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(1) Außenminister Silvan Shalom zum
Tod von Papst Johannes Paul II
Zum Tod von Papst Johannes Paul II erklärte
der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan
Shalom am Sonntag in Jerusalem:
„Im Namen der Regierung und des israelischen Volkes übersenden
wir der katholischen Kirche und der Gemeinde von Papst Johannes Paul
II unser Beileid.
Dies ist ein großer Verlust, zu aller erst für die katholische
Kirche und ihre Millionen von Gläubigen, aber auch für die
Menschheit insgesamt. Ich hatte die Ehre, Seine Heiligkeit zweimal
zu treffen. Ich war tief beeindruckt von seiner Kenntnis und von
seiner einzigartigen Menschlichkeit. Der Staat Israel schließt sich
allen an, die um seinen Tod trauern.
Johannes Paul II führte die katholische Kirche zu engeren
Beziehungen mit Israel und mit dem jüdischen Volk.
Mit seiner öffentlichen und religiösen Arbeit unterstützte er das
interreligiöse Verständnis und den Dialog durch die Bewältigung der
Vergangenheit und durch die tiefe Verpflichtung zum Aufbau einer
Zukunft der Verständigung und des Friedens zwischen allen
Völkern.
Johannes Paul II war der erste Papst in der Geschichte, der eine
Synagoge besuchte (Rom 1986). Dort wandte er sich zum ersten mal an
das jüdische Volk und nannte es „unsere älteren Brüder“. Auf allen
Reisen um die ganze Welt bemühte sich der Papst, die jüdische
Gemeinde vor Ort zu treffen. Er verpflichtete sich zum Kampf gegen
Antisemitismus, den er als Sünde gegen Gott und die gesamte
Menschheit bezeichnete.
In Hinblick auf das Millennium rief Papst Johannes Paul II noch
vor seinem historischen Besuch im März 2000 die katholische Kirche
auf, ihre Beziehungen zum jüdischen Volk und zu all jenen im
tiefsten Herzen zu prüfen, die aufgrund ihrer Lehrentscheidungen
Leid erfuhren. Vor seinem Besuch in Israel bat der Papst das
jüdische Volk um Verzeihung für die Verbrechen, die im Namen der
Kirche ausgeführt wurden. Später schrieb er diese Botschaft auf ein
Stück Papier, das er während seines Besuches in Jerusalem zwischen
die Steine der Klagemauer steckte, dem heiligsten Ort des
Judentums.
Der Papstbesuch in Israel im März 2000 wurde von mehreren Tausend
Pilgern aus aller Welt begleitet und beinhaltete auch einen Besuch
in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem sowie Treffen mit dem
Staatspräsidenten und mit dem Ministerpräsidenten.
Papst Johannes Paul II wird für sein mutiges und weitsichtiges
Handeln für umfassende Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen
Stuhl in Erinnerung bleiben, eines gemeinsamen Unternehmens, das mit
Erfolg gekrönt ist und am 30. Dezember 1993 mit dem
Grundsatzabkommen zwischen beiden Seiten besiegelt wurde.
Das jüdische Volk, der Staat Israel und die gesamte Welt haben
heute einen großen Kämpfer für Versöhnung und Brüderlichkeit
zwischen den Religionen verloren. (Jerusalem, 3. April
2005)
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(2) PA-Chef Abu
Mazen feuerte Hunderte von Offizieren der
Sicherheitsapparate
Dramatische Veränderungen in den palästinensischen
Sicherheitsapparaten: der Vorsitzende der Palästinensischen
Autonomiebehörde, Abu Mazen, feuerte am Wochenende den Kommandeur
der Kräfte im Gazastreifen, Haj Isamail Gabar. Dessen Platz wird
Gabril Rajoub einnehmen, der zur Zeit als Sicherheitsberater der
Autonomiebehörde dient.
Die Kündigung Gabars ist nur der erste Schritt einer ganzen Reihe
von Veränderungen, die Abu Mazen in den Sicherheitsapparaten plant.
Diese hatten es nicht geschafft, mit der Anarchie fertig zu werden.
Zusätzlich wird Abu Mazen Hunderten von Offizieren der
Sicherheitsapparate kündigen, um den Palästinensern ihre persönliche
Sicherheit wiederzugeben und sein Regime vor der Anarchie zu
schützen. Tawfiq Tirawi, Kommandeur des Allgemeinen
Sicherheitsapparates, reichte am Freitag aus Protest gegen die
instabile Sicherheitslage der Autonomiebehörde seine Kündigung
ein.
Gestern beeilte man sich in der Palästinensischen
Autonomiebehörde, die Formulierung des Rentengesetzes für
Mitarbeiter der Sicherheitskräfte fertig zu stellen. Dies hat das
Ziel, alle Offiziere, die das 60. Lebensjahr erreicht haben, zu
pensionieren und so die Sicherheitskräfte durch „junges Blut“ zu
stärken.
Die Reihe der Veränderungen in der palästinensischen
Sicherheitsführung kommt der Vereinigung aller Sicherheitsapparate
zu drei zentralen Apparaten, entsprechend der Forderung der
internationalen Gemeinschaft und den Abkommen der „road map“ zuvor.
(Yedioth Aharonoth)
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(3) Gespräche
zwischen Israelis und Palästinensern zur Koordinierung der
Abkopplung
Führende Vertreter der Arbeitspartei und der Palästinensischen
Autonomiebehörde (PA) trafen sich zur Koordinierung der
Abkopplung.
Vize-Premier Shimon Peres und Minister Chaim Ramon trafen sich am
Mittwoch heimlich mit der palästinensischen Führung,
Ministerpräsident Abu Ala (Ahmed Qureia), Minister Muhamad Dahlan
und Minister Saab Erikat. Israelischen Stellen berichteten, dass es
bei dem Treffen um die Bemühungen Israels ging, die Palästinenser
von einer Koordinierung der Abkopplung mit Israel zu überzeugen.
Ebenso ging es um die israelischen Forderungen gegenüber den
Palästinensern, endlich Aktionen zur Vereitelung von Terroraktionen
einzuleiten.
Abu Ala (Ahmed Qureia) machte der israelischen Seite im Verlauf
des Treffens schwere Vorwürfe in Bezug auf das Verhalten Israels
seit Abu Mazens Regierungsantritt. Abu Ala betonte, dass die Sperren
sich immer noch an Ort und Stelle befänden, dass Israel den
Palästinensern bei jeder Gelegenheit das Leben schwer mache, und
nach seinen Worten gibt es in Israel „Stellen“, die jeden Versuch,
die Beziehungen voranzubringen und die Lage der Palästinenser zu
erleichtern, torpedieren.
Muhamad Dahlan führte als Beispiel an, was an den Sperren vor
sich geht, insbesondere am Karni-Übergang zwischen dem Gazastreifen
und Israel. Nach seinen Worten nutzen Dutzende von einzelnen Autos
die Sperre jeden Tag. Auf israelischer Seite sagte man, dass immer
mehr Wagen den Karni-Übergang nutzen und Dahlan bat während des
Treffens darum, diese israelischen Angaben zu überprüfen. Es stellte
sich heraus, dass Karni an jenem Tag gar nicht geöffnet war.
Die israelische Seite erhob auch ihrerseits schwere Vorwürfe. Die
Tatsache, dass die Reformen ins Stocken geraten sind, dass die
Sicherheitsapparate keine Aktionen durchführen, dass die Anarchie
weitergeht und dass die Palästinenser nicht an einer Koordinierung
der Abkopplung interessiert sind. (Ma’ariv)
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(4)
Bundespräsident Horst Köhler wird Ehrenmitglied der
Rettungsorganisation „Zaka“
„Der deutsche Bundespräsident im Dienste Zakas“: Bundespräsident
Horst Köhler wird zum ersten deutschen Ehrenmitglied des
israelischen Rettungsdienstes „Zaka“ ernannt. An Pessach soll er
eine Ehrenmitgliedkarte in deutscher Sprache erhalten. Und schon hat
er sich persönlich um die Beerdigung eines israelischen
Staatsbürgers gekümmert. „Köhler und ich lernten uns kennen, als er
seine Rede in der Knesset hielt“, erzählt der Vorsitzende der
Organisation, Yehuda Meshi Zahav. „Er sagte, dass er Freiwilliger
bei Zaka in Deutschland werden wolle, also verliehen wir ihm eine
Auszeichnung als Ehrenmitglied“. Vor zwei Wochen beschleunigte der
Bundespräsident die Überführung eines in Deutschland verstorbenen
Israelis zur Bestattung in Israel. Köhler wurde auch gebeten, sich
für die jüdischen Begräbnisstätten in Deutschland einzusetzen.
Darüber hinaus wird die Rettungsorganisation weitere Unterstützung
aus Deutschland erhalten: Paul Spiegel, der Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland, wird seinen Gewinn beim „ARD
Star-Quiz“ mit Jörg Pilawa an Zaka spenden. Spiegel gewann im Team
mit Till Schweiger 100.000 Euro. Sein Anteil beträgt 45.000 Euro.
Die strengreligiöse Rettungsorganisation „Zaka“ (Abk. für
„Identifizierung von Katastrophenopfern“) ist bekannt für ihre
schwierigen Einsätze zur Identifizierung von Unfallopfern. Sie
stellt sicher, dass Juden, die eines unnatürlichen Todes sterben,
ein angemessenes Begräbnis erhalten. Zaka war auch an der
Identifizierung von Tsunami-Opfern in Südostasien beteiligt.
(Ma’ariv)
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