Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 11. März 2005
  
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(1) Ägypten an die Front
(2) EP stuft Hisbollah als Terrorgruppe ein
(3) Neues Holocaust-Museum in Jerusalem
(4) Nachrichten in Kürze
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Ägypten an die Front

 

Vier Wochen nach dem Gipfel im ägyptischen Badeort Sharm-el-Sheikh ist Verteidigungsminister Shaul Mofaz am Donnerstag nach Ägypten gereist, um den Prozess weiter voranzutreiben. Mofaz traf den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, Verteidigungsminister Muhammad Tantawi und den Leiter des ägyptischen Geheimdienstes Omar Suleiman und vereinbarte mit ihnen eine Reihe von sicherheitspolitischen Schritten.

 

Mubarak versprach Mofaz in Kürze 750 Sicherheitskräfte an der ägyptischen Grenze entlang der sog. „Philadelphi-Route“ zu stationieren (die „Philadelphi-Route“ ist die von Israel kontrollierte Sicherheitslinie zwischen Ägypten und dem Gazastreifen). Die Soldaten sollen dort den Schmuggel von Waffen und Sprengstoff aus dem Sinai in die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) unterbinden und den Terrorismus bekämpfen. Von israelischer Seite war zu vernehmen, dass die ägyptischen Truppen binnen dreier Wochen aufgestellt würden – d.h. noch vor dem Beginn der Räumung des Gazastreifens im Juli.

 

Die Ägypter wiederholten im Laufe der Verhandlungen ihre Forderung, dass sich Israel nach dem Rückzug aus dem Gazastreifen in vollem Umfang von der „Philadelphi-Route“ zurückzieht, einer Bitte, die bei Ministerpräsident Sharon Unterstützung findet. Eine endgültige Entscheidung über den Rückzug von Seiten Israels steht aber noch aus, da die Armee („Zahal“) und der Inlandsgeheimdienst („Shabak“) anderer Meinung sind. Sie warnen vor dem Wiedererstarken des Schmuggelgeschäfts mit Waffen für die PA für den Fall, dass Israel die Kontrolle über den Sicherheitsstreifen aufgibt. Offenbar will man in Israel über das Thema erst dann von neuem verhandeln, wenn in Israel echte Erfolge durch die Aufstellung ägyptischer Truppen und ein Ende des Waffenschmuggels zu erkennen sind.

 

Hintergrund: Die Waffentunnel von Gaza:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52647&MissionID=88

 

Unterdessen haben „Zahal“ und die Polizei am Freitagmittag eine Terrorwarnung für den Norden Jerusalems wieder zurückgenommen und die vorübergehenden Straßenkontrollen wieder abgebaut. Nach Geheimdienstinformationen hatten palästinensische Terrororganisationen einen Anschlag für die Gegend geplant. Trotz der erneuerten Sicherheitskooperation zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde gingen am Freitag landesweit 40 Terrorwarnungen bei den Behörden ein. Im Gazastreifen schossen Palästinenser die zweite Qassam-Rakete innerhalb von drei Tagen ab. Die Rakete landete im Siedlungsblock Gush Khatif. Es gab keine Verletzten. (Yediot Aharonot/ ynet)



(2) EP stuft Hisbollah als Terrorgruppe ein

 

Das Europäische Parlament (EP) in Straßburg hat am Donnerstag in einer nicht-bindenden Resolution die Hisbollah als Terrororganisation eingestuft und EU-Minister aufgefordert, gegen die Organisation vorzugehen. Die Resolution wurde mit einer Mehrheit von 473 Ja-Stimmen, acht Gegenstimmen und 33 Enthaltungen verabschiedet. USA und Israel haben in den vergangenen Monaten ihren Druck auf die EU erhöht, damit die vom Iran unterstützte Hisbollah-Organisation in die EU-Liste der Terrororganisationen aufgenommen, deren Konten gesperrt und Maßnahmen gegen ihre Anhänger eingeleitet werden. Einige europäische Regierungen reagierten jedoch zurückhaltend, da sie befürchten, dass ein solcher Schritt Verhandlungen im Nahen Osten beeinträchtigen könnten, darunter Frankreich, Spanien und Großbritannien.

 

Die schiitische Hisbollah-Bewegung findet breite Unterstützung vor allem im Süden Beiruts und im südlichen Libanon. Israelische Sicherheitsexperten werfen der Organisation vor, den palästinensischen Terrorismus anzufachen, um israelisch-palästinensische Friedensverhandlungen zu durchkreuzen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen steckt die Gruppe hinter bis zu 75% der jüngsten Terroranschläge gegen Israel. Außerdem habe die Hisbollah große Geldsummen an Palästinenser überwiesen, die bereit sind, Überfälle auszuüben und damit die Waffenpause palästinensischer Terrorgruppen zu brechen. (ynetnews)

 

Hintergrund: Die Terrororganisation Hisbollah:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52642&MissionID=88



(3) Neues Holocaust-Museum in Jerusalem

 

Am Dienstag (15. März 2005) wird das neue „Holocaust History Museum“ der Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Jerusalem feierlich eröffnet. Die neuen Räumlichkeiten sind mit 4.200 qm vier mal größer als das bisherige Historische Museum. Der größte Teil erstreckt sich unterirdisch. Die multidisziplinäre und interdisziplinäre Dauerausstellung dokumentiert die Geschichte der Shoah aus einer einzigartigen jüdischen Perspektive. Der Schwerpunkt liegt auf den Erfahrungen einzelner Opfer anhand Originalgegenständen, Zeitzeugenberichten und persönlichen Gegenständen.

 

Der 180 Meter lange Sichtbetonbau durchbricht in Form eines dreieckigen Stachels (Prisma) einen Berg an seiner höchsten Erhebung. Durch ein Oberlicht an der oberen Längskante dringt Tageslicht in den Raum. Um den Schaft herum sind Galerien angelegt, in denen die komplexe Situation von Juden während jener Jahre porträtiert wird. An einem Ende mündet das Museum in die „Halle der Namen“ – das Denkmal für die Vernichteten. Zum nördlichen Ende steigt die Halle leicht an. Von hier aus eröffnet sich ein atemberaubenden Blick auf das darunter liegende Tal - und das moderne Jerusalem von heute.

 

Über 30 ausländische Delegationen, darunter Staats- und Regierungschefs, werden zu der Einweihung am Dienstag erwartet. Bei der Veranstaltung am Abend sind Ansprachen von Staatspräsident Moshe Katsav, Ministerpräsident Ariel Sharon und Erziehungsministerin Limor Livnat geplant. Am Mittwochmorgen (16.3.) folgt eine Veranstaltung unter dem Motto „Remembering the Past, Shaping the Future“. Alle Veranstaltungen werden von Yad Vashem in Zusammenarbeit mit Jerusalem Capital Studios (JCS) live im Fernsehen übertragen. Das Government Press Office (GPO) wird an beiden Tagen eine Pressestelle im David Citadel Hotel einrichten. (GPO, http://www.yadvashem.org/)

 

The New Museum – Overview:

http://www1.yadvashem.org/new_museum/overview.html



(4) Nachrichten in Kürze

 

Abkopplung: Bebauungsplan für Nizzan vorgestellt

Der Vorsitzende der Behörde für die Durchführung der Abkopplung, Yonatan Bassi, hat sich am Mittwochabend mit Einwohnern der Ortschaft Nizzan bei Ashqelon getroffen. Nach Angaben der Behörde werden diesen Sommer 450 Familien aus der Siedlung Neveh Dekalim im Siedlungsblock Gush Khatif (Gazastreifen) nach Nizzan umsiedeln. Bassi stellte den Einwohnern von Nizzan einen Bebauungsplan vor. Danach sollen in dem Ort Hunderte neue Wohneinheiten gebaut werden. Der Ort zählt heute 150 Familien. Im Rahmen der Umsiedlung sollen hier 60 Mio. NIS investiert werden. Das Geld wird in die Erschließung des Baulandes mit Straßen und einer Schule fließen. Da die Leute von Nizzan tendenziell national-religiös geprägt sind, ist zu erwarten, dass es den Einwohnern von Neveh Dekalim nicht schwer fallen wird, sich in ihrem neuen Zuhause einzuleben, teilten Stellen in der Behörde mit. (Ha’aretz)

 

Palästinensische Teilnehmer am Galillee College

Ein für Palästinenser entwickeltes Seminar in den Bereichen „Gesundheit“ und „Umweltschutz“ des Galillee Colleges ist in der vergangenen Woche zum Abschluss gekommen. Die Teilnehmer nahmen an Vorträgen und Studienfahrten teil. Außerdem besuchten sie israelische Familien zu Hause. Bis zum Beginn des zweiten Seminarblocks im April 2005 werden die Teilnehmer die erarbeiteten Projekte in ihren eigenen Arbeitsbereichen implementieren. Dr. Habash, Generaldirektor des Al Shiffa Krankenhauses in Gaza nahm an einem Kurs im Bereich „Gesundheitswesen“ teil. Bei der Anschlussveranstaltung sagte Habash, dass die Ideen von großem Nutzen für die Palästinenser sei und dass er sich auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten freue. Keren Ben Nahum vom Galillee College berichtet, beide Seiten seien aus dem Staunen über ihre „Ähnlichkeiten“ nicht mehr herausgekommen. (www.galilcol.ac.il)

 

Syrische Neuauflage der „Protokolle der Weisen von Zion“

Die Internationale Buchmesse in Kairo hat eine neue syrische Ausgabe der „Protokolle der Weisen von Zion“ (2005) vorgestellt. Das Buch kombiniert europäisch-christliche und traditionell-muslimische antisemitische Stereotypen mit politischer Propaganda, ruft zum palästinensischen Terror auf und kündigt das Verschwinden des Staates Israel an. Der syrische Verlag Dar Al-Awael bemerkt in seinem Vorwort, dass die Veröffentlichung durch das syrische Informationsministerium genehmigt wurde. Das Buch wurde gemeinsam mit anderen in Syrien herausgegebenen antisemitischen Büchern auf der Buchmesse vom 26. Januar bis 8. Februar in Kairo präsentiert. (Intelligence and Terrorism Information Center, C.S.S., Gelilot, Tel Aviv: Download PDF file:

http://www.intelligence.org.il/eng/sib/3_05/img/mar8_05.pdf, 1,2 mb)

 

Hadassah für Nobelpreis 2005 nominiert

Die „Hadassah Medical Organisation“ ist für den Friedensnobelpreis 2005 nominiert worden. Die Organisation setzt sich seit Jahren für jüdisch-arabische Kooperation und Menschlichkeit trotz des anhaltenden Konfliktes in der Region ein. Träger der Hadassah Medical Organization mit ihren zwei Krankenhäusern in Jerusalem, dem Hadassah-Hebrew University Medical Center Ein Kerem und dem Hadassah University Hospital Mount Scopus ist heute die Hadassah International Medical Relief Association Ltd. (HIMRA). Hadassah International ist ein umfassendes Netz von Freiwilligen auf allen fünf Kontinenten, das sich aus Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern, Forschern, Wissenschaftlern und unzähligen anderen engagierten Helfern zusammensetzt und das die Arbeit der Krankenhäuser unterstützt, auf Dauer angelegte Kontakte anbahnt, feste Verbindungen schmiedet und mit Hilfe der Medizin Brücken zu den Nationen schlägt. (jpost)

Mehr zu Hadassah: http://www.hadassah-international.org/default.asp?section=au



(5) Das Wetter in Israel

 

Der Freitag beginnt leicht bewölkt. Am Nachmittag kommt es im Norden und Zentrum zu kleinen Schauern oder Gewittern. Auf dem Hermon fällt Schnee. Am Samstag sinken die Temperaturen noch einmal leicht. Die Woche beginnt am Sonntag freundlich mit wärmeren Temperaturen.

 

Jerusalem: 4-10°C

Tel Aviv: 9-17°C

Haifa: 8-17°C

Be’er Sheva: 8-16°C

Eilat: 10-22°C



(6) Wechselkurse

 

1 € - 5.7713 NIS (-0.23%)

1 £ - 8.256 NIS (-0.62%)

1 $ - 4.302 NIS (-0.255%)

(Bank of Israel, 11.3.05)



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