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(4) Die Nato
vertieft ihre Kontakte zu den Palästinensern
Der Gesandte des Nato-Generalsekretärs, Jaap de Hoop Scheffer,
wird in Kürze zu Gesprächen mit Mahmud Abbas und führenden
Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde nach Ramallah
kommen. Dies wurde vergangenen Monat in Brüssel bei einem Treffen
zwischen dem dortigen PLO-Vertreter Shwaki Armali und einem
Vertreter Scheffers vereinbart. Aus vertrauenswürdigen Quellen wurde
bekannt, dass die Reise des Gesandten des Generalsekretärs als
„klärende Kontaktaufnahme“ dargestellt wird. Sie soll überprüfen, ob
es möglich ist, Beziehungen zwischen der Palästinensischen
Autonomiebehörde und dem Nordatlantik-Pakt aufzubauen. Israel hat
sich noch nicht offiziell über diese Entwicklung geäußert, doch in
einem vorherigen Gespräch mit Scheffer hatte man erklärt, dass man
mit der Verbesserung des Status der Palästinenser in der Nato nicht
einverstanden sei.
Bei seinem Besuch am 24. Februar in Israel sprach Scheffer mit
Außenminister Silvan Shalom über eine mögliche Einbindung der
Palästinenser in den Mittelmeer-Dialog, der derzeit die Anzahl der
teilnehmenden Staaten auf sieben beschränkt – Israel, Jordanien,
Ägypten und vier nord-afrikanische Staaten.
Ein Geheimbericht des Generalsekretärs an die Botschafter der 26
Nato-Mitgliedsstaaten, einen Tag nachdem er Israel verlassen hatte,
zeigt, dass Scheffer, der sich sowohl mit Ministerpräsident Ariel
Sharon, Verteidigungsminister Shaul Mofaz, sowie mit dem
Generalstabschef General Moshe Ya’alon getroffen hatte, nur in
seinem Gespräch mit Ministerpräsident Sharon auf das Thema des
Dialogs mit den Palästinensern eingegangen war.
Scheffer: „In Bezug auf eine mögliche Nato-Aufgabe im
Friedensprozess im Nahen Osten habe ich betont, dass die Nato nicht
in den Prozess involviert ist und keine Aufgabe darin sucht. Ich
habe darauf hingewiesen, dass die Nato an regionalen Entwicklungen
als Ergebnis ihrer Einbindung in der Region durch einen
Mittelmeer-Dialog interessiert ist; die Initiative Istanbuls in
Bezug auf eine Zusammenarbeit mit den Staaten des Nahen Ostens und
des Persischen Golfs vom Juni 2004; eine Leitende Delegation im
Irak. In diesem Zusammenhang und unter Berücksichtigung der
Entscheidungen der Istanbulkommission habe ich das Thema einer
möglichen Zusammenarbeit mit der Palästinensischen Autonomiebehörde
im Rahmen eines Mittelmeer-Dialogs in einem Gespräch mit
Außenminister Shalom aufgeworfen.
Nach seinen Worten ist die Zeit dieser Idee noch nicht gekommen.
Zum einen da die Palästinensische Autonomiebehörde nicht im
eigentlichen Sinne des Wortes als Staat gelten kann und zum anderen
weil derzeit noch nicht sichergestellt ist, dass der neue Weg der
Palästinensischen Autonomiebehörde positiv sein wird. Er sagte auch,
dass er sicher sei, dass eine solche Entwicklung bei den Israelis
den Verdacht bezüglich der Absichten der Nato und ihrer Politik in
der Region erwecken wird.“ (Ha’aretz)
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(5) Barbara
Walters in Israel: Interviews mit Selbstmordattentätern
Barbara Walters, die in den USA bekannteste TV-Moderatorin, ist
am Sonntag für zwei Interviews nach Israel gekommen. Walters plant
eine Fernsehsendung mit dem Titel „Was ist das Paradies“. Für diese
Sendung interviewte sie u.a. den Dalai Lama, den bekannten geistigen
Führer Tibets.
Walters wandte sich an den israelischen UN-Botschafter, Dan
Gillerman, erzählte ihm von der Sendung und bat ihn um Zugang zu den
in israelischen Gefängnissen sitzenden Selbstmordattentätern.
Gillerman, den eine enge Freundschaft mit Walters verbindet, reichte
die Bitte an Außenminister Silvan Shalom weiter. Der wandte sich an
den Leiter des Shabak, Avi Dichter, und innerhalb kürzester Zeit
hatte man Walters die Interviews, um die sie gebeten hatte,
organisiert.
Am Montagabend hat Außenminister Shalom Walters zusammen mit
führenden israelischen Vertretern der Presse zu einem Abendessen
empfangen. (Yedioth Aharonoth)
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(6) Persönlicher
Briefwechsel zwischen Sharon und der Gattin Mubaraks
Zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und der Gattin des
ägyptischen Präsidenten, Susan Mubarak, gab es in letzter Zeit einen
persönlichen Briefwechsel.
Im Verlaufe des Gipfels von Sharm el-Sheich erhielt Sharon einen
Umschlag und darin ein persönliches Schreiben Frau Mubaraks, die
u.a. als Präsidentin der internationalen Organisation für die
Unterstützung von Frauen für den Frieden tätig ist. In dem Schreiben
bat Frau Mubarak den Ministerpräsidenten, im Rahmen der israelischen
Absicht palästinensische Gefangene freizulassen, auch die
Freilassung von weiblichen, palästinensischen Gefangenen in Erwägung
zu ziehen. „Ich bitte Sie, die Freilassung von in Israel im
Gefängnis sitzenden Frauen zu berücksichtigen und besonders junger
Frauen, die jünger als 18 Jahre alt sind,“ schrieb sie.
Ministerpräsident Sharon nahm die Anfrage sehr ernst und
übermittelte ebenfalls ein persönliches Schreiben an Frau Mubarak,
in dem er mitteilte, dass sich Israel um diese Sache kümmern werde.
Zurzeit sitzen 135 palästinensische Frauen in Israel im Gefängnis
wegen Mord, Angriffen mit Stichwaffen, Drohungen mit
Selbstmordattentaten und anderen Vergehen. (Yedioth
Aharonoth)
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(7) Israelische
Tanzensembles auf Deutschlandtournee
Frankfurt, Saarbrücken, Weimar, Düsseldorf, Stuttgart, 7.
bis 19. April 2005:
Suzanne Dellal Centre Tel Aviv Der
zeitgenössische Tanz in Israel hat eine Adresse: Das Suzanne Dellal
Centre in Tel Aviv, Talentschmiede und fruchtbarer Nährboden der
jungen Generation zeitgenössischer Choreografen. Auf
Deutschlandtournee begeben sich vier ausgewählte Künstler, die im
Rahmen eines exquisiten zweistündigen Programms - bestehend aus fünf
Kurz-Choreographien zwischen 30 und 15 Minuten einen beeindruckenden
Beweis abliefern, auf welch hohem tanztechnischen und künstlerischen
Niveau israelischer Tanz ist und wie spürbar jüngste Vergangenheit
und Traditionen Einzug in die aktuellen Arbeiten finden.
Emanuel Gat, ursprünglich Musiker, der erst mit 23
Jahren zu tanzen begann, beschäftigt sich mit den Partituren
Schuberts und Strawinskys. Ungemein vital ist sein choreografischer
Blick auf „Winterreise", ungemein aufregend seine Interpretation des
„Frühlingserwachens" in südamerikanischem Kontext. Sahar
Azimi kreist um das Thema Erleuchtung, Ronit
Ziv um das Thema Einsamkeit. Renana Raz
forscht nach den Mythen israelischer Kultur, nach der Gültigkeit von
Ritualen, wie sie bis heute in den Volkstänzen und im gemeinsamen
Singen stattfinden.
Yasmeen Godder/ Yasmeen Godder and The Bloody Bench
Players “Two Playful Pink” “Strawberry Cream and
Gunpowder“
Verstörend schonungslos und unmittelbar ist
die Arbeit der jungen israelischen Choreografin Yasmeen
Godder. Sparsam in den Mitteln wagt sie die Beschäftigung
mit der sozialen Deformation des weiblichen Körpers wie in dem Duett
„Two Playful Pink", oder geht der Frage nach dem Zusammenhang
zwischen permanenter Veröffentlichung und Wahrnehmung
traumatisierender Ereignisse nach wie in „Strawberry Cream and
Gunpowder". Ausgangspunkt für ihr jüngstes Werk waren Fotos von
Selbstmordattentaten und Kriegsschauplätzen in Israel und
andernorts. Vier Tänzerinnen und drei Tänzer erwecken auf nahezu
leerer Bühne und zu live Musik von Avi Belleli die betäubenden
Bilder zum Leben. Yasmeen Godder rekonstruiert das Sperrfeuer der
Bilder und fragt: Härtet uns die Darstellung von Gewalt ab oder
hetzt sie auf? Kann allein das Betrachten von Bildern
traumatisieren? Yasmeen Godder „gestattet uns nicht, uns an das
Schreckliche zu gewöhnen", heißt es bei der israelischen
Journalistin Gaby Aldor. „In ihrer Arbeit ermöglicht sie uns einen
anderen Blick auf den Körper, seine Menschlichkeit, seine
Verletzlichkeit." Das 80minütige Stück feierte seine Uraufführung
Ende 2004 in Jerusalem.
Weitere Informationen und den Tourneeplan finden
Sie im Kulturkalender auf unserer Homepage http://www.israel.de/
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