Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 03. März 2005
  
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(1) Explosion am Josefs-Grab in Nablus
(2) „Die Palästinenser haben wirkliche Festnahmen durchgeführt“
(3) Vize-Premier Peres traf palästinensischen Minister Dahlan
(4) Staatspräsident Katsav rechnet mit baldigen Friedensabkommen
(5) Interview mit dem Gesandten Ilan Mor im Weser-Kurier
(6) Auch Russland unterstützt Abzug Syriens aus dem Libanon
(7) Künstliche Zunge erkennt vergiftetes Wasser
(8) Das Wetter in Israel
(1) Explosion am Josefs-Grab in Nablus

 

In der Nähe des Josef-Grabes in Nablus ist in der Nacht eine Autobombe explodiert, als jüdische Gläubige zum Gebet an das Grab kamen. Es gab weder Verletzte noch Sachschaden. Der Gottesdienst wurde genehmigt und von israelischen Armeekräften abgesichert. Die Explosion ereignete sich zwischen der Abfahrt und der Ankunft zweier Gruppen von Gläubigen. Aus diesem Grund hielten sich zum Zeitpunkt der Explosion keine Betenden auf dem Gelände auf.

 

Im Laufe der Nacht wurde das Feuer auf israelische Soldaten in der Nähe des Grabes eröffnet. Auch hier gab es weder Verletzte noch Sachschaden. In zwei anderen Fällen kam es ebenfalls zum Feuerbeschuss. Ein Sprengsatz wurde gegen israelische Soldaten im Flüchtlingslager Balata in Nablus geworfen. Auch hier gab es weder Verletzte noch Sachschaden.

 

Fünf gesuchte Personen wurden im Laufe der Nacht in der Westbank verhaftet. Vier gesuchte Aktivisten des palästinensischen Islamischen Jihad wurden in Jenin verhaftet. Ein gesuchter Fatah-Aktivist wurde im Dorf Silat a-Dahar, nord-östlich von Nablus festgenommen.

 

Die israelische Armee erwartet baldige Veränderungen von Seiten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in der Besetzung hochrangiger Ämter in den Sicherheitsbehörden. Die Tatsache, dass der Vorsitzende der Autonomiebehörde Mahmud Abbas keine Personalveränderungen in den Sicherheitsdiensten der Westbank vornehme, wecke Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Antiterrorkampfes der PA. (Walla/Ha’aretz)



(2) „Die Palästinenser haben wirkliche Festnahmen durchgeführt“

 

Zum ersten Mal seit der Anschlagswelle im Jahr 1996 haben die Palästinenser "wirkliche" Festnahmen von Terroristen durchgeführt.

 

Die Festnahmen, die hier zum ersten Mal sichtbar werden, wurden in den vergangenen Tagen aufgrund des Anschlags durchgeführt, der sich am Freitagabend auf der Promenade von Tel Aviv ereignete.

 

Der bedeutsamste Schritt ist die Festnahme einiger Terroristen des Islamischen Jihad, der hinter dem Anschlag steht. In Shomron („Samaria“) hatten die Mitarbeiter von Tawfiq Tirawi, Leiter des allgemeinen Nachrichtendienstes in der Westbank, die Festnahmen vorgenommen. Die Festnahmen im Gazastreifen übernahmen die Mitarbeiter von Musa Arafat, Leiter der palästinensischen Polizei.

 

Die Festgenommenen zählen allerdings nicht zu den führenden Mitgliedern des Islamischen Jihad und waren nicht zwingend an dem Anschlag beteiligt. In Israel geht man davon aus, dass die Palästinensische Autonomiebehörde einen sofortigen Frontenkrieg mit der Organisation des Islamischen Jihad verhindern wollte, zu dem es gekommen wäre, wenn sie den Führer der Organisation festgenommen hätte. Daher wurde entschieden, sich mit der Festnahme relativ junger Aktivisten zufrieden zu geben.

 

Gleichzeitig ist man in israelischen Sicherheitskreisen überhaupt nicht zufrieden. Nachrichtendienstliche Informationen weisen daraufhin, dass der Islamische Jihad und auch der Hamas die relative Beruhigung der Lage nutzen, um die nächste Anschlagswelle vorzubereiten. (Ma’ariv)



(3) Vize-Premier Peres traf palästinensischen Minister Dahlan

 

Vize-Premier Shimon Peres und der palästinensische Minister für zivile Angelegenheiten Mohammed Dahlan haben sich am Mittwochabend zu Gesprächen über wirtschaftliche und zivile Themen in Tel Aviv getroffen.

 

Während des Treffens brachten Peres und Dahlan Kooperationsvorschläge auf den Tisch, die nun von beiden Seiten überprüft werden. Mohammed Dahlan sprach mit Peres über die täglichen Probleme auf palästinensischer Seite, vor allem über die Straßensperren.

 

Zu den Themen, über die verhandelt wurden, gehören solche, die eine sofortige Wirkung haben könnten und die der unmittelbaren Zusammenarbeit bedürfen. Dazu gehören Bewegungsfreiheit im Güter- und Personenverkehr, Transfer bestehender Geschäfte, wie etwa die Gewächshäuser der Siedler, Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung des Lebensstandards.

 

Vize-Premier Shimon Peres sagte, dass die Abkopplung vom Gazastreifen die Sicherheitslage sowie die wirtschaftliche und soziale Situation beider Völker verbessern werde.

 

Minister Dahlan nannte als wichtigste Punkte die Wiederherstellung der Sicherheit und die Hoffnung für das palästinensische Volk. (Jerusalem)



(4) Staatspräsident Katsav rechnet mit baldigen Friedensabkommen

 

Staatspräsident Moshe Katsav rechnet mit einem baldigen Friedensabkommen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, trotz des tödlichen Attentats am Freitag in Tel Aviv. In einer Rede vor jüdischen Gemeindeleitern und Studenten in Melbourne, Australien, sagte Katsav, Israel habe nicht die Absicht, sein Staatsgebiet auszuweiten. Doch könne er nicht sagen, wo die endgültigen Grenzen seines Staates eines Tages gezogen werden. „Früher oder später wird es einen echten Frieden geben, einen dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, zwischen Israel und Syrien, zwischen Israel und Libanon“, sagte er.

 

Knessetsprecher Reuven (Ruby) Rivlin wird in den kommenden zwei Wochen zu einem offiziellen Besuch in Kairo erwartet. Rivlin folgt einer Einladung des Vorsitzenden der ägyptischen Volksversammlung, Ahmed Fathi Sorour. In den kommenden Wochen wird eine 15 bis 20-köpfige Delegation von libysch stämmigen Israelis in Tripolis erwartet. Es wird das erste mal sein, dass israelische Staatsbürger ihren Fuß auf libyschen Boden setzen dürfen. Einige von ihnen sind in Libyen geboren, andere sind als Kinder libyscher Flüchtlinge in Israel geboren, aber für alle wird ein Lebenstraum in Erfüllung gehen. (jpost)



(5) Interview mit dem Gesandten Ilan Mor im Weser-Kurier

 

In einem Interview mit dem Weser-Kurier über die aktuelle Lage im Nahen Osten sagte der Gesandte der israelischen Botschaft Ilan Mor (3.3.): „Abu Masen befindet sich in einer sehr prekären Situation. Er hat den Terrorgruppen wie Hamas vor dem Anschlag in Tel Aviv versprochen, dass sie ihre Waffen behalten dürfen, wenn der Terror aufhört. Und er hat ihnen zugesagt, dass sie im politischen Prozess Macht bekommen werden. Ein Teil der politischen Parteien wird also unter Waffen stehen. Das ist gefährlich. Zur Road Map, dem Friedensprogramm von EU, UN, USA und Russland, gehört zunächst die Entwaffnung der terroristischen Gruppen.“

 

„Wir sind bereit, Abu Masen noch eine Chance zu geben. Er macht nicht genug, aber er bemüht sich. Die Tragödie, die sich in unserem Land fast täglich abspielt, muss ein Ende haben. Wir können keine Situation dulden, in der morgens Israelis Terroranschlägen zum Opfer fallen, wir nachmittags unsere Toten zu Grabe tragen und abends von uns erwartet wird, dass wir politische Verhandlungen führen, um eine Lösung für diese Tragödie zu finden.“

 

„Um Terror zu bekämpfen, müssen wir die Leute aber auch anders erziehen. Solange es im Nahen Osten Gruppen und Länder gibt, die Israel als Bestandteil der Region leugnen, wird es so weitergehen. Die Anerkennung Israels als Bestandteil des Nahen Ostens ist eine grundsätzliche Bedingung, um den Terror zu bekämpfen.“

 

Das vollständige Interview im Weser-Kurier finden Sie unter folgendem Link:

http://www.weser-kurier.de/20050303/btag_1613_32303035303330333030383830.php?



(6) Auch Russland unterstützt Abzug Syriens aus dem Libanon

 

Der Druck auf Syrien, sich aus dem Libanon zurückzuziehen, wächst weiter: Am Morgen hat auch Russland, das einem zentralen Bündnis von Sicherheitsbeziehungen mit Syrien angehört, mitgeteilt, dass es den Rückzug Syriens aus dem Libanon unterstütze. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte in einem Interview mit BBC, dass Russland „vorsichtig“ die Aufrufe aus dem Libanon und der Welt zu einem syrischen Rückzug unterstütze und dass sich Syrien tatsächlich zurückziehen werde.

 

Gleichzeitig betonte Lawrow, dass der Rückzug das „zarte Gleichgewicht“ im Libanon nicht zerrütteln dürfe und erinnerte an die komplexe ethnische Aufteilung in den Einrichtungen des Regimes. Nach seinen Worten würde eine neue Regierung im Land die Lage stabilisieren.

 

Derweil meldete die schiitische Hisbollah-Miliz im Südlibanon an, Israel brauche sich keine Illusionen zu machen, dass weder die wachsende Oppositionsbewegung in Libanon, noch ein syrischer Truppenabzug den Weg zu besseren Beziehungen zwischen Jerusalem und Beirut bahnen würde. Außenminister Silvan Shalom hatte in einem Interview am Dienstag die syrische Besatzung als einzigen Grund dafür genannt, warum der Libanon noch keinen Frieden mit Israel geschlossen hat. (Walla/jpost)



(7) Künstliche Zunge erkennt vergiftetes Wasser

 

Der lange Arm des israelischen Sicherheitssystems könnte bis Ende des Jahrzehnts einen bedeutungsvollen Zusatz bekommen – eine künstliche Zunge. Ein Team von Wissenschaftlern, das gleichzeitig an drei führenden Universitäten des Landes – die Hebräische Universität, Tel Aviv Universität und Ben Gurion Universität – arbeiteten, haben es geschafft, ein Hindernis zu überwinden, das bis heute als unpassierbar galt: Mit der Entwicklung eines Gerätes, das in der Lage ist, jede Art von Verschmutzung im Wasser nachzuweisen. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum Bau von zwei Prototypen wurden größtenteils aus dem Budget der Agentur für Forschung und Entwicklung des Pentagon (DARPA) finanziert. Die nächste wissenschaftliche Herausforderung wird die Entwicklung einer künstlichen Nase sein, die jede Art von giftigen Gasen in der Luft aufspüren kann.

 

Auf der Basis solcher bahnbrechender wissenschaftlicher Entwicklungen sollen Operationssysteme entwickelt werden. Ein Hindernis ist jedoch die Finanzierung. Für die vollständige Durchführung der Projekte ist eine zusätzliche Investition von 10 Millionen Dollar erforderlich. Das israelische Verteidigungsministerium, das Milliarden Shekel in die Entwicklung von Waffensystemen des zukünftigen Schlachtfelds steckt, hat seine Bewunderung über die wissenschaftliche Errungenschaft ausgedrückt, doch erklärt, dass ihm keine Mittel für die Finanzierung der zusätzlich anfallenden Kosten zur Verfügung stünden. Derzeit warten die Wissenschaftler darauf, dass private Investoren an das geschäftliche Potenzial dieser Technologien glauben und die Entwicklung eines marktfähigen, rentablen Gerätes unterstützen werden.

 

Am 10. September 2001, 24 Stunden vor dem Terroranschlag in den USA, stellte ein israelisches Wissenschaftlerteam im Pentagon eine Idee zur Entwicklung der künstlichen Zunge vor. Das Team leitet der Biologe Prof. Shimshon Balkin, der Leiter der Fakultät für Umweltwissenschaften an der Hebräischen Universität. Er schlug vor, Bakterien zu züchten, die wie Menschen auf giftige Stoffe im Wasser reagieren und als Hinweis darauf dienen können, dass es sich um vergiftetes, nicht trinkbares Wasser handelt. Die Amerikaner verwarfen die Idee, waren sich jedoch gleichzeitig sicher, dass sie insbesondere für Israel relevant sein könnte. „Am Tag danach hat sich alles geändert“, sagt Balkin. „Nach meiner Idealvorstellung“, so fügt Balkin hinzu, „müsste die Ausrüstung eines jeden Kampfsanitäters bei der israelischen Armee ein mehrfach verwendbares Gerät in der Größe eines Mobilfunktelefons zur Erkennung von Giftstoffen im Wasser beinhalten (...)“ (Ha’aretz)



(8) Das Wetter in Israel

 

Der Donnerstag beginnt heiß und trocken. Im Tagesverlauf erreicht kühle und feuchte Luft die Region. Freitag: kühl, Samstag: freundlich, Sonntag: warm.

 

Jerusalem: 9-23°C

Tel Aviv: 14-26°C

Haifa: 13-24°C

Be’er Sheva: 12-32°C

Eilat: 16-31°C



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