Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 16. Februar 2005
  
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(1) Mehrheit im Parlament für Abkopplungsplan erwartet
(2) Generalstabschef Ya´alon verlässt Posten im Juli
(3) Yishai: Shas wird Haushalt im Parlament ablehnen
(4) Jordaniens Botschafter kehrt am Sonntag nach Israel zurück
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Mehrheit im Parlament für Abkopplungsplan erwartet

Am heutigen Mittwoch findet die zweite und dritte Lesung über das Gesetz statt, das die legale Grundlage für den Abkoppelungsplan statuiert. Nach einer Hochrechnung wird erwartet, dass 70 der 120 Abgeordneten für das Gesetz stimmen werden.
Die Mehrheit der Stimmen setzt sich aus folgenden Parteien zusammen:
Likud 24
Labor 19
Shinui 14
Yahad 6
Agudat Yisrael 3
One Nation 2
sowie einer Stimme des fraktionslosen Abgeordneten Yosef Paritzky.

Es wird erwartet, dass Abgeordnete sich der Stimme enthalten werden, darunter die arabischen Abgeordneten sowie zwei Abgeordnete der Degel Hatorah. Laut dem arabischen Abgeordneten Ahmad Tibi sind die arabischen Mitglieder der Knesset für den Abkopplungsplan, doch lehnen sie die Kompensationsregelungen für die Siedlerfamilien ab.

Geschätzte 40 Abgeordnete werden gegen das Abkopplungsgesetz stimmen, darunter 13 MKs der Likudfraktion von Ministerpräsident Sharon. Prominenteste Gegner des Abkopplungsplans im Likud sind der Knessetsprecher Reuven Rivlin und der Fraktionsvorsitzende des Likuds Gideon Saár. Zudem werden 11 Abgeordnete der Shas, 6 der Nationalen Union, 6 der Nationalreligiösen Partei sowie einer von One Israel das Gesetz ablehnen.

Das Abkopplungsgesetz beinhaltet die Regelungen zur finanziellen Kompensation der betroffenen Siedlerfamilien sowie deren Geschäfte. Das Gesetz sieht aber auch Änderungen in der Strafgesetzgebung vor, um gegenüber jenen Personen handeln zu können, die gegen den Abbau der Siedlungen Widerstand leiste.
Dies beinhaltet folgende Punkte:
Israelische Staatsbürger, die die Gebiete betreten, welche vom Militär als Sperrzonen ausgezeichnet und für Zivilisten gesperrt werden, können Strafen bis zu 2 Jahren Haft erhalten.
Jene Personen, die am Tag des Abbaus der Siedlungen ihre Häuser nicht verlassen haben, können zu Haftstrafen bis zu 6 Monate verurteilt werden.
Minderjährige, die während des Siedlungsabbaus verhaftet werden, werden zusammen mit ihren erwachsenen Verwandten inhaftiert.

Die Abstimmung war für 14 Uhr israelischer Zeit geplant, doch aufgrund hunderter bewusst lancierter Reservationen der Abkopplungsgegner wird sich die Abstimmung verzögern.

Das Ministerpräsidenten-Büro gab zudem bekannt, dass sich MP Sharon kurzfristig vor der Abstimmung entscheidet, ob er eine Ansprache vor der Knesset halten wird.
(Haaretz)



(2) Generalstabschef Ya´alon verlässt Posten im Juli

Verteidigungsminister Shaul Mofaz (Likud) hat seine Entscheidung bekannt gegeben, der beantragten Verlängerung der Amtsperiode von General-Leutnant Moshe Ya´alon nicht stattzugeben. Als Folge wird der Generalstabschef wenige Tage vor Implementierung des Abkopplungsplans im Juli seinen Posten als Armeechef verlassen. Ya´alon beantragte eine einjährige Verlängerung seiner Amtszeit. Die Ablehnung durch Verteidigungsminister Mofaz ist erst die dritte in der Geschichte der IDF.
Als mögliche Nachfolger wurden der Vize-Generalstabschef, General-Major Dan Halutz (Air Force), und General-Major Gabi Ashkenazi genannt.

Die Entscheidung von Verteidigungsminister Mofaz traf auf eine breite Ablehnung im politischen und militärischen Echelon. Sicherheitskreise zeigten sich geschockt über die Entscheidung von Mofaz und Vertraute von Ya´alon bezeichneten die Entscheidung als „persönliche Beleidigung“ des Generalstabschef.

Die Reaktionen in der Knesset fielen ebenfalls hart aus, so beschwerte sich der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Knesset, MK Yuval Steinitz, dass er weder von Mofaz noch von MP Sharon über die Entscheidung informiert wurde. MK Avshalom Vilan (Yachad) nannte die Entscheidung einen Skandal. Der ehemalige General und Labor-Abgeordnete Ephraim Sneh sagte, dass die Tatsache, dass der oberste Armeekommandeur wenige Tage vor Implementierung des Abkopplungsplans den Posten verlässt, die Aussichten auf Erfolg des Abkopplungsplans gefährdet. Der Labor-Abgeordnete und ehemalige Mossadchef, Danny Yatom, nannte die Entscheidung „verantwortungslos.“
(Jerusalem Post)



(3) Yishai: Shas wird Haushalt im Parlament ablehnen

Der Vorsitzende der ultra-orthodoxen Partei Shas, Eli Yishai, sagte am heutigen Mittwoch, dass seine Partei gegen den Haushalt für das Jahr 2005 in der Knesset stimmen wird. Damit sind auch die Versuche von MP Sharon und Vize-MP Shimon Peres gescheitert, die Partei in die Regierungskoalition einzubinden.

Yishai sagte auf einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit dem Ministerpräsidenten, dass der Haushaltsvorschlag zu wenig Zugeständnisse für „die Schwachen“ beinhaltet. Yishai erklärte weiter, dass solange die Einschnitte beim Kindergeld beibehalten werden, Shas kein Mitglied der derzeitigen Regierung wird.

Quellen aus dem Büro des Ministerpräsidenten berichten, dass MP Sharon die Einschnitte beim Kindergeld nicht zurücknehmen wird, dass der Regierungschef jedoch hofft, Shas in einem „Verhandlungsmarathon“ Anfang nächster Woche doch noch überzeugen zu können, für den Haushalt zu stimmen. „Shas sollte bezahlt werden, doch die Frage ist, in welchen Bereichen und wie viel. Der Preis hat Grenzen“, so die Quelle aus dem MP-Büro.

Die Regierung Sharon benötigt die Zustimmung der Shas-Parlamentarier für den Haushalt, da mehrere seiner eigenen Likud-Abgeordneten gegen das Budget stimmen werden, um so noch den Abkopplungsplan zu verhindern.
(Haaretz)



(4) Jordaniens Botschafter kehrt am Sonntag nach Israel zurück

Jordanien verkündete am heutigen Mittwoch, dass das hashemitische Königreich seinen Botschafter nach vier Jahren Abwesenheit wieder nach Israel sendet.
Die Entscheidung wurde vom jordanischen Kabinett am Dienstag getroffen und folgt den verbesserten politischen Entwicklungen zwischen Israel und den Palästinensern nach der Erklärung einer gegenseitigen Waffenruhe auf dem Gipfeltreffen von Sharm el Sheikh.

„Mr. Marouf al-Bakhit wird ab Sonntag in seinem Büro in Tel Aviv sein“ sagte der jordanische Regierungssprecher Asma Khader.

Jordanien und Ägypten sind die einzigen arabischen Staaten mit denen Israel Friedensverträge abgeschlossen hat, diese haben jedoch nach dem Ausbruch der palästinensischen Terrorwelle im September 2000 ihre Botschafter aus Protest „gegen das Vorgehen der israelischen Armee gegen die Palästinenser“ zurückgezogen.

Es wird zudem erwartet, dass Ägypten ebenfalls seinen Botschafter in der nächsten Zeit nach Israel zurück sendet.
(Haaretz)



(5) Das Wetter in Israel

Jerusalem: 9-16°C
Tel Aviv: 13-22°C
Haifa: 12-22°C
Be’er Sheva: 13-22°C
Am Toten Meer: 15-25°C
Eilat: 16-27°C



(6) Wechselkurse

1 € -  5.688 NIS (+0.30%)
1 £ -  8.229 NIS (-0.12%)
1 $ -  4.362 NIS (-0.09%)
(www.globes.co.il)



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