Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 06. April 2005
  
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(1) Ministerien und Siedler stellen Aktionspläne zur Umsetzung des Abkopplungsplans vor
(2) PA-Chef Abu Mazen setzt die Entlassungen in der Autonomiebehörde fort
(3) Vize-Premier Peres: Wir werden 7 Mrd. NIS in den Negev investieren
(4) Umsturz im Kindergarten: Mathematik, Sprachen und Computerwissen werden Pflicht
(5) Oberst Miri Regev wird neue Sprecherin der israelischen Armee
(6) Der türkische Ministerpräsident Erdogan wird im Mai Israel besuchen
(7) „Gebt dem palästinensischen Außenminister Wein, und er wird anfangen zu sprechen“
(8) Rückkehr nach Ägypten
(9) Deutschlandtournee des israelischen Polizeiorchesters
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Ministerien und Siedler stellen Aktionspläne zur Umsetzung des Abkopplungsplans vor

Ministerpräsident Ariel Sharon hat sich am Dienstag mit Siedlern des Siedlungsblocks Gush Katif im Gazastreifen getroffen, um über die Umsetzung des Abkopplungsplans zu beraten. Für das Treffen war zunächst eine Stunde angesetzt. Tatsächlich dauerte das Gespräch zwei ein halb Stunden. Hochrangige Regierungsvertreter beschrieben die Begegnung als sehr emotional. „Die Siedler sprachen aus ihrem Herzen. Sie erzählten von den Forderungen, die man an sie stellt, was ihre Kinder beschäftigt, und dass ihnen das Verfahren alles andere als leicht fällt“, sagte die Quelle. Ministerpräsident Sharon sei das Gespräch sichtlich schwergefallen. „Ich verstehe euern Schmerz, und ich verstehe, dass ihr gemeinsam umsiedeln wollt“, sagte er. Die Einwohner von Gush Katif stellten einen Plan vor, wonach sie sich geschlossen in Nitzanim im Süden Israels ansiedeln wollen.

Der Generaldirektor im Amt des Ministerpräsidenten, Ilan Cohen, traf sich am Dienstag mit Vertretern von Ministerien. Das Gremium führte Gespräche mit Einwohnern des Moschaws „Ein Habesor“, um sich über die sozialen und psychologischen Auswirkungen von Siedlungsräumungen zu informieren. Die Einwohner von Ein Habesor kamen 1982 aus der Siedlung Yamit im Sinai.

Amira Chaim, Vertreterin des Bildungsministeriums, stellte einen Punkteplan vor. Danach sollen Schüler, Lehrer, und Schulleiter, die derzeit im Gazastreifen und Nord-Samaria leben, während und bis zu einem Jahr nach der Räumung betreut werden. Nach Angaben des Ministeriums leben zur Zeit 2.800 Schüler und 300 Lehrer in den Gebieten, die im Sommer verlassen werden müssen.

Der stellvertretende Generaldirektor im Ministerium für Industrie, Handel und Beschäftigung, Ra’anan Dinur erarbeitete einen Job-Plan für die Umsiedler, in dessen Rahmen Umschulungen und Fortbildungen gefördert werden sollen.

Der Direktor der Behörde für die Umsetzung des Abkopplungsplans Yonatan Basi teilte mit, dass seine Mitarbeiter in dauerndem Kontakt mit den verschiedenen Ministerien sowie mit den Siedlern stehen.

Am Montag führte Ministerpräsident Sharon Gespräche über die Themen Landwirtschaft und Umsiedlung aus dem Gazastreifen und Nord-Samaria. An dem Treffen nahm auch der Finanzminister Benyamin Netanyahu teil. Der Generaldirektor des Landwirtschaftsministeriums Yossi Yishai stellte einen Aktionsplan für die Umsiedlung von landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Gazastreifen vor. (Ma’ariv NRG, Jerusalem)



(2) PA-Chef Abu Mazen setzt die Entlassungen in der Autonomiebehörde fort

Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen hat weitere Positionen im Sicherheitsbereich der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) neu besetzt. Nachdem Abu Mazen am Sonntag Nidal Asulay anstelle des vorherigen Kommandanten Haj Ismail als vorübergehenden Kommandanten der nationalen Sicherheit im Gazastreifen eingesetzt hatte, feuerte Abu Mazen am Dienstag den Kommandanten des palästinensischen militärischen Nachrichtendienstes im Gazastreifen Hani Iyad.

Der Vorsitzende, der die Kündigung des Kommandanten des Allgemeinen Nachrichtendienstes im Gazastreifen, Tawfiq Tirawi, zurückgewiesen hatte, entließ auch den Kommandanten für die palästinensische militärische Koordination im Gazastreifen, Muhamad Haibi, und setzte an dessen Stelle einen Offizier namens Halil Gamal. Außerdem wurde der Polizeikommandant Ramallahs entlassen, und zwar nachdem am Wochenende auch der Kommandant für nationale Sicherheit in der Stadt entlassen worden war. Abu Mazen teilte zudem mit, dass er beabsichtige, Offiziere zu entlassen, die das 60. Lebensjahr erreicht haben.

Die Veränderungen, die Abu Mazen durchführt, sind eine Reaktion auf die sich verschlechternde interne Sicherheitslage in den Palästinensischen Autonomiegebieten. In der vergangenen Woche kam es zu Ausschreitungen Dutzender bewaffneter Mitglieder der „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“, die Abu Mazen gebeten hatte, die Gesetze zu achten und das Gelände seines Hauptquartiers in Ramallah zu verlassen. Die bewaffneten Personen zerstörten in Ramallah Geschäfte sowie öffentliches und privates Eigentum.

In einem Gespräch mit Journalisten in Ramallah sagte Abu Mazen, dass all seine Schritte dazu bestimmt seien, die Sicherheit der palästinensischen Bürger zu wahren und dass er sein Wahlversprechen einhalte und weiterhin die Sicherheitsanarchie in der Autonomiebehörde bekämpfe.

Abu Mazen dementierte auch israelische Berichte, wonach es Spannungen gebe zwischen ihm und dem Ministerpräsidenten Abu Ala. Abu Mazen sagte, dass seine Beziehungen zu dem Ministerpräsidenten ausgezeichnet seien und dass es sich um eine interne israelische Kampagne handle, die das Ziel habe, Spannungen in der palästinensischen Führung zu fördern. (ynet)



(3) Vize-Premier Peres: Wir werden 7 Mrd. NIS in den Negev investieren

In den kommenden drei Jahren wird die Regierung sieben Milliarden Shekel in eine lange Liste von Entwicklungsprojekten im Negev investieren: Züge, Beduinen-Sektor, Straßen, Industrie, Bildung und mehr. Dies teilte gestern Vize-Premier Shimon Peres bei der Veranstaltungseröffnung zum Start eines strategischen nationalen Programms zur Entwicklung des Negev mit, die an der Ben Gurion-Universität stattfand. Peres sagte, dass sowohl der Ministerpräsidenten als auch der Finanzminister hinter dem von ihm vorgestellten Programm stehen, und dass er das Entwicklungsprogramm bei seinem Besuch diese Woche in den USA vorstellen wird. (Yedioth Aharonoth)



(4) Umsturz im Kindergarten: Mathematik, Sprachen und Computerwissen werden Pflicht

An israelischen Kindergärten wird ab dem kommenden Unterrichtsjahr ein neues Lernprogramm eingeführt. Im Rahmen der Bildungsreform werden die Vorschulkinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren einen vollen Lernplan in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen und Kunst haben. Es handelt sich um ein Pflichtprogramm für alle Erzieher, die dem Bildungsministerium unterstehen. Die Erzieher werden entsprechende Schulungen erhalten.

Nach Angaben der Leiterin der Abteilung für Vorschulerziehung im Bildungsministerium, Dr. Ilana Seiler, stellt das neue Programm sicher, dass alle Kinder mit dem gleichen Wissen das erste Schuljahr beginnen. „Das Programm soll die Wissensunterschiede schließen und basiert auf den Grundsätzen der Gleichheit“, so Dr. Seiler.

Nicht jeder ist von den zu erwartenden Reformen in den Kindergärten begeistert. Prof. Ofra Meislas, Entwicklungspsychologin von der Fakultät für Erziehung an der Universität Haifa, sagt: „Es besteht die Befürchtung, dass neben dem positiven Grundsatz des Programms, das, was letztendlich umgesetzt wird, die kleinen, messbaren Dinge sein werden und nicht die wichtigeren Dinge, die mit der sozialen und emotionalen Entwicklung zusammenhängen. Es ist leichter Kinder im Rechenverständnis zu testen, als in gedanklicher Offenheit oder die Kindergärtnerin in dem Schaffen einer akzeptierenden Atmosphäre. Eine weitere Gefahr besteht in der Umwandlung des Kindergartens in ein „Anhäufungssystem“, was den Spaß und die Freude nehmen wird, die für die Kinder in Kindergärten unbedingt notwendig sind.“ (Ha’aretz)



(5) Oberst Miri Regev wird neue Sprecherin der israelischen Armee

Oberst Miri Regev (Bild, nur HTML Ausgabe) wird die neue Sprecherin der israelischen Armee. Das teilte der neue Generalstabschef General Dan Halutz am Montag mit. Die 39jährige wird in den Rang eines Brigadegenerals erhoben und ab 1. Juni Brigadegeneral Frau Ruth Yaron ablösen. Yaron wird den Posten zusammen mit dem scheidenden Generalstabschef Moshe Ya’alon verlassen. Regev kommt aus dem Regiment des Armeesprechers, wo sie als Leiterin der Abteilung für örtliche Kommunikation tätig war. Danach diente sie als Leiterin der Planungsabteilung, Leiterin des Kommunikationszweigs und in ihrer letzten Position diente sie als Stellvertretende Armeesprecherin. (Yedioth Aharonoth)



(6) Der türkische Ministerpräsident Erdogan wird im Mai Israel besuchen

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wird Anfang Mai Israel besuchen. Das Außenministerium hat mit den Vorbereitungen des Besuchs begonnen. Es wird der erste Besuch des türkischen Ministerpräsidenten seit seiner Wahl 2003 sein. Zuletzt hatte der türkische Außenminister Abdullah Gül im Januar Israel besucht. Erdogan, Führer der islamischen Partei „Gerechtigkeit und Entwicklung“, wird in Israel mit Vertretern der Regierung zusammentreffen und auch die Palästinensische Autonomiebehörde besuchen.

Die Türken sind an einer Verbesserung der Beziehungen mit Israel interessiert. Beide Länder verbindet eine enge Interessengemeinschaft. Außerdem hat die Türkei Interesse an der Verbesserung der Beziehungen mit den Palästinensern und mit Syrien. In der Vergangenheit hatte die Türkei mehrmals ihre Rolle als Vermittler im Nahostkonflikt angeboten. (Ha’aretz)



(7) „Gebt dem palästinensischen Außenminister Wein, und er wird anfangen zu sprechen“

„Gebt dem palästinensischen Außenminister guten Wein zu trinken, das wird seine Zunge lösen“ – diese originelle Diagnose, die sich auf einen moslemischen Politiker bezieht, stammt von keinem anderem als dem israelischen UN-Botschafter, Danny Gillerman.

In einer vertraulichen Mitteilung an das Außenministerium beschrieb Gillerman seine Beziehungen zum neuen palästinensischen Außenminister Nasser Al-Qidwa zu jener Zeit, als dieser als PLO-Botschafter bei der UN tätig war. „Ein mir nahe stehender UN-Vertreter deutete mehr als einmal an, dass man Al-Qidwa zu einem Abendessen einladen und dabei den besten Wein servieren sollte, wenn man Informationen von ihm bekommen möchte“, schrieb Gillerman. „Nachdem er den Wein freizügig geschluckt haben wird, wird dieser die Bande seiner Zunge lockern.“

In einem anderen Teil der Mitteilung betont Gillerman, dass Al-Qidwa, ein Neffe Arafats, ein beeindruckender Mann sei, ein ausgezeichneter Diplomat, immer hervorragend gekleidet, vielleicht um seinen Status als „palästinensischer Prinz“ zu rechtfertigen. Er sei mit einer Französin verheiratet und ein Liebhaber des guten Lebens. (Yedioth Aharonoth)



(8) Rückkehr nach Ägypten

Zahlreiche Meldungen haben in den vergangenen Wochen Zeugnis von den erwärmenden Beziehungen zwischen Ägypten und Israel gegeben, doch die folgende Nachricht überraschte sogar die Mitarbeiter des Außenministeriums in Jerusalem: in den vergangenen Monaten beantragten nicht weniger als 600 Geschäftsleute ein Visum für Ägypten. Das ist eine beträchtliche Anzahl, besonders im Vergleich zu den Zahlen der vergangenen Jahre.

Diesen dramatischen Anstieg schreibt das Außenministerium den sich erwärmenden Beziehungen zwischen den Staaten zu, die mit der Freilassung des israelischen Geschäftsmanns Azzam Azzam ihren Höhepunkt erreicht hatten. Seit der Festnahme Azzams vermieden zahlreiche Geschäftleute die Reise nach Ägypten, da sie Konflikte mit den Sicherheitsbehörden befürchteten. Die Freilassung Azzams steuerte viel dazu bei, dass sich die israelischen Geschäftsleute wieder sicherer fühlen.

In Folge der zunehmenden Anfragen beschlossen die Ägypter einen Sonderattaché in der ägyptischen Botschaft einzusetzen, der die Anfragen von Geschäftsleuten bearbeiten wird.

Ägyptische Stellen sprachen davon, dass die Geschäftsleute sehr an Aktivitäten der gemeinsamen Freihandelszonen zwischen Israel und Ägypten interessiert seien. Waren, die aus diesen Regionen in die USA exportiert werden, sind von Steuern befreit.

In Folge der wirtschaftlichen Annäherungen zwischen den beiden Staaten wird auch Israel einen neuen Handelsattaché in der Botschaft benennen.

Außenminister Silvan Shalom wird am Dienstag zu einem Blitzbesuch nach Ägypten reisen. Dabei wird er Präsident Mubarak, Außenminister Ahmad Abu Al-Rait und Geheimdienstchef Omar Suleiman treffen. Shalom wird mit den Ägyptern über die Vertiefung der Beziehungen zwischen den Staaten sowie über die Aufteilung der Truppen entlang der sog. Philadelphi-Route zwischen Ägypten und dem Gazastreifen sprechen. (Yedioth Aharonoth)



(9) Deutschlandtournee des israelischen Polizeiorchesters

Vom 10. bis 19. April 2005 ist das Polizeiorchester des Staates Israel auf Konzerttournee in Deutschland. Das israelische Polizeiorchester wurde 1921 noch während des britischen Mandats gegründet. Alle Polizistinnen und Polizisten werden für ihre Professionalität geschätzt. Die meisten von ihnen haben einen Musikhochschulabschluss. Polizeidirektor Menashe Lev-Ran ist seit 1980 Chef-Dirigent des Orchesters.

Das umfangreiche Repertoire umfasst Hunderte von Musikstücken verschiedener Musikrichtungen wie Klassik, Moderne, israelische Musik und Jazz. Die meisten Werke des Repertoires wurden von Mitgliedern der Band selbst arrangiert. Große Anerkennung gewann das Orchester kürzlich bei sehr erfolgreichen Auftritten in Europa, darunter Ukraine, Russland, Ungarn, Deutschland und in der Schweiz.

Die Termine in Halle, Dresden, Erfurt, Norderstedt, Berlin und Oranienburg finden Sie unter diesem Link:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=74672&MissionID=88



(10) Das Wetter in Israel

Freundliches Wetter, etwas wärmer.

Jerusalem: 10-18°C
Tel Aviv: 10-22°C
Haifa: 12-22°C
Be’er Sheva: 10-23°C
Am Toten Meer: 16-28°C
Eilat: 15-28°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.5992 NIS (-0.605%)
1 CHF – 3.6017 NIS (-0.706%)
1 £ - 8.1878 NIS (-0.118%)
1 $ - 4.3730 NIS (+0.023%)
(Bank of Israel, 5.4.05)



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