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(1) Gipfeltreffen zwischen MP Sharon
und Mahmoud Abbas in Ägypten / Waffenruhe vereinbart
Bei dem heutigen Gipfeltreffen im ägyptischen Badeort
Sharm-el-Sheikh zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und dem
Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas,
wurde ein Waffenstillstand auf palästinensischer Seite und ein Ende
der militärischen Aktionen der israelischen Armee verkündet. Beide
Seiten erklärten formell das Ende der seit vier Jahren andauernden
Feindseligkeiten.
MP Sharon äußerte: „Heute, während meines Treffens mit dem
Vorsitzenden Abbas, haben wir vereinbart, dass die Palästinenser
alle Gewaltakte gegen Israelis überall einstellen, und dass zur
selben Zeit, die israelische Armee alle militärischen Aktionen gegen
Palästinenser einstellen wird. [...] wir hoffen, dass vom heutigen
Tag an, ein neuer Abschnitt von Ruhe und Hoffnung beginnt. Zum
ersten mal seit langem, ist wieder Hoffnung für eine bessere Zukunft
für unsere Kinder und Enkel da. Wir müssen vorsichtig
voranschreiten, denn es ist eine sehr zerbrechliche Gelegenheit. Nur
wenn Terror und Gewalt das Rückrat gebrochen wird, wird Frieden
entstehen. [...] Heute bewegen wir uns in Richtung unseres Ziels
eines friedlichen, würdigen und ruhigen Lebens für alle Nationen im
Nahen Osten. [...] Israel beabsichtigt, das Recht der Palästinenser
auf Unabhängigkeit und Würde zu respektieren. [alle Anwesenden
forderte er auf] zu erklären, dass man Gewalt nicht zulassen darf,
die die Hoffnungen töten.“
Der Vorsitzende Mahmoud Abbas hat in seiner Rede ebenfalls
erklärt, dass sich Israel und die PA darauf einigten, jegliche
Gewaltakte einzustellen. „Frieden bedeutet die Etablierung eines
demokratischen palästinensischen Staates neben Israel.“ Sich
beziehend auf die Bedeutung Sharm-el-Sheikhs als Stadt, in der
bereits mehrere Friedensgipfel stattfanden, sagte er, es sei eine
neue Chance für Frieden heute in der Stadt des Friedens geboren
worden, „lasst uns geloben, sie zu schützen“.
Beide Seiten haben kein formelles Waffenstillstandsabkommen
unterzeichnet und Israel betonte, dass nur mit der Palästinensischen
Autonomiebehörde verhandelt würde, nicht mit den Terroristen, welche
Anschläge ausführen.
Ebenfalls anwesend auf dem Gipfel waren der ägyptische Präsident
Hosni Mubarak und der jordanische König Abdullah II.. Ariel Sharon
traf sich zuerst mit dem ägyptischen Präsidenten. Das Treffen war
die erste persönliche Begegnung der beiden, seit der Amtsübernahme
des israelischen Ministerpräsidenten im Jahr 2001.
Präsident Mubarak sagte: „Die Israelis und die Palästinenser
verdienen gleichermaßen ein Leben in Sicherheit für die kommenden
Generationen, um in guter Nachbarschaft, basierend auf Gerechtigkeit
und internationalen Prinzipien, zu leben.“
Raanan Gissin, Sprecher und Berater von MP Sharon, sagte: „[der
Gipfel] ist eine Botschaft der Hoffnung für die Zukunft. Lasst uns
ein neues Kapitel aufschlagen.“ Der palästinensische Minister Sajeb
Erekat sagte gegenüber dem israelischen Armeeradio: „Der heutige Tag
muss einen Neubeginn zwischen Israelis und Palästinensern
signalisieren.“
Ministerpräsident Sharon sprach auf dem Gipfel über die
Wichtigkeit, die vorhandenen Möglichkeiten, die in den letzten
Wochen entstanden sind, nicht zu verpassen und rief „zu Taten und
nicht nur Worten“ im Kampf gegen den Terror auf, und betonte
nochmals die Verpflichtung Israels zur Umsetzung der„Road Map“.
Zudem betonte er noch einmal seine Entschlossenheit zur
Implementierung des Abkoppelungsplans, und erklärte, das Israel
interessiert ist, diesen mit der palästinensischen Seite zu
koordinieren. In diesem Zusammenhang äußerte er seine Hoffnung, dass
die Umsetzung des Abkopplungsplans friedlich durchgeführt werden
kann, denn dann könnte dieser erste Schritt als „eine
Initialzündung“ für die Implementierung der „Road Map“ dienen.
(Haaretz)
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(2) „Neue
Elemente beleben Gipfelgespräch“; Interview Shimon Stein im
ARD-Morgenmagazin
Frage: Was kann man von diesen Friedensgesprächen (AnmdRed.: Rede
ist vom Gipfeltreffen zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und
dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde)
erwarten?
Shimon Stein: Es gibt drei neue Punkte im Gegensatz zu anderen
Gipfeln. Erstens, der einseitige Rückzug aus dem Gazastreifen, den
Ministerpräsident Sharon verkündet hat, den wir im Laufe des Jahres
bis September abschließen sollen... Zweitens, durch Arafats Tod
(ist) ein neuer gewählter Präsident, der bereit ist, den Terror
einzustellen und sich auf politische Gespräche zu konzentrieren.
Drittens, die Wiederwahl des amerikanischen Präsidenten und seine
Entschlossenheit, für die Demokratie und gegen den Terror zu
kämpfen. Das sind neue Elemente, die in vorherigen Gipfeln nicht
waren. [...]
Frage: Sehen Sie eine Rolle Europas, sehen Sie eine Rolle
Deutschlands im künftigen Friedensprozess?
Shimon Stein: Ich sehe zunächst eine Rolle der arabischen Welt.
Das ist ganz wichtig, dass Ägypten und Jordanien sich eingeschaltet
haben. Ich glaube, die arabische Welt muss Abbas unterstützen, muss
auch uns unterstützen. Zum Beispiel könnten, müssten die Golfstaaten
viel mehr finanziell tun, als sie es bisher getan haben. Abbas ist
ganz enttäuscht von der Bereitschaft der Golfstaaten zu helfen. Wenn
Ägypten und Jordanien auch gemeinsam entscheiden, ihre Botschafter,
die sie abgezogen haben, zurück nach Tel Aviv bzw. nach Israel zu
schicken, wäre das auch eine große Bereitschaft. Die Europäische
Union und die Amerikaner müssen auch den Palästinensern helfen,
diese großen Reformen durchzuführen. Die amerikanische
Administration hat sich schon bereit erklärt, 350 Millionen US$ in
den kommenden Jahren zur Verfügung zu stellen. Insofern glaube ich,
die Bereitschaft der Europäischen Union, der Amerikaner, der
arabischen Welt uns zu helfen, wird auch von großer Bedeutung für
uns alle sein. (ARD Morgenmagazin)
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(3) Studienplan
für den Unterricht über Israel auf der Homepage
www.israel.de
Wir freuen uns sehr, Ihnen heute den „Studienplan Israel“
vorzustellen und möchten dazu ermuntern, dass er im Zusammenhang mit
dem im gesamten Bundesgebiet von uns geplanten „Israel-Bildungstag“
am 12. Mai 2005 anlässlich der „40 Jahre diplomatische Beziehungen
Deutschland-Israel“ im Unterricht verwendet wird.
Die Medien in Deutschland sind leider geprägt von einem Bild, das
Israel nur im Zusammenhang mit dem Konflikt im Nahen Osten
zeigt. Unser Studienplan möchte gerade deshalb den Jugendlichen
einen anderen Blickwinkel auf Israel ermöglichen und besonders das
Wissen über das tagtägliche Israel vermitteln. Dieses Grundwissen
ist wichtig, um Israel besser zu verstehen und um die besonderen
Beziehungen zwischen Israel und Deutschland weiter zu vertiefen.
Dieser aus drei Einheiten bestehende Studienplan ermöglicht den
Schülern eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, Politik,
Gesellschaft und Geografie Israels und eröffnet einen Raum, in dem
die Jugendlichen über die Shoah-Thematik diskutieren können. Dabei
lernen die Schüler nicht nur Zahlen und Fakten über Israel kennen,
sondern können auch viel über sich selbst erfahren, da die meisten
Themen auch Fragen zur deutschen Gesellschaft integrieren.
Wir würden uns sehr freuen, wenn der von uns gestaltete
Studienplan einen wichtigen und hilfreichen Bestandteil für den
Unterricht über Israel darstellen kann.
Hiermit möchten wir uns besonders bei Frau Andrea Lauser und den
Mitarbeitern der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit in unserer
Botschaft für die Vorbereitung und Zusammenstellung des Studienplans
bedanken.
Den „Studienplan Israel“ finden Sie ab sofort als Link auf
unserer Homepage www.israel.de,
in einem herunterladbaren pdf-Format. (Israelische Botschaft,
Berlin)
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(4) Technion in
Haifa eröffnet Nanotechnologiezentrum
Das Technion – Israel Institue of Technology - in Haifa hat am
vergangenen Sonntag verkündet, dass es ein neues
Nanotechnolgiezentrum gegründet hat. Für den Aufbau des Zentrums ist
eine Investition von 88 Millionen US$ veranschlagt worden, welche zu
einem Drittel vom Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit,
einem weiteren Drittel von der Russel-Berrie-Stiftung sowie einem
Drittel von internationalen Sponsoren getragen wird. Prof. Uri
Sivan, einer der führenden Wissenschaftler und Experten auf dem
Gebiet der Nanotechnologie, wird das Institut leiten. Das Institut
wird in seiner Endbestimmung eines der größten seiner Art auf der
Welt sein. „Das Technion hat den Status eines der
Weltmarktführer im Bereich der Nanotechnologie, was unsere
Entscheidung hauptsächlich beeinflußt hat“, ließ ein Sprecher für
die in New Jersey (USA) angesiedelte Berrie-Stiftung am Sonntag
mitteilen. Nanotechnologie zeichnet sich verantwortlich für die
Entwicklung vieler neuer bahnbrechender Entwicklungen und Produkte,
wie z.B. im Bereich von medizinischer Diagnoseausrüstung und
Leichtmetallen, die im kommerziellen und militärischen Sektor
umfangreiche Anwendungen finden werden. Mögliche zukünftige
nanotechnologische Anwendungen können z.B. sein: kleinere und
schnellere Computer, Leichtmetalle mehrfach stärker als Stahl,
Miniroboter, die im menschlichen Blutstrom injiziert werden können
und Krankheiten behandeln, uvm.. Mehr als 50 Gruppen, inklusive 200
Absolventen und 50 Doktoranten, arbeiten bereits im Bereich der
Nanotechnologie am Technion. (Globes, Technion)
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(5) Friedel Stern
– Pionierin unter den israelischen Karikaturisten
Gesamtschau ihres Lebenswerkes in ihrer Geburtsstadt
Leipzig Ich habe mich niemals bewusst dafür entschieden, Humor zu
benutzen – es hat sich einfach so entwickelt ... und wenn es
Menschen ein Lächeln entlockt hat, so auch mir“ fasst Friedel Stern
ihre langjährige Tätigkeit, die bereits Generationen von Israelis
das Herz erwärmten, bescheiden zusammen. Sie ist eine Künstlerin,
die längst zum Mythos geworden ist. Friedel Stern wurde 1917 in
Leipzig als viertes Kind der Familie geboren. Ihre Mutter hatte ein
waches Gespür für den Geist der Zeit und schickte Friedel im Alter
von 16 zu zionistischen Landwirtschaftskursen, wodurch sie 1936 das
überlebenswichtige Zertifikat erhielt und nach Palästina fliehen
konnte. Auf Drängen der Mutter – die von Leipzig aus erfolgreich für
das Überleben ihrer Kinder sorgte, selbst aber 1942 deportiert und
ermordet wurde – schrieb sich Friedel als Graphikstudentin an der
Bezalel-Akademie ein. Zu dieser Zeit war die Hochschule
Auffangbecken für Künstler aus Deutschland und Österreich. Nach
Ende des Studiums zog Friedel Stern nach Tel Aviv und bald danach,
als Großbritannien begann, gegen Deutschland zu kämpfen, schloss sie
sich als Krankenschwester den britischen Truppen an. Überflüssig zu
bemerken, dass sie vorher über keinerlei medizinische Kenntnisse
verfügte. Mit 21 anderen Frauen wurde sie mit den Befreiungstruppen
nach Italien geschickt – sie waren die ersten Frauen unter tausenden
von Männern aus aller Welt. Dort erinnerte man sich ihrer
ursprünglichen Talente und versetzte sie zu den Tarn-Einheiten. Für
ihre guten Dienste wurde sie nach dem Krieg vom König
Großbritanniens ausgezeichnet. Nach dem Krieg kehrte Friedel
Stern nach Tel Aviv zurück und arbeitete in einer
Vermessungsabteilung – ihre Spezialität war das Zeichnen von
topographischen Höhenlinien. Dies tat sie über drei Jahre lang – bis
sie eines Tages Yossi Stern kennenlernte, der für seine Zeitung neue
Karikaturisten suchte. Und so begann ihre Karriere. Bald wurde
Friedel zu einer gefragten Illustratorin in Israel. Die meisten der
unzähligen Zeitungen, die es damals gab, veröffentlichten ihre
Arbeiten. Damals legte sie den Grundstein für ihr Gesamtwerk, von
dem wir hier einige Beispiele zu sehen, die Gelegenheit haben:
illustrierte Reportagen, in denen sie ihre Erfahrungen als
Fahrkartenverkäuferin, als Bettlerin, als Sängerin namens Rita Star,
als Greisin im Seniorenheim und sogar als Neueinwanderin aus Marokko
schilderte. Mit einer Sonderausstellung im Rahmen der 5.
Biennale der satirischen Zeichnung in Leipzig wird Friedel Stern
fast 70 nach ihrer Vertreibung geehrt.
9. Februar bis 3. April 2005 Karicartoon - 5. Biennale der
satirischen Zeichnung Leipzig Stadtgeschichtliches Museum
Leipzig www.leipzig.de/stadtmuseum
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