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(1) Jerusalem: Palästinenser wollen
die Abkopplung nicht mit Israel koordinieren
In Jerusalem wächst der Eindruck, dass die palästinensische
Führung nicht an einer Koordination der Abkopplung mit Israel
interessiert ist. Die Palästinenser bevorzugen einen einseitigen
israelischen Prozess anstelle einer beiderseitigen Koordination,
deuteten besorgte führende politische Kreise in Jerusalem an. Abu
Mazen (Mahmud Abbas) und seine Leute haben beschlossen, die
Abkopplung als einseitigen Prozess zu betrachten, ihn einfach als
solchen hinzunehmen und eine Koordinierung mit Israel zu verweigern,
hieß es. Die Palästinenser fordern für eine koordinierte Abkopplung
israelische und amerikanische Bürgschaften für den „Tag danach“,
darunter eine Liste der weiteren Gebieten, die Israel räumen wird
oder eine Verpflichtung, die Verhandlungen über eine Dauerregelung
wieder aufzunehmen. Sollte es keine solche Verpflichtung geben,
beabsichtigen die Palästinenser jeden Kontakt in Bezug auf die
Abkopplung abzubrechen, abgesehen von der Sicherheitskoordinierung
bezüglich der physischen Übergabe des Gebietes und der Verhinderung
von Gewalt und Überfällen.
Die palästinensische Entscheidung bereitet Jerusalem Sorge.
Israel beabsichtigt, internationalen Druck auszuüben. Gleichzeitig
wird hinter vorgehaltener Hand ein israelischer Plan für eine
weitere Reihe von einseitigen Schritten nach der Abkopplung
aufgestellt, die keine Räumungen von Siedlungen umfassen. Politische
Stellen betonen, dass einer der Hauptwidersacher gegen eine mit
Israel koordinierte Abkopplung ausgerechnet Abu Ala ist, der als
jemand gilt, der Peres nahe steht und als einer seiner Partner für
zahlreiche Verhandlungen in der Vergangenheit. Abu Ala verweigert
Kontakte mit Peres, trotz der Gesinnung des Stellvertretenden
Ministerpräsidenten. (Ma’ariv)
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(2) Siedlungen im
Norden der Westbank sollen militärische Sperrzone werden
Der General der zentralen Kommandantur, Yair Naveh, hat am
Mittwoch vier Siedlungen im Norden der Westbank besucht, die im
Rahmen des Abkopplungsplans geräumt werden sollen: Ganim, Kadim,
Sha-Nour und Homesh. Er traf sich mit den Einwohnern und sprach mit
ihnen über die Räumung. In Sha-Nour weigerten sich einige der
Einwohner, den General zu treffen. Stattdessen traf er sich mit
einigen Einwohnern und mit dem Leiter der Rabbinerkommission der
Westbank und des Gazastreifens, Oberrabbiner Dov Lior, der sich seit
einiger Zeit in der Siedlung aufhält. Naveh nahm sogar an einem
Gebet teil.
Naveh kündigte an, dass Ministerpräsident Ariel Sharon die
Siedlungen binnen zweier Wochen zu militärischem Sperrgebiet
erklären will. Das teilte die Zeitung Yedioth Aharonoth mit. Naveh
riet, die Häuser angesichts der bevorstehenden harten Zeit schon vor
der Abkopplung zu verlassen. Daraufhin rief einer der Einwohner „Nur
über meine Leiche“.
Auch Verteidigungsminister Shaul Mofaz traf sich am Mittwoch mit
einigen Vertretern der Siedler. Bei dem Treffen in der Siedlung
Psagot bei Ramallah protestierten sie gegen einen, so wörtlich,
„Feldzug der Entrechtung“ von Seiten der Regierung gegenüber den
Siedlern.
Unter anderem beschwerten sie sich über die falsche Mitteilung,
dass Rabbiner angeblich die Erlaubnis gegeben hätten, auf nicht
jüdische Soldaten oder Polizisten zu schießen, die die Einwohner von
Gush Khatif aus den Häusern räumen werden. Der Rabbiner der Siedlung
Ofra, Avi Gieser, sagte Mofaz, dass bei ihm und seinen Freunden das
Gefühl entstehe, als ob man sie vom israelischen Volk „abreiße“. Er
verglich den Abkopplungsprozess mit einer Spaltung, die die
Regierung der national-religiösen Bevölkerung im Staat aufdränge.
Der Gedankenaustausch war sehr emotional, und einige der Teilnehmer
brachen in Tränen aus.
Mofaz sagte den Vorsitzenden der Siedler, dass ab dem Moment, in
dem die demokratisch gefällte Entscheidung für die Abkopplung
stattfand, diese durchgeführt werden muss. Dies dürfe nicht zu
Gewalt, Hetze und einer Spaltung der Bevölkerung führen. „Wir sind
ein Volk“, fügte er hinzu. Mofaz unterschied zwischen den zu
räumenden Siedlungen und den Siedlungen in direkter Nähe zu
Jerusalem, wie Gush Etzion und Maale Adumim. Letztere bezeichnete er
als „von großer Bedeutung“ für die Siedler im Gazastreifen, denen
die Räumung im kommenden Sommer bevorsteht. (Walla)
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(3) Überraschung:
UN-Menschenrechtsbeauftragter lobt Israel
Ein UN-Gesandter hat am Mittwoch in Israel für Überraschung
gesorgt. Der Menschenrechtsbeauftragte für die Palästinensergebiete
lobte Israel für dessen jüngste Maßnahmen, darunter die Freilassung
palästinensischer Gefangener, Abbau der Straßenkontrollen, Ende der
präventiven Tötungen von Terroristen und Zerstörung deren Häuser
sowie die Änderungen im Verlauf des Terrorabwehrzauns. Der Bericht,
den der Gesandte John Dogard der UN-Menschenrechtskommission in Genf
vorlegte, lobte auch den Abkopplungsplan von Ministerpräsident Ariel
Sharon: „Dies ist ein ermutigender Schritt von Seiten der
israelischen Regierung, eine Entscheidung, die Israel spaltet“,
sagte er. „Dieses Programm ist richtig, und diese Sache muss jenen
bekannt gemacht werden, die sich um die Menschenrechtssituation in
den Gebieten sorgen und nach dem internationalen humanitären Recht
greifen.“ (ynet)
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(4) Israelische
Erfindung soll zur Erkennung von Terroristen dienen
Die Firma SDS von Amiram Lewin wird dem amerikanischen
Ministerium für innere Sicherheit einen automatischen Polygraphen
liefern, der eine einfachere Erkennung von Terroristen ermöglichen
soll. Die israelische start-up-Firma SDS (Suspect Detection Systems)
gewann die Ausschreibung zur Entwicklung eines Systems, das
Terroristen erkennen kann, die keine Kampfmittel bei sich tragen.
Die Terroristen werden allein aufgrund ihrer Absichten erkannt. Die
Firma gewann bei einer Ausschreibung von TSA, der Einrichtung im
amerikanischen Ministerium für innere Sicherheit, die für die
Sicherheit der Flughäfen zuständig ist. Konkurrenten waren eine
Reihe amerikanischer Firmen, darunter auch Boeing. Das Produkt der
Firma wurde vor Kurzem von den Sicherheitsbehörden in Israel
abschließend überprüft und wird bereits dieses Jahr auf dem
US-amerikanischen Flughafen von Atlantic City versuchsweise erprobt.
Der Umfang der Transaktion liegt bei mehreren Hunderttausend
Dollar.
Das System der Firma SDS verbindet die Grundsätze von
Untersuchung und Befragung, die auf der Erfahrung im Bereich von
Selbstmordattentaten basieren. Nach Worten von Yeshayahu Horowitz
(Sigi), ehemals Leiter der Polygraph-Abteilung der Polizei und heute
leitender Wissenschaftler der Firma, basiert das System von SDS auf
der Annahme, dass die Angst des Terroristen gefasst zu werden, sich
in psycho-physiologischen Parametern ausdrückt, die gemessen werden
können. Das Gerät ist mit einem Detektor ausgerüstet, auf die
Personen, die überprüft werden, ihre Hand auflegen. Der Detektor
misst die Leitfähigkeit der Salze in der Haut, sowie den Blutdruck
der Venen. Das System bietet den Verdächtigen eine Reihe von
automatischen Fragen und misst ihre physiologische Reaktion, ähnlich
wie bei einem Polygraphen-Test. Die Fragen erscheinen in
unterschiedlichen, kulturabhängigen Formulierungen, für Verdächtige
unterschiedlicher Herkunft.
„Heutzutage werden Ausländer, die mit EL AL fliegen, etwa 10 bis
20 Minuten lang befragt. Die Wartezeit bei den
US-Einwanderungsbehörden liegt bei anderthalb Stunden. Unsere
Anlage, die etwa wie ein Kioskstand aussieht, führt die erste
Filterung innerhalb von nur 3 Minuten durch“, sagt Shabtai Shoval,
der Generaldirektor der Firma. „Wenn das System einen Verdächtigen
entdeckt, kann dieser zur weiteren Überprüfung zu einem
Sicherheitsbeamten geschickt werden.“ (Ha’aretz)
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(5) Konzertreise
des Kammerensembles der Kinder- und Jugend-Aliyah
Vom 8. bis 14. April 2005 ist das Kammerensemble der Kinder- und
Jugend-Aliyah auf Konzertreise in Deutschland. Besondere Höhepunkte
sind die Konzerte im Frankfurter Gemeindezentrum, am 10. April sowie
am 13. April ein Konzert in der Handelskammer Hamburg, im Rahmen der
Feierlichkeiten der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Hamburg.
Die 12 Jugendlichen kommen aus insgesamt sieben verschiedenen
Jugenddörfern der Kinder- und Jugend-Aliyah. Sie sind Neueinwanderer
aus den GUS-Staaten und Äthiopien sowie in Israel geborene Kinder.
Sie spielen klassische- und israelische Musik, darüber hinaus auch
jüdische Melodien aus verschiedenen Ursprungsländern. Kontakt: Frau
Raibstein Tel. 069.436949.
Termine:
10. April 2005, Frankfurt, 19:00 Uhr, Ignatz
Bubis-Gemeindezentrum, Frankfurt Veranstalter: Kinder- und
Jugend-Aliyah, Frankfurt, Frau Raibstein
11. April 2005, Baden-Baden, 20:00 Uhr, Bonhoeffersaal der
Evangelischen Kirchengemeinde, Baden-Baden Veranstalter:
Deutsch-Israelische-Gesellschaft, Baden-Baden, Frau Hoffs
12. April 2005, Solingen, 20:00 Uhr, Gemeindehaus,
Solingen Veranstalter: Gemeinde der Christen, Solingen
13. April 2005, Hamburg, 19:00 Uhr, Handelskammer
Hamburg Veranstalter: Deutsch-Israelische-Gesellschaft, Hamburg,
Frau Rubien, in den Räumen der Handelskammer Hamburg
17. April 2005, Konzert in Amsterdam 18. April 2005, Konzert
in Den Haag 19. April 2005, Konzert in Brüssel
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(7) Zehn
Polizisten im Einsatz für drei Katzen
Ein Sondereinsatzkommando der israelischen Polizei hat in der
Nacht ein Haus in Newe Yerek umstellt, um drei Katzen zu suchen, die
in der Nähe verschwunden waren. Als die Hausdame die Tür öffnete,
zählten die zehn Polizisten insgesamt 15 Katzen. Die Frau, die
zugleich einem lokalen Tierschutzverein vorsteht, erklärte, dass sie
keinen Grund habe, Katzen zu stehlen und sie gerne die von ihr
aufgenommenen Katzen weggeben würde, doch leider sei das Angebot
größer als die Nachfrage. Als die Frau eine Entschädigung für die
gestörte Nachtruhe verlangte, antwortete der Polizeichef, dass sich
jeder Bürger in der Region einer schnellen und gründlichen
Aufklärung durch die Polizei sicher sein könne. Das Einsatzkommando
reagierte auf eine „nachrichtendienstliche Information“ aus der
Nachbarschaft. (Yedioth Aharonoth)
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