Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 08. Februar 2005
  
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(1) Gipfeltreffen zwischen MP Sharon und Mahmoud Abbas in Ägypten / Waffenruhe vereinbart
(2) „Neue Elemente beleben Gipfelgespräch“; Interview Shimon Stein im ARD-Morgenmagazin
(3) Studienplan für den Unterricht über Israel auf der Homepage www.israel.de
(4) Technion in Haifa eröffnet Nanotechnologiezentrum
(5) Friedel Stern – Pionierin unter den israelischen Karikaturisten
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Gipfeltreffen zwischen MP Sharon und Mahmoud Abbas in Ägypten / Waffenruhe vereinbart

Bei dem heutigen Gipfeltreffen im ägyptischen Badeort Sharm-el-Sheikh zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, wurde ein Waffenstillstand auf palästinensischer Seite und ein Ende der militärischen Aktionen der israelischen Armee verkündet. Beide Seiten erklärten formell das Ende der seit vier Jahren andauernden Feindseligkeiten.

MP Sharon äußerte: „Heute, während meines Treffens mit dem Vorsitzenden Abbas, haben wir vereinbart, dass die Palästinenser alle Gewaltakte gegen Israelis überall einstellen, und dass zur selben Zeit, die israelische Armee alle militärischen Aktionen gegen Palästinenser einstellen wird. [...] wir hoffen, dass vom heutigen Tag an, ein neuer Abschnitt von Ruhe und Hoffnung beginnt. Zum ersten mal seit langem, ist wieder Hoffnung für eine bessere Zukunft für unsere Kinder und Enkel da. Wir müssen vorsichtig voranschreiten, denn es ist eine sehr zerbrechliche Gelegenheit. Nur wenn Terror und Gewalt das Rückrat gebrochen wird, wird Frieden entstehen. [...] Heute bewegen wir uns in Richtung unseres Ziels eines friedlichen, würdigen und ruhigen Lebens für alle Nationen im Nahen Osten. [...] Israel beabsichtigt, das Recht der Palästinenser auf Unabhängigkeit und Würde zu respektieren. [alle Anwesenden forderte er auf] zu erklären, dass man Gewalt nicht zulassen darf, die die Hoffnungen töten.“

Der Vorsitzende Mahmoud Abbas hat in seiner Rede ebenfalls erklärt, dass sich Israel und die PA darauf einigten, jegliche Gewaltakte einzustellen. „Frieden bedeutet die Etablierung eines demokratischen palästinensischen Staates neben Israel.“ Sich beziehend auf die Bedeutung Sharm-el-Sheikhs als Stadt, in der bereits mehrere Friedensgipfel stattfanden, sagte er, es sei eine neue Chance für Frieden heute in der Stadt des Friedens geboren worden, „lasst uns geloben, sie zu schützen“.

Beide Seiten haben kein formelles Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet und Israel betonte, dass nur mit der Palästinensischen Autonomiebehörde verhandelt würde, nicht mit den Terroristen, welche Anschläge ausführen.

Ebenfalls anwesend auf dem Gipfel waren der ägyptische Präsident Hosni Mubarak und der jordanische König Abdullah II.. Ariel Sharon traf sich zuerst mit dem ägyptischen Präsidenten. Das Treffen war die erste persönliche Begegnung der beiden, seit der Amtsübernahme des israelischen Ministerpräsidenten im Jahr 2001.

Präsident Mubarak sagte: „Die Israelis und die Palästinenser verdienen gleichermaßen ein Leben in Sicherheit für die kommenden Generationen, um in guter Nachbarschaft, basierend auf Gerechtigkeit und internationalen Prinzipien, zu leben.“

Raanan Gissin, Sprecher und Berater von MP Sharon, sagte: „[der Gipfel] ist eine Botschaft der Hoffnung für die Zukunft. Lasst uns ein neues Kapitel aufschlagen.“ Der palästinensische Minister Sajeb Erekat sagte gegenüber dem israelischen Armeeradio: „Der heutige Tag muss einen Neubeginn zwischen Israelis und Palästinensern signalisieren.“

Ministerpräsident Sharon sprach auf dem Gipfel über die Wichtigkeit, die vorhandenen Möglichkeiten, die in den letzten Wochen entstanden sind, nicht zu verpassen und rief „zu Taten und nicht nur Worten“ im Kampf gegen den Terror auf, und betonte nochmals die Verpflichtung Israels zur Umsetzung der„Road Map“. Zudem betonte er noch einmal seine Entschlossenheit zur Implementierung des Abkoppelungsplans, und erklärte, das Israel interessiert ist, diesen mit der palästinensischen Seite zu koordinieren. In diesem Zusammenhang äußerte er seine Hoffnung, dass die Umsetzung des Abkopplungsplans friedlich durchgeführt werden kann, denn dann könnte dieser erste Schritt als „eine Initialzündung“ für die Implementierung der „Road Map“ dienen. (Haaretz)



(2) „Neue Elemente beleben Gipfelgespräch“; Interview Shimon Stein im ARD-Morgenmagazin

Frage: Was kann man von diesen Friedensgesprächen (AnmdRed.: Rede ist vom Gipfeltreffen zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde) erwarten?

Shimon Stein: Es gibt drei neue Punkte im Gegensatz zu anderen Gipfeln. Erstens, der einseitige Rückzug aus dem Gazastreifen, den Ministerpräsident Sharon verkündet hat, den wir im Laufe des Jahres bis September abschließen sollen... Zweitens, durch Arafats Tod (ist) ein neuer gewählter Präsident, der bereit ist, den Terror einzustellen und sich auf politische Gespräche zu konzentrieren. Drittens, die Wiederwahl des amerikanischen Präsidenten und seine Entschlossenheit, für die Demokratie und gegen den Terror zu kämpfen. Das sind neue Elemente, die in vorherigen Gipfeln nicht waren. [...]

Frage: Sehen Sie eine Rolle Europas, sehen Sie eine Rolle Deutschlands im künftigen Friedensprozess?

Shimon Stein: Ich sehe zunächst eine Rolle der arabischen Welt. Das ist ganz wichtig, dass Ägypten und Jordanien sich eingeschaltet haben. Ich glaube, die arabische Welt muss Abbas unterstützen, muss auch uns unterstützen. Zum Beispiel könnten, müssten die Golfstaaten viel mehr finanziell tun, als sie es bisher getan haben. Abbas ist ganz enttäuscht von der Bereitschaft der Golfstaaten zu helfen. Wenn Ägypten und Jordanien auch gemeinsam entscheiden, ihre Botschafter, die sie abgezogen haben, zurück nach Tel Aviv bzw. nach Israel zu schicken, wäre das auch eine große Bereitschaft. Die Europäische Union und die Amerikaner müssen auch den Palästinensern helfen, diese großen Reformen durchzuführen. Die amerikanische Administration hat sich schon bereit erklärt, 350 Millionen US$ in den kommenden Jahren zur Verfügung zu stellen. Insofern glaube ich, die Bereitschaft der Europäischen Union, der Amerikaner, der arabischen Welt uns zu helfen, wird auch von großer Bedeutung für uns alle sein. (ARD Morgenmagazin)



(3) Studienplan für den Unterricht über Israel auf der Homepage www.israel.de

Wir freuen uns sehr, Ihnen heute den „Studienplan Israel“ vorzustellen und möchten dazu ermuntern, dass er im Zusammenhang mit dem im gesamten Bundesgebiet von uns geplanten „Israel-Bildungstag“ am 12. Mai 2005 anlässlich der „40 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland-Israel“ im Unterricht verwendet wird.

Die Medien in Deutschland sind leider geprägt von einem Bild, das Israel nur im Zusammenhang mit dem Konflikt im Nahen Osten zeigt.
Unser Studienplan möchte gerade deshalb den Jugendlichen einen anderen Blickwinkel auf Israel ermöglichen und besonders das Wissen über das tagtägliche Israel vermitteln.
Dieses Grundwissen ist wichtig, um Israel besser zu verstehen und um die besonderen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland weiter zu vertiefen.

Dieser aus drei Einheiten bestehende Studienplan ermöglicht den Schülern eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, Politik, Gesellschaft und Geografie Israels und eröffnet einen Raum, in dem die Jugendlichen über die Shoah-Thematik diskutieren können. Dabei lernen die Schüler nicht nur Zahlen und Fakten über Israel kennen, sondern können auch viel über sich selbst erfahren, da die meisten Themen auch Fragen zur deutschen Gesellschaft integrieren.

Wir würden uns sehr freuen, wenn der von uns gestaltete Studienplan einen wichtigen und hilfreichen Bestandteil für den Unterricht über Israel darstellen kann.

Hiermit möchten wir uns besonders bei Frau Andrea Lauser und den Mitarbeitern der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit in unserer Botschaft für die Vorbereitung und Zusammenstellung des Studienplans bedanken.

Den „Studienplan Israel“ finden Sie ab sofort als Link auf unserer Homepage www.israel.de, in einem herunterladbaren pdf-Format. (Israelische Botschaft, Berlin)



(4) Technion in Haifa eröffnet Nanotechnologiezentrum

Das Technion – Israel Institue of Technology - in Haifa hat am vergangenen Sonntag verkündet, dass es ein neues Nanotechnolgiezentrum gegründet hat. Für den Aufbau des Zentrums ist eine Investition von 88 Millionen US$ veranschlagt worden, welche zu einem Drittel vom Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit, einem weiteren Drittel von der Russel-Berrie-Stiftung sowie einem Drittel von internationalen Sponsoren getragen wird.
Prof. Uri Sivan, einer der führenden Wissenschaftler und Experten auf dem Gebiet der Nanotechnologie, wird das Institut leiten. Das Institut wird in seiner Endbestimmung eines der größten seiner Art auf der Welt sein.
„Das Technion hat den Status eines der Weltmarktführer im Bereich der Nanotechnologie, was unsere Entscheidung hauptsächlich beeinflußt hat“, ließ ein Sprecher für die in New Jersey (USA) angesiedelte Berrie-Stiftung am Sonntag mitteilen.
Nanotechnologie zeichnet sich verantwortlich für die Entwicklung vieler neuer bahnbrechender Entwicklungen und Produkte, wie z.B. im Bereich von medizinischer Diagnoseausrüstung und Leichtmetallen, die im kommerziellen und militärischen Sektor umfangreiche Anwendungen finden werden. Mögliche zukünftige nanotechnologische Anwendungen können z.B. sein: kleinere und schnellere Computer, Leichtmetalle mehrfach stärker als Stahl, Miniroboter, die im menschlichen Blutstrom injiziert werden können und Krankheiten behandeln, uvm.. Mehr als 50 Gruppen, inklusive 200 Absolventen und 50 Doktoranten, arbeiten bereits im Bereich der Nanotechnologie am Technion. (Globes, Technion)



(5) Friedel Stern – Pionierin unter den israelischen Karikaturisten

Gesamtschau ihres Lebenswerkes in ihrer Geburtsstadt Leipzig
Ich habe mich niemals bewusst dafür entschieden, Humor zu benutzen – es hat sich einfach so entwickelt ... und wenn es Menschen ein Lächeln entlockt hat, so auch mir“ fasst Friedel Stern ihre langjährige Tätigkeit, die bereits Generationen von Israelis das Herz erwärmten, bescheiden zusammen. Sie ist eine Künstlerin, die längst zum Mythos geworden ist.
Friedel Stern wurde 1917 in Leipzig als viertes Kind der Familie geboren. Ihre Mutter hatte ein waches Gespür für den Geist der Zeit und schickte Friedel im Alter von 16 zu zionistischen Landwirtschaftskursen, wodurch sie 1936 das überlebenswichtige Zertifikat erhielt und nach Palästina fliehen konnte. Auf Drängen der Mutter – die von Leipzig aus erfolgreich für das Überleben ihrer Kinder sorgte, selbst aber 1942 deportiert und ermordet wurde – schrieb sich Friedel als Graphikstudentin an der Bezalel-Akademie ein. Zu dieser Zeit war die Hochschule Auffangbecken für Künstler aus Deutschland und Österreich.
Nach Ende des Studiums zog Friedel Stern nach Tel Aviv und bald danach, als Großbritannien begann, gegen Deutschland zu kämpfen, schloss sie sich als Krankenschwester den britischen Truppen an. Überflüssig zu bemerken, dass sie vorher über keinerlei medizinische Kenntnisse verfügte. Mit 21 anderen Frauen wurde sie mit den Befreiungstruppen nach Italien geschickt – sie waren die ersten Frauen unter tausenden von Männern aus aller Welt. Dort erinnerte man sich ihrer ursprünglichen Talente und versetzte sie zu den Tarn-Einheiten. Für ihre guten Dienste wurde sie nach dem Krieg vom König Großbritanniens ausgezeichnet.
Nach dem Krieg kehrte Friedel Stern nach Tel Aviv zurück und arbeitete in einer Vermessungsabteilung – ihre Spezialität war das Zeichnen von topographischen Höhenlinien. Dies tat sie über drei Jahre lang – bis sie eines Tages Yossi Stern kennenlernte, der für seine Zeitung neue Karikaturisten suchte. Und so begann ihre Karriere.
Bald wurde Friedel zu einer gefragten Illustratorin in Israel. Die meisten der unzähligen Zeitungen, die es damals gab, veröffentlichten ihre Arbeiten. Damals legte sie den Grundstein für ihr Gesamtwerk, von dem wir hier einige Beispiele zu sehen, die Gelegenheit haben: illustrierte Reportagen, in denen sie ihre Erfahrungen als Fahrkartenverkäuferin, als Bettlerin, als Sängerin namens Rita Star, als Greisin im Seniorenheim und sogar als Neueinwanderin aus Marokko schilderte.
Mit einer Sonderausstellung im Rahmen der 5. Biennale der satirischen Zeichnung in Leipzig wird Friedel Stern fast 70 nach ihrer Vertreibung geehrt.

9. Februar bis 3. April 2005 Karicartoon - 5. Biennale der satirischen Zeichnung Leipzig
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig www.leipzig.de/stadtmuseum



(6) Das Wetter in Israel

Schneefälle im Norden, den mittleren Bergen und eventuell leichter Scheefall auf den Höhen des Negev. Überschwemmungsgefahr in den Niederungen

Jerusalem: 0 - 5°C
Tel Aviv: 7 - 14°C
Haifa: 5 - 10°C
Be’er Sheva: 4 - 11°C
Am Toten Meer: 9 - 17°C
Eilat: 8 - 17°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.616 NIS (-0.75%)
1 £ - 8.177 NIS (-0.43%)
1 $ - 4.371 NIS (+0.14%)
(Bank of Israel, 07.02.05)



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