Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 11. April 2005
  
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(1) Im Schatten der Qassam-Angriffe: Ministerpräsident Sharon in Texas
(2) Sharon wird Bush warnen: „Regierung Abu Mazens bricht zusammen“
(3) Waffenschmuggel an der israelisch-ägyptischen Grenze verhindert
(4) Syrien, Iran und der Sturm des Händeschüttelns im Vatikan
(5) Jerusalem und Ashkelon ans Schienenverkehrsnetz angeschlossen
(6) „Über das Zusammenfügen von Teilen“: Poesie aus Israel und Deutschland
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Im Schatten der Qassam-Angriffe: Ministerpräsident Sharon in Texas

Exakt 100 Tage vor Beginn der Siedlungsräumung in Gaza und der nördlichen Westbank ist Ministerpräsident Ariel Sharon nach Crawford, Texas, zu einem Treffen mit US-Präsident Bush aufgebrochen.

Nach den 10 vorherigen Treffen entschied Bush, der Führer der freien Welt, diesmal Sharon auf seiner privaten Ranch zu empfangen. „Diese Geste ist nur einer Handvoll von ausgewählten Regierungschefs der ganzen Welt vorenthalten“ - so stellte die „Washington Times“ das Treffen am Montagmorgen dar. Im Rahmen dieser Geste wird der Präsident den Ministerpräsidenten über seine private Ranch führen, wobei er selbst hinter dem Steuer sitzen wird.

Vor dem Gipfeltreffen der Regierungshäupter wird sich Ministerpräsident Ariel Sharon mit der amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice im Hilton treffen, dem Hotel, in dem er sich während seines Besuchs in Texas aufhält. Die Verhandlungsthemen des Gesprächs wurden nicht mitgeteilt. Lediglich wurde über eine „gute Atmosphäre“ berichtet.

Ministerpräsident Sharon wird während des Treffens die Palästinensische Autonomiebehörde scharf kritisieren, die „nichts gegen die Terrororganisationen und den massiven Beschuss der Siedlungen von Gush Khatif unternimmt“, der mit doppelter Kraft wieder aufgenommen wurde. Sharon, der während seines Fluges in die USA über den Beschuss informiert worden war, wird davor warnen, dass Israel nicht mehr lange mit verschränkten Armen dasitzen könne.

Die israelische Seite wird auch vor dem Erstarken der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas warnen, sowie der Möglichkeit des Zusammenbruchs des Regimes Abu Mazens. Die Amerikaner hingegen werden ein weiteres Mal ihren Widerstand gegen den Bau in den Siedlungen und ihre Forderung zur Räumung der Siedler verdeutlichen. (ynet)



(2) Sharon wird Bush warnen: „Regierung Abu Mazens bricht zusammen“

In Israel heißt es, dass das Treffen zwischen Bush und Sharon dazu bestimmt sei, die Unterstützung des Abkopplungsplans durch die Regierung des Ministerpräsidenten zu verdeutlichen, der auf seinem Weg zur Genehmigung des Plans zahlreiche politische Schwierigkeiten überwunden musste.

Doch vor dem Hintergrund der letzten Tage im Gazastreifen wird Sharon über die schwere Situation der Palästinensischen Autonomiebehörde und die Krise der Regierung Abu Mazens (Mahmud Abbas) sprechen wollen. Aus dem Umkreis Sharons verlautete am Sonntag, dass Abu Mazen scheitern werde oder zumindest nicht den Erwartungen entspreche. Sie kritisierten die Missbilligung, die Abu Mazen erkennen ließ, nachdem die israelische Armee vorgestern drei palästinensische Jungen in Rafah getötet hatte, obwohl Abu Mazen gewusst habe, dass es sich um Waffenschmuggler handelte. Trotzdem missbilligte Abbas den Vorfall.

Aufgrund der Verschärfung der Lage wird Sharon heute Bush erklären, dass die USA ihren Druck auf den Vorsitzenden der Autonomiebehörde verstärken und sich vielleicht jetzt schon auf ein Ende seiner Regierung einstellen müsse sowie ein „Plan B“ besprochen werden sollte. Sharon fordert als Bedingung zur Unterstützung des internationalen Friedenplans, „road map“, dass die Palästinenser ihre Terrorstützpunkte abbauen. (Walla)



(3) Waffenschmuggel an der israelisch-ägyptischen Grenze verhindert

Soldaten der Israelischen Verteidigungsarmee („Zahal“) haben am Samstagnachmittag (9.4.05) von einem Stützpunkt an der israelisch-ägyptischen Grenze fünf Palästinenser entdeckt, die sich kriechend einem Sperrgebiet in der Nähe von Rafah an der israelisch-ägyptischen Grenze näherten. In dem Gebiet ist das Betreten verboten.

Drei der fünf Palästinenser begannen, in Richtung Grenze zu rennen. Dabei durchquerten sie das gesamte Sperrgebiet. Als die drei Männer die Grenze erreicht hatten und sich wenige Meter von den Soldaten entfernten, die die Grenze sichern, eröffneten die Soldaten das Feuer. Eine Person wurde getroffen. Unmittelbar nach dem Vorfall kontaktierten die Soldaten palästinensische Sicherheitsbeamte, die die Palästinenser aus dem Sperrgebiet evakuierten.

Kurz nach dem Vorfall berichteten palästinensische Vertreter der israelischen Armee, dass die palästinensische Polizei die beiden Palästinenser verhört habe, die am Ausgangspunkt zurückgeblieben waren und nicht an die israelisch-ägyptische Grenze gerannt sind. In den offiziellen Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde an „Zahal“ heißt es, dass die Palästinenser nach Ägypten eindringen wollten, um von dort aus Waffen über den israelisch-ägyptischen Grenzzaun nach Israel zu schmuggeln.

Nach dem Vorfall übermittelte „Zahal“ eine Beschwerde an die Palästinensische Autonomiebehörde. Darin heißt es, dass die Palästinensische Autonomiebehörde ihrem Versprechen nicht nachkommt, Palästinenser daran zu hindern, sich Sperrgebieten zu nähern, die sich unter israelischer Kontrolle befinden. Die Autonomiebehörde tue nicht das Nötige, um Terroraktivitäten im Gazastreifen zu unterbinden, vor allem aber im israelisch-ägyptischen Grenzgebiet. Der Vorfall hätte verhindert werden können.

Kurze Zeit nach dem Vorfall schossen palästinensische Terroristen Dutzende Mörsergranaten auf das Gebiet von Gush Khatif im südlichen Gazastreifen. Zwei Häuser wurden beschädigt.

Das Bild (nur in der HTML-Ausgabe) zeigt Waffen von palästinensischen Terroristen, die Soldaten an diesem Wochenende in Hawara, Westjordanland, sichergestellt haben. (IDF, 10.4.)



(4) Syrien, Iran und der Sturm des Händeschüttelns im Vatikan

Präsident Moshe Katsav unterhielt sich vorgestern während der Beisetzung des Papstes mit dem iranischen Präsidenten Muhamad Chatami und schüttelte dem syrischen Präsidenten Bashar Assad zweimal die Hand.

Syrien leugnete nicht, dass die beiden Präsidenten die Hände geschüttelt hatten, doch Teheran leugnete das Treffen energisch. Das Händeschütteln und das Gespräch wurden nicht gefilmt.

Katsav traf sich am Ende der Veranstaltung mit Chatami, als alle Staatsführer durch die Basilika nach draußen gingen. Assad schüttelte er in dem Bereich die Hand, in dem sich die Staatsoberhäupter noch vor der Veranstaltung 40 Minuten lang versammelt hatten.

Die Geste wurde in Israel als „Beerdigungs-Diplomatie“ bezeichnet. Bei der Beerdigung des Papstes sprach Katsav auch mit dem algerischen Präsidenten Abedalaziz Bouteflika. Außenminister Shalom sprach mit seinem marokkanischen Amtskollegen Muhamad Ben Issa. Am Ende der Veranstaltung verließ die Degelation Katsavs als erste den Vatikan: In Begleitung der italienischen Polizei entsprechend den Sicherheitsbestimmungen, aber auch, um noch vor Shabbath-Beginn in Israel zu landen.

Führende politische Vertreter kritisierten den Präsidenten wegen seines Treffens mit dem iranischen und syrischen Präsidenten. „Katsav hat den Staat erniedrigt. Mit seinem Händeschütteln hat er den Führern der Achse des Bösen ein Tauglichkeitszeugnis ausgestellt.“ So kritisierten Regierungsberater den Präsidenten.

Das herzliche Händeschütteln mit Assad und Chatami könnte diese in positives Licht stellen und die Mittel der USA und Israels zur Isolierung des Irans und Syriens treffen, hieß es, - und das am Abend vor der Reise des Ministerpräsidenten nach Washington.

Auch Außenminister Shalom befand sich in unmittelbarer Nähe der syrischen Delegation, doch im Gegensatz zu Präsident Katsav vermied es Shalom, Assad die Hand zu schütteln. Shalom erklärte, dass er für gewöhnlich nicht öffentlich auf arabische Führer zuginge, die mit Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhalten.

Präsident Katsav wies die Kritik zurück: Das Händeschütteln ergab sich aus der Atmosphäre der Veranstaltung. Wenn sich Staatschefs treffen, schütteln sich alle die Hände. Wir reden hier nicht davon, das Eis zu brechen, sondern allgemein von Höflichkeit.“ (Ha’aretz/ Yedioth Aharonoth)



(5) Jerusalem und Ashkelon ans Schienenverkehrsnetz angeschlossen

Geschichte in Ashkelon: Der erste Personenzug hat am Samstagabend die Stadt Ashkelon erreicht und wird diese mit Tel Aviv verbinden. Von Tel Aviv von Ashkelon über Ashdod und Lod fährt der Zug 45 Minuten. Nach Ausbesserungen auf der Strecke soll die Fahrt sogar nur noch 35 Minuten dauern.

Verkehrsminister Meir Sheettrit sagte, dass in einem so engen Staat wie Israel die Entwicklung des Bahnnetzes sehr wichtig sei, auch in den Süden des Landes. Das Verkehrsministerium investiert in diesen Tagen etwa eine Milliarde Shekel in den Schienenbau im Süden und im Negev.

Im kommenden Monat wird die Israelische Bahn Vorbereitungen für den Bau von weiteren 70 Kilometern Bahnschienen zwischen Ashkelon und Be’er Sheva veröffentlichen.

Seit vergangnem Samstagabend ist auch Jerusalem wieder nach einer Pause von sieben Jahren an das Verkehrsnetz angeschlossen. (Ma’ariv)



(6) „Über das Zusammenfügen von Teilen“: Poesie aus Israel und Deutschland

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland wurden vor 40 Jahren aufgenommen. Im Rahmen des verstärkten kulturellen Austausches ist die Zahl der Übersetzungen von zeitgenössischer Prosa stark angestiegen. Diese Erfolgsgeschichte lässt sich nicht auf die Lyrik übertragen. Aber wie keine andere Kunst vermag es gerade die Poesie, Weltbilder zu komprimieren, sinnlich erlebbar zu machen. Ihre Übersetzung ist stets die besondere Herausforderung von Sorgfalt und Einfühlungsvermögen in die Welt des Anderen.
Die Literaturwerkstatt Berlin setzt ihre Tradition der Übersetzungsworkshops mit Autoren aus Israel und Deutschland fort. Vier Tage lang arbeiten sie gemeinsam auf der Basis von Interlinearübersetzungen mit Hilfe von Dolmetschern an ihren Texten. Damit öffnen sie die Tür in die poetische Welt der Kollegen, um sich die neue Fassung in der eigenen Sprachwelt aneignen zu können. Die Ergebnisse stellen sie gemeinsam vor.
Zudem werden alle Autoren und Texte auf lyrikline.org zu hören und lesen sein.

Dienstag, 19. April 2005, 20:00 Uhr
Literaturwerkstatt Berlin

Mit Asher Reich, Ronny Someck und Shimon Adaf (Israel), Paulus Böhmer, Frank Schablewski und Marion Poschmann (Deutschland)
Moderation: Thomas Sparr (Literaturwissenschaftler, Berlin)

Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstr. 97/Kulturbrauerei, 10435 Berlin, Tel. 030 485245-0
Verkehrsanbindung: U2 bis Eberswalder Straße, Tram 12/M1/M10 bis Eberswalder Straße
Eintritt: 5 €/erm. 3 € – Karten an der Abendkasse



(7) Das Wetter in Israel

An der Küste und in den höheren Lagen ist es heute für die Jahreszeit sehr warm. Im Inland und in südlichen Landesteilen: Sharav.

Was ist ein „Sharav“?
Der Sharav (arab. Chamsin) ist ein sehr heißer und trockener Wüstenwind, der zeitweise an der südöstlichen Mittelmeerküste auftritt. Der Sharav entsteht durch eine typische Umstellung der Wetterlage im Frühjahr und Herbst, insbesondere bei Hochdruckgebiet im Inland und Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer. Infolgedessen strömt heiße und trockene kontinentale Luft (nur 10-20% Luftfeuchtigkeit) ein, oft auch verbunden mit Sandstürmen. Der Sharav weht aus Südost bis Ost. In Israel können die Temperaturen während des Sharav die Jahreshöchstwerte (bis über 40° C) erreichen. Für den Menschen ist der Sharav durch die extremen Temperaturen ein unangenehmes Wetterphänomen; dazu Ephraim Kishon: "Außerdem gibt es bei uns einen trockenen, brennheißen Wüstenwind, eine Art von Superschirokko, ... (...) Wenn der Chamsin bläst, bekommt man keine Luft, kann sich kaum auf den Beinen halten und fühlt das Verdorren der Nervenstränge beinahe plastisch."

Jerusalem: 17-26°C
Tel Aviv: 19-29°C
Haifa: 16-30°C
Be’er Sheva: 18-33°C
Am Toten Meer: 25-34°C
Eilat: 22-35°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5,606 NIS (-0.564%)
1 CHF – 3,6173 NIS (-0,553%)
1 £ - 8,167 NIS (-0.384%)
1 $ - 4,975 NIS (+0.115%)
(Bank of Israel, 8.4.05)



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