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(1) Die erste Qassam-Rakete in der
„Ära der Stille“ landet in Israel
Nach einer Woche relativer Ruhe im Gazastreifen und nur zwei
Stunden nach dem Treffen des Kommandanten der Gazadivision mit Musa
Arafat, dem Leiter der palästinensischen Sicherheitsinstitutionen,
schossen Terroristen des Hamas eine Qassam-Rakete auf die Ortschaft
Kerem-Shalom ab. Kerem-Shalom befindet sich in Israel, nicht im
Gazastreifen. Bei dem Treffen hatten sich die Palästinenser kurz
zuvor dazu verpflichtet, den Beschuss von Gush Khatif durch
Qassam-Raketen und Mörsergranaten zu unterbinden. Glücklicherweise
gab es bei dem Angriff weder Verletzte noch Sachschaden.
Die palästinensischen Sicherheitsinstitutionen werden heute
beginnen, weitere 3.500 Polizisten im Süden des Gazastreifens zu
stationieren, um den Beschuss der Siedlungen von Gush Khtaif durch
Qassam-Raketen und Mörsergranaten zu verhindern. Dies wurde gestern
auf der Sitzung beschlossen, die zwischen dem Kommandanten der
israelischen Armeekräfte im Gazastreifen, Brigadegeneral Aviv Kohavi
und seinem Amtskollegen, General Musa Arafat, stattfand.
Die Aufstellung der palästinensischen Kräfte bedarf derzeit noch
der Genehmigung des Verteidigungsministers und des
Generalstabschefs.
Gleichzeitig bereitet sich die amerikanische Regierung darauf
vor, noch eindringlicher auf eine Beilegung des
palästinensisch-israelischen Konflikts einzuwirken. Führende
amerikanische Stellen teilten gestern mit, dass die neue
US-Außenministerin Condoleezza Rice, bereits im Februar nach Israel
kommen werde, um den Besuch Abu Mazens in Washington
vorzubereiten.
Heute kommt der Leiter der Abteilung Nahost des amerikanischen
Außenministeriums, William Burns, nach Israel in die
Palästinensische Autonomiebehörde, um die Erneuerung der Kontakte
zwischen Israel und den Palästinensern zu prüfen und die ersten
Vorbereitungen für den Besuch Rices zu treffen. (Yediot
Aharonot)
Nach Angaben der Zeitung Ma’ariv hat Israel den Palästinensern
offiziell mitgeteilt, dass es die gezielten Terrorabwehrmaßnahmen
gegen hochrangige Terroristen stoppen werde.
Gemäss einer Entscheidung des Verteidigungssektors, die die
politische Ebene genehmigte, wurden die gezielten Tötungen bereits
vollständig eingestellt. Dies ist die Reaktion auf die neue
Situation der Feuerpause, die zwischen Abu Mazen und den
verschiedenen palästinensischen Organisationen erzielt wurde.
Ministerpräsident Sharon bestätigte gestern, dass Israel entschieden
habe, die gezielten Tötungen zu beenden, und sagte: „Die für uns
akzeptable Formel lautet, dass Ruhe zu Ruhe führt.“ Und
Verteidigungsminister Shaul Mofaz, der sich derzeit in Paris
aufhält, sagte gestern der Führung des französischen Parlaments,
dass die Zeichen, die man bis jetzt von Abu Mazen erhalte, wirklich
positiv seien.
Ein führender Vertreter der israelischen Armee nahm gestern zu
der Frage Stellung, ob die Intifada zu Ende sei und sagte: „Diese
Möglichkeit besteht tatsächlich, da im Unterschied zu der Hudna im
Jahr 2003, dieses Mal Arafat nicht mehr da ist, um stören zu können.
Doch“, so fügte er hinzu „ist die Lage recht zerbrechlich und könnte
sich verschlechtern.“
Israelische Armeequellen betonten, dass die Entwicklungen im
Gazastreifen eine „Prüfung“ für das seien, was in der Westbank zu
erwarten ist. Israel sei bereit, auch dort die Verantwortung für die
Sicherheit in den palästinensischen Städten abzugeben, doch erst
nachdem Abu Mazen die palästinensischen Sicherheitskräfte in dem
Gebiet organisiert hat, damit sie genauso effektiv agieren könnten
wie in Gaza.
In einem Interview mit der Zeitung Al-Hayat sagte Mashal, dass er
zu einem befristeten Waffenstillstand mit Israel unter der Bedingung
bereit sei, dass Israel seine Militäraktionen einstelle.
Zur Zeit arbeiten die Organisatoren des jährlichen
internationalen Wirtschaftskongresses „World Economic Forum“ in
Davos an einem Treffen morgen zwischen Abu Mazen und den Ministern
Shimon Peres, Silvan Shalom und Ehud Olmert, die zur Konferenz
anreisen werden. (Ma’ariv)
Verteidigungsminister Shaul Mofaz sagte gestern in einem Treffen
mit der französischen Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie:
„Wir haben ein Interesse, im Dialog mit den Palästinensern
voranzukommen, damit wir bis Ende 2005 keinen israelischen Soldaten
mehr im Gazastreifen und in den palästinensischen Städten in Judäa
und Samaria (Westjordanland) haben“, so der Verteidigungsminister,
„das alles selbstverständlich vorausgesetzt, dass der Terror
aufhört“, so Mofaz.
Mofaz sagte, „die Zeichen, die wir von Seiten des Vorsitzenden
der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen sehen, sind
positiv, und es sieht so aus, als versuche er, sein Volk in eine
andere Richtung zu führen, die sich von der vorigen unterscheidet.
Das Jahr 2005 ist ein Jahr der großen Gelegenheit. Wir haben nicht
die Absicht, am Jahresende noch im Gazastreifen zu sein, weder mit
Soldaten noch mit Zivilisten, aber jeder Schritt, den wir gehen,
muss in erster Linie daran gemessen werden, was richtig für Israel
ist.“ (Ha’aretz)
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(2) Scharfe
Kritik an Treffen zwischen belgischem Botschafter und Hisbollah-Chef
Nasrallah
Israel hat scharfen Protest gegen die belgische Regierung
erhoben, nachdem sich der belgische Botschafter im Libanon vor
einigen Tagen mit dem Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah getroffen
hatte. Der belgische Botschafter in Israel, Jean-Michel Veranneman,
wurde zu einer Unterredung mit zwei hochrangigen Vertretern des
Außenministeriums in Jerusalem, dem stellvertretenden
Generaldirektor für Europa, Ran Curiel, und dem stellvertretenden
Generaldirektor für Strategische Angelegenheiten, Jeremy Isascharow,
einberufen. Das Treffen des belgischen Botschafters in Beirut mit
Nasrallah fand am 19. Januar 2005 statt, und libanesische Medien
widmeten dem Treffen ausführliche berichtet.
Gestern Abend rief der belgische Außenminister Karel de Gucht bei
Außenminister Silvan Shalom an und erklärte ihm, dass der
Botschafter in Beirut selbständig gehandelt habe und dass er dafür
entsprechend getadelt werde. Shalom informierte seinen Amtskollegen
in Brüssel über das Gespräch in Beirut und bat ihn um seine
Unterstützung bei dem Versuch, die Mitglieder der EU davon zu
überzeugen, die Hisbollah auf die Liste der Terrororganisationen in
Europa zu setzten. (Yediot Aharonot)
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(3) Deutsches
Verwaltungsgericht erklärt Abschiebung eines Hisbollah-Mitglieds
rechtens
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat am 4. Januar 2005 die
Versagung der Verlängerung einer Aufenthaltsbefugnis durch die
Ausländerbehörde für ein libanesisches Hisbollah-Mitglied für
rechtens erklärt. Das Gericht entschied, dass die Unterstützung der
Hisbollah für den internationalen Terrorismus als Grund für eine
Abschiebung hinreichend sei. Die Richter machten geltend, dass es
ausreichend Beweise für die Unterstützung des Terrorismus durch die
Hisbollah gebe und dass der Kampf der Hisbollah-Organisation gegen
Israel mit „menschenverachtender Brutalität“ geführt werde. (http://www.intelligence.org.il/eng/default.htm)
Es folgt die Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts
Düsseldorf:
Datum: 04. Januar 2005 Keine Verlängerung der
Aufenthaltsbefugnis für Mitglied der `Hizb Allah´ Die
Versagung der Verlängerung einer Aufenthaltsbefugnis durch die
Ausländerbehörde für einen libanesischen Staatsangehörigen, der im
Jahre 1985 in das Bundesgebiet eingereist ist und der nach
Auffassung des Gerichts der `Hizb Allah´ angehört, ist rechtmäßig.
Dies entschied die 24. Kammer des Verwaltungsgerichts mit Beschluss
vom 23. Dezember 2004, der den Beteiligten jetzt zugestellt wurde.
Zur Begründung führte das Gericht u.a. aus, gewichtige Anhaltspunkte
sprächen dafür, dass der Antragsteller einer Vereinigung angehöre,
die den internationalen Terrorismus unterstütze. Nach den
vorliegenden, auf die Verfassungsschutzberichte des Bundes, des
Landes Nordrhein-Westfalen sowie des Landes Mecklenburg-Vorpommern
gestützten Erkenntnisse unterstütze die `Hizb Allah´, deren
Repräsentant in Deutschland der Antragsteller sei, den
internationalen Terrorismus. Sie führe gegen Israel "mit
menschenverachtender Brutalität" einen Kampf mit Bombenattentaten,
auch auf zivile Einrichtungen. Israelische Einrichtungen seien dabei
nicht nur im Südlibanon, sondern auch im Ausland, u.a. in Istanbul,
Ankara und Buenos Aires Ziel gewesen. Auf den Umstand, dass die
`Hizb Allah´ nicht auf der aktualisierten Liste der gemeinsamen
Position des Rates der EU aufgeführt sei, komme es in diesem
Zusammenhang nicht an. Hierbei handele es sich um eine den
unterschiedlichen politischen Interessen der Mitgliedsstaaten
unterworfene Willensäußerung und nicht um eine verbindliche
rechtliche Bewertung. Az.: 24 L 3189/04 (http://www.vg-duesseldorf.nrw.de/)
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(4) Verband
medizinischer und biotechnologischer Industrien in Israel
gegründet
Israel steht weltweit an vierter Stelle bei der Anmeldung von
Patenten in der Biotechnologie und an Platz Eins bei Entwicklungen
von medizinischen Technologien und Entwicklungen. Trotzdem werden
viele Patent-Realisierungen nur im Bereich Medizintechnik
eingetragen - und nicht in der Biotechnologie genutzt.
In Israel gibt es zur Zeit 466 Unternehmen, die in der
Medizintechnik und der Biotechnologie tätig sind, die Hälfte davon
wurde in den letzten fünf Jahren gegründet. 41% davon sind
profitabel und 20% befinden sich in Schwierigkeiten. So wurde von
dem neuen Verband medizintechnischer und biotechnologischer
Industrien in Israel (ILSI) berichtet, der neue Daten über die
Industrien mitteilte. Dieser Verband vertritt circa 25.000
Mitarbeiter dieser Industrien (davon sind nur 10.000 keine TEVA
Mitarbeiter). Laut Verbandsbericht führt Israel in der Zahl der
eingetragenen Patenten pro Person im Bereich der medizinischen
Ausstattung. Zur größten Überraschung nach den erfolglosen Versuchen
in der Biotechnologie liegt Israel auf dem vierten Platz, was die
eingetragenen Patente in der Biotechnologie betrifft, direkt hinter
Japan, Deutschland und England abgestuft.
Die medizinisch-technische und biotechnologische Industrie in
Israel verteilt sich auf zwei Gruppen. Die erste Gruppe besteht aus
Investoren und denjenigen, die sich mit der medizinischen
Ausstattung beschäftigen (etwa 54% der Unternehmen). Diese wird von
dem Verkauf von Unternehmen in diesem Bereich und vom Handel an der
Börse motiviert, denn es geht um mehrere tausend Millionen Dollar
jährlich. Anfang 2005 wurde zum Beispiel das Unternehmen Orax an
Kodak für 63 Millionen Dollar verkauft. Bei der zweiten Gruppe,
handelt es sich dagegen um Biotechnologie-Gläubige. Sie (circa 21%
der Unternehmen) beobachten den Höhenflug der Biotechnologie in den
U.S.A. während diese in Israel nur Enttäuschungen hervorbringt, wie
zum Beispiel als das Experiment von Pharmus scheiterte.
Der Verband, der gestern eingeweiht wurde, vereinigt das erste
Mal die Gruppen zu einem Dachverband. An der
Gründungsveranstaltung haben circa 300 Gäste teilgenommen, die
Hälfte sind Mitarbeiter der Biotechnologie und medizinische
Ausstattung und die zweite Hälfte gehören zu den Stiftungen
der höheren Risikoanlagen, Forschungs- und akademischen
Institutionen, Rechtsanwälte und Steuerberater. Die Gäste sind der
Meinung, dass sich die israelische Medizintechnik einen weltweiten
Ruf erarbeitet und als fortgeschrittene Industrie angesehen wird,
während sich die biotechnologische Industrie noch in den Anfängen
befindet. Zwischen den beiden entwickelt sich eine neue Industrie,
die in den Grenzbereichen zwischen medizinischer Ausstattung und
Biotechnologie operiert, und Technologien und Ausstattungen
produziert, die auf Forschungen und biotechnologischen Entwicklungen
basieren. (Ha’aretz)
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(5) ISUCON
Businesstour 2005 – Israels Innovation hautnah
erleben Die diesjährige ISUCON Businesstour wird von der
Israelisch-Deutschen Handelskammer und der Deutschen Botschaft in
Israel unterstützt. Die Reise ermöglicht gut einem Dutzend deutscher
Unternehmer den unmittelbaren Einblick in das große
technologisch-kreative Potential ihrer israelischen „Kollegen“. Vom
5. bis 9. März besuchen deutsche Manager und Wissenschaftler
Unternehmen verschiedener Entwicklungsphasen und unterschiedlichster
technologischer Ausrichtungen mit Schwerpunkt Medizintechnik. Auf
dem Programm steht auch die Visite eines Technologie-Inkubators in
Haifa. Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern funktioniert das
Inkubator-Modell in Israel erfolgreich, weil der Staat gezielt
Start-Up-Unternehmen unterstützt. Wirtschaftspolitische Einblicke
vermitteln Vertreter der Israelisch-Deutschen Handelskammer, der
Deutschen Botschaft in Israel und israelischer
Ministerien. Weitere Infos und Anmeldung unter: www.isucon.de/sonstiges/businesstour.php
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(7) Die Antwort
auf Auschwitz, von Sever Plotzker, Yediot Aharonot,
23.1.05
Es waren die Soldaten der 107. Infanterie-Division der 60. Armee
der Roten Armee, unter der Kommandantur von General Konjew, die am
Mittag des 27. Januar 1945 durch die Tore auf das Gelände des
Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau kamen.
Sie fanden dort nur 7000 menschliche Reste, letzte Überlebende
von dem, was vier Jahre lang eine Fabrik des größten Massensterbens
der Geschichte war. Eine Million und 200.000 Juden wurden zur
Wegkreuzung von Auschwitz-Birkenau geschickt, durchliefen die
Selektion und wurden in den meisten Fällen sofort in die Gaskammern
geschickt – der technologische Beitrag der Deutschen zur
Massenvernichtung. Ihre Leichen wurden verbrannt; die Wenigen, die
für die Zwangsarbeit für tauglich erklärt wurden, verhungerten,
erfroren, starben durch Folter und letztendlich auf dem
Todesmarsch.
„Ein Ort“, so schreibt Prof. Raoul Hillberg, „wurde zum Symbol
des Holocausts an den Juden in Europa: Auschwitz“. Dieses Lager war
dazu bestimmt, die „Endlösung“ des „Judenproblems“ in Europa
durchzuführen: sie alle zu ermorden. Männer und Frauen, Alte und
kleine Kinder, Gesunde und Kranke, Kommunisten und Revisionisten,
Bärtige und Rasierte. Aus dem Westen, dem Osten, aus dem Balkan -
jeder, den die deutsche Rassenlehre als „jüdisch“ definierte, war
zum Tode verurteilt, auf dem Weg in die Gaskammer. Der
nationalsozialistische Hass gegen Juden sorgte für den Brennstoff
der Verbrennungsöfen von Auschwitz-Birkenau, bis zum letzten
Moment.
Erst als sie die sowjetische Armee von Nahem sahen, legten die
Nazis die Todesindustrie in Auschwitz-Birkenau still. Das Team des
Lagers erhielt aus Berlin die Anweisung, jeden Beweis, leblos oder
noch am Leben, zu vernichten. Die Gaskammern und Brennöfen wurden
abgebaut und gesprengt und ihre Betreiber ermordet. Die Lager, in
denen die Kleidung der Toten und deren persönliche Habe aufbewahrt
wurde, gingen zusammen mit Bergen von Dokumenten in Flammen auf.
Der letzte der SS-Soldaten verließ das Lager am 24. Januar. Der
Schriftsteller Primo Levi, Gefangener des Lagers, schrieb über
diesen Tag in seinem Buch mit dem Titel „Ist das ein Mensch?“: 24.
Januar. Freiheit... keine Deutschen mehr, keine Selektion mehr,
keine Zwangsarbeit, keine Schläge, keine Appelle... aber niemand
konnte die neue Situation genießen: auf jedem Schild war der Engel
des Todes und der Zerstörung.“
Nach Auschwitz stellten die Schriftsteller und Philosophen ihre
Arbeit ein. Es war unmöglich Dichtung zu schreiben oder Gedanken zu
verfassen. Die menschlichen Grundordnungen hatten sich von Grund auf
geändert. Sie irrten sich. Die Erinnerung an Auschwitz bleibt wie
eine blutende Wunde auf dem Gewissen des christlichen Europas
zurück. Doch sie hinderte seine Einwohner nicht daran, Zerstörtes
wieder aufzubauen, Kinder in die Welt zu setzen,
Theaterveranstaltungen zu genießen, ihr Brot zu verdienen, Dichtung
zu lesen – und sogar Antisemiten zu sein. Die westliche Kultur sog
„Auschwitz“ als einen von sich untrennbaren Teil in sich auf.
Bis heute wurde keine befriedigende Antwort auf die Frage gegeben
„Wie konnte Auschwitz geschehen?“ und vielleicht gibt es keine
Antwort: K. Zetnik, ein überlebender Schriftsteller, nannte die
Vernichtungslager „andere Planeten“ und verschloss sie so dem
menschlichen Verstand. „Wir sagen Auschwitz“, schreibt Prof. Israel
Gutman, einer der führenden Erforscher des Holocaust in Israel und
weltweit, selbst Überlebender von Auschwitz, „und meinen das Zentrum
der Folterungen und des unfassbaren Schreckens, die Essenz des Bösen
und des Grauens, das Menschen angetan wurde.“
Auschwitz wurde vor 60 Jahren befreit; erst jetzt hielt es die
Organisation der Vereinten Nationen – „eine Organisation, die aus
der Asche von Auschwitz hervorgegangen ist“, so UN-Generalsekretär
Kofi Annan - für richtig, eine Sondersitzung der Vollversammlung
anlässlich des Befreiungstages einzuberufen. Die Vollversammlung
wird morgen (24.1.) zusammenkommen, um die Reden der Außenminister
Israels, Deutschlands, Frankreichs, Argentiniens und führender
Diplomaten zu hören.
Die Sondersitzung der UN-Vollversammlung zum Gedenken und die
Gedenkveranstaltungen, die im Laufe der Woche auf dem Gelände des
Lagers von Auschwitz-Birkenau stattfinden, haben pädagogische,
moralische und globale Bedeutsamkeit. Doch wird man aus ihnen
unsere, die Lehre der Juden, ziehen? Uns ist jeden Orts und jeder
Zeit die Lehre eindeutig: nur der Rechtsstaat des jüdischen Volkes
kann sicherstellen, dass es nicht zu einem zweiten „Auschwitz“
kommt. Nur die Existenz eines starken Staates Israel ermöglicht es
den Juden, eigener Herr über ihr Schicksal, ihre Zukunft und die
Zukunft ihrer Kinder zu sein. Nur in Israel werden die Juden vom
Objekt zum Subjekt, von der Zerstreuung zu einer Nation, von Fremden
zu Ortsansässigen, von Schutzjuden zu freien Menschen.
Der Staat Israel und nichts anderes ist die Antwort auf
Auschwitz. Das dürfen wir nie vergessen.
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(9)
Wechselkurse 1 € - 5.7442 NIS (+0.139%) 1 £ - 8.2928
NIS (+0.544%) 1 $ - 4.414 NIS (+0.204%) (Bank of Israel,
26.01.05)
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