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(1) Israel-Tage: Botschafter Shimon
Stein im Gespräch mit Schülern in Halle und Weimar
„Herr Lüdkemeier von der Landeszentrale für politische Bildung
hat viel Geld, auch für Reisen“, sagt Shimon Stein und lächelt
verschmitzt. Dabei ist die scherzhafte Einladung des israelisches
Botschafters an hallesche Schüler, seine Heimat kostengünstig zu
besuchen, durchaus ernst gemeint. Denn die Fragen, die Stein bei der
von der Landeszentrale für politische Bildung organisierten
Diskussion in den Franckeschen Stiftungen gestellt werden, zeigen:
Israel heute macht sich in den Vorstellungen vieler Jugendlicher vor
allem am blutigen Konflikt mit den Arabern fest.
Für den 1948 in Israel geborenen Botschafter ist das ein
"Zerrbild". Projiziert durch die "einseitige" und oft "aus dem
Zusammenhang gerissene Berichterstattung der Medien", wie der Sohn
aus Europa ausgewanderter Juden meint. Im Zeitraffer versucht er
daher, den Zehntklässlern die geschichtlichen Zusammenhänge für den
Konflikt näher zu bringen: Vertreibung der Juden aus dem Heiligen
Land, Antisemitismus, Entstehung der zionistischen Bewegung und
schließlich die Rückkehr ins gelobte Land. "Wir kamen zurück in die
Heiligen Stätte, aber diese lagen in den (heutigen
Palästinenser-)Gebieten." "Wir werden mit den Nachbarn verhandeln
müssen", sagt Stein. Doch einstweilen trennt Israel die Gebiete
durch einen Hochsicherheitszaun ab. Was der Botschafter davon halte,
will ein Schüler wissen. "Was machen Sie mit einem
Selbstmord-Attentäter?", kontert Stein. "Unsere Kinder steigen in
den Bus ein und kehren nicht mehr heim", beschreibt der Vater zweier
Kinder den bedrohlichen Alltag. Mit dem Sicherheitszaun solle diese
Bedrohung drastisch reduziert werden, so Stein. Obgleich die
Beziehungen zwischen Israel und Deutschland wegen des Holocaust
"nicht normal sind und nicht normal sein werden", hofft Stein, dass
auch die Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt den Weg nach Israel finden.
"Ich hätte Angst", meint Gymnasiastin Gitte Schneider mit Blick auf
die Terror-Gefahr. Für Klassenkameradin Katharina Ille ist die Reise
nur ein Frage des Geldes. In dieser Sache kann sie sich an Herrn
Lüdkemeier wenden. (Jörg Telemann, Mitteldeutsche Zeitung,
11.4.)
Am Montag war Botschafter Shimon Stein in Weimar zu Gast. Der
Botschafter erzählte über seine Eindrücke von der Gedenkfeier zum
60. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager am Sonntag, über
die Jugend von heute und das Vermächtnis ihrer Eltern und
Großeltern.
Etwa 50 Gymnasiasten hörten ihm gespannt zu, auf ihren Beinen
meist A4-Blöcke mit vorbereiteten Fragen. Shimon Stein bot ihnen ein
bisschen Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht. Angereichert
mit einer Portion Kritik.
"Es war Sonntag. Einer, an dem die Reden gehalten werden", begann
der Botschafter. "Alles Wichtige wurde gesagt. Alle wiederholten,
was schon gesagt wurde. Aber dann kommt der Montag. Und was bleibt
vom Sonntag am Montag?"
Shimon Stein redete vom 10. und 11. April. Alle wichtigen
Menschen, so meinte er, hätten über die Notwendigkeit gesprochen,
aus der Geschichte zu lernen. Von der Verantwortung, die
Erinnerungen an die nächsten Generationen weiterzugeben. "Und warum
gehen dann alle wieder zurück zur Tagesordnung?"
Der Botschafter warf Fragen in den Raum, regte zum Nachdenken an,
suchte den Diskurs mit den Schülern. Natürlich läge es an ihnen, das
Wissen über die Vergangenheit zu übernehmen, aber "das ist keine
leichte Aufgabe". Ein guter Ansatz sei es, dass sich die
Jugendlichen mit dem Thema Antisemitismus beschäftigten - auch
außerhalb des Unterrichtes. Denn Judenfeindlichkeit ist seines
Erachtens längst kein "Randphänomen" mehr in der Gesellschaft. "Die
Hemmschwelle der Intoleranz ist drastisch gesunken." Der Staffelstab
des Hasses werde immer weiter gegeben - wie eine chronische
Krankheit.
Deshalb sei es umso wichtiger, sich auch mit Gleichaltrigen aus
Israel auszutauschen. Das könne dazu beitragen, den zunehmenden
Antisemitismus zu bekämpfen. Ein Schritt auf dem Weg zu mehr
Akzeptanz war das gestrige schulübergreifende Projekt. "Es wäre gut,
wenn auch in anderen Städten ein solcher Tag stattfände, denn
Vorurteile und Nichtwissen gibt es leider überall", ist Joschka Waas
vom Organisationsteam überzeugt. (Anja Derowski, Thüringer
Allgemeiner, 12.4.05)
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(2) Treffen
zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und US-Präsident George W.
Bush in Texas
Das Treffen zwischen Sharon und Bush auf der Ranch des
US-Präsidenten in Crawford dauerte etwa anderthalb Stunden. Nach dem
Treffen und einem Gespräch unter vier Augen, gaben beide eine kurze
Pressekonferenz.
Statements by Pres. Bush and PM Sharon after meeting – 11 Apr
2005: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2005/Statements+by+Pres+Bush+and+PM+ Sharon+after+meeting+11-Apr-2005.htm
Die wichtigsten politischen Themen: die Abkopplung, der Iran,
Syrien, die Terrororganisationen und der Ausbau der Siedlungen.
Dem NBC-Korrespondenten im Weißen Haus, David Gregory, sagte
Ministerpräsident Sharon, dass er sein Leben lang Juden verteidigt
habe. Nun unternehme er zum ersten Mal Schritte, um sich selbst vor
Juden zu schützen. Im Verlauf des Interviews sagte Sharon: „Yasser
Arafat war ein Mörder. Unter seinem Regime gab es keine Chance für
den Frieden.“ Sharon sagte, dass er damit rechne, dass es nun zum
ersten Mal überhaupt eine Möglichkeit gäbe, den Konflikt zu lösen.
Der Knessetabgeordnete Benny Alon (Nationale Union) erwiderte die
Worte des Ministerpräsidenten, wonach sich Israel am Rande eines
Bürgerkrieges befinde: „Wir werden nicht zulassen, dass ein
Bruderkrieg Teil unseres Lebens wird. Wir werden nicht akzeptieren,
das Land und das Volk zu verlieren.“
Auf einem Kongress der Nationalen Union in Tel Aviv fügte MdK
Alon hinzu: „Wenn der Ministerpräsident die Armee, die Einheit und
den Konsensus zerstört, einsetzt, um Juden zu entwurzeln, dann hat
man manchmal das schlimme Gefühl, dass er einen Bruderkrieg
will.“
Der Siedlerrat des Gazastreifens und der Westbank rief den
Ministerpräsidenten erneut zu einem Volksentscheid über die
Siedlungsräumung auf: „Sharon reißt das Volk auseinander, schafft
Spaltung und Streit, hetzt gegen ein ganzes Volk auf und rennt
nachher zu den Amerikanern, um sie mit Geschichten über einen
Bruderkrieg zu beeindrucken.“ Der Siedlerrat fügte hinzu: „Es hängt
von Ihnen ab, Herr Ministerpräsident, und sollte es wirklich zu
einem Bruderkrieg kommen, dann wird es ihre Schuld sein, weil Sie
Ihre Rücksichtslosigkeit und das Ein-Mann-Regime fortführen, das vor
dem Willen des Wählers die Augen verschließt.“ (ynet)
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(3) Hetzschrift
„Protokolle der Weisen Zions“ im Lehrplan der Palästinensischen
Autonomiebehörde
Schüler der 10.Klasse in der Palästinensischen Autonomiebehörde
(PA) werden in Kürze die antisemitische Hetzschrift „Protokolle der
Weisen Zions“ als „geheime Entscheidung des ersten zionistischen
Kongresses“ im Unterricht durchnehmen. Darauf wies am Sonntag der
Minister für Diaspora und Jerusalem, Nathan Sharansky, in einem
Eilbrief an Ministerpräsident Ariel Sharon hin. Sharansy schrieb, er
sei entsetzt, dass das palästinensische Schulbuch, das die
„Protokolle“ beschreibt, nicht erwähnt, dass es sich dabei um eine
Fälschung handelt. „Das Buch behauptet, dass die ‚Protokolle der
Weisen Zions’ Entscheidungen des ersten zionistischen Kongresses
seien“, schrieb Sharansky. Von dem Material, das er erhielt, wird in
mehr als 160 Büchern, die in der PA in Gebrauch sind, Israel nicht
als souveräner Staat anerkannt. Der Staat Israel taucht auf keiner
einzigen Landkarte der Autonomiebehörde auf. (Yedioth
Aharonoth)
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(4) Der edle Baum
der CBD: Methode zum dreimal schnelleren Baumwachstum
entwickelt
Die start-up-Firma CBD hat eine Methode für das dreifache
Beschleunigen des Wachstums von Bäumen entwickelt. Mit dieser
Methode könnten ganze neue Wälder auf der Erde entstehen, doch
paradoxerweise gibt es Protest von Seiten der Grünen-Organisationen,
die gegen die Genmanipulation sind.
Vor einem halben Jahr lief der Film „The Day After Tomorrow“ in
den Kinos, der beschrieb, wie sich Umweltschäden häufen und zu einem
ökologischen Holocaust führen, der die Welt plötzlich zurück in die
Eiszeit befördert. Trotz der apokalyptischen Vision des Films nimmt
der Treibhauseffekt immer mehr und auf beängstigende Weise zu. Monat
für Monat sind die Zeitungen voll von Mitteilungen über das Ozonloch
über Australien, schmelzende Eiskuppen an den Polen, wilde Hurrikans
in den USA und Riesenwellen in Asien. All dies und mehr weist darauf
hin, dass die Natur langsam ihre Geduld verliert.
Doch die start-up-Firma CBD hat auch Lösungen. Das Unternehmen
entwickelte eine Technologie zur derartigen Beschleunigung des
Baumwachstums, sodass das Verschwinden der Regenwälder aufgehalten
würde. Die Technologie basiert auf einem Gen namens CBD
(Zellulose-bindendes Gebiet), das von Prof. Oded Shusiuf von der
Fakultät für Landwirtschaft der Hebräischen Universität in Rehovot
und der University of British Columbia in Vancouver entdeckt wurde.
Am Anfang ihres Weges beschäftigte sich die Firma mit der
biologischen Teilung von Molekülen, insbesondere für die
Pharmaindustrie. Doch im Jahr 2000 wechselte die Firma ihre Richtung
und verlegte sich auf die genetische Modifikation von Pflanzen. Die
Firma versuchte das Wachstum von Bäumen durch das Gen CBD zu
verzögern, doch die Forschungsergebnisse zeigten, dass das Gen
ausgerechnet in entgegengesetzter Richtung wirkte. In Folge der
Entdeckung entwickelte CBD in den vergangenen Jahren eine Methode
zur Behandlung von Pflanzen, die ihr Wachstum beschleunigt und ihre
Eigenschaften verbessert.
Wie funktioniert der Prozess? Das CBD-Gen wird der DNA des
Zellkerns einer jungen Pflanze mit Hilfe von Bakterien eingepflanzt.
Das CBD verändert die Eigenschaften der Pflanze. Nach der Zerstörung
der Zellen, die das Gen nicht angekommen haben, wird die Pflanze
wieder von neuem aufgezogen. Die Zellen der behandelten Pflanze
produzieren neue Proteine, die den Charakter der Zellseitenwände
verändern, die Zellfasern der Pflanze verbessern und ihr Wachstum um
mehrere Hundert Prozent beschleunigen.
CBD hat auch in Israel eine Versuchsstation für genmanipulierte
Bäume, doch die Firma gibt nicht bekannt, wo genau sich diese
befindet, da man befürchtet, dass Gegner der Gentechnik versuchen
könnte, sie zu sabotieren. Dr. Stanley Hirsch, Generaldirektor von
CBD, bezeichnet den Widerstand gegen die Gentechnik als lächerlich.
Beim landwirtschaftlichen Anbau handle es sich um Pflanzen, die in
der Natur wuchsen und über Jahrtausende domestiziert und gepflegt
wurden. „Wir setzen das eigentlich nur fort. Die Grünen wissen nicht
genau, wie sie mit uns umgehen sollen. Einerseits sind einige von
ihnen gegen die Gentechnik, doch andererseits unterstützt das
Kyoto-Protokoll die Bewaldung als Mittel zur Verminderung des
Treibhauseffekts. Ein Wald von der Größe eines Hektars verbraucht
jedes Jahr 10 Tonnen Kohlenstoff des Kohlendioxids. Es ist klar,
dass ein Wald, der zweimal so schnell gewachsen ist, die doppelte
Menge verbraucht und der Verkleinerung des Ozonlochs beisteuert.“
(Ha’aretz)
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(6) Night of the
Sirens: Israelische Sängerinnen in Berlin
Am 14. April ist es soweit: Berlins „beste Sängerinnen“
skandalisieren im Bastard! Mit Nora Belows, Spinster Sister und
Geffen3.
Nora Bewlos (Bpitch Control) New Wave Elctro
spiegelt sämtliche Spielarten elektronischer Musik. Die Songs sind
tanzbar, die Vocals brachial und zusammen mit dem „Strumpfmann“
präsentiert sie auch den visuellen Part ihres Gesamtkunstwerkes –
eine krasse und doch humorvolle Gender Performance.
Spinster Sister ist das erste und wahrscheinlich
einzige Gothic Country Duo der ganzen Welt: Zwei Schwestern, eine
Gitarre und zwei Stimmen, die den Teufel rocken. Die finsteren,
mondsüchtigen Lieder, die groovigen Westernmelodien und die Glam
Rock Hymnen sind optimal verpackt in eine dramatische
Bühnenshow.
Geffen³ – Das „Hoch Drei“ in ihrem
Namen steht für Volumen: Geffens (HTML-Bild) PopUp ist ein Crossover
von Sounds und Stilen, geprägt von verzerrten Gitarren, fetten
Electro Beats und trashiger Produktion. Sie schafft es, gleichzeitig
zu singen und einen Apfel zu essen, im Spagat Britney Spears zu
covern – und das ist nur ein kleiner Teil ihre Stage Repertoirs!
Donnerstag, 14. April 2005, 21.00 Uhr Club Bastard,
Kastanienallee 7-9, Berlin-Prenzlauer Berg Eintritt 7
Euro
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