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(2) Silvan
Shalom: Abbas ehrlich und energisch
In einem Gespräch
mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) äußerte sich
Außenminister Shalom optimistisch und zuversichtlich über die
Wiederaufnahme des Friedensprozesses zwischen Israelis und
Palästinensern. Er sagte, der neue palästinensische Vorsitzende
versuche „ehrlich und energisch“ die Dinge in der Autonomiebehörde
zu verändern und ein neues Verhältnis zu Israel zu finden. So habe
es Abbas vor einiger Zeit geschafft „binnen drei Stunden“,
Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel zu stoppen, wozu die
Autonomiebehörde zu Zeiten Arafats nach eigenen Bekunden angeblich
nicht in der Lage gewesen sei. Shalom sagte jedoch auch, dass Abbas
noch nichts unternommen habe, um gegen die terroristische
Infrastruktur vorzugehen – das die Unterbindung des Waffenschmuggels
von Ägypten nach Gaza, die Auflösung von Waffenlagern, die
Zerstörung von Waffenwerkstätten und das Ende der aufhetzenden
Propaganda gegen Israel bedeuten würde. Laut Shalom erwartet Israel
von Abbas, dass er sich voll und ganz dafür einsetzt, jeglichen
Terror zu beenden, selbst wenn sich Zwischenfälle in Zukunft nicht
gänzlich vermeiden ließen. Als israelische Gegenleistungen für das
Vorgehen von Abbas gegen den Terror wird Israel, laut Shalom, 900
palästinensische Gefangene freilassen sowie sich in Etappen aus
Städten des Westjordanlandes zurückziehen und die gezielte Tötung
von Terrorverdächtigen beenden. Shalom führte weiter aus, dass
derzeitig die größte Gefahr für Israel, den gemäßigten
Palästinensern und Mahmoud Abbas von der libanesischen
Terrororganisation Hisbollah ausgeht, die in den Autonomiegebieten
Fuß gefasst hat und mittlerweile 60 Terrorzellen betreibt.
„Hisbollah ist der lange Arm von Syrien und Iran“ und hat die Praxis
von Saddam Hussein übernommen, Angehörige von Selbstmordattentätern
mit großen Geldsummen zu versorgen. (Frankfurter Allgemeine
Zeitung)
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(3) Ägyptisches
Zähneknirschen
Die übliche Meinung in Israel ist es, dass Ägypten den
Friedensprozess unterstützen kann und will. Es besteht kein Zweifel,
dass der größte arabische Staat, der eine führende Position in der
arabischen Welt hat, den Friedensprozess und die Verhandlungen
zwischen Israel und den Palästinensern beeinflussen kann. Ägypten
und mit ihm Jordanien, dessen Bevölkerungsmehrheit palästinensisch
ist, können im Umfeld der arabischen Länder für den Frieden und die
wirtschaftliche Unterstützung der Palästinenser eintreten.
In der Vergangenheit haben die Erwartungen an die Ägypter jedoch
auch Enttäuschungen mit sich gebracht. Ihre unterlassene
Unterstützung des Versuchs, das Gipfeltreffen von Camp David einen
Erfolg werden zu lassen, hatte Clintons Zorn entfacht. In Sharm el
Sheikh fanden in der Vergangenheit zwei Gipfeltreffen statt, bei
denen keine Ergebnisse erzielt wurden, außer einigen Fotoaufnahmen
und unerfüllten Versprechungen. Am 4. September 1999 wurde sogar ein
detailliertes Memorandum unterzeichnet, das sich angemessen mit dem
Weg zur Beendigung des Terrors und der Freilassung von Gefangenen
beschäftigt. Wie allgemein bekannt ist, blieb auch dies
Folgenlos.
Seitdem hat sich die Stellung Mubaraks verbessert. Ein
stichfester Beweis dafür ist seine Erklärung gegenüber
Ministerpräsident Sharon. In der Vergangenheit waren die Beziehungen
zwischen den beiden eher als kühl zu bezeichnen. Nun scheint Mubarak
seine Behauptung, dass der Weg Israels zum Frieden mit den
Palästinensern grössten Teils von Sharon blockiert wird,
zurückzunehmen. Die Freilassung Azam Azams ist als Geste des guten
Willens Mubaraks gegenüber Sharon zu werten. Ein weiterer Beweis
sind die heutigen Verhandlungen im Bereich der Sicherheit, die
Israel und Ägypten unter Führung des Leiters des ägyptischen
Nachrichtendiensts, General Omar Suleiman, und des Leiters der
Abteilung für Sicherheit und Politik des Verteidigungsministeriums,
General Amos Gilad, führen. Mubarak kam den Amerikanern voraus und
lud Sharon, Mahmud Abbas (Abu Mazen) und den jordanischen König
Abdallah zum Gipfeltreffen von Sharm el Sheikh diese Woche ein.
Daraus darf jedoch nicht geschlussfolgert werden, dass alle mit
der Position Ägyptens einverstanden sind. In Israel herrschen
verschiedene Meinungen: es herrscht die kritische und misstrauische
Einstellung des Vorsitzenden des Komitees für Sicherheit und
Außenpolitik der Knesset, Yuval Steinitz, gegenüber den Ägyptern
vor. Dieser behauptet, dass Ägypten seine militärische Stärke gegen
Israel ausbaut und in seinen militärischen Manövern das „Ziel“ der
israelische „Feind“ sei. Er ist gegen eine ägyptische Einmischung im
Gazastreifen und kritisiert die israelische Zustimmung, es dem
ägyptischen Militär, das seine Kräfte an der Grenze zur
Philadelphi-Route stationieren wird, zu ermöglichen, gepanzerte
Truppenfahrzeuge zu stationieren. Bei der Ratsversammlung für
nationale Sicherheit, unter der Führung des Generals Giora Eiland,
bezweifelt man, dass die Ägypter wirklich einen vollständigen
Rückzug Israels von der Philadelphi-Route wünschen, was im Grunde
dazu führen würde, dass der Gazastreifen offen wäre, auch zu Ägypten
hin. Die Ratsversammlung geht davon aus, dass Ägypten kein Interesse
daran hegt, dass Palästinenser freien Zutritt zu ihrer Region zu
geben und dass der Hauptgrund für die ägyptischen Aktionen in dem
Wunsch liegt, die guten Beziehungen zu Washington zu
schützen. Wer sich mit den Details der Verhandlungen im
Bereich der Sicherheit zwischen Israel und Ägypten beschäftigt, wird
erkennen, dass es auch dort noch immer Unstimmigkeiten und
Zähneknirschen gibt. Israel vereinbarte mit Ägypten die
Stationierung von 750 ägyptischen Grenzsoldaten gegenüber der
Philadelphi-Route. Israel sieht darin den verbesserten Versuch, den
Schmuggel von Waffen und Munition an die Palästinenser in den
Gazastreifen zu bremsen. Die Ägypter betonen, dass dies nur der
erste Schritt sei. Sie schlagen vor, danach weitere ägyptische
Kräfte entlang der Grenze bis nach Taba zu stationieren. Israel ist
damit natürlich nicht einverstanden und erklärte, dass man sich auch
mit dem Bau von ägyptischen Munitionsbunkern entlang der
israelischen Grenze nicht einverstanden erklären werde. Nach Ansicht
der Israelis sollten die neuen Vereinbarungen Zusätze zum
militärischen Teil des Friedensabkommens sein und keine Änderung des
selbigen. Daher fordert man die Unterzeichnung des Abkommens durch
Vertreter der Sicherheitsbehörden und nicht durch Vertreter der
Außenministerien. (Haaretz)
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(4) Pressestimmen
in den Autonomiegebieten nach dem Gipfel von Sharm el
Sheikh:
„Es gibt Kriege ohne Sieger und Besiegte“
„Kriege enden meistens mit Siegern und Besiegten. Manchmal enden
sie ohne Sieger und ohne Besiegte. Wenn die Einverständnisse von
Sharm el Sheikh der Anfang des Endes des Intifada-Krieges sind,
vielleicht sind sie dann das andere Ende eines anderen Krieges, in
dem es vielleicht zwei Sieger oder zwei Besiegte geben wird.“ So
beschrieb am Mittwoch der Korrespondent der Zeitung „Al-Iyam“,
Hassan Al-Batal, seine Gefühle nach dem Treffen von Sharm el Sheich,
das am 1559sten Tag der Intifada stattfand. Nach seinen Worten ist
„die Intifada der schwerste Krieg, den die beiden Seiten bis heute
durchgemacht haben. Trotzdem wurde er nicht entschieden und das
Einzige, was man aus ihm lernen kann ist, dass beide Seiten einen
stabilen Frieden brauchen. Einen israelisch-palästinensischen und
einen israelisch-arabischen Frieden.“
Al-Batal ist für den ironischen Unterton seiner Artikel bekannt.
Er war sehr von den öffentlichen Gesten des Gipfels beeindruckt und
maß der Tatsache, dass Mahmoud Abbas und MP Sharon öffentlich das
Ende der Gewalt verkündeten, große Bedeutung zu. „Man darf bei dem
Gipfel nicht leichtsinnig werden“, schreibt er. „Die Beendigung der
Gewalt ist ein Anfang. Die Politik und die Diplomatie kommen
nachher.“
Dies ist auch der Unterton der Aussagen der meisten
palästinensischen Journalisten am Tag nach dem Gipfel. Sie spiegeln
das Gefühl von vorsichtigem Optimismus auf der Straße wider, das
sich mit der Hoffnung vermischt, dass weitere Gefangene freigelassen
und die Angelegenheiten der Personen, nach denen gefahndet wird,
geregelt werden. Khapat Al-Bargouti, Redakteur der Zeitung
„Al-Hayat Aljadida“, einem Organ der Palästinensischen
Autonomiebehörde, fasste die Situation nach dem Gipfeln zusammen:
„Dies ist die Aufwärmphase, in welcher der Boden für das vorbereitet
wird, was noch kommt. Die Amerikaner, die die begrenzten
Möglichkeiten des Gipfels, wirkliche Erfolge zu erzielen, erkannt
haben, haben nicht teilgenommen. Sie werden sich sobald nicht
einschalten, sondern erst wenn sich eine Chance auf Erfolg
abzeichnet.“ (Haaretz)
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(5) Israelische
Kultur im Saarland – 40 Jahre diplomatische
Beziehungen
Am Freitag, den 8. April, werden im
Beisein des Saarländischen Ministerpräsidenten, des Botschafters des
Staates Israel, des Oberbürgermeisters von Saarbrücken und anderen
hochrangigen Persönlichkeiten die Israelischen Kulturtage im
Saarland eröffnet. Bei der Eröffnung wird es ein festliches
Konzert mit dem Titel „Deutsche singen hebräische Lieder“ geben.
Dirigent ist Prof. Yaron Windmüller. Am Samstagabend wird
es Tanzvorführungen nach der Choreographie von Emanuel Gat, Ronit
Ziv, Sahar Azimi und Renana Raz geben. In der örtlichen
Cinemathek werden 14 israelische Filme gezeigt. Ein Konzert des Tel
Aviv Trios beschließt die israelischen Festlichkeiten.
(Israelische Botschaft)
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(6) Das Wetter in
Israel
Jerusalem: 0-6°C Tel Aviv: 6-12°C Haifa:
5-12°C Be’er Sheva: 5-11°C Am Toten Meer: 5-15°C Eilat:
7-18°C
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