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(1) Interview mit Botschafter Shimon
Stein in der Sächsischen Zeitung, 13. April 2005
Botschafter Shimon Stein sieht in den Beziehungen zwischen den
neuen Bundesländern und Israel Nachholbedarf. In einem Interview mit
der Sächsischen Zeitung (13.4.) sagte der Botschafter, dass die
Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik zwar vor 40
Jahren aufgenommen wurden, mit Mitteldeutschland bestehen die
Beziehungen aber erst seit 15 Jahren.
„Wir haben hier vor 15 Jahren bei null angefangen. Denn nach dem
Krieg entstand hier ein Regime, das zu der Verantwortung der
Deutschen nicht stehen wollte und feindselig zum Staat Israel
eingestellt war. Die DDR hat sich mit unseren Feinden angefreundet
und die palästinensische Befreiungsbewegung unterstützt. Ein
schwieriges Erbe.“
Für Stein liegt die Zukunft im Jugendaustausch. Aber auch im
Wissenschaftsaustausch gebe es große Fortschritte, vor allem in
Sachsen und Thüringen.
Die Tatsache, dass in zwei ostdeutschen Landesparlamenten
rechtsextreme Parteien sitzen, sieht der Botschafter zunächst als
eine Belastungsprobe für die deutsche Gesellschaft und nicht als ein
israelisches Problem. „Jede Gesellschaft muss mit Randerscheinungen
leben“, so Stein. Die Tatsache, dass es Rechtsextreme in die
Landtage geschafft haben, weise allerdings auf Defizite im
Bildungswesen der Länder hin, sagte der Botschafter.
Mit der Kritik vieler Ostdeutscher am Vorgehen Israels im
Nahost-Konflikt kann sich Botschafter Stein abfinden, solange sie
legitim ist. Dazu gehört nicht jene Art von Kritik, in der Israel
dämonisiert wird. „Aber Israel und seine Nachbarn werden oft mit
verschiedenen Maßstäben gemessen“, sagt Stein. „Man erwartet von
uns, dass wir uns an Spielregeln halten, wie sie zwischen
demokratischen Staaten üblich sind. Aber der Nahe Osten ist nicht
Europa, und wir haben die Spielregeln dort nicht erfunden. Wir leben
in einer Umgebung, die noch immer glaubt, dass Krieg ein Mittel ist,
um politische Veränderung herbeizuführen.“
Das Gespräch mit dem Botschafter führte Hartmut Landgraf von der
Sächsischen Zeitung.
Außerdem im Internet: „Noch alles andere als normal“: Interview mit
Botschafter Shimon Stein in der Thüringer Allgemeine, Dienstag, 12.
April 2005
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(2) Außenminister
Shalom in Ägypten: Wir werden den Frieden mit arabischen Ländern
initiieren
Außenminister Silvan Shalom hat am Dienstag eine „Road map zur
Förderung des Friedensprozesses mit arabischen Staaten“ angekündigt.
Bei seinem Besuch in Ägypten stellte Shalom eine neue Initiative
vor, die sieben arabische Staaten dazu bringen soll, Beziehungen zu
Israel aufzubauen, bzw. zu erneuern – zusätzlich zu den drei
Staaten, mit denen Israel bereits diplomatische Beziehungen
unterhält (Ägypten, Jordanien und Mauretanien).
Shalom brachte das Thema bei seinem Treffen mit dem ägyptischen
Präsidenten Mubarak und Außenminister Ahamd Abu Rait zur Sprache.
Mubarak sagte, dass Ägypten keinen arabischen Staat an der Aufnahme
der Beziehungen mit Israel hindern werde.
Das Außenministerium geht davon aus, dass die betreffenden
arabische Staaten mit ihrer Entscheidung, ob sie den ersten Schritt
machen oder nicht, warten werden, bis Israel den Abkopplungsplan
umgesetzt hat.
Die Ägypter äußerten sich gestern besorgt über Ereignisse in den
palästinensischen Gebieten, darunter der Tod dreier Jungen in der
Nähe von Rafah und die Drohung jüdischer Extremisten, auf den
Tempelberg zu ziehen. Außenminister Abu Rait sagte, dass Ägypten
erwarte, dass auch die Palästinensische Autonomiebehörde Schritte
gegen die palästinensischen Terrororganisationen unternehme.
Engste Mitarbeiter des Außenministers äußersten sich zufrieden
über die Treffen. Präsident Mubarak stimmte einem Treffen von
Geschäftsleuten beider Seiten zu. Außerdem wurde vereinbart, ein
gemeinsames landwirtschaftliches Projekt mit japanischer
Finanzierung auf die Beine zu stellen, das eine Zusammenarbeit in
der Schädlingsbekämpfung und der Behandlung von Epidemien
ermöglicht. (13.4., Ha’aretz)
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(3) Wieder wurde
ein Anschlag am Kontrollpunkt „Hawara“ verhindert
Wieder wurde ein Anschlag am Kontrollpunkt „Hawara“,
Westjordanland, verhindert: Ein 15-jähriger palästinensischer Junge
wurde am Dienstagnachmittag an der Straßensperre südlich von Nablus
verhaftet. Der Junge hatte fünf Rohrbomben bei sich.
Der Junge kam mit einem Mantel bekleidet zu der Sperre und
erregte sofort den Verdacht der Soldaten, die ihn anwiesen, den
Mantel auszuziehen. Der Junge zündete ein Streichholz an,
wahrscheinlich um die Rohrbomben zu zünden.
Die Soldaten, die den Vorgang beobachteten, überwältigten den
Jungen und nahmen ihn fest. Bei der Untersuchung stellte sich
heraus, dass der Junge unter seinem Mantel an seinem Körper fünf
Sprengsätze versteckt hatte. Die Sprengsätze wurden unter Aufsicht
gesprengt, der Junge zum Verhör abgeführt.
Zuvor hatte die israelische Armee am Kontrollpunkt von Hawara
zwei palästinensische Jungen festgenommen, die Material zum Bau von
sechs Molotow-Cocktails bei sich hatten. Der Vorfall gehört zu einer
ganzen Reihe von Zwischenfällen in den vergangenen Tagen, die die
Feuerpause gefährden. (13.4., NRG Ma’ariv)
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(5) Mofaz
forderte Abbas „sehr eindringlich“ auf, gegen die Angriffe aus Gaza
vorzugehen
Verteidigungsminister Shaul Mofaz hat den Vorsitzenden der
Autonomiebehörde Mahmud Abbas (Abu Mazen) am Sonntag aufgefordert,
sofort etwas dafür zu tun, damit der Beschuss mit Mörsergranaten auf
Gush Khatif aufhört. Das Gespräch mit Abbas sei „sehr eindringlich“
gewesen, sagte Mofaz am Montag vor dem parlamentarischen Ausschuss
für Außen- und Sicherheitspolitik. Mofaz sagte am Sonntag, dass die
Angriffe nicht im Einklang mit den Vereinbarungen von Sharm
el-Sheikh stehen. Er forderte Abbas auf, die militanten
Palästinenser festzunehmen. Abu Mazen versicherte, sofort etwas
dagegen zu tun und schickte eine große Anzahl Sicherheitskräfte in
das Gebiet.
Auch am Montag dauerte der Beschuss mit Mörsergranaten über dem
Gebiet von Gush Khatif an, wenn auch in viel geringerem Umfange als
in den vorangehenden Tagen. Insgesamt schossen Palästinenser am
Montag acht Mörsergranaten ab. Sie landeten in Ganei Tal, Rafiah und
in Netzarim. Es gab keine Verletzten. Seit Samstagabend feuerten
Palästinenser etwa 90 Mörsergranaten auf jüdische Siedlungen.
(12.4., Ha’aretz)
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(6) Verlegenheit
in der israelischen Armee: Hizbollah-Drohne über dem
Galil
Ein halbes Jahr nachdem es der Hizbollah gelungen war, eine
Drohne in den israelischen Luftraum zu schicken und Aufnahmen vom
westlichen Galil zu machen, hat diese es ein zweites Mal geschafft,
und auf dem gleichen Weg.
In Folge des ersten Eindringens hatte die Armee ihre
Flugzeugabwehr an der nördlichen Grenze verstärkt, doch diese
konnten das Eindringen des Flugzeugs auch nicht entdecken.
In einer veröffentlichten Mitteilung der Hizbollah erklärte die
Organisation, dass das Kleinflugzeug „Mirsad 1“ am Montag um 17:15
Uhr in den israelischen Luftraum eingedrungen war und Aufnahmen von
Akko, Nahariya und 18 weiteren israelischen Siedlungen gemacht habe.
Die Hizbollah behauptet, dass das Flugzeug als Reaktion auf die
Flüge der israelischen Luftwaffe im libanesischen Luftraum
eingesetzt worden sei.
Flugzeuge vom Typ F-16 und Kampfhubschrauber wurden sofort
losgeschickt, um das Flugzeug abzufangen, doch sie konnten es nicht
finden und so kehrte dieses unbeschadet in den Libanon zurück.
Luftfahrtexperten betonen, dass es sehr schwer sei, Drohnen mit
Hilfe von Radar zu entdecken. Auch optische Anlagen hätten Probleme
ein solches Flugzeug zu entdecken, besonders wenn dies in niedriger
Höhe fliegt. Der „Mirsad 1“ aus iranischer Produktion, den die
Hizbollah eingesetzt hat, ist ein sehr kleines Flugzeug und ähnelt
eher einem ferngesteuerten Modellflugzeug als einem Flugzeug für
militärische Aufklärung.
Die Luftwaffe spielte am Montag den Ernst der Lage herunter und
sagte, es handle sich eher um einen Propagandaerfolg, als um eine
tatsächliche Bedrohung. Nach den Worten eines führenden Offiziers
der Luftwaffe kann man nicht hundertprozentig verhindern, dass
kleine Flugzeuge auf das Staatsgebiet vordringen.
Wenige Stunden vor dem Vorfall hatte Verteidigungsminister Mofaz
dem parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Sicherheitspolitik in
der Knesset mitgeteilt, dass der israelischen Armee Informationen
vorliegen, wonach die Hizbollah an der nördlichen Grenze
Auseinandersetzungen plane. Brigade-General Yossi Kuperwasser vom
militärischen Nachrichtendienst sagte, dass es an der nördlichen
Grenze große Spannungen gäbe: „Wir bereiten uns auf alles vor“.
Entsprechend dieser Einschätzung der Armee wurden die Soldaten an
den Stützpunkten im Gebiet von Har Dov angewiesen, sich mit
Schutzausrüstung zu bewegen, da man Überraschungsangriffe der
Hizbollah befürchte. (12.4., Yedioth Aharonoth)
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(7) Israel und
Frankreich werden einen Satelliten „Venus“ ins All
schicken
Nach Jahren der Spannungen zwischen beiden Staaten, die sich
während der Intifada zuspitzten, gibt es nun eine erste
Zusammenarbeit: Frankreich und Israel planen, in etwa drei Jahren
einen Satelliten für Forschungszwecke in den Weltraum zu schicken.
Der Satellit soll Kommunikationszwecken dienen. Der Satellit namens
„Venus“ soll im Jahr 2008 mit Hilfe einer russischen Rakete aus der
Atmosphäre befördert werden.
Am Dienstag ist eine israelische Delegation unter Leitung von
Moshe Karat, dem Generaldirektor der Luftfahrtindustrie, nach
Frankreich aufgebrochen, um ein Abkommen über die Entwicklung des
Satelliten zu unterzeichnen, der von beiden Staaten finanziert
wird.
Israel wird 50 Millionen Dollar in das Projekt investieren. Die
Finanzierung wird von der Industrie- und Handelskammer und dem
Wissenschaftsministerium übernommen sowie aus Mitteln der
Luftfahrtindustrie. Die Franzosen werden 15 Millionen Dollar in das
Projekt investieren. An der israelischen Entwicklung sind die
Luftfahrtindustrie, Rafael, Elbit und die israelische
Luftfahrtbehörde beteiligt. (12.4., Ma’ariv)
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(9)
Konzertwochenende zum 80. Geburtstag von Chaim Taub
Von 1981 bis 1996 fanden im Bahnhof Rolandseck insgesamt fünfzehn
Mal die Rolandsecker Sommerkurse statt. Junge Musiker im Alter von
10 bis 20 Jahren arbeiteten mehrere Tage zusammen mit verschiedenen
Dozenten. Am Ende der Kurse standen immer Konzerte, die vielen
Besuchen in bleibender Erinnerung sind. Die künstlerische Leitung
aller Kurse hatte Chaim Taub, ehemaliger Konzertmeister des Israel
Philharmonic Orchestra. In diesem Jahr vollendet Chaim Taub sein
achtzigstes Lebensjahr.
Zu Ehren des achtzigsten Geburtstags von Chaim Taub finden vom
15. bis 17. April 2005 drei Konzerte mit ehemaligen Teilnehmern der
Rolandsecker Sommerkurse statt.
Das vollständige Programm zum Konzertwochenende und weitere
Informationen finden Sie im Kulturkalender auf unserer Website http://www.israel.de/ oder direkt
unter:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=74937&MissionID=88
Eintrittskarten im Vorverkauf unter 02228-9425-0.
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