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(1) Shabak: Hisbollah plante
Anschläge auf hochrangige Vertreter Israels
Die israelische Sicherheitsbehörde („Shabak“) und die
israelischen Verteidigungsstreitkräfte („Zahal“) haben am 25.
Februar in Nablus, Westjordanland, eine Terrorzelle der Hisbollah
ausgehoben. Das teilte die Sicherheitsbehörde am Dienstag mit. Zu
den unter Verdacht stehenden Personen gehören zwei Studenten der
palästinensischen An-Najah Universität, Wassam Badoui Salah Nasser
(21) und Ra’ad Aouni Hasni Bader (21), sowie der Friseur Mouad Rateb
Haj-Muhammed Aslim (21). Aus dem Verhör mit Wassem Nasser ging
hervor, dass sich Nasser, Einwohner der Stadt Nablus, während eines
Familienbesuches in Libanon mit Mitgliedern der Hisbollah getroffen
hat. Im Libanon erhielt er paramilitärisches Training, darunter
Umgang mit Waffen und Abhörtechniken zum Sammeln geheimdienstlicher
Informationen. Auf Geheiß der Hisbollah sollte er Armeestellungen
fotografieren und das Material per Internet ins Ausland
verschicken.
In Armeekreisen rechnet man damit, dass die relative Ruhe
bezüglich des Terrors in den Palästinensergebieten mindestens bis
zur Umsetzung des Abkopplungsplans im kommenden Sommer anhalten
wird; ein hochrangiger Offizier teilte am Dienstag mit, dass die
Bemühungen der Hisbollah, die palästinensischen Terrororganisationen
zu Anschlägen in den Palästinensergebieten anzuspornen, in letzter
Zeit beträchtlich abgenommen haben.
Der Offizier fügte hinzu, dass die tendenzielle Ruhe den
Interessen der meisten palästinensischen Organisationen diene. Nach
seinen Worten sind die Palästinenser daran interessiert, dass der
israelische Rückzug aus dem Gazastreifen und der nördlichen Westbank
vollständig durchgeführt wird, und in der Palästinensischen
Autonomiebehörde ordentliche Parlamentswahlen stattfinden. Die
Wahlen sind für die zweite Julihälfte geplant. Er erklärte nicht, ob
die israelischen Verteidigungskräfte („Zahal“) davon ausgehen, dass
die Ruhe auch nach dem Rückzug anhalten werde. In dieser
Angelegenheit gibt es in Sicherheitskreisen unterschiedliche
Einschätzungen. Einige nehmen an, dass die Auseinandersetzungen in
der Westbank kurze Zeit nach dem Rückzug erneut entfacht werden,
nachdem die Palästinenser von dem Erstarren des politischen
Prozesses enttäuscht sein werden. Zahal hofft jedoch auf ein
„positives Moment“ durch die Meinung der palästinensischen
Öffentlichkeit nach dem Rückzug, was vielleicht die Fortführung der
Ruhephase ermöglichen könnte.
Der Offizier gab zu, dass die Hisbollah in letzter Zeit die
Kontakte mit den Organisationen in den Palästinensergebieten
eindämmte. Zahal führt diese Entwicklung auf die internen Spannungen
im Libanon zurück; die Hisbollah befürchtet negative Auswirkungen
für die Organisation selbst und auch für Syrien, wenn der
internationale Druck bezüglich des syrischen Rückzugs aus dem
Libanon steigen sollte und hält sich deshalb mit seinen Aktionen
derzeit zurück.
Gleichzeitig gibt es eine weitere Entwicklung: Syrien übt Druck
auf die palästinensischen Organisationen aus, deren
Kommandozentralen sich in ihrem Bereich befinden (Hamas, Islamischer
Jihad und die „Volksfront zur Befreiung Palästinas“). Diese sollen
ihre Aktionen einschränken. (Ha’aretz)
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(2)
Staatspräsident Katsav könnte in Rom an der Seite Chatamis
sitzen
Das Begräbnis des Heiligen Vaters ermöglicht interessante Treffen
von Führern feindlicher Staaten oder solche, mit denen keine
diplomatischen Beziehungen unterhalten werden. Wie die Zeitung
Ma’ariv erfuhr, erhalten die Delegationen eine alphabetische
Sitzordnung in französischer Sprache. Daher werden in der Nähe der
israelischen Delegation irakische und wahrscheinlich auch iranische
Vertreter sitzen. Den Iran wird Präsident Muhamed Chatami vertreten.
Dies wird allerdings nur der Fall sein, wenn die iranische
Delegation nicht unter dem Buchstaben „r“ platziert werden wird,
entsprechend der Bezeichnung „Islamische REPUBLIK Iran“.
Wer die iranischen Vertreter auf keinen Fall treffen wird, sind
die israelischen Oberrabbiner, Rabbiner Shlomo Amar und Rabbiner
Yona Metzger. Sie werden nicht an der Beerdigung teilnehmen. Das
Büro des Rabbiners Metzger teilte mit, dass er nicht bei der
Beerdigung anwesend sein wird, da diese an einem Freitag
stattfindet, und er es nicht schaffen würde, vor Beginn des Shabat,
der schon am Freitagabend beginnt, nach Israel zurückzukehren. Das
Büro von Rabbiner Amar teilte mit: „Der Rabbiner wird nicht an der
Beerdigung teilnehmen, da es sich nicht um eine religiöse
Veranstaltung von Religionsvertretern handelt, sondern um eine
staatliche Veranstaltung, an der Staatsoberhäupter teilnehmen
werden.“ Der Assistent des ehemaligen Oberrabbiners, Rabbiner Israel
Meir Lau, teilte mit, dass auch Rabbiner Lau nicht zur Beerdigung
kommen wird, da er darauf achte, den Vatikan nicht zu betreten.
Von Seiten des Oberrabbinats in Israel werden der Rabbiner von
Haifa, der Rabbiner Sha’ar Yeshuv Hacohen und der Generaldirektor
des Oberrabbinats Oded Wiener an der Beisetzung des Papstes
teilnehmen.
Das Erste TV-Programm in Italien hat die israelische Sängerin
Achinoam Nini angefragt, bei der Sondersendung anlässlich der
Trauerfeier am Freitag das „Ave Maria“ zu singen. Nini wird die
einzige Künstlerin in der Live-Übertragung an der Seite von
Gastkommentatoren und Vertretern des öffentlichen Lebens sein.
Italienische TV- und Radiosender haben die Version des „Ave Maria“
mit Achinoam Nini in den vergangenen Tagen besonders häufig
gebracht. Die Jazz- und Bluessängerin hat schon fünfmal vor dem
Papst das „Ave Maria“ gesungen. „Ich fliege als Vertreterin Israels
und des jüdischen Volkes nach Rom, um dem Papst die letzte Ehre zu
erweisen für das, was er für Israel und die Juden getan hat. Ich
empfinde eine große Verantwortung“, sagte Achinoam Nini.
(Ma’ariv)
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(4) Britische
Dozenten erwägen neuen Boykott gegen Universitäten
„Die britische Dozentenorganisation“ zieht in Erwägung, drei
Universitäten in Israel zu boykottieren: Bar Ilan, Haifa und die
Hebräische Universität. Die Organisation ist die wichtigste
Dozentenvereinigung in Großbritannien. Der Boykottvorschlag wird in
der Jahressitzung der Organisation zur Sprache kommen. Der Vorwurf:
„Die Universitäten kooperieren mit den Verbrechen der
Besatzung“.
Der akademische Boykott gegen Israel begann 2002, während der
„Operation Schutzwall“. Seitdem wurde der Boykott offiziell nie
beendet, ließ jedoch mit der Zeit nach. Nun versucht man ihn
wiederzuleben. Nach den Worten des Präsidenten der israelischen
Akademie für Wissenschaften, Prof. Menachem Ya’ari, würde ein
allgemeiner Boykott „die israelische Seite auf gefährliche Art und
Weise“ verletzen. „Das ist ein eigenartiger Widerstand“, der in
gleichem Maße auch Wissenschaftler im Ausland treffen wird.
Der neue Vorschlag ist spezifischer als der vorherige. Er ruft
zum Boykott von drei Universitäten auf und betrifft diesmal nicht
„israelische Akademiker und Intellektuelle, die sich der Kolonial-
und Rassismuspolitik ihres Staates widersetzen“, so wörtlich.
Außerdem rufen die Organisatoren dazu auf, die Erklärung von 60
akademischen und nicht-staatlichen Organisationen in den
Palästinensischen Autonomiegebieten anzuerkennen, die zu einem
akademischen und kulturellen Boykott gegen Israel aufrufen.
Das Motiv für den Boykott gegen die Bar Ilan Universität liegt
darin, dass die Universität für die Hochschule der Westbank, die
sich in der „illegalen Siedlung Ariel“ befindet, verantwortlich ist.
Daher ist sie direkt in die Besatzung in den palästinensischen
Gebieten miteingebunden, heißt es.
Nach Worten der Initiatoren des Boykotts hat sich die Hebräische
Universität mit Gewalt Ländereien der Familie Al-Hailo angeeignet,
die an das Gelände angrenzen, auf dem die Universität ein
Studentenwohnheim errichtet. Die Sprecherin der Universität
dementierte: Die Gebäude des Wohnheimes werden nicht auf dem Gelände
errichtet, auf dem die Familie wohnt, sondern auf einem angrenzenden
Gelände.
Als Grund für den Boykott gegen die Universität Haifa wird
angeführt, dass die Universität im Jahr 2002 Dr. Ilan Pappe mit der
Kündigung gedroht hatte, weil dieser den Studenten Teddy Katz
unterstützte, der eine Magisterarbeit über das „Massaker von
Tantura“ eingereicht hatte. Katz musste 2003 einem Gericht Tonbänder
mit Zeitzeugeninterviews vorlegen. Sowohl jüdische als auch
arabische Zeugen dementierten, dass sich nach der Kapitulation 1948
in dem Dorf ein Massaker ereignet hätte. Die Magisterarbeit Katz’
enthielt Fälschungen, und Katz zog seine Vorwürfe zurück.
(Ha’aretz)
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(6) Steigende
Zahl der Frauen, die nach dem 50. Lebensjahr ein Kind
bekommen
Die Angaben sind erstaunlich: mindestens 181 Frauen im Alter von
50 Jahren und älter haben in den vergangenen Jahren in Israel Kinder
zur Welt gebracht. 62 von ihnen allein im vergangenen Jahr. Der
Vorsitzende des Ethikrates der ärztlichen Gewerkschaft sagt: „Wir
könnten uns in einer Situation wiederfinden, in der sich Kinder um
ihre greisen Eltern kümmern müssen.“ Die älteren Mütter lassen sich
nicht abschrecken: „Manchmal werde ich auf der Straße gefragt, ob
ich die Großmutter der Kinder sei, und dann antworte ich stolz, dass
ich die Mutter bin.“
Entsprechend den Angaben, die in 23 Krankenhäusern gesammelt
wurden, in denen es Entbindungsstationen gibt, brachten allein im
letzten Jahr in Israel fünf Frauen im Alter von 56 und 67 Jahren und
drei Frauen, die über 58 waren, Kinder zur Welt.
Prof. Reches: „Die Wissenschaft verändert die
Fruchtbarkeitsgrenze der Frau und ermöglicht es Frauen in
fortgeschrittenem Alter noch Kinder zu bekommen, was zu zahlreichen
ethischen Problemen führt. Die Frau ist nicht der einzige Aspekt bei
dieser Angelegenheit, und man muss auch die „Partner“
berücksichtigen: das geborene Kind nämlich und uns, als
Gesellschaft. Die meisten dieser Mütter werden bereits 70 Jahre alt
sein, wenn ihr Sohn zum Militär eingezogen wird. Es stellt sich die
Frage, ob das richtig ist und ob das Kind eine solch alte Mutter
verdient hat, deren physische und vielleicht auch geistige
Fähigkeiten, um sich um ihn zu kümmern, aufgrund ihres
fortgeschrittenen Alters beschränkt sein können.“
Reches betont, dass die Zahlen zwar überraschen, es sich jedoch
um eine sehr geringe Zahl von solch alten Müttern handle und dies
deshalb die Gesellschaft im ganzen noch nicht beeinflusse. Sollte
sich dieser Prozess fortentwickeln und ausweiten – was zu erwarten
sei –, dann könnte sich die Gesellschaft in einer paradoxen
Situation wiederfinden, in der ein junges Kind und Jugendlicher sich
um seine greisen Eltern kümmern müsse. (Ha’aretz)
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(7) Walk on Water
ab 12. Mai im deutschen Kino
Eyal ist Berufskiller für den Israelischen Geheimdienst Mossad.
Sein neuester Auftrag ist es, den ehemaligen Nazi-Offizier Alfred
Himmelman aufzuspüren, der noch am Leben sein soll. Eyal
spioniert Himmelmans Enkeltochter Pia hinterher, die inzwischen in
Israel lebt, nachdem sie ihrer Familie in Deutschland den Rücken
gekehrt hat. Als Pias Bruder Axel zu Besuch kommt, gibt sich Eyal
als persönlicher Fremdenführer aus. Gemeinsam besuchen sie die
Altstadt Jerusalems und fahren ans Tote Meer. Dabei tritt die
Gegensätzlichkeit zwischen dem liberalen Axel, der seine
Homosexualität offen lebt, und Eyal, dem konservativen Profikiller,
offen zutage. Kaum ist Axel wieder zurück in Deutschland, bekommt
der Mossad Hinweise, dass der Großvater von Axel und Pia noch lebt.
Er wird als Gast bei der großen Geburtstagsfeier ihres Vaters
erwartet und Eyal bekommt den Auftrag, den Kriegsverbrecher zur
Strecke zu bringen. Er reist nach Berlin und besucht Axel. Hier wird
der kaltblütige Agent nicht nur mit den Abgründen und Verdrängungen
einer deutschen Familiengeschichte konfrontiert, sondern er entdeckt
ein paar Wahrheiten über sich selbst , denen er sich bislang nicht
gestellt hat.
Zwei Jahre nach dem Film YOSSI UND JAGGER, meldet sich der
israelische Regisseur Eytan Fox mit WALK ON WATER zurück, einem
ungewöhnlichen Versuch zu verstehen, welche Rolle die Vergangenheit
im Leben junger Israelis und Deutscher immer noch spielt. WALK ON
WATER beschreibt eine zeitgenössische Reise von Jerusalem nach
Berlin, und besticht durch ein internationales Casting, zu dem
Israels Film Star Lior Ashkenazi („Late Marriage“) ebenso zählt wie
die deutschen Schauspieler Carola Regnier und Hanns Zischler, der
Israeli Gideon Shemer und der Palästinenser Yousef (Joe) Sweid. Der
israelische Pop- Star Ivri Lider trug zu dem dynamischen Soundtrack
bei, der ebenfalls Songs von Esther Ofarim, Bruce Springsteen,
Telepopmusic und Gigliola Cinquetti beinhaltet.
Israel 2004, 100 Minuten Regie: Eytan Fox (Jossi und
Yagger) Darsteller: Lior Ashkenazi, Knut Berger, Caroline
Peters
Kinostart: 12. Mai 2005, im Verleih der ARSENAL Filmverleih
GmbH
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