Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 31. Januar 2005
  
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(1) Demonstration gegen Abzugsplan in Jerusalem / Forderung nach Referendum bekräftigt
(2) Treffen MP Sharon-Mahmoud Abbas voraussichtlich am 8.Februar / IDF ändert Operationsrahmen
(3) Außenminister Shalom trifft Politiker in Davos
(4) Israel trauert um Ephraim Kishon
(5) „Wo sind die Millionen?“ Gastbeitrag von Eldad Beck in der BamS
(6) Wetter
(7) Wechselkurse
(1) Demonstration gegen Abzugsplan in Jerusalem / Forderung nach Referendum bekräftigt

Am Sonntag, dem 30. Januar 2005 fand eine der größten Demonstrationen in der Geschichte der Stadt Jerusalem statt. Etwa 150.000 Gegner des Abzugsplans versammelten sich zwischen der Knesset und dem Büro des Ministerpräsidenten und protestierten gegen den von der Regierung beschlossenen Abzug aller Siedlungen aus Gaza und dem Norden des Westjordanlandes.
Mehrere Sprecher auf der Demonstration gaben ihrer Überzeugung Nachdruck, dass dem Abzug aus Gaza und dem nördlichen Westjordanland ein Volksreferendum vorangehen sollte. Der ehemalige Minister und führende Kopf der sogenannten Likudrebellen, Uzi Landau, die sich gegen einen Abzug der Siedler aussprechen, sagte gegenüber den Demonstranten: „Man kann für oder gegen den Abzug sein...jedoch müssen die Spielregeln in einer Demokratie eingehalten werden...Ariel Sharon, hat kein Mandat Juden zu evakuieren.“ Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Siedlercouncils, Bentzie Lieberman, dass, wenn die Regierung den Abzugsplan umsetzt, das wiederum die Vertreibung von Menschen von ihrem Land bedeutet, dann sollte dies in demokratischer Manier geschehen.
Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Israelis den Abzugsplan als einen möglichen Schritt zum Frieden mit den Palästinensern sieht und somit die Politik des Ministerpräsidenten unterstützen, während viele Siedler diese Politik als Opferung des biblischen Rechtes der Juden auf das Land betrachten.
(Haaretz)



(2) Treffen MP Sharon-Mahmoud Abbas voraussichtlich am 8.Februar / IDF ändert Operationsrahmen

Wie der Sprecher von MP Ariel Sharon, David Baker, am Sonnabend mitteilte, werden sich der israelische Ministerpräsident und der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde voraussichtlich am 8. Februar treffen. In diesem Zusammenhang hat der israelische Generalstabschef, Moshe Yaalon, am Freitag angeordnet, offensive Operationen einzustellen, vor allem dort, wo palästinensische Sicherheitskräfte stationiert wurden. Die Reduzierung der militärischen Aktivitäten der IDF, vor allem im Gaza-Streifen, soll dabei helfen, dass die palästinensischen Sicherheitskräfte ihre Verantwortung auf dem Sicherheitssektor übernehmen.

Wie die Armee mitteilte, werden alle präventiven Operationen der IDF in Gebieten eingestellt, in denen palästinensische Sicherheitskräfte die Verantwortung zur Vereitelung von gewaltsamen Übergriffen und Terrorakten gegen israelische Ziele übernehmen. Dieses ist ein Resultat der andauernden Kooperation zwischen den israelischen Sicherheitsbehörden und Repräsentanten der Palästinensischen Autonomiebehörde. Zudem haben israelische Sicherheitskreise mitgeteilt, dass wenn die palästinensischen Behörden bereit sind, Anschläge auf die Güterübergänge in den Gazastreifen zu verhindern, die Übergänge Erez, Karni und Rafah wieder für den Güter- und Personenübergang geöffnet werden. Damit soll die Versorgungslage der Einwohner Gazas verbessert werden. Der Generalstabschef teilte weiterhin mit, dass die Armee jedoch weiterhin Aktionen gegen Terrorzellen unternehmen wird, die kurz vor der Ausführung eines Anschlages gegen israelische Ziele stehen. Solche Operationen müssen aber vom Generalstabschef persönlich angeordnet werden.

In Vorbereitung auf das Treffen von Sharon und Abbas fanden am Sonnabend Gespräche zwischen dem israelischen Verteidigungsminister, Shaul Mofaz (Likud), und dem ehemaligen Sicherheitschef der PA in Gaza, Mohammad Dahlan statt. In den Gesprächen ging es darum, dass die israelische Armee sich aus ausgewählten Städten des Westjordanlandes zurückziehen würde, in denen die palästinensischen Sicherheitskräfte die Verantwortung übernehmen würden. Außerdem legte MP Sharon den Plan der geänderten Route des Sicherheitszauns im Gebiet Mount Hebron und Gush Etzion vor, nachdem der Zaun näher an die „Grüne Linie“ gebaut werden soll.
(MFA, Haaretz)



(3) Außenminister Shalom trifft Politiker in Davos

Außenminister Silvan Shalom hat am vergangenen Freitag mehrere Politiker auf dem „World Economic Forum“ in Davos, Schweiz zu Gesprächen getroffen. Unter anderem traf Shalom den palästinensischen Finanzminister Salam Fayad sowie EU-Präsident Jose Manuel Barroso und den stellv. US-Außenminister Bob Zoellick. Im Rahmen einer Panel-Diskussion an der auch Fayad teilnahm sagte Shalom, dass die Abwesenheit von Yasser Arafat und die Wahl von Mahmoud Abbas neue Möglichkeiten kreierten, den Terrorismus gegen Israel zu stoppen und den diplomatischen Prozess wieder aufzunehmen. Shalom betonte nochmals, dass Abbas gegen die terroristische Infrastruktur vorgehen und die Hetze gegen Israel stoppen muss. Auf eine Frage antwortete Shalom, dass die Räumung israelischer Gemeinden in Gaza und Westjordanland keine einfache Aufgabe sei, da einige Einwohner schon in der dritten Generation an diesen Plätzen leben würden. Shalom informierte den palästinensischen Finanzminister, dass Israel plant, dass Leben der palästinensischen Zivilbevölkerung zu erleichtern und z.B. 24 Übergänge für Zivilisten von Gebieten der Palästinensischen Autonomiebehörde nach Israel bauen wird. EU-Kommissionspräsident Barroso lobte im Gespräch mit Silvan Shalom Israels Beitrag bei der Realisierung der Wahlen zum PA-Vorsitzenden. Außenminister Shalom bat Barroso darum, dass er sich persönlich einsetzen soll, dass die EU die libanesische Terrororganisation Hisbollah auf die europäische Liste für Terrororganisationen setzt, was in den Augen Israels ein wichtiger Beitrag Europas für die Verbreitung von Frieden im Nahen Osten sein könnte.
(MFA)



(4) Israel trauert um Ephraim Kishon

Der israelische Schriftsteller und Satiriker Ephraim Kishon ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Kishon erlag am vergangenen Samstag in Appenzell den Folgen eines Herzinfarktes. Sein Sarg wurde gestern von der Schweiz, wo Kishon seit den 80er Jahren seinen zweiten Wohnsitz hatte, nach Israel überführt. Ephraim Kishon wird auf dem Friedhof in der Tel Hai Strasse in Tel Aviv beerdigt. Der Friedhof ist letzte Ruhestätte für zahlreiche Schriftsteller und Künstler.
Ephraim Kishon wurde 1924 als Ferenc Hoffmann in Budapest geboren. Er überlebte die Verfolgung der Nationalsozialisten und ihre Vernichtungslager. 1949 immigrierte er nach Israel. Seine Karriere begann in den 50er Jahren als Kolumnist, in den 60er Jahren wurde er als Drehbuchautor und Regisseur („Salah Shabbati“, „Schlaf gut, Wachtmeister“) berühmt. In Europa, insbesondere in den deutschsprachigen Ländern, zählt Kishon zu den beliebtesten Satirikern der Gegenwart. 2002 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Israel-Preis ausgezeichnet.
In seinem Nachruf würdigte Ministerpräsident Ariel Sharon Kishon als „Giganten der israelischen Kultur“, der durch seine Werke uns und und den kommenden Generationen im Gedächtnis bleiben werde.
(MFA)



(5) „Wo sind die Millionen?“ Gastbeitrag von Eldad Beck in der BamS

In einem Gastbeitrag des in Deutschland lebenden israelischen Journalisten Eldad Beck in der Bild am Sonntag, fragt dieser, wo der Protest der deutschen Bevölkerung gegen das öffentliche Auftreten der rechtsradikalen Partei NPD bleibt.
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/01/30/neonazi__skandal/hg1__israel.html



(6) Wetter

Jerusalem: 6-15°C
Tel Aviv: 11-19°C
Haifa: 11-19°C
Be’er Sheva: 8-21°C
Am Toten Meer: 9-25°C
Eilat: 10-27°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.713 NIS (-0,47%)
1 £ - 8.264 NIS (-0,49%)
1 $ - 4.383 NIS (-0,43%)
(http://www.globes.co.il/)



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