Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 23. März 2005
  
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(1) Knessetausschuss genehmigt Grundgesetzvorlage für Volksreferendum
(2) König Abdullah von Jordanien: Syrien und Hisbollah planen Anschlag auf Israel
(3) Mofaz bringt Baupläne für zwei neue Siedlungen in Maale Adumim voran
(4) Studentenproteste gegen die Kürzungen im Bildungsbereich halten an
(5) SAP zahlt Mitarbeitern, die einen Freund anwerben, 1.000 Dollar
(6) Kanada streicht „Israel“ aus den Pässen von in Jerusalem Geborenen
(7) 1. Preis für den Choreographen Shlomi Bitton bei Tanz-Festival in Stuttgart
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Knessetausschuss genehmigt Grundgesetzvorlage für Volksreferendum

Der Gesetzesausschuss der Knesset hat am Mittwoch der Übermittlung eines Gesetzentwurfes zur ersten Lesung ans Plenum zugestimmt. Der Entwurf sieht die Schaffung eines weiteren Grundgesetzes zur Möglichkeit von Volksreferenda in Israel vor. Nach dem Vorschlag soll jede Regierungsentscheidung über einen Rückzug von Teilen des Landes Israel (Eretz Israel) einem Volksentscheid unterworfen werden. Die entscheidenden Stimmen kamen von den Ausschussmitgliedern der Partei des Vereinigten Torajudentums (UTJ). Deren Fraktionsvorsitzender Avraham Ravitz hatte zuvor eine Zustimmung des geistlichen Führers der Partei, Rabbi Shalom Yosef Eliashiv, erhalten. Wie erwartet folgte Nissim Zeev (Shas) der Entscheidung von Rabbi Ovadia Yossef, der die Idee eines Referendums ablehnt, und stimmte gegen den Entwurf. Der Antrag (The Basic Law: Referenda) wurde von Michael Eitan, Roni Bar-On und Gilad Ardeen (Likud) eingebracht.

Der Abgeordnete Avraham Poraz (Shinui) reagierte verärgert auf die Entscheidung der Partei des Vereinigten Torajudentums. „UTJ stimmt immer gegen den Ministerpräsidenten“, sagte er, „sie haben gegen das Räumungs-Entschädigungs-Gesetz gestimmt und gegen die Abkopplung gestimmt.“ „Der Ministerpräsident hat sie in die Koalition gebracht, aber außer, dass sie soviel Geld wie möglich locker gemacht haben, sind sie überhaupt keine Hilfe. Was muss noch passieren, bis Sharon versteht, dass er die UTJ fallen lassen und Shinui zurück in die Koalition bringen muss?“ Yitzhak Levi (Nationalreligiöse Partei NRP) begrüßte die Abstimmung als eine „lebensrettende“ Entscheidung. „Wir reden hier über ein Thema, das für viele Leute ein Trauma ist“, so Levi wörtlich, „einige haben mit Selbstmordmord gedroht, wenn die Abkopplung zur Umsetzung kommt. Ein Volksentscheid wird zumindest helfen, diesen Schlag zu lindern.“ (ynetnews)



(2) König Abdullah von Jordanien: Syrien und Hisbollah planen Anschlag auf Israel

Syrien und Hisbollah planen einen Terroranschlag auf Israel. Das sagte König Abdullah von Jordanien am Dienstag bei einem Treffen mit jüdischen Vertretern in Washington. Durch das Attentat versuche Damaskus von seinen Problemen im Libanon abzulenken, indem es Israel zu einem Gegenschlag provoziere, sagte Abdullah. Der König habe Ministerpräsident Ariel Sharon vor dem Plan gewarnt und über die Mittäterschaft der Hisbollah für einen weiteren Terroranschlag informiert.

Der Vorsitzende der Autonomiebehörde Mahmoud Abbas stehe zum Kampf gegen den Terror, könne die Terrororganisationen jedoch zur Zeit nicht entwaffnen, sagte der König bei dem Gespräch und zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen des jüngsten Gipfels in Sharm al-Sheikh und den darauffolgenden Schritten. Hinter den Kulissen gebe es weitere arabische Staaten, die ein Interesse an der Aufnahme der Beziehungen mit Israel haben, sagte er, wollte aber keine Namen nennen. Während seines Aufenthaltes in Washington traf Abdullah auch US-Außenministerin Condoleezza Rice.

König Abdullah will in den kommenden Wochen zu einem Besuch nach Israel und in die Palästinensische Autonomiebehörde reisen. Das teilte der jordanische Ministerpräsident Faisal al-Fayez im Februar einer Delegation arabisch-israelischer Knessetabgeordneter bei einem Besuch in Amman mit. Dem Vernehmen nach hat Jerusalem Gespräche zur Koordination eines Besuches in den Palästinensischen Autonomiegebieten bestätigt, allerdings gebe es noch kein festes Datum, heiß es. Dies wäre der zweite Staatsbesuch des Königs von Jordanien in Israel. Abdullah hatte Israel im August 2000 einen dreieinhalbstündigen Besuch abgestattet, um an einer Gedenkstunde für den früheren Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin teilzunehmen.

Unterdessen hat Verteidigungsminister Shaul Mofaz die Abriegelung des Westjordanlandes und des Gazastreifens angeordnet. Zuvor gingen etwa 40 Terrorwarnungen bei den Sicherheitsbehörden in Israel ein. Die Sperren werden nach dem bevorstehenden Purim-Fest (26. und 27.3.) am kommenden Montag (28.3.) wieder aufgehoben. (ynetnews)



(3) Mofaz bringt Baupläne für zwei neue Siedlungen in Maale Adumim voran

Verteidigungsminister Shaul Mofaz hat im vergangenen Januar die Pläne zum Bau von zwei neuen Siedlungen auf dem Gelände „A-1“ zwischen Maale Adumim und Jerusalem mit 3.500 Wohneinheiten genehmigt. Im Februar wurde der Plan beim Obersten Planungsrat von Judäa und Samaria hinterlegt. Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden wird der Vorgang in einigen Wochen abgeschlossen sein und das Programm dem Rat zur endgültigen Genehmigung in Hinblick auf dessen Durchführung vorgelegt.

Das Bauprojekt in Maale Adumim und Umgebung soll diejenigen Siedlungsblöcke stärken, die im Rahmen einer dauerhaften Friedensregelung an Israel fallen werden. Mofaz und Sharon unterstützen die Festigung der Blöcke, sowie den geplanten Rückzug aus dem Gazastreifen und der nördlichen Westbank.

Die Baupläne sehen eine Ausweitung von Maale Adumim vor, und zwar an den nördlichen Stadtteilen Jerusalems vorbei, Richtung Nordosten. Die Pläne stießen bei den Linken in Israel und Palästinensern auf großen Widerstand. Sie befürchten, dass der Bau an der dortigen Stelle den Ostteil Jerusalems vom Westjordanland abtrennen und einem zusammenhängenden palästinensischen Territorium schaden und die Errichtung eines kontinuierlichen palästinensischen Staates mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem verhindern könnte. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden werden die neuen Bezirke auf Staatsgebiet erbaut. Gleichzeitig genehmigte Mofaz die weitere Ausschreibung von weiteren Landstücken im Gebiet „A-1“ als Staatsgebiet.

Am Montag hatte sich Ministerpräsident Sharon mit amerikanischen Senatoren getroffen, die ihm Fragen zu dem kontinuierlichen palästinensischen Territorium, das Präsident Bush befürwortet, stellten. Sharon antwortete: „Von mir aus legen wir ein Straßennetz an und sorgen dafür, dass es ohne Unterbrechung verläuft. Aber das geht nicht von heute auf morgen, sondern das ist ein langsamer Prozess, der seine Zeit braucht. Wenn es so weit ist, über einen palästinensischen Staat zu sprechen, sprechen wir auch über dessen Kontinuität. Derzeit haben wir mit der Abkopplung zu tun, in der Stufe vor der road map.“ (Ha’aretz)



(4) Studentenproteste gegen die Kürzungen im Bildungsbereich halten an

Die Studentenproteste gegen die Kürzungen im Bildungsbereich, die vor einer Woche mit Demonstrationen an der Universität von Tel Aviv begonnen hatten und an der Ben-Gurion-Universität im Negev weitergingen, haben sich ausgeweitet. Heute gibt es eine zentrale Kundgebung an der Universität von Haifa. Vertreter der landesweiten Studentenvereinigung versprachen, dass dies die „Mutter aller Demonstrationen“ werde. Unter den Teilnehmern: Nobelpreisträger Prof. Abraham Hershko, der Regierungsminister Matan Vilnai, sowie die Künstler Mucky und Yirmi Kaplan. Auch in der Hochschule „Sapir“ bei Sderot wird heute demonstriert. An der dortigen Demonstration nimmt der Schulpräsident Prof. Zeev Tzchur teil. Der Unterricht wird wegen des Streiks eingestellt.

Da die Leitung der Universität Bar-Ilan über die Wahl der Einrichtung als Podium für Protestveranstaltungen verärgert war, verlegte die Studentenvereinigung die zentrale Kundgebung, die ursprünglich an der Universität Bar-Ilan stattfinden sollte, an die Universität von Haifa. Hunderte Studenten der Hebräischen Universität Jerusalem, der Hochschule David Yalin für Lehrerfortbildung und der Schülerlandrat demonstrierten am Dienstag vor der Knesset. „Die Demonstration richtet sich gegen die zu erwartenden Kürzungen des Bildungsbudgets und der Hochschulbildung im Besonderen“, so Idan Ilan, Vorsitzender der Studentenvereinigung an der Hebräischen Universität. „Die israelische Regierung muss aufhören die Zukunft des Staates preiszugeben. Wir fordern die Erziehungsministerin auf, gegen die Kürzungen eindeutig Stellung zu beziehen.“ (Walla)



(5) SAP zahlt Mitarbeitern, die einen Freund anwerben, 1.000 Dollar

Die harten Zeiten in der High-Tech-Branche sind vorbei. Der Bedarf an High-Tech-Kräften ist seit Anfang 2004 um mehrere zig Prozent gestiegen. Die Firmen sind bereit, fast alles zu tun, um an gute Mitarbeiter zu kommen und den Personalbedarf zu decken. Eine der Methoden im Wettlauf um Arbeitskräfte ist die Methode der „Freundschaftswerbung“. Immer mehr Firmen nutzen dieses Mittel zur intensiven Rekrutierung von Arbeitskräften. Der deutsche Softwarekonzern und Programmriese SAP, der in Israel 500 Mitarbeiter beschäftigt, beabsichtigt, dieses Jahr 100 zusätzliche Mitarbeiter einzustellen (nach bereits 40 Neueinstellungen). Derzeit bietet man jedem Mitarbeiter einen Bonus von 1.000 Dollar, wenn er einen neuen Mitarbeiter in die Firma bringt. Die Mitarbeiter können das Geld für einen Urlaub nutzen. SAP Israel ist eine Tochtergesellschaft der deutschen Firma, die Lösungen in der Versorgungsgüterkette und organischen Portalen, sowie Lösungen für den Markt von Klein- und Mittelstandbetrieben entwickelt. Sie wird von der Führung der Firma im Ausland unterstützt, was u.a. der Führungsposition von Shai Agasi in der Firma zu verdanken ist, der als diejenige Person betrachtet wird, welche die Firma in Zukunft leiten wird. Die in Ra’anana ansässige Firma beschäftigt sich mit Entwicklung und Vermarktung. Die Firma Ness vermarktet die Lösungen von SAP an große Organisationen in Israel.

2004 kam es in der High-Tech-Branche zu einem andauernden Zuwachs des Bedarfs an Mitarbeitern in fast allen Bereichen. Entsprechend des Berichts bezüglich Stellenangeboten der Firma MIT aus der Gruppe Manpower, war der Bedarf an High-Tech-Mitarbeitern im Februar 2005 um 27% höher als der Bedarf im Februar 2004. Die Methode der „Freundschaftswerbung“ wird von den meisten Betrieben bevorzugt, da Mitarbeiter, die durch Freunde, Bekannte oder Familienangehörige zur Firma gekommen sind, relativ selten den Arbeitsplatz wieder wechseln. Früher war es üblich, dass Firmen einen Bonus von mehreren Tausend Dollar an Mitarbeiter gaben, die Bekannte anwarben und so ca. 30% ihrer neuen Mitarbeiter fanden. In Folge der Krise in der Branche reduzierten die meisten Firmen diese Methode auf ein Minimum und belohnten anstatt dessen ihre Mitarbeiter, die für Firmennachwuchs sorgten, mit Abendessen für Zwei oder im besten Fall mit Wochenendtrips innerhalb Israels. (Ha’aretz)



(6) Kanada streicht „Israel“ aus den Pässen von in Jerusalem Geborenen

Kanadier, die in Jerusalem geboren wurden, waren verwundert. Die kanadische Regierung hat entschieden, das Wort „Israel“, das in Zusammenhang mit dem Wort „Jerusalem“ in der Zeile des „Geburtsorts“ in kanadischen Pässen von Kanadiern erschien, zu streichen. Die Zeitung „Canadian Jewish News“ berichtet, dass jüdische Kanadier, die in Jerusalem geboren wurden und die Verlängerung ihrer Reisepässe beantragten, plötzlich entdeckten mussten, dass der Name Israels gestrichen wurde.

Der Sprecher des kanadischen Außenministeriums teilte mit, dass es „sich um eine einfache, administrative Entscheidung“ handle. Doch Alan Baker, israelischer Botschafter in Kanada, sieht das anders. „Das ist eine politische Entscheidung, die darauf zurückzuführen ist, dass Kanada Jerusalem nicht als Hauptstadt Israels anerkennt“, so Baker in einem Interview mit der jüdischen Zeitung.

Der Sprecher des kanadischen Außenministeriums betonte, dass auch Kanadier palästinensischer Herkunft, in deren Pässen „Jerusalem, Palästina“ geschrieben stand, neue Pässe bekommen werden, in denen nur der Name der Stadt verzeichnet sein wird. (Ma’ariv)



(7) 1. Preis für den Choreographen Shlomi Bitton bei Tanz-Festival in Stuttgart

Der israelische Choreograph und Tänzer Shlomi Bitton hat beim 9. Internationalen Solo-Tanz-Theater Festival (17. bis 20.3.) in Stuttgart den ersten Preis des Wettbewerbes in der Kategorie Choreografie gewonnen.

Choreographen und Tänzer präsentieren bei diesem Wettbewerb jeweils ein Solostück, das eine neue, originelle, phantasievolle und ungewöhnliche Leistung mit eigenem Stil bietet. Somit gibt das Festival einen aktuellen Überblick über die neuesten Entwicklungen der jungen Solo-Tanz-Theater-Szene. Sowohl das choreographische und tänzerische Können als auch Dramaturgie, Musikalität und die Präsentation insgesamt werden beurteilt und prämiert. Das Solostück sollte nicht älter als ein Jahr sein oder uraufgeführt werden. Shlomi Bitton wurde für sein Stück „One-self“ ausgezeichnet.



(8) Das Wetter in Israel

Nass und kalt. Ab Freitag wärmer.

Jerusalem: 6-11°C
Tel Aviv: 16-18°C
Haifa: 12-17°C
Be’er Sheva: 11-18°C
Eilat: 15-25°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.6846 NIS (-0.195%)
1 £ - 8.1895 NIS (-0.211%)
1 $ - 4.314 NIS (-0.093%)
(Bank of Israel, 22.3.05)



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