joachim Staron, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart, Fon 0711/22 25 105; Fax 0711/22 25 313; E-mail: staron@ifa.de



(9) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Die Temperaturen sinken leicht und es wird feuchter.

Jerusalem: 10-20°C
Tel Aviv: 16-21°C
Haifa: 15-21°C
Be’er Sheva: 13-25°C
Am Toten Meer: 22-30°C
Eilat: 22-30°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.6711 NIS (-0.039%)
1 CHF – 3.6606 NIS (-0.046%)
1 £ - 8.2971 NIS (+0.257%)
1 $ - 4.385 NIS (+0.297%)
(Bank of Israel, 13.4.05)



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