Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 24. März 2005
  
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(1) Jerusalem: Palästinenser wollen die Abkopplung nicht mit Israel koordinieren
(2) Siedlungen im Norden der Westbank sollen militärische Sperrzone werden
(3) Überraschung: UN-Menschenrechtsbeauftragter lobt Israel
(4) Israelische Erfindung soll zur Erkennung von Terroristen dienen
(5) Konzertreise des Kammerensembles der Kinder- und Jugend-Aliyah
(6) Lesung von Asher Ben-Natan, heute: 24.3., 22:30 Uhr, im WDR
(7) Zehn Polizisten im Einsatz für drei Katzen
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Jerusalem: Palästinenser wollen die Abkopplung nicht mit Israel koordinieren

In Jerusalem wächst der Eindruck, dass die palästinensische Führung nicht an einer Koordination der Abkopplung mit Israel interessiert ist. Die Palästinenser bevorzugen einen einseitigen israelischen Prozess anstelle einer beiderseitigen Koordination, deuteten besorgte führende politische Kreise in Jerusalem an. Abu Mazen (Mahmud Abbas) und seine Leute haben beschlossen, die Abkopplung als einseitigen Prozess zu betrachten, ihn einfach als solchen hinzunehmen und eine Koordinierung mit Israel zu verweigern, hieß es. Die Palästinenser fordern für eine koordinierte Abkopplung israelische und amerikanische Bürgschaften für den „Tag danach“, darunter eine Liste der weiteren Gebieten, die Israel räumen wird oder eine Verpflichtung, die Verhandlungen über eine Dauerregelung wieder aufzunehmen. Sollte es keine solche Verpflichtung geben, beabsichtigen die Palästinenser jeden Kontakt in Bezug auf die Abkopplung abzubrechen, abgesehen von der Sicherheitskoordinierung bezüglich der physischen Übergabe des Gebietes und der Verhinderung von Gewalt und Überfällen.

Die palästinensische Entscheidung bereitet Jerusalem Sorge. Israel beabsichtigt, internationalen Druck auszuüben. Gleichzeitig wird hinter vorgehaltener Hand ein israelischer Plan für eine weitere Reihe von einseitigen Schritten nach der Abkopplung aufgestellt, die keine Räumungen von Siedlungen umfassen. Politische Stellen betonen, dass einer der Hauptwidersacher gegen eine mit Israel koordinierte Abkopplung ausgerechnet Abu Ala ist, der als jemand gilt, der Peres nahe steht und als einer seiner Partner für zahlreiche Verhandlungen in der Vergangenheit. Abu Ala verweigert Kontakte mit Peres, trotz der Gesinnung des Stellvertretenden Ministerpräsidenten. (Ma’ariv)



(2) Siedlungen im Norden der Westbank sollen militärische Sperrzone werden

Der General der zentralen Kommandantur, Yair Naveh, hat am Mittwoch vier Siedlungen im Norden der Westbank besucht, die im Rahmen des Abkopplungsplans geräumt werden sollen: Ganim, Kadim, Sha-Nour und Homesh. Er traf sich mit den Einwohnern und sprach mit ihnen über die Räumung. In Sha-Nour weigerten sich einige der Einwohner, den General zu treffen. Stattdessen traf er sich mit einigen Einwohnern und mit dem Leiter der Rabbinerkommission der Westbank und des Gazastreifens, Oberrabbiner Dov Lior, der sich seit einiger Zeit in der Siedlung aufhält. Naveh nahm sogar an einem Gebet teil.

Naveh kündigte an, dass Ministerpräsident Ariel Sharon die Siedlungen binnen zweier Wochen zu militärischem Sperrgebiet erklären will. Das teilte die Zeitung Yedioth Aharonoth mit. Naveh riet, die Häuser angesichts der bevorstehenden harten Zeit schon vor der Abkopplung zu verlassen. Daraufhin rief einer der Einwohner „Nur über meine Leiche“.

Auch Verteidigungsminister Shaul Mofaz traf sich am Mittwoch mit einigen Vertretern der Siedler. Bei dem Treffen in der Siedlung Psagot bei Ramallah protestierten sie gegen einen, so wörtlich, „Feldzug der Entrechtung“ von Seiten der Regierung gegenüber den Siedlern.

Unter anderem beschwerten sie sich über die falsche Mitteilung, dass Rabbiner angeblich die Erlaubnis gegeben hätten, auf nicht jüdische Soldaten oder Polizisten zu schießen, die die Einwohner von Gush Khatif aus den Häusern räumen werden. Der Rabbiner der Siedlung Ofra, Avi Gieser, sagte Mofaz, dass bei ihm und seinen Freunden das Gefühl entstehe, als ob man sie vom israelischen Volk „abreiße“. Er verglich den Abkopplungsprozess mit einer Spaltung, die die Regierung der national-religiösen Bevölkerung im Staat aufdränge. Der Gedankenaustausch war sehr emotional, und einige der Teilnehmer brachen in Tränen aus.

Mofaz sagte den Vorsitzenden der Siedler, dass ab dem Moment, in dem die demokratisch gefällte Entscheidung für die Abkopplung stattfand, diese durchgeführt werden muss. Dies dürfe nicht zu Gewalt, Hetze und einer Spaltung der Bevölkerung führen. „Wir sind ein Volk“, fügte er hinzu. Mofaz unterschied zwischen den zu räumenden Siedlungen und den Siedlungen in direkter Nähe zu Jerusalem, wie Gush Etzion und Maale Adumim. Letztere bezeichnete er als „von großer Bedeutung“ für die Siedler im Gazastreifen, denen die Räumung im kommenden Sommer bevorsteht. (Walla)



(3) Überraschung: UN-Menschenrechtsbeauftragter lobt Israel

Ein UN-Gesandter hat am Mittwoch in Israel für Überraschung gesorgt. Der Menschenrechtsbeauftragte für die Palästinensergebiete lobte Israel für dessen jüngste Maßnahmen, darunter die Freilassung palästinensischer Gefangener, Abbau der Straßenkontrollen, Ende der präventiven Tötungen von Terroristen und Zerstörung deren Häuser sowie die Änderungen im Verlauf des Terrorabwehrzauns. Der Bericht, den der Gesandte John Dogard der UN-Menschenrechtskommission in Genf vorlegte, lobte auch den Abkopplungsplan von Ministerpräsident Ariel Sharon: „Dies ist ein ermutigender Schritt von Seiten der israelischen Regierung, eine Entscheidung, die Israel spaltet“, sagte er. „Dieses Programm ist richtig, und diese Sache muss jenen bekannt gemacht werden, die sich um die Menschenrechtssituation in den Gebieten sorgen und nach dem internationalen humanitären Recht greifen.“ (ynet)



(4) Israelische Erfindung soll zur Erkennung von Terroristen dienen

Die Firma SDS von Amiram Lewin wird dem amerikanischen Ministerium für innere Sicherheit einen automatischen Polygraphen liefern, der eine einfachere Erkennung von Terroristen ermöglichen soll. Die israelische start-up-Firma SDS (Suspect Detection Systems) gewann die Ausschreibung zur Entwicklung eines Systems, das Terroristen erkennen kann, die keine Kampfmittel bei sich tragen. Die Terroristen werden allein aufgrund ihrer Absichten erkannt. Die Firma gewann bei einer Ausschreibung von TSA, der Einrichtung im amerikanischen Ministerium für innere Sicherheit, die für die Sicherheit der Flughäfen zuständig ist. Konkurrenten waren eine Reihe amerikanischer Firmen, darunter auch Boeing. Das Produkt der Firma wurde vor Kurzem von den Sicherheitsbehörden in Israel abschließend überprüft und wird bereits dieses Jahr auf dem US-amerikanischen Flughafen von Atlantic City versuchsweise erprobt. Der Umfang der Transaktion liegt bei mehreren Hunderttausend Dollar.

Das System der Firma SDS verbindet die Grundsätze von Untersuchung und Befragung, die auf der Erfahrung im Bereich von Selbstmordattentaten basieren. Nach Worten von Yeshayahu Horowitz (Sigi), ehemals Leiter der Polygraph-Abteilung der Polizei und heute leitender Wissenschaftler der Firma, basiert das System von SDS auf der Annahme, dass die Angst des Terroristen gefasst zu werden, sich in psycho-physiologischen Parametern ausdrückt, die gemessen werden können. Das Gerät ist mit einem Detektor ausgerüstet, auf die Personen, die überprüft werden, ihre Hand auflegen. Der Detektor misst die Leitfähigkeit der Salze in der Haut, sowie den Blutdruck der Venen. Das System bietet den Verdächtigen eine Reihe von automatischen Fragen und misst ihre physiologische Reaktion, ähnlich wie bei einem Polygraphen-Test. Die Fragen erscheinen in unterschiedlichen, kulturabhängigen Formulierungen, für Verdächtige unterschiedlicher Herkunft.

„Heutzutage werden Ausländer, die mit EL AL fliegen, etwa 10 bis 20 Minuten lang befragt. Die Wartezeit bei den US-Einwanderungsbehörden liegt bei anderthalb Stunden. Unsere Anlage, die etwa wie ein Kioskstand aussieht, führt die erste Filterung innerhalb von nur 3 Minuten durch“, sagt Shabtai Shoval, der Generaldirektor der Firma. „Wenn das System einen Verdächtigen entdeckt, kann dieser zur weiteren Überprüfung zu einem Sicherheitsbeamten geschickt werden.“ (Ha’aretz)



(5) Konzertreise des Kammerensembles der Kinder- und Jugend-Aliyah

Vom 8. bis 14. April 2005 ist das Kammerensemble der Kinder- und Jugend-Aliyah auf Konzertreise in Deutschland. Besondere Höhepunkte sind die Konzerte im Frankfurter Gemeindezentrum, am 10. April sowie am 13. April ein Konzert in der Handelskammer Hamburg, im Rahmen der Feierlichkeiten der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Hamburg.

Die 12 Jugendlichen kommen aus insgesamt sieben verschiedenen Jugenddörfern der Kinder- und Jugend-Aliyah. Sie sind Neueinwanderer aus den GUS-Staaten und Äthiopien sowie in Israel geborene Kinder. Sie spielen klassische- und israelische Musik, darüber hinaus auch jüdische Melodien aus verschiedenen Ursprungsländern. Kontakt: Frau Raibstein Tel. 069.436949.

Termine:

10. April 2005, Frankfurt, 19:00 Uhr, Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Frankfurt
Veranstalter: Kinder- und Jugend-Aliyah, Frankfurt, Frau Raibstein

11. April 2005, Baden-Baden, 20:00 Uhr, Bonhoeffersaal der Evangelischen Kirchengemeinde, Baden-Baden
Veranstalter: Deutsch-Israelische-Gesellschaft, Baden-Baden, Frau Hoffs

12. April 2005, Solingen, 20:00 Uhr, Gemeindehaus, Solingen
Veranstalter: Gemeinde der Christen, Solingen

13. April 2005, Hamburg, 19:00 Uhr, Handelskammer Hamburg
Veranstalter: Deutsch-Israelische-Gesellschaft, Hamburg, Frau Rubien,
in den Räumen der Handelskammer Hamburg

17. April 2005, Konzert in Amsterdam
18. April 2005, Konzert in Den Haag
19. April 2005, Konzert in Brüssel



(6) Lesung von Asher Ben-Natan, heute: 24.3., 22:30 Uhr, im WDR

„Brücken bauen, aber nicht vergessen“
40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen

Am 12. Mai 2005 jährt sich zum 40. Mal die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Als erster Botschafter Israels hatte Asher Ben-Natan keine leichte Aufgabe: Israel ging es um die Feststellung der Schuld, Deutschland erwartete Worte der Versöhnung. Mit beindruckender Direktheit und entwaffnendem Charme baute der ehemalige Generaldirektor des Verteidigungsministeriums eine bis heut stabile Brücke zwischen Deutschland und Israel auf. In seinem neuen Buch schildert er seine Erfahrungen mit Politkern wie Adenauer, Erhard oder Kiesinger und beschreibt die vorsichtige Annäherung beider Staaten.

Asher Ben-Natan: Brücken bauen – aber nicht vergessen.
Als erster Botschafter Israels in der Bundesrepublik (1965-1969)
Droste 2005, ISBN 3-700-1210-0



(7) Zehn Polizisten im Einsatz für drei Katzen

Ein Sondereinsatzkommando der israelischen Polizei hat in der Nacht ein Haus in Newe Yerek umstellt, um drei Katzen zu suchen, die in der Nähe verschwunden waren. Als die Hausdame die Tür öffnete, zählten die zehn Polizisten insgesamt 15 Katzen. Die Frau, die zugleich einem lokalen Tierschutzverein vorsteht, erklärte, dass sie keinen Grund habe, Katzen zu stehlen und sie gerne die von ihr aufgenommenen Katzen weggeben würde, doch leider sei das Angebot größer als die Nachfrage. Als die Frau eine Entschädigung für die gestörte Nachtruhe verlangte, antwortete der Polizeichef, dass sich jeder Bürger in der Region einer schnellen und gründlichen Aufklärung durch die Polizei sicher sein könne. Das Einsatzkommando reagierte auf eine „nachrichtendienstliche Information“ aus der Nachbarschaft. (Yedioth Aharonoth)



(8) Das Wetter in Israel

Zum Purimfest klettern die Temperaturen etwas in die Höhe. Purim sameach!

Jerusalem: 7-13°C
Tel Aviv: 9-19°C
Haifa: 9-18°C
Be’er Sheva: 8-19°C
Eilat: 14-25°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.647 NIS (-0.661%)
1 £ - 8.1338 NIS (-0.68%)
1 $ - 4.334 NIS (+0.464%)
(Bank of Israel, 23.3.05)



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