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(1) „Nie wieder“
„Als Außenminister Israels stehe ich hier und schwöre, im Namen
jener, die umgekommen sind, im Namen der Überlebenden und im Namen
des gesamten jüdischen Volkes – nie wieder“. Diesen Satz, den
letzten seiner Rede, trug Silvan Shalom in Hebräisch vor.
Bei den UN gab es gestern einen historischen Tag: eine
Sondersitzung anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des
Konzentrationslagers Auschwitz und anderer Todeslager des
nationalsozialistischen Deutschlands.
„Im letzten Jahrzehnt waren wir Zeugen beängstigender Versuche,
den Holocaust zu leugnen. So unfassbar das ist, so gibt es doch
Menschen, die versuchen, 6 Millionen Morde aus der Geschichte zu
streichen,“ wies Shalom seine Zuhörer zurecht. Shalom erhob seine
Stimme: „Gibt es etwas Schlimmeres als Juden in den Tod zu schicken,
ihnen ihre Würde zu nehmen, ihnen ihre Zähne und ihr Kopfhaar zu
rauben, sie zu Zahlen zu machen, sie in den Brennöfen von Treblinka
und Dachau zu vergasen und einzuäschern?“ Seine Antwort: „Die
Antwort ist ja: All diese schrecklichen Dinge zu tun – und sie zu
leugnen.“
Der Außenminister, der nicht vergessen hatte, dem
UN-Generalsekretär Kofi Annan für seine Bemühungen zu danken, dass
er diese Sitzung einberief, gab in seiner Rede ein persönliches
Beispiel: „Jede Familie in Israel empfindet Schmerz – auch meine:
Die Großeltern meiner Frau und sieben von acht ihrer Kinder wurden
weggebracht und getötet,“ sagte Shalom und fügte hinzu: „Für sechs
Millionen Juden wurde der Staat Israel zu spät gegründet. Für sie
und für viele andere sind die Vereinten Nationen zu spät entstanden.
Aber es nicht zu spät, um unsere Verpflichtung gegenüber den Zielen,
für welche die UN eingerichtet wurden, zu erneuern,“ sagte der
Außenminister.
Im Laufe der Rede Shaloms befanden sich Vertreter Syriens, des
Libanon und weitere arabische Vertreter im Saal.
Ca. 100 Holocaust-Überlebende aus verschiedenen Staaten nahmen an
der Sitzung als Gäste der verschiedenen Außenminister ihrer Länder
teil. Vor Beginn der Sitzung hatte UN-Generalsekretär Kofi Annan die
Außenminister und deren Gäste zu einem leichten Frühstück und einem
Empfang eingeladen, und Silvan Shalom stellte ihm seine Gäste vor.
Zahlreiche Botschafter begrüßten danach Botschafter Dan Gillerman,
einen der herausragendsten Initiatoren dieser Sitzung.
Annan, der die Einberufung der Sitzung seit dem Moment, in dem
man ihm den Vorschlag unterbreitet hatte, unterstützt hatte, sagte:
„Der Holocaust kam als schandhafter historischer Höhepunkt der
antisemitischen Verfolgungen, der Pogrome und anderer
Erniedrigungen. Wie konnte ein solches Übel in einem kultivierten
und hoch entwickelten Land im Herzen Europas geschehen, dessen
Künstler und Denker der Welt so viel gegeben hatten? Man kann
ehrlich sagen, dass alles, was man benötigt, damit das Böse siegt,
gute Menschen sind, die nichts unternehmen.“
In den frühen Abendstunden wurde im Eingangsbereich der UN eine
beeindruckende Ausstellung eröffnet, die Fotos und Aufzeichnungen
aus Auschwitz zeigt. Der Generaldirektor des Außenministeriums, Ron
Prosor, ein erfahrener Diplomat, drückte die Empfindungen der
israelischen Delegation mit den Worten aus: „Das ist ein Gefühl der
Genugtuung und der Erhebung. Die Arbeit langer Jahre findet
plötzlich Ausdruck. Diese Sitzung, diese Ausstellung, das Gefühl,
dass plötzlich die gesamte Welt anerkennt, dass Israel die Heimat
des jüdischen Volkes ist. Plötzlich kam es mir vor, als ob die UNO
für einen Tag stillstand.“ (Yediot Aharonot)
*** Address by FM Shalom to the UN General Assembly Special
Session, 24 Jan 2005: http://www.mfa.gov.il/
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(2)
Antiisraelische UN-Resolutionen sind keine Seltenheit: Deutsche
Welle, 25.1.
60 Jahre haben die Vereinten Nationen (UN) gebraucht, um erstmals
offiziell an den Holocaust zu erinnern. Trotz der Gedenkfeier in New
York: Israel ist innerhalb der UN weitgehend isoliert. „Das ist ein
Meilenstein in der Geschichte der UN“, freut sich Amit Gilad,
Pressesprecher der israelischen Botschaft in Berlin. Die offizielle
Gedenkfeier zur Erinnerung an die Befreiung von Auschwitz am 24.
Januar 2005 in New York stellt ein absolutes Novum in der Geschichte
der Vereinten Nationen dar. Gilad bedauert aber, „dass es 60 Jahre
bedurfte, bis eine solche Sondersitzung einberufen wurde. Immerhin
wurden die UN einst auf Basis der schrecklichen Verbrechen von
Auschwitz gegründet.
Tatsächlich kann Israel in den UN-Gremien für gewöhnlich nicht
mit so viel positiver Aufmerksamkeit rechnen. Zwar hätten die
Vereinten Nationen Israel anfangs noch sehr viel Sympathie
entgegengebracht, sagt Stefan Vopel, Israel-Experte der
Bertelsmann-Stiftung. „In den letzten 30 bis 40 Jahren hat sich
dieses Einstellung jedoch enorm gewandelt.“
Israel auf verlorenem Posten? Deutsche Welle, 25.1.2005: http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1468143,00.html
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(3) Jahresbericht
des Mossad-Chefs: Die iranische Bombe rückt näher
Die atomare Gefahr für Israel nimmt zu. Dies geht aus dem
Jahresbericht hervor, den der Leiter des Nachrichtendienstes
„Mossad“, Meir Dagan, gestern (24.1.) dem Ausschuss für Außen- und
Sicherheitspolitik der Knesset vorstellte. In dem Bericht über die
Gefahrenlage Israels im Jahr 2005 bezog sich Dagan auf die Lage im
Nahen Osten und auf die Entstehung anderer Bedrohungen, unter
anderem solcher gegen jüdische Einrichtungen weltweit.
Iran: Der Iran stellt weiterhin die zentrale Bedrohung
Israels dar. Dagan: „Ende 2005 werden die Iraner in Bezug auf die
Urananreicherung den Punkt erreichen, von dem aus es kein Zurück
mehr gibt, und von diesem Punkt an werden sie in der Lage sein,
innerhalb weniger Jahre selbst eine Atombombe herzustellen.“ Dagan
ging davon aus, dass die Worte des amerikanischen Vize-Präsidenten
Dick Cheney, wonach Israel etwas gegen die atomare Bedrohung durch
den Iran unternehmen und „andere danach den Dreck wegräumen lassen“
könnte, dazu bestimmt wären, die Europäer unter Druck zu setzen, um
eine gemeinsame Linie mit dem amerikanischen Druck auf Teheran zu
finden.
Syrien: Nach den Worten Dagans befürchtet man den Beginn
eines Atomprojektes in Syrien. Der Vorsitzende der Kommission, der
Knessetabgeordnete Yuval Steinitz (Likud) sagte, dass dies „sehr
Besorgnis erregend“ sei, sollte sich die Information als richtig
erweisen. Dagan fügte hinzu, dass Ägypten über Fähigkeiten auf
nuklearem Gebiet verfüge, sich jedoch auf den zivilen Bereich
konzentriere. Außerdem fügte er hinzu, dass das syrische Regime über
Frieden spräche, um den Amerikanern zu gefallen. Doch im Grunde
würde sich die Position des Sohnes Assad von jener des Vaters in
nichts unterscheiden. Syrien unterstützt weiterhin die Hisbollah und
versorgt diese mit Kampfmitteln. Die Syrer befürchten, dass eine
pragmatische palästinensische Führung zu Abkommen mit Israel kommen
und die Palästinenser die Syrer hinter sich lassen könnten.“
Bedrohung jüdischer Einrichtungen: In seinem Bericht bezog
sich der Leiter des Mossad auch auf die Bedrohung jüdischer
Interessen im Ausland und sagte, dass man in den kommenden Jahren
mit einer zunehmenden Bedrohung rechne. „In etwa fünf bis zehn
Jahren wird der Islamische Jihad gegen jüdische Ziele in der ganzen
Welt vorgehen,“ so seine Einschätzung.
Stabilität der arabischen Regime: Nach Worten Dagans
genießen die Regime in Ägypten und Jordanien eine „angemessene
Stabilität“. Die Position Bashar Assads in Syrien ist stabil. Angst
um die Stabilität des saudi-arabischen Regimes müsse man sich nur
auf lange Sicht machen. (Yediot Aharonot)
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(5) Jerusalem
rechnet mit palästinensischer Regierungsumbildung in
Kürze
Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud
Abbas (Abu Mazen) wird in Kürze Änderungen bei den Kommandanten der
palästinensischen Sicherheitsinstitutionen vornehmen. Davon geht man
in Jerusalem aus. Unter den Personen, die wahrscheinlich in
Ruhestand gehen werden, befinden sich die Kommandanten der
palästinensischen Sicherheitskräfte in der Westbank und dem
Gazastreifen, Hagj Ismail Gabar (Westbank) und Abdul Al-Magida
(Gazastreifen). Abu Mazen wird versuchen, Nasser Yusuf und Muhamad
Dahlan an deren Stelle einzusetzen. Die beiden gelten als treue
Gefolgsleute des Vorsitzenden.
Außerdem geht man in Jerusalem davon aus, dass Abu Mazen bei den
Wahlen zum Palästinensischen Legislativrat, die am 17. Mai erwartet
werden, versuchen wird, seine alten Freunde aus Tunis, wie Abu-Ala,
Hani Al-Hassan oder Nabil Shaat von ihren Ämtern zu verdrängen und
an deren Stelle Mitglieder einzusetzen, die der Generation der
ersten Intifada, der mittleren Generation der Fatah nach dem
Beispiel Dahlans und Ragubs angehören. (Hazofeh)
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(6) Gaza:
Palästinensische Autonomiebehörde lässt illegale Gebäude
einreißen
Die Bewohner Gazas trauten ihren Augen nicht. Mitarbeiter der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) begannen in der Nacht in
Begleitung von rund 200 gut bewaffneten Polizisten, illegale Gebäude
in unmittelbarer Nähe zu Gaza-Stadt einzureißen.
Die Operation, die die erste ihrer Art in Gaza ist, fand auf
ausdrückliche Anweisung des neuen Vorsitzenden der Palästinensischen
Autonomiebehörde, Abu Mazen, statt. Offenbar will der neue
Vorsitzende ein Signal setzen, dass er beabsichtigt, dem Volk jene
Gesetze aufzuzwingen, vor denen man in den vergangenen Jahren die
Augen verschlossen hatte. Im Laufe seiner Wahlkampagne und sogar bei
seiner Siegesrede am 9. Januar, hatte Abu Mazen versprochen, die
Souveränität der Rechtsregierung zu achten, aber er bezweifelte
auch, dass die Kioskbesitzer im Gazastreifen deshalb um ihr
Einkommen fürchten müssten.
In der PA heißt es, dass Abu Mazen, als er vergangene Woche in
den Gazastreifen gekommen war, sah, wie dort der Bau illegaler
Häuser – die meisten von ihnen auf öffentlichem Boden – florierte.
Den Verantwortlichen teilte er umgehend mit, dass diese Unordnung
schnellstens geregelt werden müsse. Bewohner des Gazastreifens
drückten ihre Sorge darüber aus, dass es im Laufe des Abrisses zu
Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern und den Arbeitern, die
den Abriss vornehmen, kommen könne. Doch bis jetzt wurden bei dem
ersten Abriss, mit dem am Morgen begonnen wurde, keine besonderen
Zwischenfälle beobachtet und in der PA beabsichtigt man, mit dem
Abriss der illegal errichteten Häuser im Gebiet der Stadt Gaza und
des nördlichen Gazastreifens fortzufahren.
„Der Vorsitzende gab die ausdrückliche Anweisung, alle Gebäude,
die illegal auf Regierungsboden errichtet wurden, abzureißen“, so
äußerte sich ein führender Offizier der palästinensischen Polizei,
Musa Alian, der die Operation leitet. Und fügte hinzu: „Wir befinden
uns jetzt in einer neuen Ära. Wir müssen das Gesetz achten.“ In Gaza
schossen in den vergangenen Jahren längs der berühmten
Mittelmeerküste zahlreiche Geschäfte, Cafés und Supermärkte aus dem
Boden und niemand hätte je gedacht, dass der Tag komme würde, an dem
diese ausgerechnet durch eine Operation der Palästinensischen
Autonomiebehörde abgerissen werden. (ynet)
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(7) Ausstellung
der UN dokumentiert Eindrücke Jugendlicher in
Auschwitz-Birkenau
In Erinnerung an den 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz
zeigt das Internationale Auschwitz Komitee Berlin seit vergangenem
Dienstag, 18. Januar 2005, in der Besucher-Lobby (South Gallery) des
New Yorker UN-Hauptbüros eine Ausstellung mit dem Titel „Afterwards,
it`s just a part of you“.
Die Ausstellung dokumentiert den positiven Langzeit-Effekt der
Besuche in den Konzentrations- und Vernichtungslagern
Auschwitz-Birkenau durch Jugendgruppen aus Belgien, Deutschland,
Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Südafrika und
den Vereinigten Staaten. Die Jugendlichen konnten ihre Eindrücke und
Erlebnisse anhand von Kameras, die den Gruppen zur Verfügung
gestellt wurden, selbst dokumentieren.
In die Ausstellung integriert sind Aufnahmen von
Auschwitz-Birkenau während der letzten 15 Jahre, aufgenommen vom
holländischen Fotografen Pieter Boersma in einer Installation des
holländischen Künstlers Antoon Versteegde. Das Ausstellungskonzept
entwickelte der Historiker Carry van Lakerveld, Amsterdam, und
Christoph Heubner vom Internationalen Auschwitz Komitee Berlin. Die
Ausstellung ist noch bis 25. Februar 2005 am U.N. Plaza in New York
zu sehen. (www.un.org/events/UNART)
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Pharma-Konzern „Teva“ auf Platz 1 des israelischen Stärkeindex
2005 Der Pharma-Konzern „Teva“ ist auf Platz 1 der Liste
der 100 stärksten Firmen in Israel. Dies geht aus einer Einstufung
des Stärkeindex 2005 hervor, der auf einer Analyse der ersten drei
Viertel des Jahres 2004 basiert. Teva folgen in der ersten
Zehnergruppe die Stromwerke, Bank Hapoalim, Bank Leumi, Amdocs,
Chemikalien für Israel, The Israel Corporation, Israel Discount
Bank, Bezeq und Bazan. Der Stärkeindex berücksichtigt vier
finanzielle Parameter: Marktwert der Firma, Verkaufsumsatz,
Reingewinn und Eigenkapital. Die 100 führenden Unternehmen haben ihr
Einkommen um 18% und ihren Gewinn um geschätzte 90% gesteigert. Der
Umfang der Verkäufe insgesamt beläuft sich auf 41 Milliarden Dollar.
Es handelt sich um ein Wachstum von 700% gegenüber des Verkaufs vor
25 Jahren. Damals stand „Dun and Bradstreet“ an der Spitze der
Einstufung der 100 Stärksten. (ynet)
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(10)
Wechselkurse 1 € - 5.7362 NIS (+0.336%) 1 £ - 8.2479
NIS (+0.304%) 1 $ - 4.405 NIS (+0.64%) (Bank of Israel,
25.01.05)
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