Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 09. Februar 2005
  
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(1) „Langer Weg mit zahlreichen Minen“ Interview mit Botschafter Stein; Inforadio, 09.02.05
(2) “Sharm el Sheikh war der erste Schritt“ Interview Botschafter Stein in BZ; 09.02.05
(3) Rede von MP Ariel Sharon in Sharm el Sheikh
(4) Außenminister Shalom spricht sich für Volksreferendum zum Abkopplungsplan aus
(5) AM Shalom bittet Frankreich, die Hisbollah, auf die europäische Liste von Terrororganisationen zu setzen
(6) Jährliche „European Young Leadership Conference” des Keren Hayesod in Berlin
(7) Wieder zahlreiche israelische Filme auf der Berlinale 2005
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) „Langer Weg mit zahlreichen Minen“ Interview mit Botschafter Stein; Inforadio, 09.02.05

Frage: ... Sharon und Abbas haben gestern ... eine Waffenruhe vereinbart, und Sharon nennt das Ereignis den Tag, an dem der Friedensprozess begonnen hat, sich voran zu bewegen. Der erste Schritt ist getan. Was sind die nächsten?

Shimon Stein: Das ist wirklich der erste Schritt. Der Weg ist ganz lang mit zahlreichen Minen...
Die große Mine ist, inwiefern es Präsident Abbas gelingen wird, die Waffenruhe zu einem Waffenstillstand (zu führen), und dann (steht) die Aufgabe der Zerschlagung der Terrorstrukturen und Auflösung der Terrororganisationen, die man von ihm erwartet... Das ist für uns ein zentraler Punkt... Für Israel steht die riesige Aufgabe des einseitigen Rückzugs bevor. Sharon hofft, was die Sicherheit anbelangt, (dies) mit Präsident Abbas zu koordinieren.

Frage: ... Der Rückzug aus Gaza wird in Zusammenarbeit mit den Palästinensern durchgeführt?

Shinom Stein: Das ist unsere Hoffnung... Der Ministerpräsident hat auch darauf hingewiesen, wenn auf die Siedler, die umsiedeln werden, gefeuert wird, wird Israel massiv zuschlagen. Insofern ist das schon eine Frühwarnung. Wir wollen hoffen, dass es überhaupt nicht dazu kommen wird.

Frage: ... Wie belastbar ist diese Waffenruhe...?

Shimon Stein: ... Der einseitige Rückzug, den wir hoffentlich auch koordinieren (können), scheint ein zentraler Punkt auf dem Weg (zu sein), weiter in die road map einzusteigen. Ohne den einseitigen Rückzug, der ohne Terror begleitet (sein muss), wird es ganz schwierig sein, über einen Friedensprozess zu sprechen... Die Kräfte, die gegen Arafat, die gegen Abbas und uns sind, sind die Hisbollah, die momentan massiv durch Iran und Syrien in den Gebieten unterstützt werden. Das stellt für uns alle beide eine strategische Bedrohung dar.

Frage: Deutsche Außenpolitiker überlegen, wie Deutschland sich in diesen Friedensprozess, der möglicherweise nun beginnt, einbringen. Eine Polizeitruppe ist da jetzt im Gespräch. Begrüßen Sie das?

Shimon Stein: ... Wichtig war gestern, dass ein Gipfel ohne internationale Begleitung stattfand. Es fängt mit direkten Verhandlungen an, und erst dann, wenn die beiden Parteien einverstanden sind, sprechen wir auch über die internationale Begleitung.

Download des Interviews unter folgendem Link möglich:
http://www2.inforadio.de/programm_sendung.php?RID=1788881&TYPE=0&BP=magazin.php&nowLiveId=&PHPSESSID=c5553403924961dce18df9e44500b5c4
(RBB Inforadio; Sabine Beckmann)



(2) “Sharm el Sheikh war der erste Schritt“ Interview Botschafter Stein in BZ; 09.02.05

Frage: Wie geht es nach dem Gipfeltreffen von Sharm el Sheikh weiter?

Shimon Stein: Nach den großen Erklärungen beginnt jetzt der harte Alltag. Es werden immer noch täglich Terroranschläge vereitelt. Die Hisbollah hat mit Unterstützung von Iran und Syrien kein Interesse an den Friedensplänen von Präsident Abbas. Ein großer Terroranschlag kann immer noch den gesamten Friedensprozess zunichte machen.

Frage: Was müsste geschehen?

Shimon Stein: Über den Waffenstillstand hinaus müssen die Palästinenser die notwendigen Reformen zunächst im Sicherheitsbereich durchsetzen. Das würde dann Israel helfen, den einseitigen Rückzug aus Gaza und Nordsamaria mit den Palästinensern zu koordinieren. Sollte der einseitige Rückzug von Terror begleitet werden, wird der positive Start von Sharm el Sheikh gestoppt werden.

Frage: Welche weiteren Schritte werden über die Zukunft der Region entscheiden?

Shimon Stein: Scharm el Scheich war der erste Schritt. Vorgesehen ist eine Konferenz in London, die sich als Schwerpunkt mit den Reformen in der Palästinensischen Behörde beschäftigen wird. Danach kommen die Wahlen zum palästinensischen Parlament, die für Präsident Abbas sehr wichtig sind, auch im Hinblick auf den Zulauf, den die Hamas Organisation in der letzten Zeit gewonnen hat. Und dann im September die Implementierung des einseitigen beziehungsweise koordinierten Rückzugs aus Gaza und Nordsamaria.
(BZ)



(3) Rede von MP Ariel Sharon in Sharm el Sheikh

Unter folgendem Link kann die Rede von Ministerpräsident Ariel Sharon, die er am gestrigen Dienstag auf dem Gipfeltreffen in Sharm-el Sheikh gehalten hat, wörtlich nachgelesen werden.
http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2005/Statement+by+PM+Sharon+at+Sharm+el-Sheikh+Summit+8-Feb-2005.htm
(MFA)



(4) Außenminister Shalom spricht sich für Volksreferendum zum Abkopplungsplan aus

Außenminister Silvan Shalom hat gestern Abend mitgeteilt, dass er beabsichtige, eine öffentliche, politische und parlamentarische Kampagne einzuleiten, die zu einem Volksentscheid über den Abkopplungsplan führen soll. „Ein Volksentscheid ist ein angemessenes demokratisches Mittel, dass einen Bruch in der Gesellschaft verhindern und der Furcht vor einem Bürgerkrieg, sowie der Gefahr der Widerstand entgegenwirken kann,“ so Shalom.

Shaloms Aufruf könnte MP Sharons Situation im Likud komplizieren, schliesst er sich doch der Front an, die Finanzminister Netanyahu anführt und die zu einem Volksentscheid aufruft.

Der Außenminister betonte, dass ein Volksentscheid nur mit der Zustimmung des Ministerpräsidenten stattfände und dass er auf eine Zustimmung von Regierung, Knesset und des Volkes bezüglich des Entscheids hinarbeite.

Die Mitteilung Shaloms kam überraschend nach dem Gipfeltreffen von Sharm el Sheikh sowie nach einem Telefonat von Ministerpräsident Ariel Sharon, der ihn über die Ergebnisse informierte. MP Sharon lobte den Außenminister für sein energisches Eintreten zugunsten der Rückkehr des ägyptischen und des jordanischen Botschafters nach Israel. Wie ägyptische Offizielle heute bestätigten, wird die Regierung in Kairo in den nächsten 7-10 Tagen einen Botschafter auswählen und nach Israel senden. Aus Kreisen des Außenministeriums war zu hören, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Mitteilung über den Beginn einer Kampagne für ein Referendum und dem Gipfel von Sharm el Sheikh, sowie der Tatsache gäbe, dass der Außenminister nicht zu dem Gipfel eingeladen worden war, während die anderen Außenminister – Ägyptens, Jordaniens und der Palästinenser – am Gipfel teilnahmen und sogar einen aktiven Teil übernommen hatten.

Das Büro des Ministerpräsidenten teilte mit, dass Sharon bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber des Volksentscheids bliebe. „Wer für einen Volksentscheid ist, wendet sich gegen die Abkopplung“, so Mitarbeiter Sharons.
(Yedioth Aharonot)



(5) AM Shalom bittet Frankreich, die Hisbollah, auf die europäische Liste von Terrororganisationen zu setzen

Außenminister Silvan Shalom hat am Montag seinen französischen Amtskollegen Michel Barnier, bei dessen Besuch in Israel versucht zu überzeugen, die radikal-islamische Terrororganisation Hisbollah auf die europäische Liste von Terrororganisationen zu setzen. In einer ersten Reaktion gab Barnier jedoch seine Bedenken zum Ausdruck, da ein solcher Schritt „politische Aspekte beinhaltet.“ Barnier weiter: „Hisbollah hat einen politischen Arm und muss deshalb im gesamtlibanesischen Kontext betrachtet werden.“ Außenminister Shalom gab daraufhin zu bedenken, dass es kaum eine andere politische Partei gibt, die 12.000 Raketen in ihrem Arsenal hat. Barnier versprach die Angelegenheit mit seinen Kollegen in der Europäischen Union, bei einem kommenden Treffen zu besprechen.
Barnier traf sich zudem mit Vize-Ministerpräsident Shimon Peres, der das Thema Hisbollah ebenfalls zur Sprache brachte. Peres sagte: „So wie die Hisbollah den Libanon zerstört hat, versuchen sie ebenfalls Israel als einen jüdischen Staat, mit Hilfe palästinensischer Extremisten, zu zerstören.“
Israel warnt seit Wochen, dass die Hisbollah versucht die Bemühungen eines israelisch-palästinensischen Dialogs sowie die Stellung von Mahmoud Abbas zu unterminieren.
Explizit lobte Außenminister Shalom die Entscheidung Frankreichs, den Fernsehkanal der Hisbollah, Al Manar, in Frankreich zu verbieten.
(Haaretz)



(6) Jährliche „European Young Leadership Conference” des Keren Hayesod in Berlin

Der Keren Hayesod lädt zur diesjährigen „Young Leadership Conference“ vom 25.2.-27.2.2005 nach Berlin ein. Auf der Konferenz werden prominente Persönlichkeiten aus Israel und Europa zu den Teilnehmern sprechen. Unter anderem werden der israelische UN-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dan Gillerman, und Michel Friedmann, Vorsitzender Keren Hayesod, erwartet. Das vollständige Programm, weitere Informationen und Teilnahmebedingungen können unter folgenden Internetseiten nachgelesen werden:
www.keren-hayesod.de
www.kh-uia.org.il
oder unter der Telefonnummer 030-8871933 nachgefragt werden.
(Keren Hayesod Deutschland)



(7) Wieder zahlreiche israelische Filme auf der Berlinale 2005

Vom 10. bis 20. Februar 2005 locken wieder unzählige Filme aus aller Welt Cineasten nach Berlin.
Wie in den vergangenen Jahren werden auch viele israelische Filme in den verschiedenen Kategorien gezeigt. Am Wettbewerb nimmt Dani Rosenbergs „Don Quixote in Jerusalem“, ein an der Sam Spiegel School in Jerusalem produzierten Film, teil.

Das Panorama zeigt drei Filme aus Israel: Radu Mihaileanus “Live and Become” über den Massen-Exodus äthiopischer Juden Mitte der 1980er Jahre, Adi Halfins „Whatever it takes” über das Ende einer Beziehung zweier Frauen und Nadav Lapids „Road“, ein Kurzfilm zum endlos scheinenden Nahost-Konflikt.

Shiri Tsurs „On the Objection Front“ über sechs Soldaten, die seit Jahren loyal ihren Reservedienst geleistet und nun zum erste Mal verweigert haben, hat auf dem Forum seine internationale Premiere. Das Forum stellt auch Michale Boganims „Odessa…Odessa!“ über das Exil der Juden aus Odessa vor, der bereits an dem Sundance Festival dieses Jahr teilnahm. Im Rahmen des Kinderfestes ist Dikla Barkais “Summer Story” über das Erwachsenwerden. Die erste Liebe und den Tod zu sehen.

Die Vorführungszeiten und –orte können Sie leicht über das Programm auf  http://www.berlinale.de/ herausfinden.



(8) Das Wetter in Israel

Jerusalem: 1-4°C
Tel Aviv: 4-11°C
Haifa: 4-10°C
Be’er Sheva: 3-9°C
Am Toten Meer: 5-15°C
Eilat: 3-12°C



(9) Wechselkurse

1 € -  5.597 NIS (-0.08%)
1 £ -  8.160 NIS (+0.18%)
1 $ -  4.385NIS (-0.05%)
(www.globes.co.il)



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