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(1) In Ägypten haben Tausende gegen
Präsident Mubarak demonstriert
In weiten Teilen Ägyptens ist es zu einer Protestwelle gegen die
Regierung von Präsident Mubarak gekommen. Tausende Demonstranten,
Mitglieder der Oppositionsbewegung „Qifaya“ (arab. „Hand“) gingen am
Mittwoch in Kairo und Alexandria auf die Straße. Und dies obwohl die
ägyptischen Sicherheitsbehörden das Demonstrationsverbot verhängt
und zwei Mitglieder verhaftet hatten.
In Kairo veranstalteten die Demonstranten einen Protestzug vom
zentralen Platz der Stadt, dem „Platz der Befreiung“, bis zum
Parlamentsgebäude. Doch zahlreiche Polizeikräfte versperrten den
Demonstranten den Zutritt zum Parlamentsgebäude selbst. Die
Demonstranten trugen Schilder mit der Aufschrift „Nein zu Mubarak,
Nein zur Vererbung der Regierung“. Damit kritisierten sie die sich
abzeichnende Absicht Mubaraks, seinen Sohn Gamal zu seinem
Nachfolger zu ernennen. Außerdem protestierten sie gegen das
Demonstrationsverbot. „Wer uns verbietet zu demonstrieren, dessen
Schicksal wird das gleiche sein, wie das Schicksal Sadats“. Der
frühere ägyptische Präsident Sadat wurde während einer Militärparade
ermordet.
Mubarak beabsichtigt, seine Kandidatur ein zweites Mal einer
Volksabstimmung vorzulegen.
In Israel und in den USA verfolgt man die Demonstrationen mit
Gespanntheit. Israelische Stellen sprachen davon, dass der Ausdruck
des Protests der Ägypter auf der Straße zu einer Distanzierung der
ägyptischen Regierung von Israel führen könnte. Gleichzeitig könnten
die sich abzeichnenden Spannungen zwischen Kairo und Washington
aufgrund des Drucks, den Präsident Bush auf die ägyptische Regierung
ausübt, zu Reformen führen. (Yedioth Aharonoth)
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(2) Opium für den
Westen: Journalisten besuchen Kernkraftwerk von Natanaz
Der Iran versucht den Westen zu beruhigen: Irans Präsident
Muhamad Hatami hat am Mittwoch mit einer Gruppe von Journalisten den
Ort besucht, wo bis vor Kurzem noch eine der geheimsten
Einrichtungen des Landes stand: das Kernkraftwerk von Natanaz, 250
km südlich von Teheran.
Durch den beispiellosen Besuch wollte der Iran Transparenz
demonstrieren und der Welt – besonders den USA – zeigen, dass er
sein Atomprogramm nicht versteckt. Der Iran sagt, dass die Welt
keine Angst vor seinem Atomprogramm haben müsse, dass es nur zur
Energiegewinnung und nicht zur Herstellung von Nuklearwaffen
bestimmt sei.
In den USA reagierte man recht unterkühlt auf die iranischen
Schritte, denn der Iran müsse den UN-Beobachtern Zutritt zu allen
„geheimen Objekten“ ermöglichen.
Die Europäische Union fordert, dass der Iran Einrichtungen wie
Natanaz auf Dauer schließt und verspricht dem Iran dafür Hilfe in
der Entwicklung von Atomenergie zu zivilen Zwecken, sowie
Zusammenarbeit in Sicherheitsbereichen. Der Iran betont seinerseits,
dass die Aufhebung der Aktivitäten in den Atomanlagen eine
vertrauensbildende Maßnahme, jedoch nur vorübergehend gewesen sei.
(Ha’aretz)
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(3) Jüdische,
christliche und moslemische Religionsführer gegen World Pride
2005
„Bitte nicht unseren Herrn ärgern.“ Dazu
riefen am Mittwoch religiöse jüdische, christliche und moslemische
Würdenträger bei einer Pressekonferenz in Jerusalem auf, in deren
Rahmen sie gegen die Absicht protestierten, in der Stadt den „World
Pride Jerusalem“ zu veranstalten. Der Pride, den die Vereinigung
„Open House“ in Jerusalem veranstaltet, soll im kommenden August
stattfinden. Die Würdenträger warnten davor, dass der Pride zu
schweren Auseinandersetzungen und zu Blutvergießen führen könnte.
Aus diesem Grund riefen sie die Behörden auf, die Veranstaltung zu
verhindern.
An der Pressekonferenz, die in einem Hotel stattfand, nahmen die
beiden Oberrabbiner Shlomo Amar und Yona Metzger, der lateinische
Patriarch Michel Sabah, der Generalsekretär der
griechisch-orthodoxen Kirche Erzbischof Arsitrakus, der Sprecher der
armenischen Kirche Bischof Aris Sharwinian, die Sheichs Buchari und
Manasara und der Rabbiner Menachem Froman teil. Die Pressekonferenz
hatte das Oberrabbinat in Zusammenarbeit mit dem „Stab des Kampfes
gegen den World Pride“ organisiert, eine Organisation, die vor etwa
einem Monat auf Initiative von Leon Giobanti, dem evangelischen
Prediger von Kalifornien und einer Gruppe von israelischen und
amerikanischen orthodoxen Rabbinern gegründet worden war. Die Gruppe
steht der politisch Konservativen nahe.
In Bezug auf die ungewöhnliche Zusammensetzung der Teilnehmer
sagte Rabbiner Amar: „Dieser Aufmarsch bringt eine gute Sache mit
sich, insofern dass er uns alle hier zusammengebracht hat, und das
begrüße ich.“ Amar fügte hinzu, dass es heutzutage aufgrund des
Abkopplungsplans aus Gaza und Nord-Samaria genug Spannungen in der
Stadt gäbe. Man müsse nicht noch mehr Spannung und Brüche
hinzufügen. Rabbiner Metzger sagte, dass die Ausrichtung des Prides
eine sehr schlechte Idee sei, sowohl was den Ort, als auch was den
Zeitpunkt angehe. Die christlichen Sprecher betonten, dass sie die
Rechte der Homosexuellen achteten, sagten jedoch, dass die
Organisatoren des Prides den gleichen Respekt auch den Gläubigen
gegenüber aufbringen müssten. Die moslemischen Sprecher waren
aggressiver und warnten davor, dass Gott seinen Zorn über die Stadt
und ihre Bewohner bringen werde, wenn der Pride dort stattfinde.
Rabbiner Menachem Froman, der darum bat, im „Namen der Moslems“
zu sprechen, warnte davor, dass der Pride zu Blutvergießen „nicht
nur in Jerusalem und Tel Aviv, sondern auch in New York und Paris“
führen könne. Alle Sprecher wiederholten, dass die Homosexualität
eine Sünde und ein Gräuel sei und erinnerten an das biblische Sodom
und Gomorrha.
Rabbiner David Lasar von der traditionell-konservativen Bewegung,
die die Organisation „Open House“ begleitet, welche wiederum den
Pride veranstaltet, sagte gegenüber Ha’aretz: „Das Argument der
Rücksichtnahme auf Gefühle ist nicht akzeptabel, wenn es von einer
religiösen Institution kommt, die nicht beständig auf die Gefühle
ihrer homosexuellen Gläubigen Rücksicht nimmt, ihnen Beschränkungen
und Verbote auferlegt und es ihnen nicht ermöglicht, ihre
Partnerschaften zu institutionalisieren.“ Er fügte hinzu: „Wenn die
religiösen Führer wirklich ein Blutvergießen befürchten, dann haben
sie die Pflicht, das zu verhindern und ihre Gemeinde zu zügeln.“
Das „Open House“ und weitere Religiöse auf der ganzen Welt
veröffentlichten eine gemeinsame Reaktion, die auf die symbolische
Bedeutung der Ereignisse für die Fortentwicklung der Toleranz in der
Stadt hinwies. „Zu unserem großen Bedauern beweisen die extremen
konservativen Stimmen, die gegen den World Pride zu hören sind, dass
auch Rassismus und Intoleranz keine Grenzen haben. Niemand hat ein
Monopol auf die Bedeutung Gottes – und Jerusalem ist der Ort, an dem
die globale Botschaft von Frieden, Demokratie, Pluralismus und
Selbstbewusstsein besonders lebenswichtig ist“.
Die Vorsitzende des „Open House“ Noa Satat sagte: „Der World
Pride 2000 stieß auf den Widerstand des Vatikans. Trotzdem fand sie
wie geplant in Rom statt und drückte die Liebe zu Gott aller
Menschen aus, gleich welcher sexuellen Neigung.“ (Walla)
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(4) Die Studenten
haben den Kampf um die Hochschulbildung gewonnen
Nach einem wochenlangen Kampf mit landesweiten Demonstrationen,
Petitionen und verschiedene Protestaktionen haben die
Studentenvereinigung und die studentische Landesorganisation am
Montag mitgeteilt, dass sie den Kampf für die Zukunft der
Hochschulbildung beenden. Die Entscheidung folgte dem Abkommen, das
die Shinui-Partei und Ministerpräsident Ariel Sharon unterzeichnet
haben und wonach Einrichtungen für Hochschulbildung 315 Millionen
Shekel bekommen werden.
„Nach zahlreichen Kundgebungen im ganzen Land und jetzt, wo
Einrichtungen für akademische Studien aus Solidarität mit unserem
Kampf im ganzen Land streiken – teilen wir mit, dass wir den Protest
gewonnen haben.“ So der Vorsitzende der Studentenvereinigung, Asaf
Shagav, nach einem Treffen mit dem Shinui-Vorsitzenden.
Gleichzeitig sind sich die Studenten uneins darüber, ob sie den
Kampf fortsetzen. Die Studentenvereinigung der Universität Tel Aviv,
des Technion und der Sapir-Hochschule teilten mit, dass sie den
Protest weiterführen. Die Universität Ben Gurion und die Hochschule
für Verwaltung teilten mit, dass sie die Protestaktionen beenden.
(Ynet)
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(5) Arnon Milchan
macht Träume wahr: Eine neue Universität für den Galil
100 Millionen Dollar. Das ist der persönliche Beitrag des
israelischen Milliardärs Arnon Milchan für die Errichtung einer
neuen Universität im Galil. Milchan, Superregisseur in Hollywood und
Geschäftsinhaber von Weltrang, gesellte sich diese Woche in der
Knesset zu den Ministern Shimon Peres, Limor Livnat und Benyamin
Netanyahu und verkündete: „Der Traum wird wahr.“
Nach dem Programm, das Milchan mit Livnat und Bibi auf die Beine
stellt, wird die neue Universität die heutigen sechs Hochschulen des
ganzen Galil zusammenfassen. Der zentrale Campus soll in der Nähe
des westlichen Eingangs von Carmiel auf einem Gelände von 1.500
Dunam entstehen. Er wird die Verwaltung und Forschungsinstitute
sowie die Fakultäten für Diplom-, Magisterstudien und
Doktoratstudiengänge beherbergen. Außerdem sollen in Carmiel
Dienstleistungen eingerichtet werden, die das Universitätsleben
unterstützen, darunter eine Bibliothek und Labore.
Arnon Milchan machte deutlich, dass er nicht beabsichtigt, sich
nur mit einem finanziellen Beitrag zufrieden zu geben. „Ich plane
einen administrativen Versuch und deshalb werde ich an der Spitze
einer Kommission stehen, die die Universität leiten wird. Ich bin
kein Jude, der einen Scheck spendet und nicht involviert ist. Ich
werde selbst die Universität leiten, und ich habe die Erfahrungen
dazu.“ Wer das Projekt letztendlich leiten wird, ist Yossi Geva,
Vertreter Milchans in Israel.
„Es handelt sich um eine für die Zukunft Israels und des gesamten
Galil schicksalhafte Entscheidung“, so gestern der Bürgermeister von
Carmiel und Vorsitzender der örtlichen Behören Adi Elder. Elder
betonte, dass Vize-Premier Shimon Peres besonderer Dank gebührt, da
er es geschafft hatte, das Spendengeld zu sammeln, das die
Verwirklichung der Vision ermöglicht. (Ma’ariv)
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