|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) Flucht aus dem schwarzen Loch:
Von Josef Joffe, Die Zeit, 14.4.
Durch die schmale deutsche Optik betrachtet, gleicht der Nahe
Osten einer Provinzbühne, die seit fünfzig Jahren nur ein einziges
Stück aufführt. Es heißt „Der Nahostkonflikt“ und wird bevölkert von
einem langweilig-vertrauten Ensemble: Israelis, Palästinensern,
Amerikanern, Ölscheichs, Diktatoren und Terroristen. Was Wunder,
dass abermals eine jener Volten übersehen wurde, die dem Drama eine
gänzlich neue Wendung verleihen könnte. Der neue Bericht der
Vereinten Nationen über die Entwicklung in den arabischen Ländern
ist eine schonungslose Kritik: Flucht aus dem schwarzen Loch, von
Josef Joffe, Die Zeit: http://www.zeit.de/2005/16/UN-Bericht
|
|
|
|
| |
|
|
(3) „Ich und du,
wir stoppen die Qassam-Raketen“: Bürgermeistertreffen in
Jericho
15 israelische Bürgermeister haben sich gestern in Jericho mit 15
Bürgermeistern der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA)
getroffen, um den Frieden zwischen beiden Völkern voranzubringen.
Der Bürgermeister der Stadt Sderot, Eli Muyyal, rief zu einem Ende
der Angriffe auf zivile Ziele auf: „Ich und du, wir stoppen die
Qassam-Raketen“. Die Palästinenser empfingen die Israelis herzlich,
mit palästinensischen Mädchen und Ölzweigen als Friedenszeichen.
Sogar koscheres Essen gab es, und die israelische Fahne wurde
gehisst, berichtete Muyyal. Gemeinsam gedachten die Bürgermeister
den Toten der Auseinandersetzungen beider Seiten. Die Bürgermeister
kamen nicht als Vertreter für jemanden, kündigten sie vorher an.
Außer Sderot nahmen auch die Bürgermeister von Rishon Letzion,
Dimonah, Kiriyat Shmonah und Ma’alot Tarshicha an dem Treffen teil.
(14.4., Ma’ariv NRG)
|
|
|
|
| |
|
(4) Al-Watan:
Amerikanische Experten rechnen mit Anschlägen im Juni oder
September
Al-Watan (Saudi-Arabien) berichtete am Mittwoch: Amerikanische
Nahost-Experten sagten am Rande des Treffens von Ministerpräsident
Sharon in den USA, dass die Fatah-Bewegung entsprechend den
Dokumenten des israelischen Nachrichtendienstes die Anschläge im
Juni oder September erneuern könnte. Im Juni, einen Monat vor den
Wahlen zum palästinensischen gesetzgebenden Rat, wird die
Fatah-Bewegung versuchen, die Unterstützung der Öffentlichkeit zu
gewinnen - und zwar aus Furcht, dass die Hamas-Bewegung an Stärke
gewinnen könnte. Der September wird ebenfalls als problematisch
betrachtet, weil in diesem Monat die Abkopplung abgeschlossen werden
soll.
Entsprechend der Mitteilung (der Amerikaner) berichtete Israel
darüber den USA und nach Meinung der gleichen Experten glaubt man in
Israel, dass die Palästinenser in diesen Monaten die Waffenpause
brechen werden. Daher – so die Zeitung al-Watan – wird Israel selbst
mit „Störungen“ reagieren, darunter mit dem Bau von 3.500
Wohneinheiten im Gebiet von Ma’ale Adumim, die den Ort mit Jerusalem
verbinden werden. Die Zeitung behauptet sogar, dass Israel nach
Einschätzung amerikanischer Experten die Palästinenser in diesen
Monaten sogar „provozieren“ könnte, um sie zu Ausschreitungen zu
verleiten und dann zum Ausgangspunkt des jetzigen Prozesses
zurückzukehren. (13.4., Al-Watan)
|
|
|
|
| |
|
|
(6) Mofaz: 2008
werden keine palästinensischen Arbeiter mehr zu uns
kommen
Ab 2008 werden keine palästinensischen Arbeiter mehr aus dem
Gazastreifen und der Westbank nach Israel einreisen. Sie werden
gezwungen sein, ihren Lebensunterhalt in der Palästinensischen
Autonomiebehörde zu verdienen. Dies ist nach Worten des
Verteidigungsministers Shaul Mofaz, der gestern die Region um Erez
besuchte, das Ziel des Kabinetts. Mofaz hatte verschiedene Orte in
der Region von Gaza besucht und die Sicherheitsmaßnahmen in der
Region in Hinblick auf den Abkopplungsplan überprüft. Er betonte,
dass der Abkopplungsplan auch an verschiedene internationale
Organisationen geknüpft sei, die sich um die Wirtschaft der
Autonomiebehörde kümmern sollen.
„Wir hoffen, dass die Wirtschaftslage bis zum Jahr 2008 im
Gazastreifen und der Westbank so aussehen wird, dass die
hauptsächlichen wirtschaftlichen Aktivitäten und die wichtigsten
Arbeitsorte der Palästinenser innerhalb der Palästinensischen
Autonomiebehörde liegen werden. Dieses Ziel hat sich das Kabinett
gesetzt“ sagte Mofaz. „Bis dahin werden wir den Palästinensern
ermöglichen in Israel zu arbeiten. Ein Teil des Abkopplungsplans
besagt, dass sich die Geberländer und die Weltbank an der
Verbesserung der Wirtschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde
beteiligen werden. Hinzu kommt die Hilfe und Unterstützung des
Staates Israel. Ich bin voller Hoffnung, dass dieser Prozess
Arbeitsplätze schafft und autonome wirtschaftliche Fähigkeiten in
der PA ermöglicht und so keine Notwendigkeit mehr für die Arbeit in
Israel besteht. Die Arbeit in Israel stellt außer der humanitären,
wirtschaftlichen und menschlichen Seite eine Plattform für das
Eindringen von Attentätern auf das Staatsgebiet dar.“ (13.4.,
ynet)
|
|
|
|
| |
|
|
(8) Kontinuität
und Umbruch: ifa-Studie zu deutsch-israelischen
Kulturbeziehungen
Berlin übt auf Israels Künstler und Intellektuelle derzeit eine
ähnliche Anziehungskraft aus wie New York. Ein Zehntel aller
Israelis, die im Ausland studieren, lebt in Deutschland. Der
deutsch-israelische Jugendaustausch stellt mit all seinen Höhen und
Tiefen eine beispielhafte Erfolgsgeschichte dar. 40 Jahre nach der
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und
Israel am 12. Mai 1965 haben Deutsche und Israelis im bilateralen
Verhältnis bemerkenswerte Fortschritte erzielt.
Doch bei allen hoffnungsvollen Zeichen, zu denen auch die für
2005 geplante Unterzeichnung eines Kulturabkommens zählt, bleibt im
gegenseitigen Kulturaustausch noch einiges zu tun. So ist etwa die
deutsche Literatur in Israel nahezu unbekannt. Ähnliches gilt für
das deutsche Gegenwartstheater. Das aktuelle Deutschlandbild in
Israel ist ambivalent: Neben dem modernen Deutschland als
verlässlichem Partner stehen die Erinnerung an das Dritte Reich
sowie, überraschenderweise, eine gewisse Gleichgültigkeit. Umgekehrt
zählt Israel in Deutschland laut Umfragen seit Jahren gar zu den
unbeliebtesten Staaten.
Die Studie "Kontinuität und Umbruch. Die deutsch-israelischen
Kulturbeziehungen" (März 2005) von Hannah Schubert bietet eine
Bestandsaufnahme und gibt Empfehlungen, wie der Austausch verbessert
werden kann. Sie ist nach den vorangegangenen Studien zu Polen,
Kroatien, China, Japan, Südkorea, Russland, zur Türkei und zur
Ukraine die neunte Länderstudie des ifa. Die Israelstudie wurde
durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" in Berlin
in Auftrag gegeben und finanziert.
Ansprechpartner: ifa, Dr. Joachim Staron, Charlottenplatz 17,
70173 Stuttgart, Fon 0711/22 25 105; Fax 0711/22 25 313; E-mail: staron@ifa.de
|
|
|
|
| |
|
|
|
|
|
|