Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 13. April 2005
  
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(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein in der Sächsischen Zeitung, 13. April 2005
(2) Außenminister Shalom in Ägypten: Wir werden den Frieden mit arabischen Ländern initiieren
(3) Wieder wurde ein Anschlag am Kontrollpunkt „Hawara“ verhindert
(4) Nach zwei Monaten kehrte die israelische Armee nach Nablus zurück
(5) Mofaz forderte Abbas „sehr eindringlich“ auf, gegen die Angriffe aus Gaza vorzugehen
(6) Verlegenheit in der israelischen Armee: Hizbollah-Drohne über dem Galil
(7) Israel und Frankreich werden einen Satelliten „Venus“ ins All schicken
(8) 65 Bürgermeister aus 35 Staaten in der Hauptstadt
(9) Konzertwochenende zum 80. Geburtstag von Chaim Taub
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein in der Sächsischen Zeitung, 13. April 2005

Botschafter Shimon Stein sieht in den Beziehungen zwischen den neuen Bundesländern und Israel Nachholbedarf. In einem Interview mit der Sächsischen Zeitung (13.4.) sagte der Botschafter, dass die Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik zwar vor 40 Jahren aufgenommen wurden, mit Mitteldeutschland bestehen die Beziehungen aber erst seit 15 Jahren.

„Wir haben hier vor 15 Jahren bei null angefangen. Denn nach dem Krieg entstand hier ein Regime, das zu der Verantwortung der Deutschen nicht stehen wollte und feindselig zum Staat Israel eingestellt war. Die DDR hat sich mit unseren Feinden angefreundet und die palästinensische Befreiungsbewegung unterstützt. Ein schwieriges Erbe.“

Für Stein liegt die Zukunft im Jugendaustausch. Aber auch im Wissenschaftsaustausch gebe es große Fortschritte, vor allem in Sachsen und Thüringen.

Die Tatsache, dass in zwei ostdeutschen Landesparlamenten rechtsextreme Parteien sitzen, sieht der Botschafter zunächst als eine Belastungsprobe für die deutsche Gesellschaft und nicht als ein israelisches Problem. „Jede Gesellschaft muss mit Randerscheinungen leben“, so Stein. Die Tatsache, dass es Rechtsextreme in die Landtage geschafft haben, weise allerdings auf Defizite im Bildungswesen der Länder hin, sagte der Botschafter.

Mit der Kritik vieler Ostdeutscher am Vorgehen Israels im Nahost-Konflikt kann sich Botschafter Stein abfinden, solange sie legitim ist. Dazu gehört nicht jene Art von Kritik, in der Israel dämonisiert wird. „Aber Israel und seine Nachbarn werden oft mit verschiedenen Maßstäben gemessen“, sagt Stein. „Man erwartet von uns, dass wir uns an Spielregeln halten, wie sie zwischen demokratischen Staaten üblich sind. Aber der Nahe Osten ist nicht Europa, und wir haben die Spielregeln dort nicht erfunden. Wir leben in einer Umgebung, die noch immer glaubt, dass Krieg ein Mittel ist, um politische Veränderung herbeizuführen.“

Das Gespräch mit dem Botschafter führte Hartmut Landgraf von der Sächsischen Zeitung.

Außerdem im Internet:Noch alles andere als normal“: Interview mit Botschafter Shimon Stein in der Thüringer Allgemeine, Dienstag, 12. April 2005



(2) Außenminister Shalom in Ägypten: Wir werden den Frieden mit arabischen Ländern initiieren

Außenminister Silvan Shalom hat am Dienstag eine „Road map zur Förderung des Friedensprozesses mit arabischen Staaten“ angekündigt. Bei seinem Besuch in Ägypten stellte Shalom eine neue Initiative vor, die sieben arabische Staaten dazu bringen soll, Beziehungen zu Israel aufzubauen, bzw. zu erneuern – zusätzlich zu den drei Staaten, mit denen Israel bereits diplomatische Beziehungen unterhält (Ägypten, Jordanien und Mauretanien).

Shalom brachte das Thema bei seinem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Mubarak und Außenminister Ahamd Abu Rait zur Sprache. Mubarak sagte, dass Ägypten keinen arabischen Staat an der Aufnahme der Beziehungen mit Israel hindern werde.

Das Außenministerium geht davon aus, dass die betreffenden arabische Staaten mit ihrer Entscheidung, ob sie den ersten Schritt machen oder nicht, warten werden, bis Israel den Abkopplungsplan umgesetzt hat.

Die Ägypter äußerten sich gestern besorgt über Ereignisse in den palästinensischen Gebieten, darunter der Tod dreier Jungen in der Nähe von Rafah und die Drohung jüdischer Extremisten, auf den Tempelberg zu ziehen. Außenminister Abu Rait sagte, dass Ägypten erwarte, dass auch die Palästinensische Autonomiebehörde Schritte gegen die palästinensischen Terrororganisationen unternehme.

Engste Mitarbeiter des Außenministers äußersten sich zufrieden über die Treffen. Präsident Mubarak stimmte einem Treffen von Geschäftsleuten beider Seiten zu. Außerdem wurde vereinbart, ein gemeinsames landwirtschaftliches Projekt mit japanischer Finanzierung auf die Beine zu stellen, das eine Zusammenarbeit in der Schädlingsbekämpfung und der Behandlung von Epidemien ermöglicht. (13.4., Ha’aretz)



(3) Wieder wurde ein Anschlag am Kontrollpunkt „Hawara“ verhindert

Wieder wurde ein Anschlag am Kontrollpunkt „Hawara“, Westjordanland, verhindert: Ein 15-jähriger palästinensischer Junge wurde am Dienstagnachmittag an der Straßensperre südlich von Nablus verhaftet. Der Junge hatte fünf Rohrbomben bei sich.

Der Junge kam mit einem Mantel bekleidet zu der Sperre und erregte sofort den Verdacht der Soldaten, die ihn anwiesen, den Mantel auszuziehen. Der Junge zündete ein Streichholz an, wahrscheinlich um die Rohrbomben zu zünden.

Die Soldaten, die den Vorgang beobachteten, überwältigten den Jungen und nahmen ihn fest. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Junge unter seinem Mantel an seinem Körper fünf Sprengsätze versteckt hatte. Die Sprengsätze wurden unter Aufsicht gesprengt, der Junge zum Verhör abgeführt.

Zuvor hatte die israelische Armee am Kontrollpunkt von Hawara zwei palästinensische Jungen festgenommen, die Material zum Bau von sechs Molotow-Cocktails bei sich hatten. Der Vorfall gehört zu einer ganzen Reihe von Zwischenfällen in den vergangenen Tagen, die die Feuerpause gefährden. (13.4., NRG Ma’ariv)



(4) Nach zwei Monaten kehrte die israelische Armee nach Nablus zurück

In der vergangenen Woche hatte Israel die Palästinensische Autonomiebehörde aufgefordert, ein aktives Mitglied der „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ namens Firas Tanburi festzunehmen. Tanburi war direkt von der Hizbollah eingesetzt. Die Autonomiebehörde hatte es nicht besonders eilig, etwas in der Angelegenheit zu unternehmen. Nachdem man zwei Monate lang vermieden hatte, nach Nablus einzurücken, kehrte die israelische Armee daher am Montag in die Stadt zurück, um die „tickende Bombe“ zu verhaften.

Die „tickende Bombe“ hieß Tanburi (22), wohnhaft im Stadtteil Gabal Shimali in Nablus. In seinem Besitz fand man Gegenstände zur Ausübung von Anschlägen sowie Waffen. Tanburi hatte sich auf ein Attentat im Gebiet von Nablus vorbereitet. Bei einem gemeinsamen Einsatz des Sicherheitsdienstes „Shabak“ und der Grenzpolizei „Magav“ und unterstützt von Kämpfern der Fallschirmspringer wurde am Montag das Wohnhaus umzingelt, in dem sich Tanburi versteckt hatte. Tanburi kam kurze Zeit später heraus und ergab sich. (12.4., Yedioth Aharonoth)



(5) Mofaz forderte Abbas „sehr eindringlich“ auf, gegen die Angriffe aus Gaza vorzugehen

Verteidigungsminister Shaul Mofaz hat den Vorsitzenden der Autonomiebehörde Mahmud Abbas (Abu Mazen) am Sonntag aufgefordert, sofort etwas dafür zu tun, damit der Beschuss mit Mörsergranaten auf Gush Khatif aufhört. Das Gespräch mit Abbas sei „sehr eindringlich“ gewesen, sagte Mofaz am Montag vor dem parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Sicherheitspolitik. Mofaz sagte am Sonntag, dass die Angriffe nicht im Einklang mit den Vereinbarungen von Sharm el-Sheikh stehen. Er forderte Abbas auf, die militanten Palästinenser festzunehmen. Abu Mazen versicherte, sofort etwas dagegen zu tun und schickte eine große Anzahl Sicherheitskräfte in das Gebiet.

Auch am Montag dauerte der Beschuss mit Mörsergranaten über dem Gebiet von Gush Khatif an, wenn auch in viel geringerem Umfange als in den vorangehenden Tagen. Insgesamt schossen Palästinenser am Montag acht Mörsergranaten ab. Sie landeten in Ganei Tal, Rafiah und in Netzarim. Es gab keine Verletzten. Seit Samstagabend feuerten Palästinenser etwa 90 Mörsergranaten auf jüdische Siedlungen. (12.4., Ha’aretz)



(6) Verlegenheit in der israelischen Armee: Hizbollah-Drohne über dem Galil

Ein halbes Jahr nachdem es der Hizbollah gelungen war, eine Drohne in den israelischen Luftraum zu schicken und Aufnahmen vom westlichen Galil zu machen, hat diese es ein zweites Mal geschafft, und auf dem gleichen Weg.

In Folge des ersten Eindringens hatte die Armee ihre Flugzeugabwehr an der nördlichen Grenze verstärkt, doch diese konnten das Eindringen des Flugzeugs auch nicht entdecken.

In einer veröffentlichten Mitteilung der Hizbollah erklärte die Organisation, dass das Kleinflugzeug „Mirsad 1“ am Montag um 17:15 Uhr in den israelischen Luftraum eingedrungen war und Aufnahmen von Akko, Nahariya und 18 weiteren israelischen Siedlungen gemacht habe. Die Hizbollah behauptet, dass das Flugzeug als Reaktion auf die Flüge der israelischen Luftwaffe im libanesischen Luftraum eingesetzt worden sei.

Flugzeuge vom Typ F-16 und Kampfhubschrauber wurden sofort losgeschickt, um das Flugzeug abzufangen, doch sie konnten es nicht finden und so kehrte dieses unbeschadet in den Libanon zurück.

Luftfahrtexperten betonen, dass es sehr schwer sei, Drohnen mit Hilfe von Radar zu entdecken. Auch optische Anlagen hätten Probleme ein solches Flugzeug zu entdecken, besonders wenn dies in niedriger Höhe fliegt. Der „Mirsad 1“ aus iranischer Produktion, den die Hizbollah eingesetzt hat, ist ein sehr kleines Flugzeug und ähnelt eher einem ferngesteuerten Modellflugzeug als einem Flugzeug für militärische Aufklärung.

Die Luftwaffe spielte am Montag den Ernst der Lage herunter und sagte, es handle sich eher um einen Propagandaerfolg, als um eine tatsächliche Bedrohung. Nach den Worten eines führenden Offiziers der Luftwaffe kann man nicht hundertprozentig verhindern, dass kleine Flugzeuge auf das Staatsgebiet vordringen.

Wenige Stunden vor dem Vorfall hatte Verteidigungsminister Mofaz dem parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Sicherheitspolitik in der Knesset mitgeteilt, dass der israelischen Armee Informationen vorliegen, wonach die Hizbollah an der nördlichen Grenze Auseinandersetzungen plane. Brigade-General Yossi Kuperwasser vom militärischen Nachrichtendienst sagte, dass es an der nördlichen Grenze große Spannungen gäbe: „Wir bereiten uns auf alles vor“. Entsprechend dieser Einschätzung der Armee wurden die Soldaten an den Stützpunkten im Gebiet von Har Dov angewiesen, sich mit Schutzausrüstung zu bewegen, da man Überraschungsangriffe der Hizbollah befürchte. (12.4., Yedioth Aharonoth)



(7) Israel und Frankreich werden einen Satelliten „Venus“ ins All schicken

Nach Jahren der Spannungen zwischen beiden Staaten, die sich während der Intifada zuspitzten, gibt es nun eine erste Zusammenarbeit: Frankreich und Israel planen, in etwa drei Jahren einen Satelliten für Forschungszwecke in den Weltraum zu schicken. Der Satellit soll Kommunikationszwecken dienen. Der Satellit namens „Venus“ soll im Jahr 2008 mit Hilfe einer russischen Rakete aus der Atmosphäre befördert werden.

Am Dienstag ist eine israelische Delegation unter Leitung von Moshe Karat, dem Generaldirektor der Luftfahrtindustrie, nach Frankreich aufgebrochen, um ein Abkommen über die Entwicklung des Satelliten zu unterzeichnen, der von beiden Staaten finanziert wird.

Israel wird 50 Millionen Dollar in das Projekt investieren. Die Finanzierung wird von der Industrie- und Handelskammer und dem Wissenschaftsministerium übernommen sowie aus Mitteln der Luftfahrtindustrie. Die Franzosen werden 15 Millionen Dollar in das Projekt investieren. An der israelischen Entwicklung sind die Luftfahrtindustrie, Rafael, Elbit und die israelische Luftfahrtbehörde beteiligt. (12.4., Ma’ariv)



(8) 65 Bürgermeister aus 35 Staaten in der Hauptstadt

65 Bürgermeister aus 35 Staaten der ganzen Welt sind zur einem Kongress nach Israel gekommen, der von der Stadt Jerusalem, dem Außenministerium und dem amerikanischen jüdischen Kongress organisiert wurde. Dies ist die größte Delegation von Bürgermeistern, die seit dem Jahr 1980 nach Israel kommt. Im Außenministerium war man sogar gezwungen, Dutzende Bürgermeister, die auch an dem Kongress teilnehmen wollten, wegen beschränkter finanzieller Mittel zurückzuweisen. Außenminister Silvan Shalom rief die Bürgermeister dazu auf, den Dialog und Partnerschaften zwischen israelischen Städten und Städten in der westlichen Welt und in der Palästinensischen Autonomiebehörde zu fördern. Außerdem rief er zur Unterstützung des Tourismus nach Israel und in die Palästinensische Autonomiebehörde auf. (12.4., Yedioth Aharonoth)



(9) Konzertwochenende zum 80. Geburtstag von Chaim Taub

Von 1981 bis 1996 fanden im Bahnhof Rolandseck insgesamt fünfzehn Mal die Rolandsecker Sommerkurse statt. Junge Musiker im Alter von 10 bis 20 Jahren arbeiteten mehrere Tage zusammen mit verschiedenen Dozenten. Am Ende der Kurse standen immer Konzerte, die vielen Besuchen in bleibender Erinnerung sind. Die künstlerische Leitung aller Kurse hatte Chaim Taub, ehemaliger Konzertmeister des Israel Philharmonic Orchestra. In diesem Jahr vollendet Chaim Taub sein achtzigstes Lebensjahr.

Zu Ehren des achtzigsten Geburtstags von Chaim Taub finden vom 15. bis 17. April 2005 drei Konzerte mit ehemaligen Teilnehmern der Rolandsecker Sommerkurse statt.

Das vollständige Programm zum Konzertwochenende und weitere Informationen finden Sie im Kulturkalender auf unserer Website http://www.israel.de/ oder direkt unter:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=74937&MissionID=88

Eintrittskarten im Vorverkauf unter 02228-9425-0.



(10) Das Wetter in Israel

Mit einem Temperatursturz wird der „Sharav“ im Tagesverlauf zu Ende gehen. Die Luftfeuchtigkeit steigt. Zum Wochenende (Freitag) wird es sonnig bei angenehmen Temperaturen.

Jerusalem: 17-31°C
Tel Aviv: 18-32°C
Haifa: 17-33°C
Be’er Sheva: 18-35°C
Am Toten Meer: °C
Eilat: 24-39°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.6733 NIS (+0.226%)
1 CHF – 3.6623 NIS (+0.211%)
1 £ - 8.2758 NIS (+0.348%)
1 $ - 4.372 NIS (+0.183%)
(Bank of Israel, 12.4.05)



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