Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 14. März 2005
  
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(1) Arabische Zeitung: Wird Abbas aufs Rückkehrrecht verzichten?
(2) Erleichterungen für die Palästinenser
(3) Die Visionen des Shimon Peres
(4) „Den Sandkasten verteidigen“
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Arabische Zeitung: Wird Abbas aufs Rückkehrrecht verzichten?

 

Einen Tag vor seinem Treffen mit Vertretern palästinensischer Fraktionen am Dienstag (15.3.) in Kairo hat Palästinenserführer Mahmud Abbas erstmals von „schmerzhaften Konzessionen“ gesprochen. Das berichtete die in London erscheinende saudische Tageszeitung „Al-Sharq Al-Awsat“ am Montag (14.3.). Abbas wird am Dienstag in Kairo erwartet, um mit den Palästinensergruppen über ein Waffenstillstandsabkommen zu verhandeln.

 

Abbas wird bei den dreitägigen Gesprächen hoch sensible Themen ansprechen, hieß es. Abbas plane, den palästinensischen Vertretern zu erklären, dass das Recht auf Rückkehr nicht für alle Flüchtlinge umgesetzt werden könne. Stattdessen wird er ein Recht auf Rückkehr vorschlagen, das auf eine Anzahl interessierter Einzelpersonen begrenzt ist oder eine Entschädigung von Flüchtlingen.

 

Weiter heißt es in dem Bericht, dass Abbas die Gespräche auf die Hauptstreitpunkte: Jerusalem, Freilassung von Gefangenen und Siedlungen konzentrieren wird.

 

Derweil sagte König Abdullah von Jordanien in einem Interview mit Robert Satloff in Washington: „Wir müssen den Israelis zeigen, dass der Preis, den sie für die Koexistenz mit den Palästinensern zahlen, die Mühe wert sind. Der Ball befindet sich jetzt in unserem Spielfeld“. Das vollständige Interview mit dem König wird in der kommenden Ausgabe der Vierteljahrszeitschrift „Middle East Quaterly“ erscheinen. (ynetnews)



(2) Erleichterungen für die Palästinenser

 

Angesichts der fortlaufenden Zusammenarbeit mit den palästinensischen Behörden wird die IDF weitere Lockerungen für das palästinensische Volk in Gaza und Westjordanland implementieren:

 

Das Westjordanland

Neunhundert zusätzliche palästinensische Geschäftsleute aus dem Westjordanland haben eine Einreiseerlaubnis nach Israel erhalten. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der bislang Berechtigten auf 8.500.

 

Der Gazastreifen

Aus dem Gazastreifen wurden fünfhundert Kaufleute zur Einreise nach Israel über den Erez-Übergang zugelassen. Damit steigt ihre Zahl auf 1.300. Der Erez-Übergang wurde nach sieben Monaten Sanierungsarbeiten wiedereröffnet. Die renovierte Kreuzung schließt vier Fahrbahnen mit erweiterten Überwachungseinrichtungen ein, um die Nutzung auch für palästinensische Arbeiter und Geschäftsleute, Mitarbeiter von internationalen Hilfsorganisationen, Diplomaten und Medienvertretern zu erleichtern. Seitdem die technische Ausstattung zur Verbesserung von Komfort und Sicherheit erweitert wurde, konnten auch die Reibereien zwischen Passanten und den Soldaten der IDF, die den Übergang überwachen, auf ein Minimum begrenzt werden.

 

Die Abu Holly Kreuzung im Süden des Gazastreifens wird nach den Sicherheitsbestimmungen 24 Stunden am Tag für den Verkehr von Privatfahrzeugen geöffnet sein. Seit dem 9. Februar ist diese Kreuzung für den öffentlichen Verkehr und für Fahrzeuge der palästinensischen Sicherheitsbehörden rund um dei Uhr freigegeben. Mit dem 15. Februar 2005 werden die Öffnungszeiten des Karni-Übergangs ausgeweitet, so dass die Kreuzung sieben Tage die Woche bis jeweils 23 Uhr offen bleibt. Diese Schritte sind Resultate der erneuten Öffnung der Erez-Kreuzung und der Industriezone von Erez am 9. Februar, der von Karni am 7. Februar für den Absatz von Landwirtschaftsartikeln und humanitären Hilfsgütern und der Wiedereröffnung von Rafah für einreisende Palästinenser. (Zahal, 12.3.)



(3) Die Visionen des Shimon Peres

 

Nur zwei Monate sind vergangen, seitdem Shimon Peres und seine Arbeitspartie der Regierung beigetreten ist, und schon stellt er eine lange Liste von Projekten vor, die er so schnell wie möglich in die Tat umsetzen möchte. Dazu gehören Projekte, die einerseits die palästinensische Wirtschaft festigen, andererseits die Wüste Negev weiter zum Blühen bringen und den Galil für weitere Wohnprojekte attraktiver machen sollen.

 

Gemeinsam mit dem Generaldirektor des Büros des Ministerpräsidenten, Ilan Cohen, berief Peres heute die erste Ministerialsitzung zu diesem Thema ein. Gegenstand des Treffens waren grundlegende Projekte, wie die Verlegung von Militärbasen von „Zahal“ aus dem Zentrum in den Süden und Norden des Landes sowie Straßen- und Schienenbau, um die Peripherie mit dem Zentrum zu verbinden.

 

Doch schon bei der nächsten Sitzung im April stehen einige „Traumprojekte“ auf der Tagesordnung: Eines davon ist ein Projekt, dessen Initiator eine private Vereinigung ist, an deren Spitze niemand anderes als die Schauspieler Paul Newman und Haim Topol stehen. Sie möchten einen Kurort für krebskranke Kinder errichten. Die Vereinigung hat beinahe schon alle dafür nötigen Gelder gesammelt. Jetzt fehlt noch die Unterstützung und die formale Erlaubnis von Seiten der Regierung.

 

Ein weiteres Projekt, das der Vize-Premier dem Ministerpräsidenten vorlegen wird, ist die Errichtung von Studentendörfern im Negev und im Galil. Das Ziel: Die zukünftigen Wohngegend für Studenten attraktiver zu machen und die gesellschaftliche Einbindung der Studenten in die Gemeinden vor Ort.

 

Peres plant die Errichtung eines High-Tech-Parks am Stadtrand von Be’er-Sheva, zwischen dem Bahnhof und der Ben-Gurion-Universität des Negev. Weiter will Peres die Fertigstellung der nördlichen und südlichen Teilstücke der Trans-Israel-Autobahn vorantreiben, ein Vorhaben, das noch 695 Mio. NIS kosten dürfte.

 

Weitere Wünsche: Ausbau der Eisenbahnlinie von Be’er-Sheva nach Dimona, dessen Fertigstellung in Kürze zu erwarten ist, sowie ein zweites Gleis auf der Strecke zwischen Haifa und Carmiel und der Bau des „Rakewet haEmek“.

 

Zur Stärkung der palästinensischen Wirtschaft drängt Peres auf die Errichtung von vier Industriezonen in den palästinensisch verwalteten Gebieten. Ein weiteres Projekt Peres’, das gemeinsam mit der Weltbank finanziert wird, widmet sich den Wegen für den Güterverkehr zwischen dem Gazastreifen und der nördlichen Westbank („Samaria“) sowie die Schaffung einer territorialen Verbindungslinie für die Palästinenser zwischen beiden Gebieten. (Ma’ariv)



(4) „Den Sandkasten verteidigen“

 

Der israelische Rapper „Subliminal“ hat vergangene Woche sein Debüt in den USA gefeiert. Bekannt geworden als „Zionist des rechten Flügels“ hatte der Hip-Hop-Star bereits für Demonstrationen in Frankreich und Kanada gesorgt. Doch der als Kobi Shimoni geborene Rapper scheut keine politischen Konfrontationen und steht zu eingestandenermaßen militanten Songs wie „Biladi“ (arabisch für „Mein Land“). „Wenn wir mit Arabern in Israel über Politik sprechen, dann sagen sie: ‚Mein Großvater hatte früher in Tel Aviv gewohnt, und jetzt gehört es Juden – doch wir werden zurückkommen’. Ich antworte: ‚Meine Eltern kamen aus Iran und Tunesien, aber niemand wird uns unser Eigentum zurückgeben. Alles wurde beschlagnahmt... Wir haben diesen kleinen Sandkasten, den wir Israel nennen. Wir hängen unser Herz und unser Leben daran, daraus ein stolzes Land zu machen. Jeder dient in der Israelischen Verteidigungsarmee, damit Israel weiter existiert. Ihr habt den halben Globus. Was zum Teufel wollt ihr von uns? Geht und lebt doch in Saudi Arabien.’“

 

Einige Texte von Subliminal sind in Arabisch – nicht nur um seine Worte weltweit zugänglich zu machen, sondern auch weil sie vom kulturellen Erbe des Nahen Ostens handeln. Im Zentrum der politischen Aussagen des Hardliners steht seine eigene Situation als Sohn jüdischer Flüchtlinge. „Meine Mutter ist aus Mashad, Iran, wo jedes jüdische Mädchen im Alter von sieben Jahren verheiratet wurde, weil sie dich getötet haben, wenn du einem Muslim, der um die Hand eines jüdischen Mädchens angehalten hat, nein gesagt hast“, sagt er. „Mein Vater ist mit seiner Familie in Tunesien aufgewachsen, sie haben alle Türen und Fenster verriegelt, wenn sie ein jüdisches Fest gefeiert haben – aus Angst vor Anschlägen.“ Beide Eltern, sagt er, „rannten um ihr Leben“, nach Israel, wo sie sich Jahrzehnte lang von der Verfolgung erholen mussten, die sie erlebt haben.“ (...)

 

„Die internationale Presse trägt dazu bei, dass wir wie blutleckende Killermonster aussehen, die arabische Kinder töten“, sagt Subliminal. „Willst du die Wahrheit wissen? Hör dir meine Texte an, und du wirst es herausfinden.“ Tatsächlich haben ihm seine Texte Lob von einigen arabischen Hip-Hop-Künstlern eingebracht. Einige haben ihm sogar vorgeschlagen, mit ihm zusammenzuarbeiten. „Sie sagen sie sind Muslime“, erzählt Subliminal, „und sie verstehen die message und akzeptieren sie. Sie unterstützen uns auch und respektieren uns, weil sie geglaubt haben, Juden wären Typen in schwarzen Kleidern, die geheime Zeremonien in dem Tempel da oben veranstalten“, und er lacht: „Dann sehen sie einen Typen, der genau wie sie aussieht, der den gleichen Hummus, Couscous und Koube isst, und der arabisch spricht genauso wie sie.“

 

Subliminal will mit seiner Tour dazu beitragen, Stereotypen und Barrieren zwischen Arabern und Juden abzubauen: „Wenn ich einen Araber treffen würde, - sei es aus Tunesien oder aus dem Gazastreifen -, und wir würden uns in L.A. treffen, würden wir sehen, dass wir ähnlich aussehen. Wir sind nicht schwarz, lateinamerikanisch, japanisch, chinesisch, und wir sind auch nicht weiß wie die Europäer. Wir sind die Sand-Jungs vom Nahen Osten...“ Subliminal war vom 2. bis 13. März 2005 auf Tour in den USA.

 

(Nach einem Bericht von Loolwa Khazzoom, 2. März 2005, www.rollingstone.com)



(5) Das Wetter in Israel

 

Freundlich und etwas wärmer mit Tageshöchsttemperaturen von 13°C in Jerusalem bis 23°C in Eilat.

 

Jerusalem: 5-13°C

Tel Aviv: 10-19°C

Haifa: 10-19°C

Be’er-Sheva: 5-18°C

Am Toten Meer: 15-22°C

Eilat: 11-23°C



(6) Wechselkurse

 

1 € - 5.7641 NIS (-0.125%)

1 £ - 8.264 NIS (+0.097%)

1 $ - 4.308 NIS (+0.139%)

(Bank of Israel, 14.3.05)



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