Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 04. April 2005
  
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(1) Außenminister Silvan Shalom zum Tod von Papst Johannes Paul II
(2) PA-Chef Abu Mazen feuerte Hunderte von Offizieren der Sicherheitsapparate
(3) Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern zur Koordinierung der Abkopplung
(4) Bundespräsident Horst Köhler wird Ehrenmitglied der Rettungsorganisation „Zaka“
(5) Sonderstipendium für Forschungsarbeit zum Thema „Deutsch-israelische Beziehungen“
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Außenminister Silvan Shalom zum Tod von Papst Johannes Paul II

Zum Tod von Papst Johannes Paul II erklärte der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom am Sonntag in Jerusalem:

„Im Namen der Regierung und des israelischen Volkes übersenden wir der katholischen Kirche und der Gemeinde von Papst Johannes Paul II unser Beileid.

Dies ist ein großer Verlust, zu aller erst für die katholische Kirche und ihre Millionen von Gläubigen, aber auch für die Menschheit insgesamt. Ich hatte die Ehre, Seine Heiligkeit zweimal zu treffen. Ich war tief beeindruckt von seiner Kenntnis und von seiner einzigartigen Menschlichkeit. Der Staat Israel schließt sich allen an, die um seinen Tod trauern.

Johannes Paul II führte die katholische Kirche zu engeren Beziehungen mit Israel und mit dem jüdischen Volk.

Mit seiner öffentlichen und religiösen Arbeit unterstützte er das interreligiöse Verständnis und den Dialog durch die Bewältigung der Vergangenheit und durch die tiefe Verpflichtung zum Aufbau einer Zukunft der Verständigung und des Friedens zwischen allen Völkern.

Johannes Paul II war der erste Papst in der Geschichte, der eine Synagoge besuchte (Rom 1986). Dort wandte er sich zum ersten mal an das jüdische Volk und nannte es „unsere älteren Brüder“. Auf allen Reisen um die ganze Welt bemühte sich der Papst, die jüdische Gemeinde vor Ort zu treffen. Er verpflichtete sich zum Kampf gegen Antisemitismus, den er als Sünde gegen Gott und die gesamte Menschheit bezeichnete.

In Hinblick auf das Millennium rief Papst Johannes Paul II noch vor seinem historischen Besuch im März 2000 die katholische Kirche auf, ihre Beziehungen zum jüdischen Volk und zu all jenen im tiefsten Herzen zu prüfen, die aufgrund ihrer Lehrentscheidungen Leid erfuhren. Vor seinem Besuch in Israel bat der Papst das jüdische Volk um Verzeihung für die Verbrechen, die im Namen der Kirche ausgeführt wurden. Später schrieb er diese Botschaft auf ein Stück Papier, das er während seines Besuches in Jerusalem zwischen die Steine der Klagemauer steckte, dem heiligsten Ort des Judentums.

Der Papstbesuch in Israel im März 2000 wurde von mehreren Tausend Pilgern aus aller Welt begleitet und beinhaltete auch einen Besuch in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem sowie Treffen mit dem Staatspräsidenten und mit dem Ministerpräsidenten.

Papst Johannes Paul II wird für sein mutiges und weitsichtiges Handeln für umfassende Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl in Erinnerung bleiben, eines gemeinsamen Unternehmens, das mit Erfolg gekrönt ist und am 30. Dezember 1993 mit dem Grundsatzabkommen zwischen beiden Seiten besiegelt wurde.

Das jüdische Volk, der Staat Israel und die gesamte Welt haben heute einen großen Kämpfer für Versöhnung und Brüderlichkeit zwischen den Religionen verloren. (Jerusalem, 3. April 2005)



(2) PA-Chef Abu Mazen feuerte Hunderte von Offizieren der Sicherheitsapparate

Dramatische Veränderungen in den palästinensischen Sicherheitsapparaten: der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Abu Mazen, feuerte am Wochenende den Kommandeur der Kräfte im Gazastreifen, Haj Isamail Gabar. Dessen Platz wird Gabril Rajoub einnehmen, der zur Zeit als Sicherheitsberater der Autonomiebehörde dient.

Die Kündigung Gabars ist nur der erste Schritt einer ganzen Reihe von Veränderungen, die Abu Mazen in den Sicherheitsapparaten plant. Diese hatten es nicht geschafft, mit der Anarchie fertig zu werden. Zusätzlich wird Abu Mazen Hunderten von Offizieren der Sicherheitsapparate kündigen, um den Palästinensern ihre persönliche Sicherheit wiederzugeben und sein Regime vor der Anarchie zu schützen. Tawfiq Tirawi, Kommandeur des Allgemeinen Sicherheitsapparates, reichte am Freitag aus Protest gegen die instabile Sicherheitslage der Autonomiebehörde seine Kündigung ein.

Gestern beeilte man sich in der Palästinensischen Autonomiebehörde, die Formulierung des Rentengesetzes für Mitarbeiter der Sicherheitskräfte fertig zu stellen. Dies hat das Ziel, alle Offiziere, die das 60. Lebensjahr erreicht haben, zu pensionieren und so die Sicherheitskräfte durch „junges Blut“ zu stärken.

Die Reihe der Veränderungen in der palästinensischen Sicherheitsführung kommt der Vereinigung aller Sicherheitsapparate zu drei zentralen Apparaten, entsprechend der Forderung der internationalen Gemeinschaft und den Abkommen der „road map“ zuvor. (Yedioth Aharonoth)



(3) Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern zur Koordinierung der Abkopplung

Führende Vertreter der Arbeitspartei und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) trafen sich zur Koordinierung der Abkopplung.

Vize-Premier Shimon Peres und Minister Chaim Ramon trafen sich am Mittwoch heimlich mit der palästinensischen Führung, Ministerpräsident Abu Ala (Ahmed Qureia), Minister Muhamad Dahlan und Minister Saab Erikat. Israelischen Stellen berichteten, dass es bei dem Treffen um die Bemühungen Israels ging, die Palästinenser von einer Koordinierung der Abkopplung mit Israel zu überzeugen. Ebenso ging es um die israelischen Forderungen gegenüber den Palästinensern, endlich Aktionen zur Vereitelung von Terroraktionen einzuleiten.

Abu Ala (Ahmed Qureia) machte der israelischen Seite im Verlauf des Treffens schwere Vorwürfe in Bezug auf das Verhalten Israels seit Abu Mazens Regierungsantritt. Abu Ala betonte, dass die Sperren sich immer noch an Ort und Stelle befänden, dass Israel den Palästinensern bei jeder Gelegenheit das Leben schwer mache, und nach seinen Worten gibt es in Israel „Stellen“, die jeden Versuch, die Beziehungen voranzubringen und die Lage der Palästinenser zu erleichtern, torpedieren.

Muhamad Dahlan führte als Beispiel an, was an den Sperren vor sich geht, insbesondere am Karni-Übergang zwischen dem Gazastreifen und Israel. Nach seinen Worten nutzen Dutzende von einzelnen Autos die Sperre jeden Tag. Auf israelischer Seite sagte man, dass immer mehr Wagen den Karni-Übergang nutzen und Dahlan bat während des Treffens darum, diese israelischen Angaben zu überprüfen. Es stellte sich heraus, dass Karni an jenem Tag gar nicht geöffnet war.

Die israelische Seite erhob auch ihrerseits schwere Vorwürfe. Die Tatsache, dass die Reformen ins Stocken geraten sind, dass die Sicherheitsapparate keine Aktionen durchführen, dass die Anarchie weitergeht und dass die Palästinenser nicht an einer Koordinierung der Abkopplung interessiert sind. (Ma’ariv)



(4) Bundespräsident Horst Köhler wird Ehrenmitglied der Rettungsorganisation „Zaka“

„Der deutsche Bundespräsident im Dienste Zakas“: Bundespräsident Horst Köhler wird zum ersten deutschen Ehrenmitglied des israelischen Rettungsdienstes „Zaka“ ernannt. An Pessach soll er eine Ehrenmitgliedkarte in deutscher Sprache erhalten. Und schon hat er sich persönlich um die Beerdigung eines israelischen Staatsbürgers gekümmert. „Köhler und ich lernten uns kennen, als er seine Rede in der Knesset hielt“, erzählt der Vorsitzende der Organisation, Yehuda Meshi Zahav. „Er sagte, dass er Freiwilliger bei Zaka in Deutschland werden wolle, also verliehen wir ihm eine Auszeichnung als Ehrenmitglied“. Vor zwei Wochen beschleunigte der Bundespräsident die Überführung eines in Deutschland verstorbenen Israelis zur Bestattung in Israel. Köhler wurde auch gebeten, sich für die jüdischen Begräbnisstätten in Deutschland einzusetzen. Darüber hinaus wird die Rettungsorganisation weitere Unterstützung aus Deutschland erhalten: Paul Spiegel, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, wird seinen Gewinn beim „ARD Star-Quiz“ mit Jörg Pilawa an Zaka spenden. Spiegel gewann im Team mit Till Schweiger 100.000 Euro. Sein Anteil beträgt 45.000 Euro.

Die strengreligiöse Rettungsorganisation „Zaka“ (Abk. für „Identifizierung von Katastrophenopfern“) ist bekannt für ihre schwierigen Einsätze zur Identifizierung von Unfallopfern. Sie stellt sicher, dass Juden, die eines unnatürlichen Todes sterben, ein angemessenes Begräbnis erhalten. Zaka war auch an der Identifizierung von Tsunami-Opfern in Südostasien beteiligt. (Ma’ariv)



(5) Sonderstipendium für Forschungsarbeit zum Thema „Deutsch-israelische Beziehungen“

Im Jahr 2005 jährt sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel zum 40. Mal. Das Außenministerium in Jerusalem und die Botschaft des Staates Israel in Berlin vergeben aus diesem Anlass ein zusätzliches Forschungsstipendium für einen Zeitraum bis zu 6 Monaten.

Bewerben können sich deutsche Staatsangehörige mit überdurchschnittlichen Studienleistungen im Hauptstudium/ in der Promotionsphase, die zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht älter als 35 Jahre sind. Gute hebräische oder englische Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt. Das Stipendium wird ausschließlich für eine Forschungsarbeit zum Thema „Deutsch-israelische Beziehungen“ vergeben. Das Forschungsvorhaben sollte nicht in der Anfangsphase stehen, sondern bereits fortgeschritten sein.

Die Bewerbungsunterlagen sind in englischer Sprache in dreifacher Ausführung bis zum 15. Mai 2005 bei der Botschaft des Staates Israel in Berlin einzureichen.

Das Stipendium wird für ein Semester bewilligt (maximal 6 Monate) und umfasst eine monatliche Zuwendung von US $ 1000 sowie eine Krankenversicherung ohne Leistungen für Zahnarzt und chronische Krankheiten. Den Bewerbungsbogen und weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage http://www.israel.de/.



(6) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig. Eventuell Schauer im Norden und Landesinneren.

Jerusalem: 6-13°C
Tel Aviv: 10-19°C
Haifa: 9-18°C
Be’er Sheva: 9-18°C
Am Toten Meer: 13-24°C
Eilat: 14-24°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5,655 NIS (+0,11%)
1 £ - 8,226 NIS (+0,25%)
1 $ - 4,361 NIS (keine Veränderung)
(Bank of Israel, 1.4.05)



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