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(1) Im Schatten der Qassam-Angriffe:
Ministerpräsident Sharon in Texas
Exakt 100 Tage vor Beginn der Siedlungsräumung in Gaza und der
nördlichen Westbank ist Ministerpräsident Ariel Sharon nach
Crawford, Texas, zu einem Treffen mit US-Präsident Bush
aufgebrochen.
Nach den 10 vorherigen Treffen entschied Bush, der Führer der
freien Welt, diesmal Sharon auf seiner privaten Ranch zu empfangen.
„Diese Geste ist nur einer Handvoll von ausgewählten Regierungschefs
der ganzen Welt vorenthalten“ - so stellte die „Washington Times“
das Treffen am Montagmorgen dar. Im Rahmen dieser Geste wird der
Präsident den Ministerpräsidenten über seine private Ranch führen,
wobei er selbst hinter dem Steuer sitzen wird.
Vor dem Gipfeltreffen der Regierungshäupter wird sich
Ministerpräsident Ariel Sharon mit der amerikanischen
Außenministerin Condoleezza Rice im Hilton treffen, dem Hotel, in
dem er sich während seines Besuchs in Texas aufhält. Die
Verhandlungsthemen des Gesprächs wurden nicht mitgeteilt. Lediglich
wurde über eine „gute Atmosphäre“ berichtet.
Ministerpräsident Sharon wird während des Treffens die
Palästinensische Autonomiebehörde scharf kritisieren, die „nichts
gegen die Terrororganisationen und den massiven Beschuss der
Siedlungen von Gush Khatif unternimmt“, der mit doppelter Kraft
wieder aufgenommen wurde. Sharon, der während seines Fluges in die
USA über den Beschuss informiert worden war, wird davor warnen, dass
Israel nicht mehr lange mit verschränkten Armen dasitzen könne.
Die israelische Seite wird auch vor dem Erstarken der
radikal-islamischen Terrororganisation Hamas warnen, sowie der
Möglichkeit des Zusammenbruchs des Regimes Abu Mazens. Die
Amerikaner hingegen werden ein weiteres Mal ihren Widerstand gegen
den Bau in den Siedlungen und ihre Forderung zur Räumung der Siedler
verdeutlichen. (ynet)
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(2) Sharon wird
Bush warnen: „Regierung Abu Mazens bricht zusammen“
In Israel heißt es, dass das Treffen zwischen Bush und Sharon
dazu bestimmt sei, die Unterstützung des Abkopplungsplans durch die
Regierung des Ministerpräsidenten zu verdeutlichen, der auf seinem
Weg zur Genehmigung des Plans zahlreiche politische Schwierigkeiten
überwunden musste.
Doch vor dem Hintergrund der letzten Tage im Gazastreifen wird
Sharon über die schwere Situation der Palästinensischen
Autonomiebehörde und die Krise der Regierung Abu Mazens (Mahmud
Abbas) sprechen wollen. Aus dem Umkreis Sharons verlautete am
Sonntag, dass Abu Mazen scheitern werde oder zumindest nicht den
Erwartungen entspreche. Sie kritisierten die Missbilligung, die Abu
Mazen erkennen ließ, nachdem die israelische Armee vorgestern drei
palästinensische Jungen in Rafah getötet hatte, obwohl Abu Mazen
gewusst habe, dass es sich um Waffenschmuggler handelte. Trotzdem
missbilligte Abbas den Vorfall.
Aufgrund der Verschärfung der Lage wird Sharon heute Bush
erklären, dass die USA ihren Druck auf den Vorsitzenden der
Autonomiebehörde verstärken und sich vielleicht jetzt schon auf ein
Ende seiner Regierung einstellen müsse sowie ein „Plan B“ besprochen
werden sollte. Sharon fordert als Bedingung zur Unterstützung des
internationalen Friedenplans, „road map“, dass die Palästinenser
ihre Terrorstützpunkte abbauen. (Walla)
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(3)
Waffenschmuggel an der israelisch-ägyptischen Grenze
verhindert
Soldaten der Israelischen Verteidigungsarmee („Zahal“) haben am
Samstagnachmittag (9.4.05) von einem Stützpunkt an der
israelisch-ägyptischen Grenze fünf Palästinenser entdeckt, die sich
kriechend einem Sperrgebiet in der Nähe von Rafah an der
israelisch-ägyptischen Grenze näherten. In dem Gebiet ist das
Betreten verboten.
Drei der fünf Palästinenser begannen, in Richtung Grenze zu
rennen. Dabei durchquerten sie das gesamte Sperrgebiet. Als die drei
Männer die Grenze erreicht hatten und sich wenige Meter von den
Soldaten entfernten, die die Grenze sichern, eröffneten die Soldaten
das Feuer. Eine Person wurde getroffen. Unmittelbar nach dem Vorfall
kontaktierten die Soldaten palästinensische Sicherheitsbeamte, die
die Palästinenser aus dem Sperrgebiet evakuierten.
Kurz nach dem Vorfall berichteten palästinensische Vertreter der
israelischen Armee, dass die palästinensische Polizei die beiden
Palästinenser verhört habe, die am Ausgangspunkt zurückgeblieben
waren und nicht an die israelisch-ägyptische Grenze gerannt sind. In
den offiziellen Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde an
„Zahal“ heißt es, dass die Palästinenser nach Ägypten eindringen
wollten, um von dort aus Waffen über den israelisch-ägyptischen
Grenzzaun nach Israel zu schmuggeln.
Nach dem Vorfall übermittelte „Zahal“ eine Beschwerde an die
Palästinensische Autonomiebehörde. Darin heißt es, dass die
Palästinensische Autonomiebehörde ihrem Versprechen nicht nachkommt,
Palästinenser daran zu hindern, sich Sperrgebieten zu nähern, die
sich unter israelischer Kontrolle befinden. Die Autonomiebehörde tue
nicht das Nötige, um Terroraktivitäten im Gazastreifen zu
unterbinden, vor allem aber im israelisch-ägyptischen Grenzgebiet.
Der Vorfall hätte verhindert werden können.
Kurze Zeit nach dem Vorfall schossen palästinensische Terroristen
Dutzende Mörsergranaten auf das Gebiet von Gush Khatif im südlichen
Gazastreifen. Zwei Häuser wurden beschädigt.
Das Bild (nur in der HTML-Ausgabe) zeigt
Waffen von palästinensischen Terroristen, die Soldaten an diesem
Wochenende in Hawara, Westjordanland, sichergestellt haben. (IDF,
10.4.)
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(4) Syrien, Iran
und der Sturm des Händeschüttelns im Vatikan
Präsident Moshe Katsav unterhielt sich vorgestern während der
Beisetzung des Papstes mit dem iranischen Präsidenten Muhamad
Chatami und schüttelte dem syrischen Präsidenten Bashar Assad
zweimal die Hand.
Syrien leugnete nicht, dass die beiden Präsidenten die Hände
geschüttelt hatten, doch Teheran leugnete das Treffen energisch. Das
Händeschütteln und das Gespräch wurden nicht gefilmt.
Katsav traf sich am Ende der Veranstaltung mit Chatami, als alle
Staatsführer durch die Basilika nach draußen gingen. Assad
schüttelte er in dem Bereich die Hand, in dem sich die
Staatsoberhäupter noch vor der Veranstaltung 40 Minuten lang
versammelt hatten.
Die Geste wurde in Israel als „Beerdigungs-Diplomatie“
bezeichnet. Bei der Beerdigung des Papstes sprach Katsav auch mit
dem algerischen Präsidenten Abedalaziz Bouteflika. Außenminister
Shalom sprach mit seinem marokkanischen Amtskollegen Muhamad Ben
Issa. Am Ende der Veranstaltung verließ die Degelation Katsavs als
erste den Vatikan: In Begleitung der italienischen Polizei
entsprechend den Sicherheitsbestimmungen, aber auch, um noch vor
Shabbath-Beginn in Israel zu landen.
Führende politische Vertreter kritisierten den Präsidenten wegen
seines Treffens mit dem iranischen und syrischen Präsidenten.
„Katsav hat den Staat erniedrigt. Mit seinem Händeschütteln hat er
den Führern der Achse des Bösen ein Tauglichkeitszeugnis
ausgestellt.“ So kritisierten Regierungsberater den Präsidenten.
Das herzliche Händeschütteln mit Assad und Chatami könnte diese
in positives Licht stellen und die Mittel der USA und Israels zur
Isolierung des Irans und Syriens treffen, hieß es, - und das am
Abend vor der Reise des Ministerpräsidenten nach Washington.
Auch Außenminister Shalom befand sich in unmittelbarer Nähe der
syrischen Delegation, doch im Gegensatz zu Präsident Katsav vermied
es Shalom, Assad die Hand zu schütteln. Shalom erklärte, dass er für
gewöhnlich nicht öffentlich auf arabische Führer zuginge, die mit
Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhalten.
Präsident Katsav wies die Kritik zurück: Das Händeschütteln ergab
sich aus der Atmosphäre der Veranstaltung. Wenn sich Staatschefs
treffen, schütteln sich alle die Hände. Wir reden hier nicht davon,
das Eis zu brechen, sondern allgemein von Höflichkeit.“ (Ha’aretz/
Yedioth Aharonoth)
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(6) „Über das
Zusammenfügen von Teilen“: Poesie aus Israel und
Deutschland
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland
wurden vor 40 Jahren aufgenommen. Im Rahmen des verstärkten
kulturellen Austausches ist die Zahl der Übersetzungen von
zeitgenössischer Prosa stark angestiegen. Diese Erfolgsgeschichte
lässt sich nicht auf die Lyrik übertragen. Aber wie keine andere
Kunst vermag es gerade die Poesie, Weltbilder zu komprimieren,
sinnlich erlebbar zu machen. Ihre Übersetzung ist stets die
besondere Herausforderung von Sorgfalt und Einfühlungsvermögen in
die Welt des Anderen. Die Literaturwerkstatt Berlin setzt ihre
Tradition der Übersetzungsworkshops mit Autoren aus Israel und
Deutschland fort. Vier Tage lang arbeiten sie gemeinsam auf der
Basis von Interlinearübersetzungen mit Hilfe von Dolmetschern an
ihren Texten. Damit öffnen sie die Tür in die poetische Welt der
Kollegen, um sich die neue Fassung in der eigenen Sprachwelt
aneignen zu können. Die Ergebnisse stellen sie gemeinsam vor.
Zudem werden alle Autoren und Texte auf lyrikline.org zu hören
und lesen sein.
Dienstag, 19. April 2005, 20:00 Uhr Literaturwerkstatt
Berlin
Mit Asher Reich, Ronny Someck und Shimon Adaf (Israel), Paulus
Böhmer, Frank Schablewski und Marion Poschmann (Deutschland)
Moderation: Thomas Sparr (Literaturwissenschaftler, Berlin)
Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstr. 97/Kulturbrauerei, 10435
Berlin, Tel. 030 485245-0 Verkehrsanbindung: U2 bis Eberswalder
Straße, Tram 12/M1/M10 bis Eberswalder Straße Eintritt: 5 €/erm.
3 € – Karten an der Abendkasse
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