Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 01. April 2005
  
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(1) In Ägypten haben Tausende gegen Präsident Mubarak demonstriert
(2) Opium für den Westen: Journalisten besuchen Kernkraftwerk von Natanaz
(3) Jüdische, christliche und moslemische Religionsführer gegen World Pride 2005
(4) Die Studenten haben den Kampf um die Hochschulbildung gewonnen
(5) Arnon Milchan macht Träume wahr: Eine neue Universität für den Galil
(6) Botschafter Rudolph Dreßler: Deutschland zweitgrößter Handelspartner Israels
(7) Kooperationsangebote der Vereinigung der israelischen Handelskammern
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) In Ägypten haben Tausende gegen Präsident Mubarak demonstriert

In weiten Teilen Ägyptens ist es zu einer Protestwelle gegen die Regierung von Präsident Mubarak gekommen. Tausende Demonstranten, Mitglieder der Oppositionsbewegung „Qifaya“ (arab. „Hand“) gingen am Mittwoch in Kairo und Alexandria auf die Straße. Und dies obwohl die ägyptischen Sicherheitsbehörden das Demonstrationsverbot verhängt und zwei Mitglieder verhaftet hatten.

In Kairo veranstalteten die Demonstranten einen Protestzug vom zentralen Platz der Stadt, dem „Platz der Befreiung“, bis zum Parlamentsgebäude. Doch zahlreiche Polizeikräfte versperrten den Demonstranten den Zutritt zum Parlamentsgebäude selbst. Die Demonstranten trugen Schilder mit der Aufschrift „Nein zu Mubarak, Nein zur Vererbung der Regierung“. Damit kritisierten sie die sich abzeichnende Absicht Mubaraks, seinen Sohn Gamal zu seinem Nachfolger zu ernennen. Außerdem protestierten sie gegen das Demonstrationsverbot. „Wer uns verbietet zu demonstrieren, dessen Schicksal wird das gleiche sein, wie das Schicksal Sadats“. Der frühere ägyptische Präsident Sadat wurde während einer Militärparade ermordet.

Mubarak beabsichtigt, seine Kandidatur ein zweites Mal einer Volksabstimmung vorzulegen.

In Israel und in den USA verfolgt man die Demonstrationen mit Gespanntheit. Israelische Stellen sprachen davon, dass der Ausdruck des Protests der Ägypter auf der Straße zu einer Distanzierung der ägyptischen Regierung von Israel führen könnte. Gleichzeitig könnten die sich abzeichnenden Spannungen zwischen Kairo und Washington aufgrund des Drucks, den Präsident Bush auf die ägyptische Regierung ausübt, zu Reformen führen. (Yedioth Aharonoth)



(2) Opium für den Westen: Journalisten besuchen Kernkraftwerk von Natanaz

Der Iran versucht den Westen zu beruhigen: Irans Präsident Muhamad Hatami hat am Mittwoch mit einer Gruppe von Journalisten den Ort besucht, wo bis vor Kurzem noch eine der geheimsten Einrichtungen des Landes stand: das Kernkraftwerk von Natanaz, 250 km südlich von Teheran.

Durch den beispiellosen Besuch wollte der Iran Transparenz demonstrieren und der Welt – besonders den USA – zeigen, dass er sein Atomprogramm nicht versteckt. Der Iran sagt, dass die Welt keine Angst vor seinem Atomprogramm haben müsse, dass es nur zur Energiegewinnung und nicht zur Herstellung von Nuklearwaffen bestimmt sei.

In den USA reagierte man recht unterkühlt auf die iranischen Schritte, denn der Iran müsse den UN-Beobachtern Zutritt zu allen „geheimen Objekten“ ermöglichen.

Die Europäische Union fordert, dass der Iran Einrichtungen wie Natanaz auf Dauer schließt und verspricht dem Iran dafür Hilfe in der Entwicklung von Atomenergie zu zivilen Zwecken, sowie Zusammenarbeit in Sicherheitsbereichen. Der Iran betont seinerseits, dass die Aufhebung der Aktivitäten in den Atomanlagen eine vertrauensbildende Maßnahme, jedoch nur vorübergehend gewesen sei. (Ha’aretz)



(3) Jüdische, christliche und moslemische Religionsführer gegen World Pride 2005

„Bitte nicht unseren Herrn ärgern.“ Dazu riefen am Mittwoch religiöse jüdische, christliche und moslemische Würdenträger bei einer Pressekonferenz in Jerusalem auf, in deren Rahmen sie gegen die Absicht protestierten, in der Stadt den „World Pride Jerusalem“ zu veranstalten. Der Pride, den die Vereinigung „Open House“ in Jerusalem veranstaltet, soll im kommenden August stattfinden. Die Würdenträger warnten davor, dass der Pride zu schweren Auseinandersetzungen und zu Blutvergießen führen könnte. Aus diesem Grund riefen sie die Behörden auf, die Veranstaltung zu verhindern.

An der Pressekonferenz, die in einem Hotel stattfand, nahmen die beiden Oberrabbiner Shlomo Amar und Yona Metzger, der lateinische Patriarch Michel Sabah, der Generalsekretär der griechisch-orthodoxen Kirche Erzbischof Arsitrakus, der Sprecher der armenischen Kirche Bischof Aris Sharwinian, die Sheichs Buchari und Manasara und der Rabbiner Menachem Froman teil. Die Pressekonferenz hatte das Oberrabbinat in Zusammenarbeit mit dem „Stab des Kampfes gegen den World Pride“ organisiert, eine Organisation, die vor etwa einem Monat auf Initiative von Leon Giobanti, dem evangelischen Prediger von Kalifornien und einer Gruppe von israelischen und amerikanischen orthodoxen Rabbinern gegründet worden war. Die Gruppe steht der politisch Konservativen nahe.

In Bezug auf die ungewöhnliche Zusammensetzung der Teilnehmer sagte Rabbiner Amar: „Dieser Aufmarsch bringt eine gute Sache mit sich, insofern dass er uns alle hier zusammengebracht hat, und das begrüße ich.“ Amar fügte hinzu, dass es heutzutage aufgrund des Abkopplungsplans aus Gaza und Nord-Samaria genug Spannungen in der Stadt gäbe. Man müsse nicht noch mehr Spannung und Brüche hinzufügen. Rabbiner Metzger sagte, dass die Ausrichtung des Prides eine sehr schlechte Idee sei, sowohl was den Ort, als auch was den Zeitpunkt angehe. Die christlichen Sprecher betonten, dass sie die Rechte der Homosexuellen achteten, sagten jedoch, dass die Organisatoren des Prides den gleichen Respekt auch den Gläubigen gegenüber aufbringen müssten. Die moslemischen Sprecher waren aggressiver und warnten davor, dass Gott seinen Zorn über die Stadt und ihre Bewohner bringen werde, wenn der Pride dort stattfinde.

Rabbiner Menachem Froman, der darum bat, im „Namen der Moslems“ zu sprechen, warnte davor, dass der Pride zu Blutvergießen „nicht nur in Jerusalem und Tel Aviv, sondern auch in New York und Paris“ führen könne. Alle Sprecher wiederholten, dass die Homosexualität eine Sünde und ein Gräuel sei und erinnerten an das biblische Sodom und Gomorrha.

Rabbiner David Lasar von der traditionell-konservativen Bewegung, die die Organisation „Open House“ begleitet, welche wiederum den Pride veranstaltet, sagte gegenüber Ha’aretz: „Das Argument der Rücksichtnahme auf Gefühle ist nicht akzeptabel, wenn es von einer religiösen Institution kommt, die nicht beständig auf die Gefühle ihrer homosexuellen Gläubigen Rücksicht nimmt, ihnen Beschränkungen und Verbote auferlegt und es ihnen nicht ermöglicht, ihre Partnerschaften zu institutionalisieren.“ Er fügte hinzu: „Wenn die religiösen Führer wirklich ein Blutvergießen befürchten, dann haben sie die Pflicht, das zu verhindern und ihre Gemeinde zu zügeln.“

Das „Open House“ und weitere Religiöse auf der ganzen Welt veröffentlichten eine gemeinsame Reaktion, die auf die symbolische Bedeutung der Ereignisse für die Fortentwicklung der Toleranz in der Stadt hinwies. „Zu unserem großen Bedauern beweisen die extremen konservativen Stimmen, die gegen den World Pride zu hören sind, dass auch Rassismus und Intoleranz keine Grenzen haben. Niemand hat ein Monopol auf die Bedeutung Gottes – und Jerusalem ist der Ort, an dem die globale Botschaft von Frieden, Demokratie, Pluralismus und Selbstbewusstsein besonders lebenswichtig ist“.

Die Vorsitzende des „Open House“ Noa Satat sagte: „Der World Pride 2000 stieß auf den Widerstand des Vatikans. Trotzdem fand sie wie geplant in Rom statt und drückte die Liebe zu Gott aller Menschen aus, gleich welcher sexuellen Neigung.“ (Walla)



(4) Die Studenten haben den Kampf um die Hochschulbildung gewonnen

Nach einem wochenlangen Kampf mit landesweiten Demonstrationen, Petitionen und verschiedene Protestaktionen haben die Studentenvereinigung und die studentische Landesorganisation am Montag mitgeteilt, dass sie den Kampf für die Zukunft der Hochschulbildung beenden. Die Entscheidung folgte dem Abkommen, das die Shinui-Partei und Ministerpräsident Ariel Sharon unterzeichnet haben und wonach Einrichtungen für Hochschulbildung 315 Millionen Shekel bekommen werden.

„Nach zahlreichen Kundgebungen im ganzen Land und jetzt, wo Einrichtungen für akademische Studien aus Solidarität mit unserem Kampf im ganzen Land streiken – teilen wir mit, dass wir den Protest gewonnen haben.“ So der Vorsitzende der Studentenvereinigung, Asaf Shagav, nach einem Treffen mit dem Shinui-Vorsitzenden.

Gleichzeitig sind sich die Studenten uneins darüber, ob sie den Kampf fortsetzen. Die Studentenvereinigung der Universität Tel Aviv, des Technion und der Sapir-Hochschule teilten mit, dass sie den Protest weiterführen. Die Universität Ben Gurion und die Hochschule für Verwaltung teilten mit, dass sie die Protestaktionen beenden. (Ynet)



(5) Arnon Milchan macht Träume wahr: Eine neue Universität für den Galil

100 Millionen Dollar. Das ist der persönliche Beitrag des israelischen Milliardärs Arnon Milchan für die Errichtung einer neuen Universität im Galil. Milchan, Superregisseur in Hollywood und Geschäftsinhaber von Weltrang, gesellte sich diese Woche in der Knesset zu den Ministern Shimon Peres, Limor Livnat und Benyamin Netanyahu und verkündete: „Der Traum wird wahr.“

Nach dem Programm, das Milchan mit Livnat und Bibi auf die Beine stellt, wird die neue Universität die heutigen sechs Hochschulen des ganzen Galil zusammenfassen. Der zentrale Campus soll in der Nähe des westlichen Eingangs von Carmiel auf einem Gelände von 1.500 Dunam entstehen. Er wird die Verwaltung und Forschungsinstitute sowie die Fakultäten für Diplom-, Magisterstudien und Doktoratstudiengänge beherbergen. Außerdem sollen in Carmiel Dienstleistungen eingerichtet werden, die das Universitätsleben unterstützen, darunter eine Bibliothek und Labore.

Arnon Milchan machte deutlich, dass er nicht beabsichtigt, sich nur mit einem finanziellen Beitrag zufrieden zu geben. „Ich plane einen administrativen Versuch und deshalb werde ich an der Spitze einer Kommission stehen, die die Universität leiten wird. Ich bin kein Jude, der einen Scheck spendet und nicht involviert ist. Ich werde selbst die Universität leiten, und ich habe die Erfahrungen dazu.“ Wer das Projekt letztendlich leiten wird, ist Yossi Geva, Vertreter Milchans in Israel.

„Es handelt sich um eine für die Zukunft Israels und des gesamten Galil schicksalhafte Entscheidung“, so gestern der Bürgermeister von Carmiel und Vorsitzender der örtlichen Behören Adi Elder. Elder betonte, dass Vize-Premier Shimon Peres besonderer Dank gebührt, da er es geschafft hatte, das Spendengeld zu sammeln, das die Verwirklichung der Vision ermöglicht. (Ma’ariv)



(6) Botschafter Rudolph Dreßler: Deutschland zweitgrößter Handelspartner Israels

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen hat der Nah- und Mittelostverein e.V. die April/Mai Ausgabe 2005 seines Magazins „WirtschaftsForum Nah- und Mittelost“ dem Thema Israel gewidmet. Die Ausgabe finden Sie im PDF-Format unter folgendem Link:

http://www.numov.de/numov-israel2005.pdf

Aus dem Inhalt:
Deutschland – zweitgrößter Handelspartner Israels, von S.E. Rudolph Dreßler
Verband medizinischer und biotechnologischer Industrien in Israel gegründet
Deutsche Bank erwirbt Anteile der Bank Leumi
Offizielle deutsche Messebeteiligung an der Technology 2005
Flugpreise nach Israel werden gesenkt
EU-Handelsabkommen mit Israel in Kraft getreten
Israels Wirtschaft 2004/2005: Zahlen Fakten Trends
Messen in Israel 2005



(7) Kooperationsangebote der Vereinigung der israelischen Handelskammern

Die Vereinigung der israelischen Handelskammern (http://www.chamber.org.il/english/) veröffentlicht auf ihrer Website Gesuche ihrer Mitglieder nach Geschäftspartnern im Ausland. Die neue Liste April 2005 enthält Angebote in den Bereichen Fotoausrüstung, Druckluftbelüftung, Business Consultancy im Bereich High Tech, BIO Tech, Home Land Security, IT Services und Marketing & Business Development, Kosmetikartikel vom Toten Meer und Orthopädische Kissen und Matratzen. Die Liste finden Sie unter diesem Link:

http://www.chamber.org.il/english/Articles/Item.asp?CategoryID=106&ArticleID=3840



(8) Das Wetter in Israel

Der Winter kehrt zurück: Am Freitag ist es kühler, der Sharav vorbei, und die Temperaturen sinken auch am Samstag noch einmal nach unten. Dabei regnet es, und auf dem Hermon fällt sogar Schnee. Voraussichtlich keine Wetteränderung bis Montag.

Jerusalem: 9-21°C
Tel Aviv: 14-22°C
Haifa: 14-21°C
Be’er Sheva: 15-27°C
Eilat: 17-33°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.6551 NIS (+0.112%)
1 £ - 8.2262 NIS (+0.247%)
1 $ - 4.9824 NIS (+0.026%)
(Bank of Israel, 1.4.05)



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