Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 18. März 2005
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Rede des Ministerpräsidenten in Jerusalem, 16. März 2005
(2) Ukraine räumt Verkauf von 12 Langstreckenraketen an Iran ein
(3) „New Signs on the Arab Street”: Demonstrationen in Ägypten
(4) Es kommen wieder mehr Volontäre in die israelischen Kibbuzim
(5) Phantomstaffel Bayern hat an der Modellflugshow in Ein Yahav teilgenommen
(6) Kulturzeit extra: 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen, 20.3., 13 Uhr 30, 3sat
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Rede des Ministerpräsidenten in Jerusalem, 16. März 2005

 

Rede des Ministerpräsidenten Ariel Sharon zu Beginn des gemeinsamen Treffens mit Staats- und Regierungschefs anlässlich der Eröffnung des neuen Museums in Yad Vashem

 

Mittwoch, 16. März 2005

5. Adar II. 5765

 

Nach jüdischer Tradition beginnt der Tag mit dem Abend, bei Sonnenuntergang, dauert über den Morgen hinaus, und bricht aus der Nacht hervor, bis zum folgenden Abend. Nach der jüdischen Tradition befinden wir uns noch in der Mitte des Tages, der gestern mit der Einweihung des Holocaust-Museums begonnen hat und seine Fortsetzung findet in der Konferenz, an der Sie heute morgen teilnehmen, „Remembering the Past, Shaping the Future“.

 

Für das jüdische Volk war die Errichtung des Staates Israel selbst wie ein klarer Morgen, der aus der Schreckensnacht des Holocaust hervorbrach – und sein Ende bedeutete.

 

Gestern erzählte ich Ihnen über Esther Horonchik, ihren Ehemann Nissan und deren Sohn Richard, die von den Nazis ermordet wurden. Esther hatte zwei Schwestern und zwei Brüder. Sie alle waren verheiratet und hatten Familien. Nach deutschem Willen sollten sie alle getötet werden, und tatsächlich wurden viele von ihnen im Holocaust ermordet. Aber es gab einige, die überlebten. Einige immigrierten nach Israel und errichteten hier ihre Heimat.

 

Hätte der zweijährige Richard überlebt, wäre er jetzt 65 Jahre alt. Drei seiner Cousins leben in Israel und sind heute unter uns. Ich habe sie besonders eingeladen, damit sie bei diesem Ereignis heute Abend anwesend sind, und sie sind hier – Nelly, Fanny und Francine. Francine hat eine Tochter, zwei Söhne und drei Enkel. Ihr Sohn arbeitet im israelischen Außenministerium und ist zur Zeit auf Entsendung im Kamerun. Der andere Sohn arbeitet für ein Unternehmen, und die Tochter ist Journalistin.

 

Fanny, Dozentin an der französischen Fakultät der Bar-Ilan-Universität, hat zwei Kinder. Nelly hat 2 Töchter, einen Sohn, 4 Enkel, und ein weiteres ist unterwegs. Ihre Schwester Solange lebt in Frankreich und hat 2 Söhne, die nach Israel eingewandert sind. Eines, Daniel, fiel während seines Armeedienstes. Ihr Bruder Rafael hat 2 Söhne in Israel: Richard, er wurde nach Richard benannt, der im Holocaust ermordet wurde, und ist Zahnarzt und hat 5 Kinder; und Emanuel, der Universitätsdozent für Geschichte ist.

 

Nelly, Fancy, Francine und ihre Kinder – sie sind der Staat Israel.

 

Die breite Medienberichterstattung über Israels entschlossenen Kampf gegen den Terror porträtiert Israel als ein Land, das vollständig von Krieg überzogen ist. Dieses Bild ist sehr irreführend. Der Kampf gegen den Terror, zu dem wir genötigt werden, ist nicht der alleinige Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Das Gegenteil ist der Fall. Er erlaubt uns, unser Leben zu leben, das wir uns hier aufgebaut haben – ein schöpferisches Leben, das Wunder auf diesem kleinen Stück Land hervorgebracht hat. Obwohl wir ein Land mit wenig Niederschlag sind, ist die israelische Landwirtschaft eine der am besten entwickelten weltweit, und israelische Landwirtschaftsexperten werden eingeladen, um landwirtschaftliche Musterbetriebe in Afrika, Asien und Südamerika aufzubauen.

 

Trotz seines kleinen Ausmaßes ist Israel im High-Tech-Gebiet eines der führenden Länder der Erde und Mitglied im sehr kleinen Kreis der Staaten, die Satelliten ins All schicken. Nur 338 Firmen, die am NASDAQ notiert sind, sind nicht-amerikanischen Firmen. 70 davon sind israelische Unternehmen, ein Beleg für Israels Listenplatz im Bereich moderner Technologien.

 

Israel wird um seinen hohen Standard im Wissenschaftsbereich beneidet, vor allem was die medizinische Forschung betrifft. Erst dieses Jahr haben zwei israelische Wissenschaftler den Chemie-Nobelpreis gewonnen.

 

Dieses Land hat Ingenieure, die als die besten in der Welt betrachtet werden – aus diesem Grund stellen internationale Größen wie IBM, Intel, Motorola, Lucent, Sisko und andere sicher, dass ihre Entwicklungszentren hier in Israel einen Standort haben.

 

In diesem Land ist die Welt der Torah und der Hasidim aus der Asche wiedererstanden – eine Welt der Yeshivot – die im Holocaust zerstört worden war und die heute ein Teil des Lebens in Israel ist.

 

In diesem Land, in dem während Zeiten des Krieges und auf dem Höhepunkt grausamer Terroranschläge die Musen nicht verstummten und in dem die Konzertsäle und Theater immer gefüllt sind.

 

Und in diesem Land haben 5 Millionen Einwohner in einem Jahrzehnt eine zusätzliche Million Bürger integriert, ohne bedeutende Auswirkungen auf die Gesellschaft – im internationalen Vergleich ein nahezu beispielloses Unternehmen.

 

Verehrte Gäste,

 

Dieser Tag, den Sie hier in unserem Land verbracht haben, im Staat des jüdischen Volkes, aus der Vereinigung mit der Vergangenheit heraus, - während Sie sich das schrecklichste Verbrechen der Geschichte – den Holocaust – vor Augen geführt haben, dieser Tag wird sich in unsere Herzen einprägen. Dafür möchte ich Ihnen danken.

 

Während unserer Gespräche waren wir gezwungen, die meiste Zeit über Themen sprechen, die uns heute betreffen, Probleme in der Region, der Kampf gegen den Terror und Israels notwendige Verteidigung gegen jene, die immer noch die Anerkennung seines Existenzrechtes verweigern.

 

Ich hoffe, der Tag wird kommen, wenn wir Zusammenkünfte dieser Art komplett Themen des kulturellen Austausches, Wissenschaftskooperation, gemeinsamer Projekte auf dem Gebiet der Raumfahrt und Umweltschutz widmen können.

 

Ich hoffe, dass dieser Tag, mit G-ttes Hilfe, nicht zu weit entfernt ist. Ich habe die Absicht, alles zu unternehmen, damit dies bald eintrifft.

 

Vielen Dank und allen einen Guten Appetit.



(2) Ukraine räumt Verkauf von 12 Langstreckenraketen an Iran ein

 

Die Ukraine hat den Verkauf von 12 Langstreckenraketen an den Iran eingeräumt. Die Raketen können atomare Sprengköpfe tragen. Das berichtet heute die Zeitung „Financial Times“. In dem Artikel heißt es, die Ukraine habe auch sechs weitere Raketen vom Typ x-55 an China verkauft.

 

Die Financial Times zitiert in ihrem Bericht den ukrainischen Generalstaatsanwalt Syvatoslav Piskun, der sagte, dass di Raketen vor vier Jahren nach Iran und China geliefert wurden, aber keine davon sei mit atomarem Sprengkopf verkauft worden. Die Reichweite der Raketen liegt bei bis zu 3.000 Kilometern und kann (von Iran aus) israelischen Staatsboden erreichen.

 

Piskun sagte, dass die vorherige Regierung in der Ukraine den Geschäftsmann festgenommen und angeklagt hatte. Zwei weitere verdächtige russische Geschäftsleute seien unter Verdacht festgenommen worden, die vielleicht mit dem Verkauf zu tun haben. Der Prozess gegen die drei Personen wurde hinter verschlossenen Türen geführt. (Walla)



(3) „New Signs on the Arab Street”: Demonstrationen in Ägypten

 

In seinem Kommentar „New Signs on the Arab Street” (New York Times, 13.3.) weist Thomas L. Friedman auf Demonstrationen hin, die sich kürzlich in der arabischen Welt ereignet haben, und die im Gegensatz zu den vielen anderen Demonstrationen dieser Tage keine Aufmerksamkeit erhalten haben: Es ist der Protest der Einwohner der ägyptischen Städte Mahla und Ismaliyah gegen den „alten Nasserismus“ (Panarabismus im Stile des früheren ägyptischen Präsidenten Gamal Abdu l-Nassers). Die beiden Städte befinden sich im Nildelta. Die Einwohner protestierten, weil sie nicht in das Abkommen zur Errichtung von „Qualified Industrial Zones“ (QIZ) zwischen Ägypten und Israel aufgenommen wurden. Nach Angaben des neuen ägyptischen Ministers für Außenhandelsbeziehungen Rashid Muhammad Rashid haben sich bisher 397 (!) ägyptische Unternehmen für das Projekt angemeldet, in dessen Rahmen eine Reihe israelischer Unternehmen Standorte im QIZ-Gebiet eröffnen sollen, um den zwischenstaatlichen Handel vor Ort anzutreiben. Über das Handelsabkommen berichteten wir in unserem Newsletter vom 13.12.04:

http://nlarchiv.israel.de/2004_html/12/Newsletter%20vom%202004-12-13.htm#g3



(4) Es kommen wieder mehr Volontäre in die israelischen Kibbuzim

 

Die Freunde von Katrin Baumgarten hielten sie für verrückt: „In den deutschen Zeitungen sieht man Busse, die explodieren, und man liest schlechte Nachrichten“, erklärt sie. Katrin gehört zu einer neuen Welle von Volontären, die mit der relativen Beruhigung der Sicherheitslage in die Kibbuzim nach Israel zurückkehren. Die Kibbuzbewegung rechnet bis Ende des Jahres mit ca. 1.800 Volontären.

 

„Die Beruhigung der Sicherheitslage bringt die Volontäre zurück, die sich in das Land Israel und den Kibbuz verlieben, eine bedeutungsvolle Zeit hier verbringen und so zu Freunden Israels werden“, sagt Rina Keren, die Leiterin der Volontärabteilung bei der Kibbuzbewegung. Nach ihren Worten kommen viele Volontäre auf Rat ihrer Eltern oder anderer Familienmitglieder hier her. Häufig haben die Eltern selbst einmal als Volontäre im Kibbuz gearbeitet.

 

Außer Sympathie für Israel geht es bei den Volontären um die Kibbuz-Idee. Nicole Salom aus Kanada sagt, dass sie nicht wusste, was ein Kibbuz ist. „Die Israelis, die ich in den USA kennengelernt habe, haben mir davon erzählt. Ich schätze diese Idee sehr. Das ist ein schönes Leben,“ erklärt sie. Esther Rauko aus Deutschland erzählt, dass sie, dass sie sich für die Freiwilligenarbeit entscheiden hat, weil sie die Ideologie der Kibbuzim mag. „Das ist eine schöne Idee, die die Menschen für sich selbst gewählt haben. Sie ist ihnen nicht aufgezwungen worden.“

 

Die Volontäre bekommen außer einem Taschengeld kein Gehalt für ihre Arbeit. Im Kibbuz wohnen sie kostenlos in Gebäuden, die ihnen zugeteilt werden, bekommen drei Mahlzeiten am Tag und machen ab und zu Ausflüge im Land. Außerdem können sie an Feiern und Vorträgen teilnehmen.

 

Baumgarten erklärt: „Außer der sozialistischen Idee der Kibbuzim, die ich mag, ist das auch ein billiger Weg, das Land kennenzulernen. Meiner Meinung nach ist das auch besser als die typische Touristenroute vom Toten Meer über Massada nach Jerusalem.“

 

Sie fügt hinzu: „Ich kenne das Stigma, dass das Leben der Kibbuzmitglieder mit den Volontären eine große Party ist. Die Kibbuzmitglieder erzählen uns, dass es hier noch vor einigen Jahren fast 100 Volontäre gab. Dass sie zahlreiche Partys veranstaltet und ihren Spaß gehabt hätten. Auch wir feiern Partys. Aber wir müssen um sechs Uhr zur Arbeit aufstehen.“ Offenbar feiert der Volontär von heute nicht nur weniger. Auch seine Arbeit hat sich verändert. Die meisten Volontäre arbeiten jetzt im Dienstleistungsbereich. (Ha’aretz)

 

Weitere Informationen und Adressen:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=38741&MissionID=88



(5) Phantomstaffel Bayern hat an der Modellflugshow in Ein Yahav teilgenommen

 

Auf Einladung des Arava Air Clubs hat die bayerische Phantomstaffel mit Ottmar Heckl, Roland Raith, Stefan Steinberger und Georg Krumpp sowie zwei Modellpiloten aus Bielefeld an der diesjährigen Flugshow in Ein Yahav in der Arava teilgenommen. Die deutsche Gruppe war vom 18. bis 27. Februar 2005 mit ihren Modellflugzeugen in Israel, darunter ein „Lavi“: Das Militärflugzeug wurde in Israel konstruiert und gebaut, kam aber nie zum Einsatz. Alle acht Flugzeuge wurden auf dem Seeweg nach Israel transportiert. In der Woche vor der Flugshow besichtigten die Modellpiloten gemeinsam mit ihren Gastgebern das Luftwaffen-Museum in Be’er Sheva, das Unterwasserobservatorium in Eilat und die Air Base in Mizpe Ramon. Hier durften die Modellpiloten im Pilotensitz des neuesten Abfangjägers einer F-16 Platz nehmen und erhielten eine kurze Piloteneinweisung. Der Arava Air Club hatte auch jordanische Kinder und Jugendliche zur Flugshow eingeladen, die im Dorf gegenüber von Ein Yahav wohnen. Für den Grenzübertritt bei Ein Yahav war alles vorbereitet. Busse standen bereit. Die Kinder und Jugendlichen hätten sogar ohne Ausweis nach Israel einreisen können. Aber niemand kam zur verabredeten Zeit. (Kreisbote Fürstenfeldbruck)



(6) Kulturzeit extra: 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen, 20.3., 13 Uhr 30, 3sat

 

In diesem Jahr stehen die deutsch-israelischen Beziehungen im Mittelpunkt der Leipziger Buchmesse, die vom 17. bis zum 20. März stattfindet. Israelische und deutsche Schriftsteller, Politiker und Journalisten diskutieren mit Ernst A. Grandits im historischen Saal des Bundesverwaltungsgerichtes über Geschichte und Zukunft der kulturellen und politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Das Verhältnis zwischen den beiden Staaten war immer ein besonderes und wird auch ein besonderes bleiben – das gilt für die Nachkriegszeit genauso wie für die späteren Jahrzehnte der Kriege und Krisen im Nahen Osten. Kultureller Austausch, Begegnungen und Reisen für Jugendgruppen, Goethe-Institute, - das alles hat dieses Beziehungen neben engen wirtschaftlichen Verflechtungen geprägt und belebt, zu freundschaftlichen, aber noch lange nicht zu „normalen“ Beziehungen beitragen können.

 

Die Sendung „Kulturzeit extra“ macht den Auftakt des Programmschwerpunkts „40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“. Bis Ende Mai folgt eine Reihe weiterer Programme zum Thema, u.a. eine Filmreihe zum „Neuen israelischen Film“.

 

20.3.2005 – 13 Uhr 30, 3sat

Kulturzeit extra: 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen

Erwartungen damals – Perspektiven heute

Moderation: Ernst A. Grandits

Erstaustrahlung



(7) Das Wetter in Israel

 

Der Frühling kommt! Es ist sonnig und warm. Keine Veränderungen in den kommenden Tagen.

 

Jerusalem: 9-17°C

Tel Aviv: 11-20°C

Haifa: 11-20°C

Be’er Sheva: 9-21°C

Eilat: 15-26°C



(8) Wechselkurse

 

1 € - 5.7423 NIS (-0.58%)

1 £ - 8.2612 NIS (-0.469%)

1 $ - 4.311 NIS (-0.07%)

(Bank of Israel, 18.3.05)



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters